ungewöhnliche Kirchenbucheinträge

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • #31
    Beerdigung 1756 den 24 April ist Anna Kaiserin des Johann Kaisers Schneiders und Inwohners zu Neuses in der Amtshauptmannschaft Cronach Eheweib, in der Cur zu Mittelberg gestorben und am 26 April hieher in der Stille begraben worden. Sie war wie ihr Ehemann der päpstlichen religion zu gethan und hatte den Krebs auf der Brust, weswegen sie sich zu dem berühmten Wundarzt Neesen nach Mittelberg in die Cur begeben hatte, weil aber der Krebs schon zu weit in den Leib gedrungen war, so hat der Tod ihrem zeitlichen Elend ein Ende gemacht




    Auch damals ging man schon auf Kur. Nur so als Tipp, wenn man mal einen Sterbeeintrag nicht an Ort und Stelle findet

    Kommentar


    • #32
      Beerdigung 1765 Am 16 November hat Balthasar Bauer, Söldner zu Schönstadt, ein jämmerliches Ende genommen. Dann als er frühe um 6 Uhr, wegen des starck angewachsenen Flusses einen Pflug über den Steg, welcher unter der Mühle zum Brunnen und zur leiten gehet, mit dem Johann Lorenz Müller, des M Georg Friedrich Müllers, Mühlers und jezigen Pachters Sohn, tragen wollte, um an der gedachten Leiten oder Anhöhe zu ackern, so ist er, weil der Steg etwas glat war, zurück und sogleich in den bis an den Steg reichenden Fluß gefallen. Der starcke Strom riß ihn sogleich mit sich fort, trieb ihn anfänglich an das Ufer, woran der Verunglückte eine Staude ergriffe, allein die Hände gleiteten wegen der wollenen Handschue, welche er an hatte, ab und der schnelle Strom führte ihn bis unter die Fischbacher Gegend, wo er endlich ertrincken mußte, und gegen 8 Uhr an einem im Waßer liegenden Stück Holz todt gefunden wurde. Er hat, so bald er ins Waßer gefallen war, hat er nur gesagt: Ach! ich alter und der gedachte Johann Lorenz Müller sprunge auch am Ufer ins Waßer, wo es ihn bis an die Brust gienge, konnte ihn aber nicht erretten, und er war ihm bald darauf aus dem Gesichte kommen. Als er nun mehrere Leute herzu geruffen, so haben sie ihn endlich gegen 8 Uhr gefunden und mit groser Mühe mit Stangen aus dem Wasser hervorgebracht, und auf einem Schiebkarn in sein Haus geführet. Ich muste nach gehaltener Betstunde und Prüfung nach Schönstadt zu seinem höchstbestürzten Weibe gehen, um sie, so viel es möglich war, zu trösten, da ich dann den Verunglückten selber besehen und befühlet habe. Der einzige in Meeder vereheirathet Sohn desselben, Johann Christian, kame noch am Abend dieses unglücklichen Freytags zu mir durch welchen ich dem fürstl. Consistorio von diesem Unglücksfall Bericht erstattete, worauf deßselben befohle, den erblaßten Cörper dieses Mannes ordentlich zur Erden zu bestattet, welches auch am 18 Nov als dem XXII Sonntag nach Trinitatis, unter einer volckreichen Leichenbegleitung geschehen. der Leichentext war aus dem 69 Psalm und zwar aus deßen 2, 3, 4 wie auch 17, 18 Vers genommen. Er war 60 Jahre und 9 Tage alt, zu Hof an der Steinach geboren und in Gestungshausen getaufet, sonst ein noch starcker und wohlaussehender Mann. Über dieses wars ein friedlicher und dienstfertiger Christ, besuchte fleißig den öffentlich Gottesdienst und Catechismusübungen, und hatte erst am 20 Sonntag nach Trinitatis mit seinem Weibe das heilige Abendmahl hier öffentlich genoßen, bey unserem Kirchenbau hat er die ihm angewiesenen Frondienste williglich verrichtet, und erst am Montage vor seinem unglücklichen Ende auf dem Kirchhof an dem Schulhause mit arbeiten helfen.

