Heirat ohne Standesamt

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  • Andreas
    Neuer Benutzer
    • 02.10.2005
    • 18

    Heirat ohne Standesamt

    Moin,
    ich habe gerade auf Spiegel Online einen Artikel gelesen, nachdem Pastoren künftig wieder Trauungen vornehmen dürfen ohen das vorher eine standesamtliche Trauung stattgefunden hat. Dies war bisher mit einem Bußgeld belegt.
    Ich stelle mir nun die Frage ob die bei den Kirchen geführten Aufzeichnungen in zukunft wieder mehr Bedeutung erlangen werden.
    Hier der Link zu dem Artikel:Spiegel Artikel

    Mich würde einfach mal interessieren wie ihr so über diese Änderung denkt und wie man denn mit solchen Trauungen umgeht.

    Grüße aus Kiel
  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11321

    #2
    Kirchliche Trauungen ohne Standesamt

    Hallo,

    was mich mal interessieren würde, wäre, wie man mit den Fällen umging, in denen die Pfarrer mit einem Bußgeld belegt wurden, weil sie kirchlich getraut hatten, ohne daß eine standesamtliche Heirat stattfand.

    So eine Ehe war doch wohl ungültig. Oder sehe ich das falsch?

    Wer weiß dazu nähreres?

    Friedrich
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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    • Hina
      Erfahrener Benutzer
      • 03.03.2007
      • 4661

      #3
      RE: Kirchliche Trauungen ohne Standesamt

      Das Problem ist vor allem bei einer rein kirchlichen Trauung, dass die Rechtslage so aussieht, dass man weltlich eben nicht als verheiratet gilt, zumindest die Gesetze für Eheleute nicht Anwendung finden, also keine Steuervorteile, Unterhalt usw. Aber warum nicht, wenn man sich einig ist, dass man darauf auch verzichten kann.

      Viele Grüße
      Hina
      "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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      • #4
        RE: Kirchliche Trauungen ohne Standesamt

        Hallo Friedrich,

        ich sehe das so: die Ehe bestand vor der Kirche früher wie auch heute, aber Rechte als "Ehepaar" hattest und hast Du nur durch die standesamtliche Ehe.

        Habe den Artikel gelesen. Bezeichnend fand ich, das beide großen Kirchen in Deutschland sich ncht gerade positiv zu diesem neuem Gesetz äußern. Und ich frage mich ja auch, was soll das bedeuten?

        Aber ich weiß von Spanischen Freunden, dass sie hier in Deutschland erst kirchlich und später standesamtlich geheiratet haben.

        Aber nur Kirche ohne Standesamt? Da frage auch ich: welchen Sinn hat das?

        Kommentar

        • Andreas
          Neuer Benutzer
          • 02.10.2005
          • 18

          #5
          Moin,
          der Sinn ist ganz einfach. Ich möchte das mal am eigenen Beispiel erklären.
          Ich arbeite bei einer Behörde im öffentlichen Dienst und meine Lebenspartnerin auch. Wir haben bisher nicht geheiratet, weil in unserer Konstellation ein kompletter Ortszuschlag wegfallen würde. Das sind immerhin ein paar hundert Euro. Bei aller Liebe, aber darauf können wir nicht verzichten. Das holen auch die steuerlichen "Vorzüge" nicht raus.
          Von daher könnte ich mir schon vorstellen zur Kirche zu marschieren und dort zu heiraten ohne gleich die "steuerlichen" Vorzüge geniessen zu müssen.
          Nun wären wir dann kirchlich verheiratet, aber ohne staatlichen Segen. Das würde für uns unter anderem bedeuten, dass wir unsere Stammbäume zusammenflicken könnten.

          Ich glaube auch nicht, das ich unbedingt ein Einzelfall wäre.

          Grüße aus Kiel

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          • Hina
            Erfahrener Benutzer
            • 03.03.2007
            • 4661

            #6
            Hallo Andreas,

            das kann ich gut nachvollziehen.
            Hier in Dänemark gibt es übrigens gar nicht erst den staatlichen Segen, sondern nur den von ganz oben . Irgendwelche Steuervorteile für Verheiratete, sowie Unterhaltsverpflichtungen für Ex-Ehepartner usw. gibt es auch nicht. Insofern stellt sich für mich die Frage einfach gar nicht wirklich.

            Viele Grüße
            Hina
            "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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            • #7
              Hallo Hina,

              was machen in Dänemark die Menschen, die nicht einer Kirche angehören?

              Oder ist der Pastor auch gleichzeitig so eine Art Standesbeamter?

              Und ich habe eine weitere Frage für die Deutsche Gesetzgebung: wie sähe es bei einer kirchlichen Heirat ohne Standesamt mit dem Familiennamen aus und wäre ein Kind dann ehelich oder nicht?

              Und bei einer Trennung gehen dann beide irgendwann ihren eigenen Weg? Trotz kirchlicher Trauung gibt es ja eine hohe Scheidungsrate.

              Danke schon mal.

              Kommentar

              • Hina
                Erfahrener Benutzer
                • 03.03.2007
                • 4661

                #8
                Hallo Ursula,

                die Frage stellt sich für Dänen eigentlich nicht. Da es keine Standesämter gibt, werden die Kinder in einer Kirche angemeldet, die die Urkunden nach der Taufe ausstellen. Letztendlich gehört jeder Däne auf diese Weise einer Konfession an, selbst wenn er sein ganzes Leben nichts weiter mit der Kirche zu tun hat. Wobei hier die meisten sowieso Protestanten sind. Für die Trauung reicht es auch, wenn wenigstens einer einer Konfession angehört. Sollte keiner einer Konfession angehören, dann vollzieht in Ausnahmefällen der Bürgermeister der Kommune die Trauung, das passiert aber fast immer nur bei Ausländern.

                Viele Grüße
                Hina
                "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                • Hibbeln
                  Erfahrener Benutzer
                  • 12.04.2008
                  • 469

                  #9
                  Hallo,

                  es lohnt sich nicht wirklich über diese Neuerung ernsthaft nachzudenken.
                  Es war bisher eine Ordnungswidrigkeit, wenn ein Pfarrer eine kirchliche Trauung vor der standesamtlichen Trauung vornahm.

                  Dieser Tatbestand ist aus praktischen Gründen aus dem Gesetz gestrichen worden.

                  Die evangelische Kirche plant nach der Gesetzesänderung, falls ein Paar ohne Standesamt getraut werden möchte, eine besondere kirchliche Handlung (Segenssprechung) vorzunehmen, die aber nichts mit der eigentlichen kirchlichen Trauzeremonie zu tun hat. Keinen Tausch der Ringe!
                  Die katholische Kirche plant eine solche kirchliche Trauung ohne Standesamtliche Trauung von der Genehmigung des Bischofs abhängig zu machen.
                  Beide Kirchen sind sich darin einig, dass sich das Prinzig "erst Standesamt dann Kirche" bwährt hat.
                  Rechtlich haben diese kirchliche Trauungen ohne eine standesamtliche Trauung keine Wirkung, weder steuer- noch erbrechtlich. Im rechtlichen Sinne sind Paare mit kirchlicher aber ohne standesamtliche Trauung nicht verheiratet.


                  Dieter

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