Abtrümmerung eines Häusleranwesen

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  • Ahnenhans
    Erfahrener Benutzer
    • 31.10.2012
    • 543

    [gelöst] Abtrümmerung eines Häusleranwesen

    Quelle bzw. Art des Textes: Staatsarchiv
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1835
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: Schönferchen
    Namen um die es sich handeln sollte: Auer


    Liebe Helferinnen und Helfer,
    ich brauche wieder euere Hilfe.


    Seite 2
    Cham den 3 ten April 1835

    Es erscheint Johann Auer, Häusler von
    Schönferchen und stellt folgendes vor:

    Es ist gerichtsbekannt, das ich an die Inwohn-
    erstochter Anna Maria Schießl v. Tasching
    60 f.
    schulde und daß gegen mich zur Befriedig-
    ung dieser Gläubigerin bereits die Crecu
    tion dekretirt (angeordnet) worden sei. Ich besitze
    durchaus keine Zahlungsmittel und weiß
    auch von meiner Schuld nicht anders zu
    befreien, als daß ich von meinen Be-
    sitzungen ein Grundstücke, nämlich das
    Sandfeld, etwaein Tagwerk groß, um
    welches sich Michl Gigler, 1/8 Gütler von
    Schachendorf als Käufer bereits gemel-
    det hat, verkaufe und aus dem Erlöse
    die Anna Maria Schießl befriedige.
    Meine Hypothekgläubiger werden in
    die Veräußerung um so mehr willigen
    weil ich statt des verkauften Sand-
    feldes die vom 13. Okt. 1831 v. Michl
    Brey v. Haderstadl erkaufte Hälfte
    den Ochsenweide somit daranstoßen-
    den Ackerl dafür den Hypotheken-
    Buche als Versicherungs Surrogat
    einverleiben laße. Für den Sand-






    Seite 3

    acker erhalte ich die Summe v. 50 f. und
    die Ochsenweide hat einen Kaufswerth
    von 56 f.
    Wenn ich auch nach Ausweis meines Steu-
    erbüchls jächlich nur eine Grundsteuer
    von 2 f 11 x (2 Gulden und 11 Kreuzer) entreichte;
    so glaube ich doch,
    daß mir die Wegtrümmerung des genann-
    ten Geldgrundes von meinem Besitzthume
    um so zuverlässiger gestattet werde,
    als ich auf anderer Weise meine Gläubig-
    erin nicht bezahlen kann, mein Besitz-
    thum seit einigen Jahren durch Ankauf
    von Grundstücken vergrößert habe,
    der Gesamtanwesens Verkauf nicht nur
    bei meiner bekannten Wirtschaftlich-
    keit anbillig wäre, sondern auch noth-
    wendig mein Kein sind müsste.
    Ich stelle daher die Bitte, mit die Ab-
    trümmerung dieses Sandackers von Poli-
    zeiwegen zu gestatten.

    H.Z. + Johann Auer
    H.Z. + Michl Gigler
    H.Z. + Eva Auer

    K. Landgericht Cham
    Engel






    Seite 6

    Exp. Nr. Chamm den3 ten April 1835

    Das
    Koeniglich Bayerische Rentamt
    Chamm
    an
    das koenigliche Landgericht dahier


    Gegen die Abtrümmerung des Sandackerls vom hieher
    erlerechtsbaren Kleingütl des Joh. Auer zu Schoenferchen
    und Verkauf desselben an Michael Gigler von Schachen-
    dorf ist von Grundherrschaftswegen nichts zu einzuwend-
    den Käufer sich heute zur Ablösung der Hypothek
    vom Ausbuch hierorts bereit erklaert hat.

