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#11
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Das passt, in der Chronik von Leopoldshöhe steht geschrieben...
Auf dem Gehöft befand sich auch eine Gastwirtschaft, in der die Anlieger aus der näheren und weiteren Umgebung ihre Mußestunden verbrachten. |
#12
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Steht in der Chronik auch, wann der Hagen gegründet wurde, wie die erste und weitere Schreibungen lauteten, und welche Personen ihn bewohnten? Nach einer Namendeutung in der Chronik brauche ich wohl nicht zu fragen.
Interessieren würden mich auch die historischen Karten, sind die online? In den historischen Karten von TIMonline habe ich zwar Greste gefunden, Drexhagen aber nicht. Wo also genau liegt es? Zwischen Greste und welchem Ort? Viele Grüße Xylander Geändert von Xylander (21.05.2018 um 14:19 Uhr) |
#13
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Ein klares JEIN
Wann der Hagen gegründet wurde ist nicht aufgeführt. Jedoch das Drexhagen mit zur Gründung von Leopoldshöhe beigetragen hat. Zitat: "Es stehen keine exakten Unterlagen darüber zur Verfügung, wer diese ersten Häuser besessen hat." Bezogen auf den Zeitraum 1861 bis 1882 Karten sind in einem weiteren Buch "150 Jahre Leopoldshöhe - Aus der Geschichte einer lippischen Gemeinde" zu finden, (siehe Anlage) wie auch hier: https://www.werelate.org/wiki/User:Radrexhage |
#14
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Hier einmal ein weiterer Hinweis zur Namensherkunft, den ich erhalten habe,
schließt die Variante mit der eine Siedlungsstelle , die an ein Sumpfland oder ein Moor grenzte nicht aus...... Dem "on dit" nach sollte es nach dem 30-jährigen Krieg so gewesen sein, dass der lippische Landesfürst hatte"kundtun" lassen, dass derjenige, der ins Lipperland käme, Land zum Beackern bekäme, kostenlosundgratis. Nach dem 30-jährigen Krieg war das "teutsche Land" fast menschenleer. So soll eine Familie vom Norden gekommen sein und habe in der Nähe von Leopolshöhe (Bechterdissen) Land vom Fürsten erhalten, um dieses zu bewirtschaften. Diese Leute hiessen dann bei den damaligen "Nachbarn" : die Hinzugetreckten ! Und da eben diese Leute um ihren Grundbesitz einen Zaun Hagen zogen, hiessen sie : die Treckshäger. ( Hinzugetreckt und Hagen ) Im Laufe der Jahre wurde dann aus dem T - ein D ( Dreckshage sah nicht so toll aus ), und dann schrieb irgendwann mal einer anstatt "ck" ein x und auch mal gelegentlich ein "n" an Drexhage(n). |
#15
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Danke Ulrich, das ist ja schon mal was, das bei der Deutung weiterhelfen könnte, insbesondere mit den ältesten bekannten Namensformen. Ich muss nachdenken und melde mich spätestens morgen.
Bis dahin viele Grüße Xylander PS Hab das on dit erst jetzt gelesen. Nach dem ersten Eindruck: typische Hobby-Onomastik (sagt ein Hobby-Onomastiker). Trotzdem auch hier: ich denk drüber nach. Geändert von Xylander (21.05.2018 um 17:48 Uhr) Grund: PS on dit Treck |
#16
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Hallo Ulrich,
die älteste bekannte Namensform, die Dein holländischer Mitforscher laut Salbuch der Grafschaft Lippe von 1620 ermittelte, ist "Jobst uffm Dreckeshagen". Damit läuft die Herleitung auf mnd. drek, dreck hinaus, hier im Sinne von Schlamm, Sumpf, Morast, Moor. Begründung s.u. Zu den einzelnen Vorschlägen für das Bestimmungswort: 1. Drei Eichen Der ursprüngliche mnd. Name des Hagens müsste dann dre eiken/eken hagen o.ä. gelautet haben. Daraus kann mE niemals Dreckeshagen werden, das s spricht dagegen. Hochdeutscher Namensvetter wäre das tatsächlich existente Dreieichenhain in Hessen https://de.wikipedia.org/wiki/Dreieichenhain - dieses jedenfalls ohne s. Bei ON oder FN mit dreck (aber ohne s) werden die drei Eichen verschiedentlich als Möglichkeit zur Diskussion gestellt. 2. Treck Die vom "ondit" vermutete Entstehungszeit nach dem 30-jährigen Krieg liegt später als die Erstnennung 1620. Außerdem wäre der Hagen vermutlich nicht nach dem Treck benannt worden, sondern nach dem Namen oder der Herkunft des Erstsiedlers. Oder nach den Treckern als Gruppe, wobei dann vermutlich Trecker(s)hagen herausgekommen wäre. Parallelbeispiele für Namenbildungen nach einem Treck oder nach den Treckern habe ich nicht gefunden. Also: klingt hübsch, stimmt aber höchstwahrscheinlich nicht. 