Wechselnde Berufe der Vorfahren?

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  • Rheinländer
    Erfahrener Benutzer
    • 14.02.2012
    • 1468

    Wechselnde Berufe der Vorfahren?

    Hallo zusammen,
    hatte heute einen sonderbaren Fall: Aus der Geburtsurkunde meines Urgroßvaters habe ich erfahren, dass er von Beruf Monteur war. Nun habe ich heute im Stadtarchiv die Heiratsurkunde von ihm und seiner Fraun angesehen und dort ist sein Beruf mit Bäcker angegeben. Hattet ihr so etwas auch schon einmal? Musste er seinen Beruf wechseln, vielleicht hat er als Bäcker nicht genug verdient? Vielleicht könnten wir zusammen Licht ins Dunkel bringen, das würde mich sehr freuen!
  • ClaudiaBW
    Erfahrener Benutzer
    • 25.10.2009
    • 436

    #2
    Hallo Rheinländer!

    Nun ja, mein Urgroßvater war in der Geburtsurkunde meines Großvaters als Arbeiter eingetragen, zwischendurch dann in den Adressbüchern als Fabrikbesitzer und auf seiner Sterbeurkunde steht dann Elektrotechniker.

    Wie er zu der Fabrik kam wissen wir nicht, aber es war eine Fabrik für Batterien, Taschenlampen u.ä., so kam er dann wohl zu seiner letzten Berufsbezeichnung Elektrotechniker.

    Ich hatte eigentlich gedacht, dass frühere Erwerbslebensläufe recht kontinuierlich und stabil gewesen sind, aber das scheint ein Irrtum zu sein.

    Mein Großvater hat bei seiner Hochzeit als Beruf Techniker angegeben, zwischendurch war er dann mal Kaufmann und auf seiner Sterbeurkunde steht dann Ingenieur.

    Scheint also wohl gar nicht so selten gewesen zu sein, dass die Berufe wechselten.

    Grüßle

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    • Pitka
      Erfahrener Benutzer
      • 02.08.2009
      • 940

      #3
      Hallo,

      das kenne ich aus eigener Erfahrung. Beim Aufgebot zu meiner eigenen Hochzeit hat niemand einen Nachweis für die von uns angegebenen Berufe gefordert. Wir hätten da alles mögliche angeben können und dann hätte es so auch auf unserer Urkunde gestanden. Da hätten unsere Nachfahren aber was zu tun gehabt bei ihrer Ahnenrecherche.

      Aber auch auf alten Urkunden habe ich verschiedene Berufe ein und derselben Person. "Arbeiter" sagt noch nichts über die Berufsrichtung aus.

      Außerdem hat man wahrscheinlich auch seinerzeit bei der Angabe zwischen "Beruf" und "derzeitiger Tätigkeit" unterschieden. Da können Welten zwischen liegen, insbesondere nach dem Krieg waren wohl viele nicht in ihrem erlernten Beruf beschäftigt, obwohl sich dieser ja nicht verändert hatte.

      Liebe Grüße
      Pitka
      Suche alles zu folgenden FN:
      WERNER aus Mertensdorf/Kr. Friedland, Allenstein und Marwalde (Ostpreussen), HINZ / HINTZE und KUHR aus Krojanke/Kr. Flatow (Posen/Westpreussen), WERNER, HINZ und SEIDEL aus Gilgenburg/Kr.Osterode (Ostpreussen), ELIS und FESTER aus Siegen bzw. dem Kr. Wetzlar (Hessen), ZILLEN aus Venekoten bzw. In den Venekoten, Gem. Elmpt (jetzt: Niederkrüchten) Kr. Erkelenz (NRW), SAENGER aus Süß und Machtlos (Hessen) u. aus Essen (NRW), PHILIPP aus Wolfsdorf/Niederung Kr. Elbing

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      • Rheinländer
        Erfahrener Benutzer
        • 14.02.2012
        • 1468

        #4
        Hallo ihr Beiden,
        vielen Dank für eure Antworten und Überlegungen. Zuerst war ich verwirrt darüber, zwei Berufsangaben zu lesen, weil bisher kannte ich immer nur "Berufe" wie Tagelöhner oder Ackerer. Aber das erklärt dann einiges... Heute ist das manchmal ja auch noch üblich, eine andere Stelle anzutreten, obwohl man anders ausgebildet worden ist. Mir ist noch aufgefallen, dass der Vater meines Urgroßvaters wohl auch ziemlich oft innerhalb der Stadt umgezogen ist - vielleicht konnte er sich mit seinem Bäckergehalt nicht viel leisten?!

