Diskussion: Was bleibt nach dem Tode? / Datenbewahrung

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  • scheuck
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2011
    • 4383

    #31
    Schmöker

    Zitat von Scherfer Beitrag anzeigen
    Hallo,

    Das Problem ist eher: Wenn ich überlege, was ich aufschreiben möchte und was nicht, dann wird das ein Schmöker mit einer Seitenzahl im vierstelligen Zahlenbereich...
    Hallo,

    genau so ist das

    Ich hatte viel Freude mit und an dem Schreiben. Die Frage ist nur die, ob der geneigte Leser ebenso viel Spaß beim Lesen hat? - Liest ein interessiertes Familienmitglied das wirklich alles mit Freude und bleibendem Interesse?
    Herzliche Grüße
    Scheuck

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    • Tenger
      Benutzer
      • 04.02.2020
      • 49

      #32
      Wie wäre dass denn wenn man neben Bibilotheken und Vereine man die Bücher bei einer oder mehreren freiwilligen Privatpersonen lagert, die sich darauf spezialisiert und die die für alle die Interesse haben oder forschen zugänglich macht? Ich denke das wäre persönlicher und übersichtlicher als in einer riesigen Bibilothek. Zudem könnte man eine Auflistung aller verfügbaren Bücher eine Auflistung im Internet zur Verfügung stellen und die auch evtl. hier im Forum zur Verfügung stellen.
      Meine Familiengeschichten:
      Vaterseite väterlicherseits
      Mutterseite väterlicherseits

      Der Rest folgt

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      • Mr. Black
        Erfahrener Benutzer
        • 12.08.2009
        • 760

        #33
        Für mich kommt in dem Kontext noch dazu – es geht nicht nur um meine Familie, meine Vorfahren und meine Daten. Im Laufe der vielen Jahre mit Konzentration auf ein bestimmtes Fachgebiet entstand ein Austausch mit aberhunderten Forschern – mit Wissen, Daten und Informationen, die in mein Archiv eingepflegt wurden; partiell basierend auf Familiendaten von Forschern, die nicht mehr leben und Familienbüchern (die nicht mehr existieren), die wiederum auf KB basieren, die auch nicht mehr existent sind. Heißt, manche Daten sind nahezu einzigartig und nicht mehr reproduzierbar. Derlei in Buchform zu bringen, wäre eine Herausforderung.

        Zudem sammele ich auch Personendaten aus meinem Fachgebiet, die mehr oder weniger die ganze Welt „erobert“ haben – auch das kann man nicht in Bücher bringen. Ich bin geneigt anzunehmen, so dürfte es vielen Forschern gehen?

        Das digitale Erbe. Ein interessantes Thema von Bedeutung – ich bin hier noch zu keiner Erkenntnis gelangt.

        Alles Gute

        Marcus
        Just a drop of water in an endless sea. All we are is dust in the wind.
        http://ahnensuche.wordpress.com/

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        • OlliL
          Erfahrener Benutzer
          • 11.02.2017
          • 4598

          #34
          Ich denke man muss schaffen etwas zu erhalten, für die Zeit das selber einmal Interesse bei Nachfahren aufkommt. Daher muss es so beschaffen sein das es zu schade zum wegwerfen ist, oder so kompakt ist, das es problemlos immer wieder vom einen Keller in den nächsten mit umgezogen wird. Daher würde ich mich nur auf meinen direkten Stammbaum konzentrieren. Alle weitläufigeren Verwandten würde ich schlicht weg lassen. Wenn jemand da ist in der Familie der echtes Interesse hat - OK den würde ich digital "einarbeiten". Aber als "Handreichung" in Buchform würde ich mich auf meine direkten Vorfahren konzentrieren. Wenn ich z.B. ganze Familienstämme in Kirchenbüchern über Generationen aufgearbeitet habe um Familienzugehörigkeiten zu ermöglichen und somit den "richtigen" Vorfahren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit herausfinden konnte - das würde ich alles nicht mit aufnehmen. Wozu auch - es bläht alles ungemein auf. Ich würde evtl. erwähnen das ich das alles getan habe. Aber wenn ein echter Forscher daher kommt sehe ich meine Daten dann eher als gute Ausgangsbasis mit Quellen hinterlegt, mit einer Auswahl an Fotos zu Personen (sofern vorhanden) und Ablichtungen unwiederbringlicher Einzelstücke an Dokumenten. Alles andere kann sich dann ein Forscher nach mir wieder einfach erarbeiten.

