Wieviel ist ein toter Punkt "wert"?

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  • Gudrid
    Erfahrener Benutzer
    • 22.04.2020
    • 1253

    #46
    Und ich dachte immer, diese Verstocktheit gibt es nur in Bayern.

    Ein Bruder meines Vaters, das uneheliche Kind meiner Oma, wollte Zeit seines Lebens wissen, wer sein Vater ist. Oma hat es ihm nicht gesagt und es gab oft Streit darüber. Bei der Wehrmacht brauchte er einen Ariernachweis, das ging bis nach Berlin und er kam zur Wehrmacht. Erfahren, wer sein Vater ist, hat er trotzdem nicht. Oma erzählte, sie war in Stellung in Berchtesgaden. Als sie starb, kam ein Arbeitsbuch zum Vorschein, da war sie in der Zeit der Schwangerschaft in einem Arzthaushalt in München angestellt, bis eine Woche vor der Entbindung. Sie hat ihr Geheimnis mit ins Grab genommen.
    Liebe Grüße
    Gudrid
    Lieber barfuß als ohne Buch

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    • scheuck
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2011
      • 4383

      #47
      Hallo, zusammen!

      Nein, diese "Verstocktheit" scheint es überall zu geben; vielleicht sogar weltweit?

      Mich schüttelt's jeweils ganz erheblich, vor allem dann, wenn es um Kinder geht.- Was glauben Mütter? Welches "Recht" hatten sie, ihren Kindern den unehelichen Vater zu verschweigen? Was "soll" das???

      Okay, dass es einer Mutter (gerade früher) eventuell "peinlich" war, ein uneheliches Kind bekommen zu haben, kann ich mir ja noch so gerade eben vorstellen. War aber nun mal "passiert", und ich begreife nicht, welchen "positiven Effekt" es haben soll, den Namen zu verschweigen. Was "hat" eine Mutter "davon" ???

      Für mich würde eine solche "Erfahrung" auch noch nach dem Tod meiner Mutter einen ganz, ganz üblen "Beigeschmack" hinterlassen, und ich glaube auch nicht, dass ich das jemals vergessen/verzeihen könnte.
      Herzliche Grüße
      Scheuck

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      • Gudrid
        Erfahrener Benutzer
        • 22.04.2020
        • 1253

        #48
        Die Einträge des Arbeitsbuches sind eh mysteriös.

        Eintrag am 10.12.1918: Therese S. tritt bei mir in Diensten, unterzeichnet Frau A.K. und Polizeistempel vom 14.12.1918. Da war Oma bereits im fünften Monat schwanger, niemand stellte eine Schwangere ein.
        Im Dienstbuch steht unter IV. Beendigung des Dienstverhältnisses §10 Kündigung ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist: 13. wenn ein unverheirateter weiblicher Dienstbote sich im Zustande der Schwangerschaft befindet.

        Eintrag am 15.4.1919: Therese S. stand vom 8.12. bis 15.4.1919 bei mir in Diensten. Sie hat sich während der Zeit gut geführt. Sie war stets ehrlich, solide und fleißig. Unterzeichnet Frau A.K. und Polizeistempel vom 14.4.1919.
        2 Wochen später hat meine Oma meinen Onkel zur Welt gebracht.

        Meine Vermutung ist, ob nicht der Gatte oder der Sohn der Frau A.K. der Täter war und eine Vereinbarung getroffen wurde, damit meine Oma später nicht den Vater preisgab.
        Liebe Grüße
        Gudrid
        Lieber barfuß als ohne Buch

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        • scheuck
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2011
          • 4383

          #49
          Schwangerschaft ...

          Zitat von Gudrid Beitrag anzeigen
          Meine Vermutung ist, ob nicht der Gatte oder der Sohn der Frau A.K. der Täter war und eine Vereinbarung getroffen wurde, damit meine Oma später nicht den Vater preisgab.

          Diese Vermutung liegt mehr als nahe, Gudrid!
          Herzliche Grüße
          Scheuck

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          • anika
            Erfahrener Benutzer
            • 08.09.2008
            • 2631

            #50
            Wieviel ist ein Toter Punkt wert

            Zitat von Bergkellner Beitrag anzeigen
            Hallo Anika,

            das ist nicht nur am Niederrhein so.

            Der Cousin meiner Mutter hatte immer das Gefühl, dass sein früh verstorbener Bruder einen anderen Vater hatte, weil seine Mutter "den Kleinen" mehr Aufmerksamkeit widmete.
            Er musste 82 Jahre alt werden, bis ihm eine Cousine die wahre Geschichte erzählte: Seine Mutter hatte - illegal - eine Abtreibung machen lassen(nach einer Vergewaltigung) und sollte danach eigentlich mindestens 1 Jahr kein Kind bekommen. Dann kehrte sein Vater aus dem Krieg zurück und...

            Sie hat sich immer vorgeworfen, wegen ihres Egoismus sei der Sohn herzkrank auf die Welt gekommen.
            Aber sie hat es nie geschafft, ihrem anderen Sohn diese Geschichte zu erzählen.

            Lg, Claudia
            Hallo es schweift ja vom Thema ab, aber meine Mutter erzählte mir Heute das ein Kind ihrer Oma am plötzlichen Kindstod starb. Nachts hätte sie das Kind noch zugedeckt und Morgens lebte es nicht mehr. Zu Anfang meiner Ahnenforschung hat meine Mutter eigentlich nie viel über ihre Famile erzählt aber nach und nach erzählt sie immer mehr.
            anika
            Ahnenforschung bildet

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