      Kommentar


      • #33
        Beerdigung 1765 Am Tage nemlich am 26 April vorher, da diese Dorothea Lützelbergerin gestorben, wurde Barbara Kuhnin, Hans Kuhns, Inwohners zu Gundelswind Tochter zu Schalkau vor dem obern Thor, als eine Kindermörderin, enthauptet, weil sie nun in Neukirchen, dem hiesigen Filial, zu der Zeit, da sie dieses noch nach Meeder gehörte, geboren war, und auch einige Zeit, theils in Truckendorf theils in Roth, gedienet hatte, mithin bey mir verschiedentlich mal zum heiligen Abendmahl gegangen war, so habe sie am Tage ihrer Hinrichtung mit dem Herrn Pfarrer in Effelder, meinem Eidam, aus christlicher Liebe vorhero besuchet, und aus Gotteswort ihr zu gesprochen. Worauf sie dann in Gegenwart sehr vieler Zuschauer von dem Scharfrichter zu Dreißigacker hingerichtet wurde. Dieser Tag war an sich sonst sehr lieblich, warm und angenehm.

        Kommentar


        • #34
          Taufe 1663 6 Januarii war Fest Epiphan abends zwischen 8 und 9 Uhren hatt Gott der H. Clausen Grasen Haußfrau entbunden, von welcher ein todes Töchterlein ist geboren worden und hat man grausame Zeichen gefunden an des Kindes Köpfflein, daß es durch einen unversehenen Stoß im Mutterleib ist auf geopfert worden, solches etwa 14 Tage nach Aussag der Hebamm vor der geburth geschehn seyn mag, der liebe Gott behüte unß forthin vor dergleichen Trauerfällen und bewahre durch seine Liebe alle schwangeren Weibspersonen, daß die in allen ihrem Thun und ihrem Fleisch und Blut nicht zu Mördern werden


          Kinder waren offenbar nicht immer willkommen

          Kommentar


          • #35
            Taufe 1701 Den 16 Nov sind Niclaus Brehm Rauschards Haußmann, einem Taglöhner von seiner Frauen 2 Kinder gegen 5 Uhr abendts auf die Welt gebohren worden, alß ein Sohn u eine Tochter, diese weil sie schwach, ist nach 6 Uhr von mir genothtauffet worden u wurde darzu ersuchet Jgfr Anna Elisabetha Jägerin Hn Geheimbden Raths Directoris von Scherers alhier Köchin, die auch selbst das christl Werck darbey verrichtet u das Kind nach ihr genennet wurde Anna Elisabetha. Es schiene zwar was sonderliches an Kind sich hervor zuthun, gleich als ob es eine Zwitrix were, doch war das obere nicht recht zu erkennen u hielte es die Amfrau, wegen des Waßergangs vor ein Mägdlein, welches Glied sich auch am meisten zeigte, dahero es darauf getaufft wurde, so es Leben sollte, würde sichs ins künfftig weisen; das Söhnlein ist Freitags darauf auch getaufft worden in der Kirche da man das andere Kind mit hinein getragen u den Seegen über solches nochmal gesprochen, zum Sohnes Tauffzeugen wardt ersuchet Niclaus Bornkeßel von Beiersdorff Inwohner das. Nach welcher es auch ist genennet worden Nicolaus, Gott gebe beiden seine Krafft u so Ihnen Gott das Leben gönet, so erfülle Er was in dem Tauffbündniß versprochen worden, so werden sie gute Christen und seelig werden