3. drek/dreck - Schlamm, Sumpf, Morast, Moor Erfordert die wenigsten hypothetischen Verrenkungen und lässt sich schlüssig ableiten. Das s ist kein Bratskartoffel-s (Fugen-s), sondern ein Genitiv-s. Der Dreckeshagen ist ein Hagen des Sumpfes/beim Sumpf. Parallelbeispiel: Moorshoven/Kreis Heinsberg https://de.wikipedia.org/wiki/Moorshoven#Geschichte Namensvetter: Dreckhagen bei Marsberg. https://books.google.de/books?id=fzV...rsberg&f=false Geht also auch ohne s (In Klammern: Namengeber von Dreckeshagen könnte auch ein Siedler namens tom Drecke gewesen sein. Aber der würde sich ebenfalls von einem Sumpf ableiten.) 4. Ferner liefen Den Derk behalte ich mal zu meinem Privatvergnügen im Kopf, bisher ohne jeglichen Beweis. Nachdenken könnte man noch über mnd drechte - Tracht, im landwirtschaftlichen Sinn. Und dann suche ich immer noch ein Tier oder eine Pflanze, die mnd. irgendwie so ähnlich wie drek heißen. Gibts aber anscheinend nicht. Dies alles unter dem Vorbehalt, dass die Namensform von 1620 nahe am Namen zur Zeit der Gründung blieb, den wir nicht kennen. Wenn der stark abweicht, Beispiele gibts ja zuhauf, wie die frühe Neuzeit die Ursprungsnamen des Mittelalters verballhornt und vervolkstümlicht hat, dann müsste man neu nachdenken. Für die Gründung der Hagen-Orte wird allgemein die Kolonisationszeit des Hochmittelalters angenommen. Wie es speziell in Deinem Suchbereich aussieht, weiß ich nicht. Hier noch ein paar Links: Die Lippischen Flurnamen von Preuß, mit Erwähnung von Dreckshagen und Ableitung von Dreck - Kot, knapp daneben. Dann das neue Ortsnamenbuch für den Kreis Lippe, leider ohne Dreckshagen. Aber vielleicht entdeckst Du was zu Deinen erwähnten anderen Namen. Und schließlich zwei Artikel aus der NOZ. https://books.google.de/books?id=NTB...0dreck&f=false https://rep.adw-goe.de/bitstream/han...pdf?sequence=1 https://www.noz.de/lokales/osnabruec...nlich-am-sumpf https://www.noz.de/lokales/osnabruec...e-des-moores-1 Viele Grüße Xylander Geändert von Xylander (22.05.2018 um 10:50 Uhr) |
#17
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Bei Derk... denke ich auch an den Vornamen Dirk, dann wäre es ein Hagen eines Dirks.
Es gab übrigens auch einen Geschichts-Professor an der Philipps-Universität Marburg/Lahn namens H.-J, Drexhage. Ich könnte mir gut vorstellen, dass der sich auch darüber informiert hat. Er ist mittlerweile emeritiert. Edit; Laut genealogieonline gibt es die meisten (195) Erwähnungen des Namens in Oosterwijtwerd (233 Einwohner), Gemeinde Loppersum, Provinz Groningen, Niederlande. Evtl hilft das weiter. Geändert von Halbpommer (22.05.2018 um 11:42 Uhr) |
#18
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Danke an alle, die mit ihren Kenntnissen, so denke ich zur Rätsels Lösung beigetragen haben. Auf den ersten Blick hört sich vieles "logisch" an, unter Berücksichtigung der zeitlichen Schiene sieht es schon etwas anders aus. Danke Xylander für diese ausführliche Ausführung.
@Halbpommern Das in den Niederlanden so "viele" Drexhage auf einen Haufen wohnen ist der Tatsache geschuldet, das ein Halbbruder meiner direkten Linie als Saisonarbeiter nach Holland gekommen ist, und dort geblieben ist. Er ist wohl der Stammvater aller Drexhage in Holland. |
#19
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Hallo Ulrich,
gern geschehen. Macht ja auch Spaß, so eine knifflige Aufgabe verbunden mit einer Wanderung durch die Zeiten, von den Hagenkolonisten bis zu den Hollandgängern und mit so einem Winzort als Startpunkt. Danke dafür. Nur interessehalber: die Drexhage, Dreckshage usw. scheinen alle auf ein gemeinsames Urahnenpaar zurückzugehen. Hast Du es schon gefunden? Sonst böte sich das NRW-Unterforum für die weitere Suche an. Hallo Halbpommer, der Dirk/Derk oder sonstige Kurz-Dietrich bleibt wohl ein Phantom. Danke für Deinen Hinweis auf genealogie-online. Darin fand ich den von Ulrich erwähnten Stammvater der niederländischen Drexhage. https://www.werelate.org/wiki/Person...exhage_%281%29 Nebenbei habe ich da gelernt, dass die deutschen Hollandgänger als Saisonarbeiter in den Niederlanden Hannekemaaiers - Hanneschenmäher genannt wurden - weil sie oft Hannes hießen, siehe den Johann Jobst Karl. Damit wären wir wohl durch mit dem Thema. Viele Grüße Xylander |
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