Gehringshof bei Hattenhof (Gemeinde Neuhof)

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  • Wolfg. G. Fischer
    Erfahrener Benutzer
    • 18.06.2007
    • 4913

    Gehringshof bei Hattenhof (Gemeinde Neuhof)

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1929 - 1948
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Gemeinde Hattenhof
    Konfession der gesuchten Person(en): jüdisch
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): Wikipedia
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive): -


    Hallo in die Runde,

    die jungen Menschen, die dort die Landwirtschaft lernten, wurden als Praktikanten zu einzelnen Bauern auf die Höfe geschickt, 1933/34 anscheinend bis nach Heimboldshausen (Kr. Hersfeld).

    Weiß jemand mehr als Wikipedia?


    Kennt jemand Bauern, die solche Menschen, die nach Palästina auswandern wollten, aufgenommen hat?

    Mit besten Grüßen
    Wolfgang



    Edit:

    Es wäre wichtig, in Hattenhof und Umgebung Zeitzeugen zu finden?!


    Zuletzt ge?ndert von Wolfg. G. Fischer; 11.07.2017, 05:57.
  • Wolfg. G. Fischer
    Erfahrener Benutzer
    • 18.06.2007
    • 4913

    #2
    Max Goldschmidt, * 1902, Hersfeld (Badestube 8)

    P. S.

    Hier wird auch vom Gehringshof berichtet:

    "Am 27. März 1939, unmittelbar nach seinem Buchenwaldaufenthalt, kehrte Max Goldschmidt Hersfeld den Rücken, in der Wohnung seiner Eltern in Fulda ließ sich noch Platz für ihn finden.

    Ein Jahr später, am 8. April 1940, nahm Max die Möglichkeit wahr, sich auf dem Gehringshof in der Nähe des Rhöndorfs Hattenhof durch weitere praktische Tätigkeiten für die Emigration ins damalige britische Mandatsgebiet Palästina zu qualifizieren. Der Geh-ringshof war eine der ca. 30 Hachschara-Stätten, wo junge Menschen für die Emigration nach Palästina vor-bereitet wurden.

    Mit einer guten landwirtschaftlichen, hauswirtschaftlichen oder handwerklichen Ausbildung konnten die jungen Leute darauf hoffen, ein Zertifikat der britischen Regierung zur Einwanderung nach Palästina zu bekommen. Neben der körperlichen Arbeit stand auch das Erlernen der hebräischen Sprache, Palästinakunde, die Auseinandersetzung mit der jüdischen Geschichte etc. auf dem Lehrprogramm. Max Goldschmidts Hoffnung, dem Naziterror zu entkommen und ein verfolgungsfreies Leben zu führen, war jedoch vergebens.

    Ende November 1941 wurden die noch auf dem Gehringshof verbliebenen jungen jüdischen Menschen aus allen Teilen Deutschlands nach Fulda geholt und am 8. Dezember 1941 - zusammen mit dortigen Juden - nach Kassel geschafft. Am folgenden Nachmittag wurden dann alle in einem Sonderzug mit 1024 Menschen aus dem Regierungsbezirk Kassel ins Ghetto Riga verschleppt. Über das weitere Schicksal von Max Goldschmidt fehlen genauere Angaben. Entweder wurde er durch eine unmittelbare Gewaltmaßnahme getötet oder er fiel den mörderischen Lebens- und Arbeitsbedingungen, die in den Ghettos und Lagern herrschten, zum Opfer."

    http://stolpersteine.hersfeld.hassia...eine_16-17.pdf, Seite 27

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