          Man muss schaffen aus seinem "Wust an Daten" den wirklich notwendigen Extrakt zu generieren. Sonst wird es einfach "zu viel" für einen den das nur beiläufig interessiert. Und für echte Profis - die prüfen eh alles selber nach und denen reichen kleine Hinweise.

          Edit: Sicherlich ist auch ein Abschnitt "Familiengeschichten" ganz nett. Wo man Dinge berichten kann die so über Mund-zu-Mund Propaganda liefen. Oder Lebensläufe von Vorfahren. Vielleicht welche die man selber noch kennen gelernt hat (aber die eigenen Kinder vielleicht schon nicht mehr, wie z.B. die eigenen Großeltern). Aber - diese Prosaform muss einem halt auch liegen finde ich. Dennoch ist auch so ein Abschnitt sicherlich wertvoll. Wie sehr wünschen wir es uns doch mehr als nur "nackte Zahlen" über unsere Altvorderen zu erfahren....
          Zuletzt geändert von OlliL; 09.03.2021, 13:58.
          Mein Ortsfamilienbuch Güstow, Kr. Randow: https://ofb.genealogy.net/guestow/
          Website zum Familienname Vollus: http://www.familie-vollus.de/

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          • Schischka
            Erfahrener Benutzer
            • 10.02.2015
            • 343

            #35
            Eine komplexe und belegte Darstellung ist mehr für die Forschergemeinde als für die Familie. Insofern sind die von OlliL angesprochenen Familienstämme sogar überaus wertvoll für´s "Peer Review" und auch um Anschlüsse zu finden, wenn man selbst in einer der erforschten Gegenden landet (z.B. OFB Genthin). Das alles in "ein Buch" zu packen wird aber wohl unüberschaubar. Und wenn ich hier mehrmals gelesen habe "eine CD einlegen" ... -?- naja, eher eine Terabyte-Festplatte ;-). Aber ein Buch für die Familie mit Anekdoten, Lebensbildern und historischen Einordnungen und mit anschaulichen Stammtafeln - das ist dann das schöne und populäre Extrakt der als staubtrocken verschrieenen Wissenschaft.


            @Lutz: Fand diesen epischen Stil damals zwar schon recht faszinierend, aber grundsätzlich war derzeit Westradio viel angesagter ;-).

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            • OlliL
              Erfahrener Benutzer
              • 11.02.2017
              • 4598

              #36
              Ja Schischka, du hast vollkommen Recht - diese "Erarbeitungen" über mehrere Generationen sollte man natürlich auch versuchen zu erhalten. Für die "Forscherwelt" eben. Da würde ich aber eher an Online-Datenbanken denken wie z.B. GEDBAS, WikiTree, FamilySearch oder auch Ancestry oder MyHeritage - wobei ich bei letzteren eigentlich nicht will, dass die mit meiner investierten Zeit Geld verdienen - aber das mag jeder anders sehen
              Mein Ortsfamilienbuch Güstow, Kr. Randow: https://ofb.genealogy.net/guestow/
              Website zum Familienname Vollus: http://www.familie-vollus.de/

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              • LutzM
                Erfahrener Benutzer
                • 22.02.2019
                • 3028

                #37
                Zitat von OlliL Beitrag anzeigen
                JDa würde ich aber eher an Online-Datenbanken denken wie z.B. GEDBAS, WikiTree, FamilySearch oder auch Ancestry oder MyHeritage
                Aber leider gehen bei all diesen Portalen die Links zu den Onlinekirchenbüchern verloren. Ich glaube diesen Daten dann nur ansatzweise. Ein Beweis, dass diese stimmen, gibt es für mich nur, wenn ich die Originale sehe. Und so wird es sicherlich auch den zukünftigen Forschern gehen.
                Wie oft sieht man die wildesten Zusammenstellungen in den Stammbäumen, Stichwort USA.
                Ich hab jetzt mit GRAMPS mal ein Buch zusammengebastelt, als Rohentwurf. Nur meine direkten Ahnen, incl. Erwähnung der Kinder und Ehepartner, da komme ich auf ca. 1000 Seiten.
                Lieben Gruß

