Abt Melchior Ruoff von Königsbronn - spannende Zuschrift zu meiner Familienliste

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  • vanRudolf
    Benutzer
    • 22.04.2016
    • 27

    Abt Melchior Ruoff von Königsbronn - spannende Zuschrift zu meiner Familienliste

    Eine schwierige Entscheidung, in welchen Teil des Forums ich diesen (entschuldigung) langen Text einstellen soll.
    Meine Entscheidung ist auf diesen hier gefallen, da ich ja nicht auf der Suche bin, sondern eher eine Frage zu einer bekannten Persönlichkeit (Abt Melchior Ruoff von Königsbronn) habe, die meine Familienliste betreffen könnte.

    Im Dezember 2018 hat mich eine E-Mail von einem anderen Ahnenforscher erreicht, die mich nicht mehr zur Ruhe kommen lässt. Daraufhin hatte ich einen anderen Ahnenforscher aus einem anderen Zweig der Ruoff/Ruof-Familie angeschrieben, der mir daraufhin die Liste aller Pfarrer zukommen ließ.
    Der Verfasser der ersten Zuschrift vermutet einen Zusammenhang zwischen seiner Stammliste und unserer - in den beiden Zuschriften sind eine Judith Ruoff, Tochter vom Sohn dieser zwei Pfarrer - Melchior Ruoff (Vater und Sohn) aus Bad Urach - erwähnt. Und diese sollen, so seine Vermutung, von Abt Melchior von Königsbronn abstammen, der ja auch in Reutlingen tätig war.
    Hinweis: die Familie Ruoff/Ruof/Ruff/Rueff wurde Mitte des 16. Jahrhunderts protestantisch (evangelisch).
    Die Zuschriften werde ich weiter unten anfügen.

    Der Reihe nach...

    Zuerst die Personen, um die es geht:

    - Melchior Ruoff (1480-1540) kath., Abt in Königsbronn

    Die Geschichte eines sächsisch-welfischen Donauschwaben, aus dem Tal der Ahnungslosen, mit ironischer, unverträglicher Distanz zur Demokratie in Deutschland, skizziert, mit einem post-faktischen Blick, als Ausgangspunkt einer detektierten deutschen Familienhistorie, in einem über die Jahrhunderte immer kleiner werdenden Europa. Diese Familie hat alle Gesellschaftmodelle überlebt, vom mächtigen Clan der Wölfe, dem Verbund der Burgunder, der Herrschaft Roms, den ersten, gewaltsamen Umzäunungen Karl des Großen, der Enteignung durch Barbarossa, bis hin zum repressiven Fiskalstaat und seiner Nachrichtenwählerschaft. 225 Jahre war ein Teil der Familie, aus der Herrschaft Wolfegg, im Ungarn der Habsburger ansässig, bevor die Überlebenden 1948 zurück nach Deutschland deportiert wurden. Freiheit war und ist an Besitzrechte gebunden, egal ob gemeinschaftlich oder persönlich. Wird der Weg unseres Lebens, sei es vom Staat, durch einen Menschen oder durch pathologischen Konsum gezwungen, sind wir nicht frei und verpassen uns selbst zu erleben und zu lieben. Unsere Freiheit wird fiskal geschieden! Mit oder ohne Visum.


    - Melchior Ruoff (*1516 in ? und +1584 in Aich, Esslingen), Pfarrer in Seeburg (Bad Urach), dann Aich (1552-1584)
    -- Partnerin (unverheiratet?): Judith

    (bisher bekannte) Kinder:
    ----- Melchior Ruoff (*um 1550 in Seeburg - +1616 in ?), Pfarrer in Linsenhofen (1576), dann Aich (1584-1616)
    ----- Judith Ruoff (*1948 o. 1552 in Aichtal - +1594, Augsburg)
    ----------- Ehemann (verheiratet): Pfarrer Caspar Sauter (*06. Juni 1547, Kuppingen, Herrenberg, Böblingen - +10. August 1604, Augsburg)

    unter anderem hier nachzusehen:
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    Aus meiner Stammliste:
    - Hans (Johannes) Ruoff (*um 1540 in Herbrechtingen bei Heidenheim...)
    -- Ehefrau: Margaratha (Reufferin)

