Verschwundene Akte

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  • Cardamom
    Erfahrener Benutzer
    • 15.07.2009
    • 2023

    Verschwundene Akte

    Liebe Mitforschende,
    ich bin für einen Bekannten, der im Ausland lebt, auf der Suche nach dem Vater seines 1931 unehelich geborenen Grossvaters. Eine Vaterschaftsanerkennung ist nicht erfolgt. Die Mutter war Hausmädchen.
    Seltsamerweise steht in der Geburtsurkunde ein Name für den Vater. Im Taufeintrag nicht. Eine Person mit diesem Namen ist bisher nicht aufzufinden. (In Frage kommende KB; Adressbuch). Meldeunterlagen dieser Zeit sind verbrannt.
    Im Staatsarchiv hat man zwar einen Registereintrag zur Vormundschaftsakte zu dieser unehelichen Geburt - aber die Akte selbst ist nicht mehr vorhanden. --- Das ist der eigentliche Hammer!

    Wie kann eine Akte verschwinden?
    Muss man von gezielter Entnahme ausgehen, um die Vaterschaft zu vertuschen? Und wie könnte das möglich sein?
    Könnte das auf eine höhergestellte Persönlichkeit hindeuten, die Macht und Mittel zu so etwas hat?

    Ich weiss, dass das alles recht spekulativ ist. Aber momentan könnte mich jede Idee weiterbringen.

    Vielleicht hat jemand noch eine Idee, nach welchen Unterlagen ich noch im Stadt- oder Staatsarchiv schauen könnte?

    Liebe Grüße
    Cornelia
  • GiselaR
    Erfahrener Benutzer
    • 13.09.2006
    • 2182

    #2
    Beiakten (auch Belegakten genannt) zum standesamtl. Geburtsregister?!
    Ruths, Gillmann, Lincke,Trommershausen, Gruner, Flinspach, Lagemann, Zölcke, Hartz, Bever, Weth, Lichtenberger, von der Heyden, Wernborner, Machwirth, von Campen/Poggenhagen, Prüschenk von Lindenhofen, Reiß von Eisenberg, Möser, Hiltebrandt, Richshoffer, Unger, Tenner, von Watzdorf, von Sternenfels

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    • Philipp
      Erfahrener Benutzer
      • 19.07.2008
      • 841

      #3
      Zitat von Cardamom Beitrag anzeigen
      Wie kann eine Akte verschwinden?
      Hallo!

      Da gibt es verschiedene Möglichkeiten.

      Die wahrscheinlichste:

      Die Aufbewahrungsfrist ist abgelaufen. Das war bei mir bei den unehelichen Vätern zu Kindern aus den Geburtsjahrgängen 1914, 1922 und 1932 der Fall.

      Siehe auch hier:



      Die Lösungen bei mir:

      Beim Aufgebot fanden Angaben der Amtsgerichte zu den Vätern Eingang in die Belegmappe zur Eheschließung. Das war allerdings 1939. Und so ein Glück hatte ich nie wieder.

      Bei dem 1932 geborenen Kind bekam ich zunächst eine Negativmitteilung des Amtsgerichtes wegen Aufbewahrung. Der Bearbeiter hatte aber eine Kopie ans Jugendamt der Kreisstadt geschickt. Dort schickte man einen Praktikanten in den Keller. Und der fand noch eine alte Karteikarte mit dem Namen und der damaligen Anschrift.

      Ich würde zudem weiter nach dem hier nicht genannten suchen. Vielleicht findet er sich in der Umgebung und auf der Meldekarte des neuen Wohnortes die alte Anschrift.

      VG
      Philipp

      Kommentar

      • Kleeschen
        Erfahrener Benutzer
        • 01.03.2014
        • 1655

        #4
        Hallo Cornelia,

        wie ich Deinen Angaben entnehme, müsste sich die Akte ja irgendwann im Staatsarchiv befunden haben. Das würde für mich nicht nach "Vertuschung" hindeuten, sondern eher, dass die Akte verlegt wurde. Bei "Vertuschung" wäre sie noch in der Behörde verschwunden und nicht mehr ins Archiv gelangt.
        Bei einem Staatsarchiv hatte ich bereits den Fall, dass eine Akte falsch abgelegt wurde. Unter der von mir gesuchten Signatur wurde eine Akte eines anderen Bestands abgelegt (mit der gleichen "Archivnummer", d. h. ich habe Best. F 8 Nr. 145 gesucht und an dieser Stelle lag die Akte Best. F 9 Nr. 145). Die kompetenten Archivaren haben dann glücklicherweise doch die richtige Akte noch gefunden und die fälschlicherweise dort abgelegte Akte wieder an die richtige Stelle gebracht.
        Möglich, dass sowas ähnliches auch mit Deiner Akte passiert ist und es bloß nicht gemerkt wurde.

