FN von Behren, von Be(e)ren

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  • pfleger
    Neuer Benutzer
    • 02.06.2008
    • 8

    FN von Behren, von Be(e)ren

    Name und ggf. Schreibvarianten: von Behren, von Be(e)ren, von Bae(h)ren
    Früheste bekannte Nennung: vor 1300
    Orte, Verbreitungsraum: Kreis Minden-Lübbecke, vor allem Gemeinde Hille

    Herkunft des Ortsnamens Hemincburun

    Das in dem obigen Thema von Johannes eingestellte Bild zeigt die Übersetzung einer Urkunde aus dem Jahr 1300 die mir als Kopie des Originals vorliegt. Der bei Johannes erwähnte Johannes von Nordhemmern, in der entsprechenden Originalabschrift heißt es Johan de Hemingberen, leitet sich der Familienname von Behren ab. Durch Übersetzung aus dem lateinischen und zusätzlicher Einkürzung. Damit ist auch klar, das der Name von Behren, von Be(e)ren, von Bae(h)ren auf eine Ortsbezeichnung zurückgeht und nicht auf adelige Vorfahren.

    Für weitere Informationen gern über e-mail
  • Irmgard
    Erfahrener Benutzer
    • 18.12.2005
    • 170

    #2
    RE: Familienname von Behren, von Be(e)ren

    Hallo Pfleger,

    das ein "von" nicht gleichbedeutend ist mit dem Prädikat "adelig" sondern eine Herkunft=Zugehörigkeit anzeigt müßte mittlerweile allen bekannt sein, die Ahnenforschung im fortgeschrittenen Stadium betreiben :-)

    Interessant ist in deinem speziellen Fall die Namensform Be(h)ren. "Beren" entspräche dem 'burun' und würde auf 'Büren' weisen. Daraus schlußfolgernd wäre der Heminc (Heming) dann aus Büren gekommen und hätte nahe bei Hille gesiedelt. Hatte er noch Verwandte in Büren? Kam deshalb der Johan (de) von=aus Büren zu diesem Flecken?

    Kam Johan Behren aber aus einem Ort Behr../ Ber../ Bar..? gilt es diesen Ort zu finden.

    Oder kam er von einem Wohnplatz, dessen Name mit "bar" (ber/ baer) beginnt, dann war es ein heller Fleck. 'helle' heißt auch freigemachte (glänzende[= südliche?]) Stelle - meist abfällige Lage. Helle auch Holle und Hille - je nach Dialekt.

    Dein Beitrag macht mir Spaß - danke dafür!
    netten Gruß.. Irmgard

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    • pfleger
      Neuer Benutzer
      • 02.06.2008
      • 8

      #3
      Hallo Irmgard,
      in der mir vorliegenden Kopie heißt es auf lateinisch: Ludolphus dei gratia Mindensis ecclesie episcopus omnibus ... ad officium Wygravy pertinentes Gotscalco de Arnem et Johanni de Hemmingberen...

      Dies Urkunde wurde am 13. November 1302 ausgestellt. Ludolph (=Ludolphus) ist der damalige Mindener (=Mindensis) Bischoff, somit ist klar das es sich um Gebiete des ehemaligen Bistums Minden handeln muss, die hier erwähnt werden. Das erwähnte Hemmingberen liegt nur 12 km westlich der Stadt Minden und wurde am 02. Juli 1033 als Hemincburun dem Mindener Stift St. Martini zu dessen Ausstattung geschenkt. Aus Hemincburun wurde bis 1230 die Obödienz Hemmincberen (.. Statuimus insuper, quod excepta illa obedientia Hemmicberen et cetera, ...). Dabei handelt es sich auch nach der Auslegung von Wilfried Dammeyer (Der Grundbesitz des Mindener Domkapitels) um die Obödienz Nordhemmern (s. dazu auch Monumenta Germaniae Historica Bd. V). Man mag sich nun daran stossen, dass Hemmincberen einmal mit c und einmal mit g geschrieben wird, aber hier kann man wohl wie Dammeyer auch davon ausgehen, das es sich dabei um Übertragungsfehler oder verschiedene Schreibweisen verschiedener Schreiber der Grund dafür sind (man kann sie leider nicht mehr fragen). Da aber der Name de Hemmingberen (von Hemmingberen) sehr lang zu schreiben war, wurde dieser zunächst wohl eingekürzt auf de Be(h)ren, um dann anschließend eingedeutscht zu werden.
      In den Kirchenbüchern unserer Kirchengemeinde finden sich um 1600 mindestens 8 Höfe auf denen der Name von Behren, von Beeren, von Bähren geführt wird, bis 1680 steigt diese Zahl auf 14 an. Dabei ist zu bemerken, das es durchaus vorkommt das der Vater von Behren der Sohn aber von Beeren oder von Bähren geschrieben wurde. Lag wohl im Ermessen der Pastöre (habe ich übrigens auch für Horstman(n), Fin(c)ke, Mey(i)er, Borch(g)erding(k), Ro(h)lfing(k) festgestellt.
      Ich hoffe das dies reicht, um belegen zu können das die Namen von Be(h)ren, von Bähren, von Beeren auf den Ort Nordhemmern zurückgehen, der in der heutigen Gemeinde Hille, Kreis Minden-Lübbecke liegt.

      Kommentar

      • Irmgard
        Erfahrener Benutzer
        • 18.12.2005
        • 170

        #4
        Danke für deine Ausführung.
        Ich muß dir zustimmen und auch wiedersprechen, denn der Name Beren incl. seiner Varianten, die oft nur Ausdruck von verschiedenen Wohnstätten und Familien (Generationen) sind, ist nur dann hier ursächlich, wenn auch die Genealogie stimmt.
        Diese Erklärung ist nicht generell zutreffend. Der FN leitet sich von vielen anderen Orten / Wohnstätten / Begriffen und Namen, wie Vaters oder Heiligen- oder Hofnamen ab.