    Kinder:
    ---- Melchior Ruoff (*30. Juli 1566, Herbrechtingen - +???)
    ---- Hanß (Johannes) Ruoff (11.04.1569, Herbrechtingen - +19.11.1625, Herbrechtingen)


    Weitere Auffälligkeiten habe ich insofern festgestellt, dass die Nachfolger von den letztgenannten Kindern Melchior und Hanß vermehrt auch die Namen Melchior, Caspar und Balthasar hatten. Ein Hinweis auf die Großväter und den kirchlichen Bezug?
    Die Suche auf Familysearch bestätigt das. Es gibt etliche Treffer in Herbrechtingen, sowie in Reutlingen (Seeburg/Bad Urach) und vereinzelt im Breisgau und Stuttgart (wohin sich die Familie verteilt haben könnte):

    Melchior Ruoff (ganz Deutschland):
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    Melchior Ruoff (nur Herbrechtingen):


    Dies alles kann auch in unserer Familienliste oder der Ahnentafel nachgesehen werden:



    Wobei ich sagen muss, dass noch mehrere Melchior darauf warten, aufgenommen zu werden. In einem Fall sind die Eltern noch nicht geklärt, da es sich um zwei gleichnamige Vettern handelt und noch kein weiterer Bezug gefunden wurde.

    Nun aber zu den beiden Zuschriften:


    ------------------------------------------------------------------------

    Zuschrift 1:

    Sehr geehrter Herr Ruof

    Mit Interesse habe ich die Ergebnisse Ihrer Familienforschung gelesen.
    Vielleicht können Sie in Ihrer Stammliste noch 2 Generationen weiterkommen.

    In meiner Stammliste gibt es eine Judith Ruoff *ca. 1548 oo Pfr. Kaspar
    Sauter (Quelle: wkgo). Deren Vater Melchior Rueff war 1552 - 1583
    Pfarrer in Aich und zuvor ohne weitere Angabe Pfarrer in Seeburg. Unter
    der Annahme, daß dies seine erste Pfarrstelle war, würde sich für ihn
    ein Geburtsjahr von ca. 1515 zurückrechnen lassen. Vom Alter her käme er
    also als Vater Ihres (1) Hans Ruoff *1540 in Betracht, und die oben
    erwähnte Judith Ruoff *1548 wäre dann dessen Schwester. Bei den Kindern
    des Hans Ruoff *1540 fällt auf, daß erst der 2. Sohn den Vornamen seines
    Vaters trägt, während der Traditions-Vorname Melchior dem 1. Sohn
    gegeben wurde.

    Trotz fehlender Bestätigung durch entsprechende Dokumente habe ich nicht
    den geringsten Zweifel, daß der Vater des Pfarrers Melchior Rueff kein
    anderer als der Abt Melchior Ruoff von Königsbronn war. Folgendes
    spricht dafür:

    1.) Pfarrer stammten zu Beginn der Neuzeit meistens von Pfarrern ab. Es
    gab regelrechte Pfarrer-Dynastien, und aus der Familie Ruoff sollen 38
    Pfarrer hervorgegangen sein. Daß ausgerechnet der ansonsten sehr
    weltlich orientierte Abt von Königsbronn sein Zölibat immer eingehalten
    haben soll, glaube ich nie und nimmer.

    2.) Als Lebenszeit für den Abt Melchior wird der Zeitraum von 1475 - ca.
    1539 angegeben, womit er ohne weiteres der nicht dokumentierte Vater des
    Pfr. Melchior Rueff gewesen sein kann. Daß eine solche Dokumentation
    nicht existiert, ist angesichts der Gesamtumstände nicht besonders
    verwunderlich.

    3.) Der ziemlich selbstbewußte Abt Melchior hat sich in dem
    Königsbronner Hof in Reutlingen eine Privatkapelle erbauen lassen, die
    er selbst Melchior-Kapelle genannt hat: ein starker Hinweis auf die
    Bevorzugung des Namens Melchior.

    4.) Die Dienstorte Aich bzw. Seeburg des Pfr. Melchior Ruef liegen beide
    in Luftlinie ca. 20 km von Reutlingen, also weniger als 1 Tagesritt,
    entfernt. Diese topographische Nähe zu dem Königsbronner Hof ist schon
    auffallend.