                Lutz

                --------------
                mein Stammbaum
                suche Eising * um 1880 aus/bei Creuzburg/Ostpreußen, sowie (August & Hellmut) Wegner und (Friederike) Lampe * um 1840 aus/bei Kleinzerlang/Prignitz

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                • Garfield
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.12.2006
                  • 2142

                  #38
                  Zitat von Schischka Beitrag anzeigen
                  Eine komplexe und belegte Darstellung ist mehr für die Forschergemeinde als für die Familie. Insofern sind die von OlliL angesprochenen Familienstämme sogar überaus wertvoll für´s "Peer Review" und auch um Anschlüsse zu finden, wenn man selbst in einer der erforschten Gegenden landet (z.B. OFB Genthin). Das alles in "ein Buch" zu packen wird aber wohl unüberschaubar. Und wenn ich hier mehrmals gelesen habe "eine CD einlegen" ... -?- naja, eher eine Terabyte-Festplatte ;-). Aber ein Buch für die Familie mit Anekdoten, Lebensbildern und historischen Einordnungen und mit anschaulichen Stammtafeln - das ist dann das schöne und populäre Extrakt der als staubtrocken verschrieenen Wissenschaft.
                  Meine Gedanken .

                  Schlussendlich muss aber jede/r selbst überlegen, in welcher Form so ein "Forschungsresultat" dann sein soll. Auch ich habe tausende Quellen-Bilder gespeichert und bin sicher, dass das so in dieser Menge kaum jemanden interessieren will - zumal viele Kirchenbücher inzwischen online verfügbar und damit als Quelle überprüfbar sind.
                  Es liessen sich ja auch verschiedene Sachen "produzieren", zB eine spannende Familienchronik mit den interessanteren Bildern, ein reiner Quellen-Band, ein zusätzlicher Fotoband, ein ausklappbarer Stammbaum, die CD hinten eingeklebt (wobei bei CDs nach wie vor das Problem besteht, dass sie nach 5+ Jahren evtl. nicht mehr funktionieren - unabhängig davon, ob die Datenformate noch lesbar sind). So könnte man einen Quellenband in ein Archiv oä geben, während man den zusätzlichen Fotoband eher Verwandten geben würde.
                  Ich persönlich kann nicht so gut tolle Texte schreiben, schon gar nicht in Italienisch. Dort müsste ich auf sehr simple Standard-Texte zurück greifen, oder alles übersetzen lassen. Für mich ganz klar, dass ich dort eher auf Fotos als auf Text setzen würde.

                  Zitat von OlliL Beitrag anzeigen
                  Da würde ich aber eher an Online-Datenbanken denken wie z.B. GEDBAS, WikiTree, FamilySearch oder auch Ancestry oder MyHeritage - wobei ich bei letzteren eigentlich nicht will, dass die mit meiner investierten Zeit Geld verdienen - aber das mag jeder anders sehen
                  Letzteres war auch mein Gedanke, daher bin ich dann bei WikiTree gelandet und nicht bei Ancestry oder MyHeritage. Aber GEDBAS wäre sicher auch okay, immerhin ist das ein vereinsgestütztes Projekt aus Deutschland.

                  Zitat von LutzM Beitrag anzeigen
                  Aber leider gehen bei all diesen Portalen die Links zu den Onlinekirchenbüchern verloren. Ich glaube diesen Daten dann nur ansatzweise. Ein Beweis, dass diese stimmen, gibt es für mich nur, wenn ich die Originale sehe. Und so wird es sicherlich auch den zukünftigen Forschern gehen.
                  Wie oft sieht man die wildesten Zusammenstellungen in den Stammbäumen, Stichwort USA.
                  Für WikiTree stimmt das so nicht. 1. sollen dort nur Personen-Profile erstellt werden, wenn mindestens eine Quelle angegeben wird. Die Quellen können in Freitext angegeben werden und idealerweise soll man Online-Ressourcen auch verlinken. Frei verfügbare Quellen (z.B. Familysearch oder die frei verfügbaren Kirchenbücher im Kanton Bern) sollen Quellen mit Abo (z.B. Ancestry) vorgezogen werden. 2. ist dort festgelegt, dass jede/r auch an fremden Profilen ergänzen und korrigieren darf. Aus Anfangszeiten gibt es natürlich noch viel Datenmüll, aber wir sind fleissig am bereinigen .
                  Siehe auch das Thema hier im Forum.
                  Viele Grüsse von Garfield

