Giesmannsdorf Kr. Jauer - Begräbnissregister

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  • kdmos352
    Erfahrener Benutzer
    • 05.11.2015
    • 210

    Giesmannsdorf Kr. Jauer - Begräbnissregister

    Hallo liebe Mitforscher,

    ich wende mich heute mit einer grossen Bitte - in der Heimatstube der Bolkenheiner Burgenland in Borken ist ein alter Begräbnissregister (Friedhofsregister) der evangelischen Kirchengemeinde Giesmannsdorf (heute Gostków) aus den Jahren 1874-1946 vorhanden.
    Hat vielleicht Jemand von Euch eine Kopie davon, oder plannt vielleicht Jemand ein Besuch in dieser Heimatstube?

    In Giesmannsdorf wurde vor einigen Jahren ein Stiftung begründet, welche das alte ev. Friedhof restauriert (was leider keine leichte Aufgabe ist, da sehr viele Grabinschriften nicht mehr zu lesen sind). Ich selbst habe mich verpflichtet, dass ich die Geschichte dieser Kirchengemeinde bearbeiten werde. Bei meiner Forschung habe ich den oben genannten Friedhofsregister "entdeckt". Sofort habe ich mich an Herrn Meier aus der Heimatstube gemeldet und um eine Kopie gebettet, leider obwohl wollte ich alle Kosten erstatten, habe ich eine Absage bekommen. Der Grund dazu waren keine Geldmittel, welche die Heimatstube/der Heimatbund zur Verfügung hat....

    Ich wohne in Oberschlesien und leider habe ich z.Zt. keine Reise nach Deutschland im Plan, deshalb hoffe ich, dass zufälliger Weise vielleicht hat sich Jemand von Euch mit diesem Gebiet beschäftigt.

    Für jede Hilfe und jeden Hinweis wäre ich sehr Dankbar.
    Schöne Grüße aus Schlesien,
    Damian
  • Kleinschmid
    Erfahrener Benutzer
    • 20.01.2013
    • 1239

    #2
    Ich habe früher öfters mit den Heimatstuben zusammengeabreitet - als es davon noch viele gab. Mittlerweile sind ja die meisten aufgelöst worden. Darunter gab es aber schon vor 20 Jahren einige schwierige Fälle, die ihre 'Schätze' nicht zur Einsicht freigaben.

    Hier liegt aber doch ein Widerspruch vor. Wenn die Kosten für eine Fotokopie auf CD (o.ä.) im voraus übernommen werden, kann der Ablehnungsgrund ja nicht 'keine Geldmittel' sein.

    Übrigens sind STA Register fast vollständig von 1874 bis in die 1930er Jahre vorhanden. Davon enthalten die meisten Jgg. auch Angaben zur Konfession. Aber vermutlich stammen die meisten Gräber aus den 1920-1930er Jahren, richtig?

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    • Tausendaugen
      Erfahrener Benutzer
      • 13.04.2013
      • 294

      #3
      Lieber Damian,

      ich habe Dir in einer PN geantwortet. Ich werde mal schauen, was sich machen lässt.

      Liebe Grüße aus Nordrhein-Westfalen,
      Marcel
      GESUCHT

      ---------------------------------------------------------
      FN Trogisch im Kreis Goldberg

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      • kdmos352
        Erfahrener Benutzer
        • 05.11.2015
        • 210

        #4
        Hallo Kleinschmid, Hallo Marcel,

        besten Dank für Eure Antworten.
        Wegen dem "Mangel an Geldmitteln" gehe ich aus, dass es nicht unbedingt um die Geldmitteln geht, aber um ehrlich zu sein, ich bin schon ziemliech gewöhnt, dass man eine Ausrede findet, um nicht helfen zu müssen. Das gleiche kenne ich schon sehr gut aus den polnischen Heimatmuseen - manchmal bekommt man überhaupt keine Antwort, und wenn die Antwort schon geschickt wurde - enthält es meistens eine Absage aus irgendwelchen Gründen. So ist es leider...
        Bei Ancestry habe ich schon gesehen, dass es mehrere Jahrgänge aus dem StA Giesmannsdorf gibt, aber für uns wäre ein Friedhofsregister/Grabstellenregister wirklich wie ein Schatz, da die Grabstellen nummeriert waren und sehr viele von den alten Nummerierung auf dem Friedhof noch vorhanden ist, so wäre auch möglich die entsprechenden Grabstellen zu identifizieren. Mal sehen ob wir das irgendwann schaffen werden.

        Marcel - eine Antwort habe ich schon an Dich geschicht. Besten Dank!