    Fazit: Bei allen Vorbehalten, die man angesichts fehlender
    dokumentarischer Nachweise haben muß, erscheint es aus meiner Sicht doch
    ausreichend berechtigt, anzunehmen, daß Hans Ruoff *1540 der Sohn des
    Pfr. Melchior Ruef und letztlich der Enkel des Abtes Melchior Ruoff ist.

    Frohe Weihnachten!

    Dr.med. xxxxxxxxxx

    ------------------------------------------------------------------------
    Auszug aus Zuschrift 2:

    Melchior Ruoff (1480-1540) kath., Abt in Königsbronn
    ::
    Melchior I. Ruoff (um1520-1584), Pfarrer in Seeburg(Urach), dann Aich (1552-1584)
    Melchior II. Ruoff (um 1550-1616), aus Seeburg, Magister (1571), Pfarrer in Linsenhofen (1576), dann Aich (1584-1616), (Vater= Melchior I.)


    ------------------------------------------------------------------------

    Mich würde einfach die Meinung des geballten Wissens der Forenteilnehmer hier interessieren.

    Ist das auf diese Art und Weise nachvollziehbar? Darf man ohne schriftliche Fakten und Beweise seinen Stammbaum so weiterführen oder ausbauen? Schriftliche Dokumente werden sich ja nur schwerlich auftreiben lassen.

    Eventuell wären ja zwei Versionen eine Möglichkeit. Ein mit Fakten erstellter Stammbaum und ein "möglicher Stammbaum".


    Viele Grüße ins Forum
    vanRudolf (Ruof)
    Zuletzt geändert von vanRudolf; 20.01.2019, 20:51.
  • Bienenkönigin
    Erfahrener Benutzer
    • 09.04.2019
    • 1695

    #2
    Ruoff aus Herbrechtingen

    Hallo vanRudolf,

    ich bin neu im Forum und stöbere gerade in verschiedenen Unterforen. Dabei habe ich diesen Eintrag gefunden.

    Zu den konkreten Fragen kann ich nichts sagen, da meine Nachforschungen noch nicht so weit zurückgehen und ich noch ziemlicher Laie bin.

    Ich wollte nur sagen, dass wir wohl weitläufig verwandt sind, da unter meinen Vorfahren auch die Ruoffs aus Herbrechtingen sind.
    Diese Informationen habe ich übernommen von den Nachfahren (wahrscheinlich aus den USA), die vor mir dazu geforscht haben (in meinem Ancestry Stammbaum).

    In den verlinkten Ruoff-Dokumenten habe ich "meine" Ruoffs nicht entdeckt, aber nach meinem Kenntnisstand sind meine Verwandtschaftsverhältnisse folgendermaßen:

    Andreas Ruoff (1699-1742) + Anna Margretha Wägelin (1693-1746)
    ->
    Johann Christian Ruoff (1720-?) + Christiana Magdalena Mohr (1724-1806)
    ->
    Christina Catherina Ruoff (1746-1814) + Johann Philipp Bräuninger (1753-1833)
    [bei der Geburt war sie über 40; sie starb dann wohl und Johann Philipp heiratete erneut]
    ->
    Sixtus Bräuninger (oder Johann Georg) (1785-1858) + Anna Katharina Schneider (1792-1865)
    ->
    Anna Katharina Bräuninger (1813-1847) + Johann Heinrich Christoph Lehnert (1810-1849)

    Ab da ist es in meinen Unterlagen sehr gut dokumentiert. Die beiden wohnten in Markt Einersheim und starben kurz hintereinander bei zwei Typhus-Epidemien und hinterließen ihre Kinder als Vollwaisen.

    Vielleicht kannst du ja eine Verbindung herstellen zwischen den Ruoffs.
    Falls ja, speichere ich mir die Dokumente gerne ab.
    Viele Grüße
    Bienenkönigin

    PS: Dieses Dokument kennst du wahrscheinlich? Ich habe mir daraus einige Namen abgeschrieben:
    Zuletzt geändert von Bienenkönigin; 11.04.2019, 18:27.
    Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

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