    Hochachtung
    Unterschrift




    Im voraus schon mal besten Dank für die Hilfe
    LG Ahnenhans
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  • Interrogator
    Erfahrener Benutzer
    • 24.10.2014
    • 1981

    #2
    Ein wenig mit Fragezeichen:

    S. 2-1 Execution
    S. 3-3 unbillig
    4 Pain
    Gruß
    Michael

    Kommentar

    • mawoi
      Erfahrener Benutzer
      • 22.01.2014
      • 3968

      #3
      Seite 2
      Cham den 3 ten April 1835

      Es erscheint Johann Auer, Häusler von
      Schönferchen und stellt folgendes vor:

      Es ist gerichtsbekannt, das ich an die Inwohn-
      erstochter Anna Maria Schießl v. Tasching
      60 f.
      schulde und daß gegen mich zur Befriedig-
      ung dieser Gläubigerin bereits die Crecu
      tion (Haftung mit Grundbesitz)dekretirt (angeordnet) worden sei. Ich besitze
      durchaus keine Zahlungsmittel und weiß
      mich von meiner Schuld nicht anders zu
      befreien, als daß ich von meinen Be-
      sitzungen ein Grundstücke, nämlich das
      Sandfeld, etwa ein Tagwerk groß, um
      welches sich Michl Gigler, 1/8 Gütler von
      Schachendorf als Käufer bereits gemel-
      det hat, verkaufe und aus dem Erlöse
      die Anna Maria Schießl befriedige.
      Meine Hypothekgläubiger werden in
      die Veräußerung um so mehr willigen
      weil ich statt des verkauften Sand-
      feldes die am 13. Okt. 1831 v. Michl
      Brey v. Haderstadl erkaufte Hälfte
      der Ochsenweide sammt daranstoßen-
      den Ackerl dafür dem Hypotheken-
      Buche als Versicherungs Surrogat
      einverleiben laße. Für den Sand-

      Kommentar

      • mawoi
        Erfahrener Benutzer
        • 22.01.2014
        • 3968

        #4
        Seite 3

        acker erhalte ich die Summe v. 50 f. und
        die Ochsenweide hat einen Kaufswerth
        von 56 f.
        Wenn ich auch nach Ausweis meines Steu-
        erbüchels jährlich nur eine Grundsteuer
        von 2 f 11 x (2 Gulden und 11 Kreuzer) entrichte;
        so glaube ich doch,
        daß mir die Wegtrümmerung des genann-
        ten Feldgrundes von meinem Besitzthume
        um so zuverlässiger gestattet werde,
        als ich auf andere Weise meine Gläubig-
        erin nicht bezahlen kann, mein Besitz-
        thum seit einigen Jahren durch Ankauf
        von Grundstücken vergrößert habe,
        der Gesamtanwesens Verkauf nicht nur
        bei meiner bekannten Wirtschaftlich-
        keit unbillig wäre, sondern auch noth-
        wendig mein Ruin sein müsste.
        Ich stelle daher die Bitte, mir die Ab-
        trümmerung dieses Sandackers von Poli-
        zeiwegen zu gestatten.

        H.Z. + Johann Auer
        H.Z. + Michl Gigler
        H.Z. + Eva Auer

        K. Landgericht Cham
        Engel

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        • mawoi
          Erfahrener Benutzer
          • 22.01.2014
          • 3968

          #5
          Seite 6

          Exp. Nr. Chamm den3 ten April 1835

          Das
          Koeniglich Bayerische Rentamt
          Chamm
          an
          das koenigliche Landgericht dahier


          Gegen die Abtrümmerung des Sandackerls vom hieher
          erbrechtsbaren Kleingütl des Joh. Auer zu Schoenferchen
          und Verkauf desselben an Michael Gigler von Schachen-
          dorf ist von Grundherrschaftswegen nichts zu erin(nern)
          da Käufer sich heute zur Ablösung der Handl.
          vom Ausbruch hierorts bereit erklaert hat.

          Hochachtung
          Unterschrift


          VG
          mawoi

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          • Ahnenhans
            Erfahrener Benutzer
            • 31.10.2012
            • 543

            #6
            Hallo
            herzlichen Dank für die Hilfe
            LG Ahnenhans

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