        Mit freundlichen Grüßen,
        Damian

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        • Kleinschmid
          Erfahrener Benutzer
          • 20.01.2013
          • 1239

          #5
          Zitat von kdmos352 Beitrag anzeigen
          Ich selbst habe mich verpflichtet, dass ich die Geschichte dieser Kirchengemeinde bearbeiten werde.
          Dann werde ich hier kaum etwas Neues erzählen können. Aus meinem Zettelkasten:
          Giesmannsdorf war natürlich auch völlig evangelisch, als man der Gemeinde 1654 ihre Kirche wegnahm, die dann keinen kath. Pfarrer erhielt, sondern von dem in Alt Reichenau versorgt wurde. 1703 kam der Ort aber an das kath. Kloster Grüssau, dessen Abt bald daran ging, dort Katholiken anzusiedeln. Diese auch andernorts praktizierte Maßnahme führte übrigens zu dem in Niederschlesien bekannten Spruch: "Die Katholiken erkennt man am Gesicht, nicht weil sie katholisch waren, sondern weil sie aus einer anderen Gegend zu uns verpflanzt worden sind". Etwa 1725 gab es bereits 150 Katholiken bei 800 Evangelischen. Mit dem Einzug der Preußen war der Spuk vorbei u. die ev. Giesmannsdorfer erhielten 1742 wieder eine neue Kirche. Beerdigten aber weiterhin - darum geht es ja hier - auf dem kath. Friedhof der 'alten' ev. Kirche. 1835 gab es dann großen Ärger, weil ein Verwalter der kath. Kirche, einen Pfarrer gab es dort immer noch nicht, um Platz für eine Fronleichnamsprozession zu schaffen, ca. 50 meist ev. Gräber entfernen ließ. Es dauerte aber noch bis 1856, als die Gemeinde ihren eigenen ev. Friedhof erhielt. In den eingemeindeten Dörfern entstanden weitere ev. Friedhöfe: 1890 in Ruhbank und 1908 in Wittendorf.

          Was mich jetzt nur wundert: Als Pfarrer Grünewald - der große schlesische Kirchenhistoriker - etwa Mitte der 1970er Jahren in Giesmannsdorf war, schrieb er darüber wenig später: "Der einst so schöne Friedhof ist als solcher kaum noch zu erkennen, ein undurchdringliches Dickicht, ... bis auf einige Einfassungen sind alle Gräber verschwunden."

          Das fragliche Begräbnisregister enthält also chronologisch alle Beerdigungen der Pfarrei seit 1874. Die Eintragungen in einem Friedhofsbuch dagegen sind oftmals nach den Grabnummern sortiert und weisen natürlich nur die vor Ort bestatteten Personen nach.

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          • kdmos352
            Erfahrener Benutzer
            • 05.11.2015
            • 210

            #6
            Vielen Dank Kleinschmid.
            Sehr viele Gräber sind erhalten geblieben, nur leider sehr viele Denkmal-Tafeln zerschlagen waren und die Denkmäler umgeworfen. Durch die weiteren Jahren wuchs ein kleines Wald auf dieser Stelle.
            Einige Fotos von dem jetzigen Zustand dieses Friedhofes kann man hier finden: https://www.facebook.com/FundacjaAnna/ Das ist das Facebook Profil der von mir erwähnten Stiftung.

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            • Kleinschmid
              Erfahrener Benutzer
              • 20.01.2013
              • 1239

              #7
              Ganz herzlichen Dank für die Adresse zu dem sehr interessanten Video. Da hat sich Pfarrer Grünewald also doch sehr getäuscht, oder der 'Urwald' war in den 1970er Jahren so dicht (im Sommer?), daß er den tatsächlichen Zustand gar nicht erkennen konnte. Das Video sollte man den Mitgliedern der Heimatstube vorspielen. Dann könnte da Bewegung in die Sache kommen.

              Ich wünsche in jedem Fall viel Erfolg!

              PS. Das größere 'Gebilde' könnte die frühere Raupach Gruft gewesen sein.

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              • kdmos352
                Erfahrener Benutzer
                • 05.11.2015
                • 210

                #8
                Vielen Dank für den Tipp betr. das alte Gruft! Hier haben wir noch keine bestätigte Information, da es leider kein Tafel mit Namen der verstorbenen gibt .
                In den letzten Monaten habe ich die Akten im Staatsarchiv Breslau durchgeblättert (Ev. Konsistorium für die Kirchenprovinz Schlesien ca. 1815-1944) und in einer Akte (Begräbnissplätze der Kirchengemeinde Giesmannsdorf) habe ich die Korrespondenz aus der 30er Jahren gefunden, wo man über das Abverkauf eines alten Gruft der Familie Emmrich berichtet - es gab eine Streitigkeit zwischen den Familienmitglieder - und zu diesem Zeit berichtet man, dass die Namen nicht mehr zu lesen sind. Auf diesem Grund vermutete ich, dass es um dieses Gruft geht. Aber bisher ist noch nichts sicher.
                Irgendwo habe ich auch gelesen, dass es ein Dorfchronik von Giesmannsdorf (noch vor der Vertreibung geschrieben) gibt und diese sollte bei einem Herrn Bittermann in Spanien vorhanden sein. Ich habe diese Familie kontaktiert, aber Herr Bittermann bereits verstorben ist und nach meiner Frage wg. das Giesmannsdorfer Chronik habe ich keine weitere Antwort bekommen.

                Ich selbst war noch nie in Giesmannsdorf, aber die Idee des Vorstandes dieser Stiftung finde ich einfach grossartig, besonderes wenn es um die evangelischen Gräber in einer katholischen Gegend geht. Das ist wirklich erfreulich, dass man diesen Friedhof restaurieren und vor der Vergessenheit rettet möchte.