            Kommentar


            • #36
              Taufe 1737 Dom X p Tr den 25 Augusti hat M Nic Schelers, Inwohners und Zimmermanns in Herbartsdorff Eheweib allhier in Wiesenfeld bey Ihren Eltern bey welchen sie sich über 6 Wochen lang aufgehalten, nachdem sie ihren Ehemann boßhafftiger Weise verlaßen und von Hn Consistorial Secret Schmidt Erlaubniß erhalten, nach 6 Wochen bey Ihren Eltern zu verbleiben, ein Töchterlein gebohren, welches in Abwesenheit sines Vaters (der aus Verdruß über den gethanen Ausspruch des Hn Consistorial Secretarij, dem die Sache übergeben worden, und vermöge deßen der arme Mann sein Frau so lang beraubet seyn muß, zu seinen Freundenin Eichau sich gewendet haben soll, am Dienstag den 27 Augusti in Gottes Namen getauffet worden, die Gevatter war Rosina Dorothea Stemmlerin, M Thomae Stamlers Schreiners in Herbartsdorff jüngere Tochter, das Kind heißt auch Rosina Dorothea, Gott erwecke treue durch deren Dienst diese zerstreute und in der Irre gehenden Schaaffe wieder zusammen geben werden mögen, NB des Kindes Mutter ist in Ihrem ledigen Standes aus allzu großer Zärtlichkeit u Verwöhnung Ihrer Eltern bey keinem Herrn, dem sie gedienet, ein Jahr geblieben, sondern, wenn die rechte Arbeit angehen sollen, allemahl mitten unter dem Jahr zu Ihren Eltern gelauffen, welches ob es wohl in dem 3 Julij von mir eingeschickten Bericht miteingefloßen, demnach von Hn Secret so wenig in Consideration gezogen worden als dieses, daß sie von ihrem Mann noch keinen Schlag bekommen, daß sie von ihrem Mann 2 mahl von Ihm weggelauffen. Warum man sie nun nicht angehalten, sogleich wieder zu Ihrem Mann zu gehen, zu bleiben u zu thun was sie schuldig ist, kann ich nicht begreiffen. Indeßen sind die irrenden Schaaffe, dadurch nochmehr zerstreuet, und das boßhafftige Weib in Ihrer Boßheit noch mehr gestärcket worden


              Auch verzogene Gören gab es schon

              Kommentar


              • #37
                Taufe 1722 Martius den 9 abends zwischen 5 und 6 Uhr ist Meister Georg Schämrichen, Müller alhier ein Söhnlein mit seinem Weibe Anna Magdalena, einer gebohrenen Schuchartin aus reinem Ehebett erzeuget, auf diese Welt gebohren und zwar sehr schwach, daß fast gar kein Regen und Bewegen und wenig Othem in ihm gewesen und sie nicht gemeynet, daß es so lang leben würde, biß man mich hohlte, dass ich doch zu Hauß gewesen, als hatt es die Heb-Amme Kunigunda Benckartin mit Waßer getaufet im Nahmen Gottes des Vaters, des Sohnes und des hl. Geistes und ihm den Nahmen Niclaus gegeben, da sie zu Gevattern ersuchet Niclaus Weißen, Inwohnern alhier, ich kam hinüber, fand das Kind also, wie mir der Vater eiligst angezeiget, daß es nur dann und wann Othem hohlte, und kein Aug aufthat, ich ließ mit Wärm und Einblasen des Othems von der Heb-Amm anhalten, hielt ihn auch von einem starcken Spiritu etwas vor die Nasen, da fing es endlich an nach ohngefehr 2 Stunden sich zu regen und zu bewegen, daß es also darauf andern Tages als den 10 huius zur Kirchen getragen wurde, und die Confirmation nach der Kirchen Ordnung geschahe, war gewöhnlich

                Kommentar


                • #38
                  Taufe 1650 den 6 Junij ist Barbara Volckin, weilandt Hannßen Volcken zu Brünn bey Eißfeld nachgelaßene Tochter ein Sohn getaufft so sie ihrem Vorgeben nach mit Lorentz Schmied Martin Schwender außerhalb der Ehe gezeuget hat, ist rechter Gevatter gewesen Hanß Christian aus Schottland, die andern beiden neben Gevattern Philipp Lindner, Jungergesell zu Betheim und Elisabetha, Valtin Lörtzings alhier zu Streßenhaußen Haußfrau, und ist das Kindt Hannß Philipp genennet worden. Dieser ledige Gesell so Lorentz Schmied geheißen, auff welchen vorgedachtes Kind ist getaufft worden, hat bey dem Hn Superintenden v H. Ambtsverwaltern zu Hilperhaußen, wie auch bey mir beklagt, daß ihm unrecht geschehen, hat auch der Barbara Volckin so sich auch Roßteuscherin genennt, Red gar nicht Manntreffen wollen, daß gedachter Lorentz Schmid Vatter seyn sollte, deswegen Er von unter Ehrengericht zu Hilperhausen alß unschuldig erkannt worden, mir auch solches hierher zu setzen anbefohlen. In Monat des Januarij 1651, den 29 Sept ist itzgemelte Barbara Volckin wieder alhier mit einem andern Soldaten deßen Nahmen Hanß ____ von Braunau im Saltzburger Land gewesen in Gegenwart des Lorentz Schmidß u hat ausgesaget daß der Vater zu dem Kind heißen soll Martin Schwender auß Lauterbach im Beyerland bürtig u. sol die That geschehen seyn zu Weismain, alß der Soldat oder Reuter daselbst im Quartier gelegen Anno 1649 nach Johannis Tag

