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#11
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Ja, der entscheidende Grund zur Einführung der Taufbücher war die damals existierende Untergrund-Bewegung der Verweigerer von Kindstaufen, den sogenannten Täufern (bzw. Wiedertäufer) die die Kindstaufen ablehnen, und stattdessen die Erwachsenentaufe erfanden.
Deswegen hat die württ. Regierung Mitte des 16. Jhts den Befehl erteilt, dass in jeder Gemeinde per Taufbuch nachgewiesen werden soll, dass alle dem lutherischen Glauben des Landes gemäß ihre Kinder direkt nach der Geburt taufen lassen. So konnte die Obrigkeit die Taufverweigerer entlarven. Geändert von Anna Sara Weingart (12.03.2021 um 22:09 Uhr) |
#12
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Hallo zusammen!
Ich möchte das Thema noch einmal aufgreifen. KB Bielefeld-Altstadt 1691-1727. Prolog: "Dieses Kirchenbuch ist Anno 1691 angefangen, und zwar aus erheblichen Ursachen, weil die Nahmen der gebohrnen, getrauten, und verstorbenen nur in die Calender ..." Diese Aussage läßt die Vermutung zu, daß nicht das Tauf- sondern das Geburtsdatum eingetragen wurde. Und bei den Kindern steht auch ganz klar "Renati", nicht "Baptisati". Zudem sind, soweit ich das überblicke, alle Wochentage gleichmäßig vertreten. Sonst kenne ich das so, daß, außer in Notfällen, Sonntags getauft wurde. Fazit: für mich handelt es sich hier zwar insofern um ein "Taufbuch", als die Namen, Eltern und Paten der getauften Kinder aufgeführt werden (hätte man sie nicht getauft, wären sie hier nicht aufgeführt), aber bei dem jeweiligen Datum handelt es sich nach meinem Ermessen um das Geburtsdatum. Wie seht Ihr das? Vielen Dank und viele Grüße consanguineus |
#13
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Also getauft wurde früher bestimmt nicht nur Sonntags.
Oft kam der Pfarrer direkt nach der Geburt nach Hause und das Kind wurde noch am gleichen Tag getauft. Schließlich wollte man es nicht riskieren, dass ein Kind vor der Taufe verstarb... |
#14
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Nottaufen wurden aber gewöhnlich mit einem Hinweis darauf versehen. Im Normalfall liegen schon drei oder fünf Tage zwischen Geburt und Taufe. Zumindest in den Dörfern, in denen ich forsche. Mag sein, daß es in Städten anders gehandhabt wurde. Mag auch sein, daß Katholiken am selben Tag getauft haben. Ich habe aber ausschließlich protestantische Vorfahren. Von denen kenne ich es nur im Ausnahmefall.
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#15
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Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts lag in den Regionen(Sachsen, Sachsen-Anhalt, Böhmen), wo ich im Moment zu Gange bin, maximal ein Tag zwischen Geburt und Taufe. Selbst an den kirchlichen Feiertagen(Ostern, Weihnachten) wurde getauft. Eine Ausnahme machte nur der Karfreitag.
Sah das Kind schwächlich aus und war der Pfarrer nicht greifbar, durfte die Wehmutter(Hebamme) nottaufen. So sollten die armen Kindlein vor dem Fegefeuer bewahrt werden. |
#16
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Zitat:
Gruss, Ronny |
#17
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Zitat:
Viele Grüße consanguineus |
#18
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Zitat:
Das kann ich so nur bestätigen, oftmals (um nicht zu sagen fast immer) wurde sogar am gleichen Tag getauft. Und meine Vorfahren sind auch alle evangelisch. |
#19
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Lat.: re = wieder; natus = geboren.
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#20
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Hallo consagineus,
Zitat:
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