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                • Kleinschmid
                  Erfahrener Benutzer
                  • 20.01.2013
                  • 1239

                  #9
                  Wichtig für den Einstieg - falls noch nicht bekannt - wären hier sicher:
                  Johannes Grünewald: Erinnerungen an Giesmannsdorf, Krs. Jauer, Kirchenkreis Landeshut. In: Jahrbuch für schlesische Kirchengeschichte, Jg. 57 (1978), S. 7-51.

                  Manfred Jentsch: Auszüge aus der Giesmannsdorfer Heimatchronik, In: Bote aus dem schlesischen Burgenland, Jg. 1959, Nr. 10, S. 17.

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                  • kdmos352
                    Erfahrener Benutzer
                    • 05.11.2015
                    • 210

                    #10
                    Danke. Den JSKG 1978 habe ich schon gekauft und die Auszüge in dem Bote aus dem schlesischen Burgenland möchte ich bei meinem nächsten Besuch in Breslau kopieren (laut meinen Informationen war es in folgenden Ausgaben veröffentlicht: Auszüge aus der Giesmannsdorfer Heimatchronik Jg. 1958/59: 11/58, S. 5; 12/58, S. 8; 1/59, S. 10; 2/59 S. 8; 3/59, S. 14; 4/59, S. 14; 6/59, S. 18, 7/59, S. 11; 8/59, S. 17; 9/59, S. 12; 10/59, S.17 )

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                    • Kleinschmid
                      Erfahrener Benutzer
                      • 20.01.2013
                      • 1239

                      #11
                      Ich sehe schon, die Sache befindet sich in guten Händen. Vielleicht nur noch:

                      Gerhard Hultsch: Von der Kirchengemeinde Giesmannsdorf, Kreis Jauer. In: Schlesischer Gottesfreund, 33 (1982), Nr. 6, S. 91 u. 96.

                      Überhaupt könnte man versuchen, die Macher des "Schles. Gottesfreund" einzubeziehen. Womöglich können die bei der Heimatstube Bolkenhain noch etwas erreichen. Einen Versuch wäre es wert.

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                      • Fabian$
                        Erfahrener Benutzer
                        • 11.05.2019
                        • 134

                        #12
                        Zitat von kdmos352 Beitrag anzeigen
                        Vielen Dank für den Tipp betr. das alte Gruft! Hier haben wir noch keine bestätigte Information, da es leider kein Tafel mit Namen der verstorbenen gibt .
                        In den letzten Monaten habe ich die Akten im Staatsarchiv Breslau durchgeblättert (Ev. Konsistorium für die Kirchenprovinz Schlesien ca. 1815-1944) und in einer Akte (Begräbnissplätze der Kirchengemeinde Giesmannsdorf) habe ich die Korrespondenz aus der 30er Jahren gefunden, wo man über das Abverkauf eines alten Gruft der Familie Emmrich berichtet - es gab eine Streitigkeit zwischen den Familienmitglieder - und zu diesem Zeit berichtet man, dass die Namen nicht mehr zu lesen sind. Auf diesem Grund vermutete ich, dass es um dieses Gruft geht. Aber bisher ist noch nichts sicher.
                        Irgendwo habe ich auch gelesen, dass es ein Dorfchronik von Giesmannsdorf (noch vor der Vertreibung geschrieben) gibt und diese sollte bei einem Herrn Bittermann in Spanien vorhanden sein. Ich habe diese Familie kontaktiert, aber Herr Bittermann bereits verstorben ist und nach meiner Frage wg. das Giesmannsdorfer Chronik habe ich keine weitere Antwort bekommen.

                        Ich selbst war noch nie in Giesmannsdorf, aber die Idee des Vorstandes dieser Stiftung finde ich einfach grossartig, besonderes wenn es um die evangelischen Gräber in einer katholischen Gegend geht. Das ist wirklich erfreulich, dass man diesen Friedhof restaurieren und vor der Vergessenheit rettet möchte.
                        Hallo Zusammen,

                        ein großer Teil meines Stammbaumes kommt aus Giesmannsdorf und den umliegenden Dörfern, daher wäre ich sehr daran interessiert ob die genannte Dorfchronik wieder aufgetaucht ist.

                        Natürlich auch welche weiteren Quellen (frei Verfügbaren) zum Ort existieren, die Unterlagen des Standesamts sind mir schon bekannt.

                        Die Aktionen auf dem Friedhof sind natürlich sehr toll, ich schaue regelmäßig auf deren Facebookseite vorbei, in der Hoffnung Spuren meiner Vorfahren zu entdecken. Eine Dokumentation der entdeckten Grabsteine und Inschriften wäre sehr schön. Allerdings auch viel Arbeit.

                        Beste Grüße

                        Fabian
                        Westpreussen: Grübnau vor 1800
                        Insel Rügen: Pasedag und von Scheel
                        Beuthen O/S: Wolf(f) etwa 1781
                        Wesel: Böske und Ridder
                        Derenburg Krs. Halberstadt: Bröckel ca.1728
                        Staßfurt: Laute und Wandelmuth

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