                  Suche nach:
                  Caruso in Larino/Molise/Italien
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                  Jörg von Sumiswald BE/Schweiz
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                  Wyss von Arni BE/Schweiz
                  Keller von Schlosswil BE/Schweiz

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                  • #39
                    Zitat von scheuck Beitrag anzeigen
                    Die Frage ist nur die, ob der geneigte Leser ebenso viel Spaß beim Lesen hat? - Liest ein interessiertes Familienmitglied das wirklich alles mit Freude und bleibendem Interesse?
                    Ich glaube, es läuft letztendlich darauf hinaus, für wen man sich diese ganze Arbeit macht. Für die Nachwelt oder für sich selbst, weil man ganz einfach Spaß daran hat. Bei mir persönlich ist es z. B. nicht so sehr für die "Forschung", sondern eher für mich selbst (Genealogie ist mein Hobby) und für meine Tochter, die sich ebenfalls für unsere Familiengeschichte interessiert. Ein Austausch mit anderen Ahnenforschern findet natürlich trotzdem statt.

                    Um nochmal auf Urkunden in Familienchroniken zurückzukommen: ich habe gerade eben nochmal geguckt, wie das der adelige Zweig meiner Familie gehandhabt hat. Die haben die Familiengeschichte praktisch in mehrere Bände aufgeteilt. Der eine Teil ist eine Kombination aus Geschichte und Ahnentafeln, der andere Teil eine umfangreiche (gedruckte) Sammlung historischer Urkunden. So kann man es natürlich auch machen.

                    -Uwe

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                    • LutzM
                      Erfahrener Benutzer
                      • 22.02.2019
                      • 3028

                      #40
                      Hab jetzt The Complete Genealogy Reporter gefunden. Macht auf den ersten Blick 'nen ganz guten Eindruck. Demo läuft wohl 30 Tage, dann irgendwas bei 35 EUR. Ich werde mal sehen ob ich damit zurecht komme, scheint ja recht komplex zu sein.
                      Zuletzt geändert von LutzM; 09.03.2021, 22:53.
                      Lieben Gruß

                      Lutz

                      --------------
                      mein Stammbaum
                      suche Eising * um 1880 aus/bei Creuzburg/Ostpreußen, sowie (August & Hellmut) Wegner und (Friederike) Lampe * um 1840 aus/bei Kleinzerlang/Prignitz

                      Kommentar

                      • Alter Mansfelder
                        Super-Moderator
                        • 21.12.2013
                        • 4678