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        • Pitka
          Erfahrener Benutzer
          • 02.08.2009
          • 940

          #5
          Hallo Rheinländer,

          das innerhalb der Stadt umziehen habe ich bei einem meiner Ahnen auch. Als ich dann mal auf der Meldekarte die Daten des jeweiligen Umzugs verglich, stellte ich fest, dass in fast allen Fällen kurz vorher ein weiteres Kind geboren wurde und die Adressen innerhalb der Stadt gar nicht so weit voneinander lagen. Die Wohnung wurde wahrscheinlich jeweils einfach zu klein.

          Möglich konnte aber auch sein, dass er durch seine Beschäftigung vielleicht eine sogenannte günstigere "Werkswohnung" erhalten konnte.

          Liebe Grüße
          Pitka
          Suche alles zu folgenden FN:
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          • Rheinländer
            Erfahrener Benutzer
            • 14.02.2012
            • 1468

            #6
            Hallo Pitka,
            ja genau, das bei mir auch der Fall, die Adressen der Häuser liegen alle im selben Viertel, manchmal nur eine Straße voneinander getrennt. Die Sache mit den Kindern hört sich schon verdächtig gut an Das müsste ich dann mal näher untersuchen!

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            • #7
              Zitat von Rheinländer Beitrag anzeigen
              Mir ist noch aufgefallen, dass der Vater meines Urgroßvaters wohl auch ziemlich oft innerhalb der Stadt umgezogen ist - vielleicht konnte er sich mit seinem Bäckergehalt nicht viel leisten?!
              Hallo Rheinländer,

              dann könnte er auch ein http://de.wikipedia.org/wiki/Trockenwohner gewesen sein


              Viele Grüße
              Mechthild

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              • Rheinländer
                Erfahrener Benutzer
                • 14.02.2012
                • 1468

                #8
                Hallo Mechthild,
                vielen Dank für den Hinweis - davon hab ich zuvor noch nie gehört! Aber man lernt ja nie aus!

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                • Brigitte Bernstein
                  Erfahrener Benutzer
                  • 02.08.2010
                  • 590

                  #9
                  Hallo.
                  Ich hatte es sogar mehrmals. Ein Urgroßvater wurde bei der Hochzeit als Schmiedemeister, bei der Geburt seines zweiten Kindes als Fabrikarbeiter angegeben, ein anderer Urgroßvater bei der Hochzeit als Zimmermann, später als Fabrikarbeiter eingetrage und ein dritter Ahne wurde erst als Schuhmacher angegeben. Ich vermute, dass es die Selbstständigen in dieser Zeit so schwer hatten, dass viele aufgaben und lieber in einer Fabrik arbeiteten. Manche übten ihr Handwerk noch nebenbei aus, um so noch etwas hinzu zu verdienen.
                  Schöne Grüße
                  Suche im Raum Trautenau, Parschnitz, Alt Rognitz, Deutsch Prausnitz, Bausnitz und Lampersdorf. Meine Namen Rasch, Staude, Reichelt, Letzel,

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                  • Rheinländer
                    Erfahrener Benutzer
                    • 14.02.2012
                    • 1468

                    #10
                    Hallo,
                    sowas vermute ich auch bei meinem Ururgroßvater - vielleicht war das Bäckerhandwerk nicht mehr rentabel und er war einigermaßen handwerklich begabt (sein Vater war Schreiner, vielleicht hat er ihm etwas beigebracht), um als Monteur zu arbeiten und er hat einfach den Beruf gewechselt?!? Bei solchen widersprüchlichen Angaben habe ich immer Angst, dass ich die falschen Leute rausgesucht habe

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                    • Asphaltblume
                      Erfahrener Benutzer
                      • 04.09.2012
                      • 1500