        Nur angemerkt: die Endung auf _c entspricht der gleichzeitigen und späteren Schreibweise _g / _gk / _k/ _ch . was man nicht generell weiß ist, wie man c-h gesprochen hat. Den Laut 'ch' kannte man nicht. Ein -c-h kann ebenso als -c oder -g oder -k gesprochen werden und das -h- bleibt stumm, bzw. wird "ausgehaucht". Anders, wenn -c zum -k verstärkt wird, dann geht der Weg zum _gk _ck.
        Das Wort Hemmincburun wird geschrieben Hemincburun mit Strich zur Verdoppelung über dem -m-, das dazu dient, das Wort "hem" zu benden und möglicherweise das -e- auf -ä- zu verkürzen, was eine Erklärung nicht einfacher macht (war es hem oder ham?). Im Laufer der Zeit verschleift sich das(? letzte) -u- zu -e-, wie unsere Worte heute noch enden.
        Das 1. -u- hellt sich nur auf und wird "bueren" gesprochen, daraus entwickelt sich als aus ue=u" =ü wurde : Büren oder im Dialekt ebenso zum -e- = Beren. Ein gesprochenes -e- kann man nicht schreiben, wenn man es nicht kennt oder es seine "Färbung" im Dialekt ändert: vergl. segen oder sägen? ist das Holz gesegnet oder gesägt? (buren auch baren; baren auch baeren)
        Zu deinen "Baeren" : wenn sich mehrere Höfe als "Beren" nennen, dann liegt es nahe, daß 'burun' Bauer heißt und meint: die (be)baute Stelle - des Johann - des Heinrich - des Hermann- usw.. Später drehte sich die Bezeichnung des FN = Hofnamen in Hermann de(r) Beren = Hermann Beren.

        Denkbar ist aber auch, daß Neugründungen von Kindern des einen Beren erfolgten und es deshalb zur Unterscheidung der Örtlichkeit eine Namenänderung in Baeren ->Behren usw. gegeben hat.

        Das sind immer sehr komplexe Forschungsgebiete, die sich nur ansatzweise erläutern lassen.
        Aber der FN Berens incl. Varianten hat - wie oben angemerkt- viele verschiedene Ursachen und Dank dir nun eine mehr :-)

        netten Gruß.. Irmgard

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        • Joachim v. Roy
          • 01.04.2007
          • 787

          #5
          Familienname von Behren, von Be(e)ren

          Zur Information

          Die brandenburgische Uradelsfamilie v. BEEREN, die 1267 urkundlich zuerst mit einem THEODERICUS DE BEEREN erscheint und die sich nach 1314 DE BERNE nannte, trägt ihren Namen nach ihrem Stammsitz BEEREN im Kreis Teltow.


          MfG

          Kommentar

          • pfleger
            Neuer Benutzer
            • 02.06.2008
            • 8

            #6
            RE: Familienname von Behren, von Be(e)ren

            Original von Joachim v. Roy
            Zur Information

            Die brandenburgische Uradelsfamilie v. BEEREN, die 1267 urkundlich zuerst mit einem THEODERICUS DE BEEREN erscheint und die sich nach 1314 DE BERNE nannte, trägt ihren Namen nach ihrem Stammsitz BEEREN im Kreis Teltow.


            MfG
            Bitte teile mal die Quellen deiner Aussage mit.
            Leben heute noch noch direkte Nachfahren dieses Theodericus de Beeren?
            Wenn ja, wo?

            mfG

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            • Johannes v.W.
              Erfahrener Benutzer
              • 02.05.2008
              • 1150

              #7
              Hallo Pfleger
              ich beschäftigte mich einmal in einem anderen Zusammenhang mit den Gütern Klein- und Großbeeren /Teltow (bei Potsdam). Die dortige Familie von Beeren ist m.W. ausgestorben, der letzte war wohl ein bunter Hund, den man heute einen Querulanten nennen würde: er stritt und zankte mit allen und jedem.
              Fontane widmete dem “Geist von Beeren” eine ausführliche Schilderung in seinen "Wanderungen":

              Theodor Fontane - Spreeland: Geist von Beeren. - Rechts der Spree. Spreeland. Berlin. - Wanderungen durch die Mark Brandenburg. - Reiseberichte


              Viele Grüße J.

              PS. In Berlin gibt es ja auch die Beerenstrasse (direkt neben dem Brandenburger Tor, wo die neue amerikanische Botschaft steht...)
              Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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              • hexerhasi
                Neuer Benutzer
                • 22.02.2011
                • 3

                #8
                Ich möchte mich vorab für die Leichenschänderei entschuldigen, aber ich denke meine Frage gehört hier unmittelbar rein.

                Es geht um meinen Familiennamen "von Behrens", ist das ebenfalls eine Abwandlung der Namen aus dem ersten Post und geht somit auf eine Ortsbezeichnung zurück?

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                • hexerhasi
                  Neuer Benutzer
                  • 22.02.2011
                  • 3

                  #9
                  Kann mir da wirklich keiner weiterhelfen?

                  Kommentar

                  • Hina
                    Erfahrener Benutzer
                    • 03.03.2007
                    • 4661

                    #10
                    Hallo hexerhasi,
                    sehr wahrscheinlich dürfte es sich um einen Hekunftsnamen aus Behrens (33775 Versmold) im Kreis Gütersloh handeln.
                    Viele Grüße
                    Hina
                    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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