                        #41
                        Guten Morgen zusammen,

                        letztlich muss jeder für sich selbst entscheiden, was er wie und in welchem Umfang veröffentlichen will. Dabei sollte man ruhig den Mut zum Wesentlichen haben und die Verständlichkeit für den potenziellen Leser (in der Regel Forscherkollegen und Familie) im Blick behalten. Hier finden sich viele Beispiele, welche Forschungsergebnisse Kollegen veröffentlicht haben. Über die dortigen Links kann man auf die Inhaltsverzeichnisse zugreifen, anhand derer man sehen kann, wie die Kollegen den Inhalt strukturiert haben. Ahnenlisten sind in meiner Aufstellung ab 2020 leider unterrepräsentiert, aber das werdet ihr ja jetzt hoffentlich mal ändern Über den DNB-Katalog werden ansonsten mit dem Stichwort Ahnenliste/ Ahnentafel ca. 500 Einzelpublikationen angezeigt.
                        Zitat von Schischka Beitrag anzeigen
                        Die zielgerichtetsten Aufbewahrungsorte sind wohl die Zentralstelle für Genealogie in Leipzig und der Mormonenbunker in Utah. Aber würden die auch ungebundenes Material nehmen? Selbstausgedruckt und in mehreren Aktenordnern?
                        Das fällt eher unter das Stichwort "gesamter Nachlass", und dafür müsstest Du wohl ein bedeutender Genealoge sein (wovon ich jetzt mal ausgehe). Willkommen ist jedenfalls die kompakte Form der Ahnenliste, auch wenn sie nicht gebunden als Buch vorliegt. Die Ahnenlistensammlung der Zentralstelle umfasst mehrere tausend Exemplare und ist großenteils über die Ahnenstammkartei erschlossen, die wohl auch irgendwann online gestellt werden soll.
                        Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                        ... anderen Archiven, in denen ich forsche, würde ich das Werk ebenfalls anbieten. Mein Ahnen-Schwerpunkt liegt ganz klar in einem überschaubaren Radius um meinen Wohnort, sodaß die Chance recht hoch ist, denke ich, daß man in 100 Jahren meine Sippe in hiesigen Archiven suchen wird. Ist es da nicht cleverer, diese Archive zu versorgen, als überregionale Institutionen, zu denen doch kaum jemand Zugang findet?
                        Ja und nein. Hand aufs Herz: Wenn Du in Archive gegangen bist, wie oft hast Du dann daran gedacht, nicht nur die Archivalien einzusehen, sondern auch die Archivbibliothek zu benutzen? Die Archivbibliotheken sind meist auch nicht über die Suchmaschinen der Bibliothekskataloge erschlossen. Wer dagegen den KVK benutzt, findet leicht jedes Buch in jeder großen Bibliothek und kann es per Fernleihe bestellen. Wenn man die überregionalen Institutionen nicht (online) konsultiert, dann liegt das m. E. eher am fehlenden Wissen, dass es sie gibt und was man dort finden kann.
                        Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                        Volle Zustimmung! Reine Quellenangabe reicht vollkommen aus. Wo käme man hin, wenn, mal allgemein gesprochen, in jedem Buch jede Quelle noch einmal bildlich dargestellt werden würde? Würde das den Informationsgehalt irgendwie erhöhen?
                        Zitat von Uwe Beitrag anzeigen
                        Finde ich nicht. Zum einen kann es bei der Auswertung und beim Notieren der Quellen immer wieder zu Fehlern kommen, zum anderen lockern schöne alte Dokumente und Kirchbuchkopien ein Buch zur Familiengeschichte optisch auf.
                        Jede Position hat sicher ihre Berechtigung. Ich selbst habe auf die Wiedergabe von KB-Einträgen allein der Masse wegen (mindestens 24.000) verzichtet. Ein Manko sehe ich darin nicht, da die Einträge über Archion, Verfilmungen oder die Landeskirchenarchive usw. künftig leicht verfügbar sein werden oder schon sind. Darauf habe ich in meinen Büchern auch hingewiesen. Für wichtig halte ich dagegen die Benennung von Fakten und Quellen vor und außerhalb der Kirchenbücher, da diese Angaben mitunter ziemlich schwierig zu eruieren sind.
                        Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                        Ich kenne keine wissenschaftliche Arbeit, in der sämtliche Quellen in Form von Fotos angegeben werden.
                        Ich auch nicht, das liegt aber bestimmt auch daran, dass dies in der Vergangenheit außerhalb der Möglichkeiten lag. Dagegen hat Martin Kessler schon vor über 40 Jahren in seinen Ahnenlistenbänden (die ich im Übrigen jedem als beispielhaft zur Lektüre empfehlen kann) meist die kompletten KB-Texte wiedergegeben, ohne dass dadurch seine Bücher "explodiert" wären.
                        Zitat von Tenger Beitrag anzeigen
                        Wie wäre dass denn wenn man neben Bibilotheken und Vereine man die Bücher bei einer oder mehreren freiwilligen Privatpersonen lagert, die sich darauf spezialisiert und die die für alle die Interesse haben oder forschen zugänglich macht? Ich denke das wäre persönlicher und übersichtlicher als in einer riesigen Bibilothek. Zudem könnte man eine Auflistung aller verfügbaren Bücher eine Auflistung im Internet zur Verfügung stellen und die auch evtl. hier im Forum zur Verfügung stellen.
                        Ich denke nicht, dass das nötig ist. Über den KVK lassen sich alle Bücher leicht finden, und zwar besser und vollständiger als ein einzelner die Titel je sammeln könnte. Voraussetzung ist freilich, dass wir Forscher auch etwas zu Papier bringen und an die Bibliotheken schicken. Dass so viele, zum Teil sehr beachtenswerte Forschungsleistungen in irgendwelchen Schubladen oder auf Rechnern und Festplatten zu Hause unbeachtet verkommen, das ist das eigentliche Problem.
                        Zitat von LutzM Beitrag anzeigen
                        Ich hab jetzt mit GRAMPS mal ein Buch zusammengebastelt, als Rohentwurf. Nur meine direkten Ahnen, incl. Erwähnung der Kinder und Ehepartner, da komme ich auf ca. 1000 Seiten.
                        Ist doch Klasse. Die weiteren Kinder erwähne ich in der Regel nicht, ebenfalls der Masse wegen. Manchmal kann man über die Schriftgröße noch eine Kürzung erreichen. Bei meinem Druckanbieter waren 700 Seiten die Obergrenze, wenn alles unbedingt in einem einzigen Band untergebracht werden soll. Ich musste daher die AL in zwei Bänden drucken lassen.

