Was soll ich davon halten?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Hina
    Erfahrener Benutzer
    • 03.03.2007
    • 4661

    #16
    Zitat von carinthiangirl Beitrag anzeigen
    Um 1900 schienen einige umgehende, tüchtige "Wappenfabrikanten" doch gut davon gelebt zu haben.
    Hallo carinthiangirl,

    das tun sie leider heute immer noch und das Internet macht es ihnen noch einfacher, ihren Schrott unter die Leute zu bringen. Aber Du hast vollkommen recht. In der zweiten Hälfte des 19., ersten Hälfte des 20. Jh. war die Hochblüte der Wappenfälscher. Die deckten ganze Landstriche damit ein. Besonders in Franken und Tirol ist wohl kaum jemand ausgelassen worden. Ehrlich gesagt wundere ich mich eher, wenn eine Familie im Nachlass kein buntes Wappenblatt mit dem Namen drumrum findet (ist fast immer die gleiche Art der Aufmachung und wenn Texte dazu geschrieben sind, steht da meist irgendein Unsinn, zudem sind Nennungen von Personen meist zusammenhangslos, die Quellen für die Angaben fehlen in der Regel, sind falsch oder nicht nachvollziehbar). Seriöse Arbeiten unterscheiden sich dahin gehend, dass die Wappen weitestgehend akkurat und nicht mit Schablonen gezeichnet werden, exakte Quellen für die Registrierung oder die Fundstelle des Wappens benannt werden und dass präzise genealogische Daten dazu gehören, die es überhaupt erstmal nachvollziehbar machen, dass es sich tatsächlich um die wappenführende Familie handelt. Leider bekommen wir diese sehr selten zu Gesicht, da bei diesen ja in der Regel keine Fragen offen bleiben, sondern alles sauber nachvollziehbar ist.

    Man findet nicht nur in Tirol sowohl bei adeligen als auch bürgerlichen Familien Wappen, letztere selten verliehen, sondern meist von den Familien selbst gestiftet. Anders als in Tirol konnte man diese in Deutschland aber offiziell in einer Wappenrolle registrieren lassen. Bei den Wappen bürgerlicher Familien schauen wir natürlich immer erstmal in die Wappensammlungen bürgerlicher Geschlechter und der Unterschied zwischen adeligen und bürgerlichen Wappen ist uns auch geläufig. Deshalb werden wir immer dann stutzig, wenn bei einem Wappen einer bürgerlichen Familie, auf der Wappenzeichnung ein für adelige Geschlechter typischer Bügelhelm mit der allgemeinen Adelskrone (Helmkrone) abgebildet ist. Ausnahmen gibt es natürlich immer, zumal es sich nicht um Gesetze, sondern um Tradition handelt.

    Viele Grüße
    Hina
    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

    Kommentar

    • Uschibaldi
      Erfahrener Benutzer
      • 10.11.2010
      • 1239

      #17
      Hallo carinthiangirl!
      Ich kann nicht beurteilen, ob das eine Fälschung ist. Ich denke, dass sie das nach der Beschreibung machen lassen haben, die Ihnen Monsignore Prof. Dr. Franz Kolb gegeben hat (wie man sieht sicher nicht von einem Heraldiker). Er hat diese Linie ca 1938 erforscht, weil die ganz alten auch zu seinen Vorfahren zählten. Ich habe alle Linien erforscht, erstens war ich neugierig und zweitens weil niemand perfekt ist und ich lieber meine eigenen Fehler mache. Blödsinn steht nicht auf dem Wappen!!! Es ist nur ein bischen aus dem Zusammenhang gerissen. Ich denke, dass das Wappen erst nach 1938 gemacht wurde. Aber wie schon gesagt, ich werde nachschauen, was ich im Stadtarchiv finde.
      Liebe Grüsse
      Uschibaldi

      Kommentar

      • Hina
        Erfahrener Benutzer
        • 03.03.2007
        • 4661

        #18
        Hallo Uschibaldi,
        das war auch nicht auf dieses Wappen gemünzt, deshalb hatte ich ja nochmal nachgefragt, ob es da tatsächlich die Verbindungen auch nach Innsbruck usw. gibt, da keine Quellen angegeben waren. Es ging eher um die vielen Wappenfälschungen des 19. Jh. allgemein, die carinthiangirl ansprach.
        Inwieweit dieses Wappen mehr oder weniger korrekt gemalt wurde, lässt sich ja vielleicht doch noch bei der Archivsuche nach gesiegelten Dokumenten herausfinden. Dafür drücke ich Dir die Daumen, dass da noch einiges spannendes vorhanden ist. Gerade solche Dokumente geben ja auch immer noch etwas mehr Einblick zu den Personen selbst.
        Viele Grüße
        Hina
        "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

        Kommentar

        • Uschibaldi
          Erfahrener Benutzer
          • 10.11.2010
          • 1239

          #19
          Hallo Hina!
          Danke, finde ich alles nicht so tragisch. Ich werde nur das weitergeben, was ich finde! Weder etwas verschweigen noch etwas dazudichten. Schon gar kein Wappen! Zumindest das Siegel werde ich vielleicht finden. Die Innsbrucker Chronik wurde von Konrad Fischnaler 1929 geschrieben.
          Liebe Grüsse
          Uschibaldi
          Zuletzt geändert von Uschibaldi; 09.12.2010, 09:43.

          Kommentar

          Lädt...
          X