                  Kommentar

                  • connyriess
                    Benutzer
                    • 18.04.2010
                    • 30

                    #39
                    Hallo Hibol
                    Deine ausgegrabenen Geschichten sind sehr spannend !!!
                    Als ich dann auch noch den Namen Brehm las, kannst Du Dir vorstellen, daß ich fasziniert war. Da meine Recherchen im Jahre 1690, als mein Ahne Brehm Phillip in Kindsbach geboren wurde , bis jetzt am Ende waren. Es wäre super, wenn Du mir Deine Quelle zu dieser Storry verraten würdest.
                    Grüße aus Bayern Conny Riess

                    Kommentar

                    • connyriess
                      Benutzer
                      • 18.04.2010
                      • 30

                      #40
                      Taufe Brehm

                      Zitat von Hibol Beitrag anzeigen
                      Taufe 1701 Den 16 Nov sind Niclaus Brehm Rauschards Haußmann, einem Taglöhner von seiner Frauen 2 Kinder gegen 5 Uhr abendts auf die Welt gebohren worden, alß ein Sohn u eine Tochter, diese weil sie schwach, ist nach 6 Uhr von mir genothtauffet worden u wurde darzu ersuchet Jgfr Anna Elisabetha Jägerin Hn Geheimbden Raths Directoris von Scherers alhier Köchin, die auch selbst das christl Werck darbey verrichtet u das Kind nach ihr genennet wurde Anna Elisabetha. Es schiene zwar was sonderliches an Kind sich hervor zuthun, gleich als ob es eine Zwitrix were, doch war das obere nicht recht zu erkennen u hielte es die Amfrau, wegen des Waßergangs vor ein Mägdlein, welches Glied sich auch am meisten zeigte, dahero es darauf getaufft wurde, so es Leben sollte, würde sichs ins künfftig weisen; das Söhnlein ist Freitags darauf auch getaufft worden in der Kirche da man das andere Kind mit hinein getragen u den Seegen über solches nochmal gesprochen, zum Sohnes Tauffzeugen wardt ersuchet Niclaus Bornkeßel von Beiersdorff Inwohner das. Nach welcher es auch ist genennet worden Nicolaus, Gott gebe beiden seine Krafft u so Ihnen Gott das Leben gönet, so erfülle Er was in dem Tauffbündniß versprochen worden, so werden sie gute Christen und seelig werden
                      Mein letzter bisher recherchierte Ahne Brehm Philipp geb. 1690 in Kindsbach. Daher wäre es mich von großem Interesse wo Deine Quelle dieser super Geschichte zu finden ist.
                      Gruß connyriess

                      Kommentar


                      • #41
                        Hallo Conny,

                        dieser Eintrag stammt aus dem Kirchenbuch Wiesenfeld bei Coburg. Der Name ist aber in der Gegend extrem häufig und kommt fast in jedem Ort vor.

                        Kommentar

                        • maria1883
                          Erfahrener Benutzer
                          • 20.08.2009
                          • 898

                          #42
                          Hallo Hibol,
                          Deine interessanten Beiträge lassen mich das Regenwetter vergessen.
                          Gruß, Waltraud
                          Orte und Namen meiner Ahnen:
                          Neu Wuhrow: Pophal, Golz, Is(s)berner, Gehrke, Draheim, Zuther, Mittelste(ä)dt, Hensel, Bleck
                          Gönne (später Westgönne): Hensel, Bleck, Maronde
                          Steinklippe (Belgard/Schievelbein): wie Westgönne
                          Neudorf: Märtens, Boeck, Schulz, Mallon, Harmel, Manz
                          Pöhlen: Milbradt, Boeck, Dittberner, Kannenberg, Märtens
                          bis auf Steinklippe alles Kreis Neustettin