                        Es grüßt der Alte Mansfelder
                        Zuletzt geändert von Alter Mansfelder; 10.03.2021, 12:02.
                        Gesucht:
                        - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
                        - Tote Punkte in Ostwestfalen
                        - Tote Punkte am Deister und Umland
                        - Tote Punkte im Altenburger Land und Umland
                        - Tote Punkte im Erzgebirge, Vogtland und Böhmen
                        - Tote Punkte in Oberlausitz und Senftenberg

                        Kommentar

                        • Schlumpf
                          Erfahrener Benutzer
                          • 20.04.2007
                          • 358

                          #42
                          Das ist ein interssantes Thema

                          Nun, ich denke, das muss jedem selbst überlassen bleiben. Ob sich jemand für die Forschung interessiert oder nicht, Ahnenforschung ist doch ein Hobby. Auch wenn man sich zig Jahre mit der Materie beschäftigt hat, wird sich längst nicht jede Stelle für diese speziele Familie interssieren. Was ich aber manchmal gesehen habe ist:
                          Jemand hat seinen Stammbaum auf das Beste ausgeforscht und die Quellen alle richtig benannt und viele Photos und Urkunden in den Stammbaum eingefügt. Dann hat er alles ausgedruckt, binden lassen und dem Stadtarchiv zur Verfügung gestellt. Das ganze Buch ist in die Bibliothek gestellt worden und steht jedem Nutzer offen. Dafür waren aber einige Kriterien zu erfüllen:
                          1) Der Stammbaum muss nachprüfbar sein und auch richtig zittiert werden.
                          2) Das Ganze war fest eingebunden, keine billige Ringbuchbindung für 5 Euro.
                          3) Es musste ein Bezug zum Stadtarchiv haben. Einen Stammbaum von irgendwo sucht man nicht im Archiv einer fremden Gemeinde.
                          4) Die ganze Schrift war gratis.
                          Soviel zum Thema: Ausdrucken. Wie lange aber digitale Speichermedien (USB, DVD, Festplatten) überhaupt für eine längere Lagerung in Frage kommen, muss die Zeit zeigen. Ich erinnere da an VHS oder Disketten und Mikrofitches, die heute gar nicht mehr gebraut werden können. Das ist ein ganz anderes Thema.
                          Ein Kollege hat eine sehr bedeutende Sammlung (mit vielen Originalen Schriftstücken vor 1800) dem Gemeindearchiv vermacht. Darüber gab es auch einen Vertrag. Aber er hat dafür ein Findbuch erstellt. Das Ganze lagert heute für jeden einsehbar im Gemeindearchiv, feinstens archiviert, wie man das erwartet. Die Gemeinde hat sich über diesen Nachlass sehr gefreut.
                          Für mich privat stellt sich die Frage nicht. Von allen meinen Geschwistern (und den allermeisten Cousins) bin ich die einzige Person der Kinder hat. Keines meiner Kinder interessiert sich für Geschichte. Also werden meine Erben bei Zeiten alles an das Gemeinde- oder Stadtarchiv abgeben wollen. Da ich aber in den letzten Jahren wohlbekannt bin, wird der Nachlass auch gerne angenommen werden.