                      #11
                      Mein Urgroßvater war erst Feinmechaniker und hat später noch studiert und war Elektroingenieur (nach Angaben meiner Mutter). Aber das sind ja auch recht verwandte Tätigkeitsbereiche, dein Bäcker, der Monteur wurde, wirkt viel überraschender.
                      Gruß Asphaltblume

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                      • gudrun
                        Erfahrener Benutzer
                        • 30.01.2006
                        • 3277

                        #12
                        Hallo,

                        mein Mann war Bäcker und fast ein Bäckereimechaniker. Er hat die Bäckerei-Maschinen mit einem anderen Bäcker repariert. Der Betrieb mußte ja weiterlaufen, keine Zeit da, um auf einen Monteur zu warten. Vielleicht ist es ja bei Deinem Bäcker-Vorfahren ähnlich und er war als Bäckereimaschinenmonteur unterwegs?

                        Viele Grüße
                        Gudrun

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                        • Rheinländer
                          Erfahrener Benutzer
                          • 14.02.2012
                          • 1468

                          #13
                          Hallo ihr beiden, vielen Dank für eure Antworten! Vielleicht geht es wirklich in die Richtung, wie Gudrun meinte. Mich irritiert wirklich diese ungewöhnliche Kombination der Berufe! Erst dachte ich vielleicht an eine Namensgleichheit (Jakob Schmidt ist nun wirklich nicht selten), aber seiner Frau hieß Margaretha Rüdell und da wird ja dann keine Verwechslung vorliegen?? Habe sogar schon die Unterschriften des Jakob Schmidt auf der GU seines Sohnes und auf seiner HU fünf Jahre früher verglichen - sie haben zwar eine gewisse Ähnlichkeit, aber gleich sind sie nicht (aber unsere Schriften ändern sich ja auch)...

                          Das Problem ist auch, dass das der leibliche Zweig meiner Familie ist und ich im Gegensatz zu den Unterlagen, die noch von meinen Großeltern mütterlicherseits existierten (also eine gute Starthilfe hatte), rein gar nichts besaß und nun erst mal alles mühevoll raussuchen muss, weshalb ich auch keinen Fehler machen will...
                          Zuletzt geändert von Rheinländer; 25.09.2012, 11:01.

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                          • #14
                            Hallo Rheinländer,

                            also mein bestes Beispiel ist mein Großvater mütterlicherseits. Da wimmelt es nur so von Berufen, auch aus verschiedenen Branchen. Erst war er wohl Schlosser, dann war er mal zwischendurch Verwalter, dann wiederum fand ich ihn bislang sogar als Straßenbahnschaffner wieder und zum Schluß in seiner Sterberurkunde steht sogar Fräser drin. Der Beruf des Verwalters fällt natürlich auch aus dem Rahmen ebenso der Straßenbahnschaffner.

                            Mein Onkel hat mir erzählt, das er selber damals weil es auch tatsächlich mit dem Krieg teilweise zusammen hing, x verschiedene Sachen und Berufe gemacht hat, damit das Geld damals zum Überleben stimmte. Ob noch was bei meinen Großvater dazwischen war, weiß ich nicht, mir fehlt eine größere Lücke in seinem Lebenslauf. Denn war er zwischen 1920 - 1929 gemacht hat, entzieht mir bislang jeglicher Kenntnis. 1929 heiratete er dann meine Oma und wenn man so will und wurde einigermaßen "seßhaft".

                            Gruß Barbara

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                            • Rheinländer
                              Erfahrener Benutzer
                              • 14.02.2012
                              • 1468

                              #15
                              Hallo Barbara,
                              vielen Dank für deine Nachricht. Mittlerweile bin ich auch davon überzeugt, dass es ein und dieselbe Person ist. Ich war halt am Anfang verwirrt, weil ich das vorher noch nie so hatte! Aber auch der Großvater des Jakob Schmidt aus der Eifel war zunächst Tagelöhner und dann Bergmann... Werde mir morgen noch die Sterbeurkunde des Jakob Schmidt besorgen und dann bin ich mal auf die Angabe zum Beruf gespannt; vielleicht hat er nochmal gewechselt?!

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