Wappen in St. Gangolf, Unterwirbach (von Wieblitz, von Waldenfels, von Thüna, von Vippach...)

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  • Scherfer
    Moderator
    • 25.02.2016
    • 2512

    Wappen in St. Gangolf, Unterwirbach (von Wieblitz, von Waldenfels, von Thüna, von Vippach...)

    Guten Abend liebe Heraldik-Spezialisten,

    eigentlich ist Heraldik so gar nicht mein Thema, aber die letzten Tage hat mich das Interesse aus aktuellem Anlass nun doch gepackt:

    Ich habe bereits an anderer Stelle mein Wissen zur eher unbekannten Schwarzburger Adelsfamilie von Wieblitz zusammengefasst. Vor mehr als einem Jahr hatte ich in diesem Zusammenhang bei Herrn Holger Biehl vom Aktionskreis "Kirche in Not" für die Restaurierung der St. Gangolfkirche in Unterwirbach, Thüringen (liebe Forums-Redaktion: Namens- und Ortsnennung ausdrücklich gewünscht!), angefragt, ob er mir mehr zu meiner von dort stammenden Vorfahrenlinie von Wieblitz sagen kann. Ich hatte in einem Amtsblatt der Gemeinde von der bevorstehenden Renovierung der Patronatsloge berichtet hatte, die seit 1927 durch eine Platte verdeckt war.

    Vor ein paar Tagen bekam ich überraschend von Herrn Biehl sehr interessante Bilder von den nun frisch freigelegten Wappen auf der Patronatsloge in St. Gangolf in Unterwirbach zugesendet. Diese Wappen decken sich sehr gut mit meinen bisherigen Nachforschungen zu "meinem" Ast der Familien von Wieblitz und von Thüna, aber es bleiben natürlich noch einige Fragen.

    Im Anhang habe ich die frisch freigelegten Wappen in der St. Gangolf-Kirche Unterwirbach ("Wappen 1-4"; Fotos von Herrn Biehl) zusammengefasst und rechts dazu Vergleichsbilder aus dem Netz hinzugefügt. Die Zuordnung und Deutung der Wappen ist meine persönliche Interpretation, Fehler sind nicht ausgeschlossen, aber ich bin inzwischen recht zuversichtlich, dass ich richtig liege. Über weitere Kommentare und Zusatzinformationen wären aber sowohl Herr Biehl als auch ich sehr dankbar!

    Auf der zweiten Seite der PDF-Datei habe ich zu den Wappen von Thüna und von Vippach ("Wappen 3") eine kleine Stammtafel (aus dem "Deutschen Herold", 1894, 25. Jahrgang, Seiten 73-74) eingefügt, die das Verständnis der familiären Zusammenhänge der Familien erleichtert.

    Dieses "Wappen 3" ist m. E. das Wappen von Hans Veit von Thüna ("H.V.V.T.") und der Ursula Sabina von Vippach ("V.S.V.T.") und stellt sozusagen das Zentrum dieser Folge von Wappenbildern dar.

    Links davon ("Wappen 2") ist das Wappen derer von Waldenfels zu erkennen, wohl für die Mutter des Hans Veit, Veronica Dorothea von Thüna geb. von Waldenfels ("V.D.V.T. G.V.W."). Was die Buchstabenfolge "W.M.G.W." unterhalb des Wappens bedeuten könnte, ist mir allerdings ein Rätsel, genau wie bei den weiteren Wappen. Da sind wir für jeden Hinweis dankbar!

    Rechts vom Doppelwappen von Thüna/Vippach ist das Wappen derer von Brandenstein aufgemalt ("Wappen 4"). Ich bin mir mit der Deutung des Zusammenhangs nicht sicher, aber zumindest war die Großmutter väterlicherseits der Ursula Sabina von Vippach laut einer anderen Stammtafel der Familie von Vippach eine Ursula von Vippach geb. von Brandenstein. Ob diese im direkten Zusammenhang mit dem Wappen in der Unterwirbacher Kirche steht, kann ich aber nicht sagen.

    Das für mich persönlich interessanteste "Wappen 1" schließlich ist allem Anschein nach das Wappen der - nur schlecht erforschten - Familie von Wieblitz, das hier stellvertretend für den Schwiegersohn des in Wappen 3 abgebildeten Paares von Thüna-von Wieblitz, Hans Tobias von Wieblitz ("H.T.V.W.") stehen müsste - siehe Stammtafel neben "Wappen 3".

    Von dessen Sohn Friedrich Wilhelm von Wieblitz auf Unterwirbach wiederum liegt mir wie gesagt ein Bild seines Siegels aus einer Akte vor. Das Foto des Siegels ist nur von schlechter Qualität, aber ich meine dennoch, deutliche Ähnlichkeiten zu erkennen, der einen Pfeil tragende Arm ist m. E. sowohl im Wappen als auch über dem Wappen in diesem Siegelbild zu erkennen. Auch das Siebmacher-Wappenbuch beschreibt das Wappen folgendermaßen: "Nach Hildebrandts Angabe [Anmerkung: der Autor des o.g. Artikels im "Deutschen Herold"] führte die Familie im Schild: einen geharnischten, einen Pfeil schräg rechts haltenden Arm". Die zugehörige Abbildung im Siebmacher weicht allerdings doch etwas davon ab, denn die Helmzier fehlt dort.

    Der Ursprung der Familie von Wieblitz liegt im Dunkeln. Bei der Suche nach dem Wappen der von Wieblitz bin ich allerdings im Netz auf das doch recht ähnliche Wappen einer schlesischen Adelsfamilie von Zawadzki gestoßen. Ist es nur eine zufällige Ähnlichkeit oder besteht ein familiärer Zusammenhang der beiden Familien? Ich weiß es nicht.

    Die freigelegten Wappenbilder in Unterwirbach werden nun weiter renoviert und können laut Herrn Biehl gerne vor Ort besichtigt werden.

    Und nun freuen wir uns über alle Hinweise zur weiteren Klärung der offenen Fragen!
    Angehängte Dateien
    Zuletzt ge?ndert von Scherfer; 03.06.2018, 22:25.
  • Scherfer
    Moderator
    • 25.02.2016
    • 2512

    #2
    Liebe Heraldik-Experten,

    hat wirklich keiner etwas zu meinen Vermutungen beizutragen?

    Kommentar

    • kalex1946
      Erfahrener Benutzer
      • 10.08.2017
      • 464

      #3
      Hallo Scherfer,

      An Deiner Stelle würde in Siebmacher bei

      WW-Person



      sowie bei SiebmacherWiki



      mit den Suchbegriffen "geharnischt Arm Pfeil" und "geharnischt Pfeil Arm" suchen, um zu sehen, bei wie vielen Wappen (an die 90) diese gemeinen Figuren in irgend einem Zusammenstellung vorkommen. Die meisten sind mehrfeldrige Wappen, aber es gibt schon ein paar mit einem Arm, der einen Pfeil hält. Du muß die Ergebnissliste durchforsten, um die einfacheren Wappen zu finden. Natürlich sagt das nichts über familiäre Verhältnisse. Viel Spaß beim Suchen.

      Gruß aus South Carolina

      Kurt

      Kommentar

      • Scherfer
        Moderator
        • 25.02.2016
        • 2512

        #4
        Hallo Kurt,


        danke für die Idee, werde ich probieren. Interessanterweise ist das Wappen der Familie von Wieblitz im Siebmacher ja leicht abweichend. Wenn ich es richtig verstehe, basiert es aber ggf. auch nur auf einer Textbeschreibung.

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