                          Viel Spaß damit
                          Schlumpf
                          Uns ist in alten mæren wunders vil geseit. von helden lobebæren, von grôzer arebeit,. von fröuden, hôchgezîten, von weinen und von klagen,.

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                          • Garfield
                            Erfahrener Benutzer
                            • 18.12.2006
                            • 2142

                            #43
                            Zitat von Tenger Beitrag anzeigen
                            Wie wäre dass denn wenn man neben Bibilotheken und Vereine man die Bücher bei einer oder mehreren freiwilligen Privatpersonen lagert, die sich darauf spezialisiert und die die für alle die Interesse haben oder forschen zugänglich macht?
                            Persönlicher wäre das auf jeden Fall, aber 1. wie weiss denn ein interessierter Forscher, welche Privatperson er fragen müsste? Und 2. was passiert, wenn eine dieser Privatpersonen stirbt?
                            Mein Ahnenforschugnsverein führt(e?) eine Liste mit Namen und Orten von Familien, zu denen die Mitglieder forschen. Man kann/konnte sich als Mitglied auf dieser Liste eintragen lassen, wenn man von anderen Mitgliedern kontaktiert werden wollte. Soweit gut. Ich hatte als neues Mitglied also diese Liste erhaltenund nach meinen Namen und Orten geschaut. Passende Mitglieder gefunden. Die wurden dort aber nur mit Namen aufgeführt, also habe ich beim Vorstand nach Kontaktmöglichkeiten gefragt. Man hat mich an ein anderes Mitglied verwiesen, das mehr Mitglieder persönlich kenne (mittlerweile selber verstorben). Nach und nach fand ich dann raus, dass von den 3 "interessanten" Mitgliedern 2 verstorben und eine stark dement war. Also alles für nichts .
                            Wenn sich etwas gedrucktes im einer Bibliothek oder einem Archiv befindet, wird das auch Bestand haben, wenn eben Privatpersonen sterben. Ausser in Bibliothek oder Archiv gibt es eine (Natur-)Katastrophe, aber das passiert statistisch gesehen seltener als Todesfälle.

                            Wie schon gesagt: wenn das Buch in eine Bibliothek kommt, die über den KVK gefunden werden kann, dann kann man das Buch sogar im Ausland finden und ggf. als Fernleihe bestellen.

                            Zitat von Schlumpf Beitrag anzeigen
                            Wie lange aber digitale Speichermedien (USB, DVD, Festplatten) überhaupt für eine längere Lagerung in Frage kommen, muss die Zeit zeigen. Ich erinnere da an VHS oder Disketten und Mikrofitches, die heute gar nicht mehr gebraut werden können. Das ist ein ganz anderes Thema.
                            Nein, das hat die Zeit bereits gezeigt. Wir hatten bereits in meiner Ausbildung 2004-2006 gelernt, dass sich CDs und DVDs NICHT zur Langzeitarchivierung eignen. Und mein Berufsalltag zeigt eigentlich auch, dass manche USB-Sticks nicht von allen Geräten (primär hier Drucker) erkannt werden, also sind auch die nicht zur Archivierung geeignet.
                            Bisher sind Festplatten (richtige Festplatten, nicht Flash) zur Archivierung geeignet, allerdings auch nur bei korrekter Lagerung. Das Problem mit der Lesbarkeit der Dateiformate bleibt aber auch da bestehen.
                            Widerspruch allerdings bei Mikrofichen: Mikrofichen und Mikrofilme werden eine Lebensdauer von mehreren Jahrhunderten vorausgesagt, rein vom Material her. Inzwischen gibt es ja auch Mikrofilme der Mormonen, die fast 100 Jahre alt sind. Da sie ein optisches Material sind, gibt es hier auch nicht das Problem von Dateiformaten. Einzig Lesegeräte braucht es dafür natürlich, aber solange Archive und Bibliotheken Mikrofilme und Mikrofichen im Bestand haben, werden sie auch Lesegeräte dafür haben.

                            Übrigens: Betreffend Dateformate werden von den einzelnen Archiven und Bibliotheken, die sich dazu überhaupt äussern wollen, PDF/A und JPEG2000 empfohlen.