                          Kommentar


                          • #43
                            Hallo Waltraud,

                            na da will ich mal ein paar weitere anfügen, damit der Regen erträglicher wird:

                            Beerdigung 1765 Am 27 Decembr wurde frühe um 2 Uhr Herr Johann Bartholomäus Rauscher, welcher in die 21 Jahre Feldtrompeter und bisher Präceptor in Mittelberg gewesen, von dem Wächter M Johann Caspar Grimmer, an dem hause der verwittibten Catharina Bezin, todtgefunden. Er hatte am zweiten Christtage vor Mittage mit Singen und Trompeten bey der Musick sich hören laßen, und nach Mittage auch vor den Häusern im Chor mitgesungen. Nachdem diesem Neuenjahrssingen war er in dem Hause des Johann Müllers, hiesigen Mitnachbars, eingekehret und hatte sich beym Trunck bis in die Mittlere Nacht verweilet. Da er nun hatte in sein Quartier, welches er bey dem Bäcker M Johann Nicol Kühlmann gehabt, gehen wollen, so hat ihn der Schlag getrofen, daß er an dem besagten Ort liegen geblieben. Er wurde noch an dem dritten Christtage von dem Centgericht besichtiget und befunden, daß er an der Apopleyxie gestorben und am 29 decembr oder am Sonntage nach dem Christfest, wurde er auf Befehl des Consistorii mit einer leichenrede ehrlich zur Erden bestattet.

                            Kommentar


                            • #44
                              Beerdigung 1767 Am 3 Octobr nach Mittage um 2 Uhr ist Anna Catharina Böhmin, des am 11 Juni 1766 gestorbenen M Joh Ludwig Böhms, weiland hiesigen Schusters, hinterlaßene Witwe Anna Catharina eine geborene Oeserin, plötzlich gestorben, und am 5 Octobr begraben worden. Sie hinterläßt zwey Weisen, einen Sohn und eine Tochter, welche nun den Gevattern zutheil werden. Diese Witwe ist ein böses Weib gewesen, hat sich gegen ihre noch lebende Mutter Margaretha Oeserin mit Reden sehr vergangen, ihr den Tod mit greulichen Worten gewünschet, auch gesaget, sie wolle mit ihren zwey Kindern auf den Röther Steg gehen und mit solchen sich ins Waßer stürzen. bey ihrer Dürftigkeit hat sie sich wenig um das Wort Gottes und Gebet bekümmert, wie ihre besagte Mutter und jüngere Schwester selbsten bezeugen. Ihre Hinfahrt also nicht gut gewesen

                              Kommentar


                              • #45
                                Beerdigung 1775 Am 20 May nach Mittage um 5 Uhr hat der Leinewebersgeselle, Johannes Resch, M Nicol Reschens, weiland Leinenwebers und Inwohners zu Roth, hinterlaßener ältester Sohn, einen gewaltsamen Tod gehabt. Er war an dem gemeldeten Tag von Roth nach Coburg in einem Karrn mit zwey Ochsen gefahren und hatte 4 Säcke voll Erdäpfel und einen Simmern Korn für seine einzige Schwester dahin gebracht. Auf der Rückreise zwischen Fornbach und Weißenbrunn hat er auf dem Karrn geseßen und auf der Anhöhe von Fornbach gegen den Weg auf Gereuth zu die Ochsen stark laufen laßen, wodurch der Karren umgestürzet und ihm über den Halß und den Kopf gefallen. bey der besichtigung hat man gesehen, daß das Genick getroffen, auch ein starckes blutiges Loch am Ohr sich befunden, und die Hirnschale zersplittert worden. Solcher so übel zugerichtete Leichnam wurde am 23 May auf Befehl des Coburgischen Consistorii mit einer Leichenpredigt zur Erden bestattet. Er war im jahr Christi 1740 am 19 November nach Mittage um 3 Uhr gebohren und also 34 Jahre 6 Monate alt worden.

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X