        Möglich ist auch, sowas sehe ich in kleineren Archiven ständig, dass eine Akte vor Jahrzehnten verzeichnet wurde und in dieser Zeit sich Personen für diese interessiert haben. Bei kleinen Gemeinden (ohne richtigen Archivaren) hat man einfach gesagt: "Ja, ist okay, bring sie einfach wieder". Das ist dann entsprechend nicht geschehen und das Archivgut ist verloren.

        In welchem Archiv hätte sich die Akte denn befinden sollen? Was soll man unter Registereintrag verstehen? Hatte die Akte eine richtige Signatur und ist jetzt nicht mehr da oder steht sie bloß in einem (alten) Verzeichnis, das nicht vom Archiv ist? Möglich ist natürlich auch, dass die Akte kassiert wurde und nur eine begrenzte Auswahl vom Archiv übernommen wurde.

        Liebe Grüße
        Kleeschen
        Zuletzt geändert von Kleeschen; 07.05.2020, 21:29.
        Gouv. Cherson (Ukraine): Wahler, Oberländer, Schauer, Gutmüller, Schock, Freuer, Her(r)mann, Deschler & Simon
        Batschka (Ungarn/Serbien): Freier, Schock, Fuchs, Nessel, Weingärtner & Simon
        Rems-Murr-Kreis & Krs. Esslingen (Württemberg): Wahler, Bischoff, Stark, Schmid, Eiber & Magnus (Mang)
        Donnersbergkreis (Pfalz): Weingärtner, Gäres (Göres) & Opp
        Krs. Südwestpfalz (Pfalz): Freyer, Stecke, Neuhart & Kindelberger
        Krs. Germersheim (Pfalz): Deschler, Bär, Humbert, Dörrzapf & Stauch

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        • Garfield
          Erfahrener Benutzer
          • 18.12.2006
          • 2142

          #5
          Hallo

          Zitat von Kleeschen Beitrag anzeigen
          In welchem Archiv hätte sich die Akte denn befinden sollen? Was soll man unter Registereintrag verstehen? Hatte die Akte eine richtige Signatur und ist jetzt nicht mehr da oder steht sie bloß in einem (alten) Verzeichnis, das nicht vom Archiv ist? Möglich ist natürlich auch, dass die Akte kassiert wurde und nur eine begrenzte Auswahl vom Archiv übernommen wurde.
          Das waren auch meine Gedanken.
          Was für ein Register ist das? Vom Standesamt oder vom Archiv? Wenn vom Standesamt, dann ist es gut möglich, dass das Archiv gar nicht alle Akten aufgenommen hat. Das ist bei manchen Archiven durchaus üblich, allerdings vor allem dort wo thematisch der Einzelfall nicht so spannend ist. Da wird dann nur exemplarisch ein Teil der Akten / Fälle überhaupt ins Archiv aufgenommen.
          Wenn das Register vom Archiv ist, würde ich davon ausgehen, dass die gesuchten Akten mal dort waren. Eine absichtliche Entwendung würde ich nicht komplett ausschliessen, halte ich aber eher für unwahrscheinlich. Für viel wahrscheinlicher halte ich verloren oder falsch zurück gestellt. Das muss dann nichtmal nur dein gesuchtes Dokument oder Aktenmappe betreffen, sondern allenfalls die ganze Archivschachtel.
          Viele Grüsse von Garfield

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          • Cardamom
            Erfahrener Benutzer
            • 15.07.2009
            • 2023

            #6
            Viel Dank für eure Gedanken.
            Ich werde einfach nochmal im Staatsarchiv Amberg nachfragen. Aus deren Antwort kann ich nicht entnehmen, welche Behörde das Register erstellt hat, ob es Amtsgericht Kemnath oder Staatsarchiv Amberg war.

            Liebe Grüße
            Cornelia

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