                            Zitat von Schlumpf Beitrag anzeigen
                            Also werden meine Erben bei Zeiten alles an das Gemeinde- oder Stadtarchiv abgeben wollen. Da ich aber in den letzten Jahren wohlbekannt bin, wird der Nachlass auch gerne angenommen werden.
                            Dann wäre das jetzt der Punkt, das schriftlich detailliert festzulegen, damit deine Kinder dann irgendwann, allenfalls im Stress, wissen, was genau sie welchem Archiv genau abgeben müssen .
                            Viele Grüsse von Garfield

                            Suche nach:
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                            • schulkindel
                              Erfahrener Benutzer
                              • 28.02.2018
                              • 872

                              #44
                              Das ist ja wirklich eine umfangreiche interessante Diskussion.

                              Olli
                              Daher würde ich mich nur auf meinen direkten Stammbaum konzentrieren. Alle weitläufigeren Verwandten würde ich schlicht weg lassen.
                              Uwe
                              ... adelige Zweig meiner Familie gehandhabt hat. Die haben die Familiengeschichte praktisch in mehrere Bände aufgeteilt.
                              Ich erinnere an den Anfang der Diskussion. Im dritten Beitrag schrieb ich, dass ich drei kleine Bücher geschrieben habe, eines über die Vorfahren meiner Mutter, eines über die des Vaters.

                              Ich habe mich dabei nur auf die Vorfahren bzw. Nachfahren in direkter Linie beschränkt.
                              Es wäre viel zu viel gewesen, wenn ich z. B. alle 11 Kinder der einen Urgroßmutter beleuchtet hätte oder die ebenfalls 11 Kinder eines Ururgroßvaters. Ich habe sie genannt, aber nichts dazu aufgeführt. Ich hätte sowieso nichts über sie gewusst.

                              In den Anhang habe ich jeweils die Stammtafel und nicht die große Verwandtschaftstafel aufgenommen.
                              Und selbstverständlich habe ich die Quellen (Kirchenbücher, Literatur etc.) als Fußnoten in die textliche Abhandlung aufgenommen.

                              In meinem Ahnenprogramm habe ich natürlich alle aufgenommen und auch die Quellen verbal angegeben.

                              Aber wie dem auch sei, “jeder nach seinerFaçon“ zitiert nach Friedrich II.

                              Renate

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                              • consanguineus
                                Erfahrener Benutzer
                                • 15.05.2018
                                • 5533

                                #45
                                Zitat von Alter Mansfelder Beitrag anzeigen
                                Ich auch nicht, das liegt aber bestimmt auch daran, dass dies in der Vergangenheit außerhalb der Möglichkeiten lag. Dagegen hat Martin Kessler schon vor über 40 Jahren in seinen Ahnenlistenbänden (die ich im Übrigen jedem als beispielhaft zur Lektüre empfehlen kann) meist die kompletten KB-Texte wiedergegeben, ohne dass dadurch seine Bücher "explodiert" wären.

                                Hallo Alter Mansfelder,

                                ich halte es ebenfalls so, daß ich den kompletten Wortlaut eines KB-Textes notiere. Vielleicht nehme ich diese Texte dann, neben der obligatorischen Quellenangabe, einst in meine gedruckte AL auf. Vielleicht aber auch nur ausgewählte Exemplare, nämlich jene, die eine Interpretation erfordern. Was ich mir jedoch garantiert schenken werde, ist die wortgetreue Wiedergabe der "Texte" aus Spaltenkirchenbüchern. Einmal weil da nun wirklich meistens wenig zu deuten ist, andererseits natürlich auch, weil man den Inhalt eines solchen Eintrages wegen der Tabellenform nicht flüssig aufschreiben kann. Zusätzlich jedes Ereignis mit einem Foto des Originaleintrages zu "belegen", halte ich für etwas zuviel des Guten, nicht nur wegen des daraus resultierenden Platzproblems. Ich kann mir denken, daß die Druckkosten bei tausenden von Bildern ins Unermeßliche steigen - ohne daß ein Erkenntnisgewinn damit einhergeht.

                                Viele Grüße
                                consanguineus
                                Suche:

                                Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                                Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                                Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                                Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                                Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                                Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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