Schicksal von Julius FUSS und seiner Frau aus NO55?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles l?schen
neue Beiträge
  • Juergen
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2007
    • 6041

    #16
    Danke Pitka,

    gehört wahrscheinlich nicht zu den gesuchten Personen. Trotzdem möchte ich es Dir hier mal nennen:
    2 verschiedene Hedwig Fuss aus Berlin und ein Julius Fusz aus Berlin
    doch, der Julius FUSS * 28. Oktober 1891 in Berlin, ist mir bereits bekannt.
    Er war vermutlich verheiratet mit Margarethe Fuss-Bach geb. 17. März 1894
    in Strelno, verst. in KZ Auschwitz am 8. OKtober 1944.

    "BACH, Margarete, 17 Maart 1894, Strelno (Dld). Won. Amsterdam. † 8 Okt. 1944, de omgeving van O., lg. Fusz, Julius."

    Dieses Ehapaar FUSS (FUSZ) wohnte zuvor in Berlin NO55 Hufelandstr. 3.
    Johannes FUSS war vermutlich der Bruder des Julius FUSS

    KZ Sachsenhausen:
    FUß, Johannes, geb. 05. Juli p 1887 Berlin,
    Berlin NO 55, Hufelandstraße 3 Vertreter, geschieden
    Todes-Datum: 19. Oktober 1942.

    Dies waren die "offiziellen" Nachbarn meiner Großeltern. Untermieter in der Wg. waren meiner Mutter unbekannt.
    Ich denke, diese beiden Eheleute FUSS aus Berlin hatten auch Kinder, welche eventuell die Nazizeit überlebt haben.

    Die geschiedene Ehefrau des Johannes FUSS ist mir namentlich nicht bekannt.
    Die jüdischen Familie dürften vor 1939 nach Holland geflohen sein.

    Die beiden Frauen mit FN Hedwig FUSS, sind mir unbekannt.
    Laut http://db.yadvashem.org/ war FUSS der Mädchenname der Frauen.

    Es sind scheinbar diese beiden Personen:
    Hedwig Neumann-Fuss, Berlijn, 8 November 1887 Sobibor, 14 May 1943. --- Hedwig NEUMANN geborene FUSS.
    Hedwig Abramowsky-Fuss, Berlijn, 3 March 1884 Auschwitz, 11 December 1942 ---- Hedwig Abramowsky geborene FUSS.

    Diese Frauen kann ich den genannten Eheleuten FUSS nicht zuordnen.

    Schöne Pfingsten
    Juergen
    Zuletzt ge?ndert von Juergen; 07.06.2014, 19:25.

    Kommentar

    • Juergen
      Erfahrener Benutzer
      • 18.01.2007
      • 6041

      #17
      Hallo,

      also jetzt weiß ich auch wer der gemeldete Nachbar Johannes FUSS
      meiner Großeltern, genau war.

      Der schon geannte Johannes Herbert FUSS geb. 5.07.1887 in Berlin (war bekannt)
      verstorben bzw. ermordet 1942 im KZ Sachsenhausen bei Berlin Oranienburg.

      Dessen Eltern der Kaufmann Julius FUSS, im Jahre 1918 bei der Heirat des Sohnes, 64 Jahre alt, wohnhaft in Berlin Hufelandstr. 3 und die verstorbene Luise geborene KOHN (HOHN sicher eher nicht).

      Johannes Herbert FUSS, war früher in einer "Mischehe" verheiratet
      mit einer geborene TESCHNER. Die Ehe wurde 1926 geschieden.
      Deren Sohn könnte den Holocaust überlebt haben, da er "nur Halbjude" war.

      Praktisch war die Familie FUSS in der Huflandstraße 3 fast 26 Jahre lang gemeldet und lebte dort wahrscheinlich auch.

      In der Hufelandstr. gib es schon viele Stolpersteine, für den Johannes Herbert FUSS fand sich noch kein Stifter.
      Wenn keine lebenden Angehörigen ein solchen stiften, gibt es eben keinen Stolperstein.
      Eigentlich ungerecht.

      Ich vermute Julius FUSS der nach Holland ging und später ebenfalls im KZ ermordet wurde, war ein Bruder des Johannes FUSS.
      In den Geburtsregistern aus Berlin, die bereits online sind, sind sie nicht zu finden.

      Viele Grüße
      Juergen
      Zuletzt ge?ndert von Juergen; 30.11.2014, 22:01.

      Kommentar

      • russenmaedchen
        Erfahrener Benutzer
        • 01.08.2010
        • 1699

        #18
        "In der Hufelandstr. gib es schon viele Stolpersteine, für den Johannes Herbert FUSS fand sich noch kein Stifter.
        Wenn keine lebenden Angehörigen ein solchen stiften, gibt es eben keinen Stolperstein.
        Eigentlich ungerecht."

        Hallo Jürgen,
        jeder kann einen Stolperstein stiften. Wenn Du es so ungerecht findest, daß für Johannes Fuss kein Stein verlegt wird, vielleicht möchtest Du ja einen stiften.
        Viele Grüße
        russenmädchen






        Kommentar

        • Juergen
          Erfahrener Benutzer
          • 18.01.2007
          • 6041

          #19
          Hallo Russenmädchen,

          das solch eine Antwort kommen könnte, habe ich mir schon gedacht.
          Aber mal ehrlich, mein Opa war der Nazi-Nachbar der Familie FUSS,
          soll ich den Stolperstein stiften und dann noch zu der Einweihung gehen?

          Würdest Du das in dem Fall machen?

          Ich bleib dabei, dass es ungerecht ist, dass viele Opfer des NS keine Stolpersteine
          erhalten, da eben keine Angehörigen mehr leben oder diese es selbst nicht wollen,
          dass ein Stein verlegt wird. Kostet ja auch Geld.

          Nee, das mache ich nicht, überlegt hatte ich schon, so teuer ist es ja nicht.

          Viele Grüße
          Juergen
          Zuletzt ge?ndert von Juergen; 30.11.2014, 22:21.

          Kommentar

          • Juergen
            Erfahrener Benutzer
            • 18.01.2007
            • 6041

            #20
            Hallo allerseits,

            jetzt habe ich noch mal nach den Untermietern bei FUSS in Berlin NO55 Hufelandstr. 3,
            Arthur SCHOLEM und Charlotte SCHOLEM gebornene WALTER geschaut

            Quelle: jüdischer Census 1939:
            --> http://tracingthepast.org/minority-c...ensus-database

            Scholem, Arthur
            (13.05.1881 in Berlin)
            Berlin Hufelandstr. 3 bei FUSS (Untermieter)
            ------------------------------
            1. Heirat vermutlich:

            Aron Arthur Scholem
            Geburtsdatum: 13. Mai 1881, Berlin StA. 9, Alter: 39
            Heiratsdatum: 26. Aug 1920
            Standesamt: Berlin XIII b
            Ehepartner: Luise Gertrud Freiwald, geb. 2. Juli 1887 in Groß Rodau Kreis Rosenberg, Westpreußen. StA. Dakau
            ------------------------------
            2. Ehefrau? Charlotte Scholem, geborene Walter
            (09.12.1888 in Berlin).

            Die Heirat SCHOLEM oo WALTER ist in Berlin bis 1920 nicht zu finden.

            Jetzt frage ich mich wer nun das jüdische ältere Ehepaar war, das um 1940? in der Nachbarwohnung meiner Großeltern wohnte.
            Wahrscheinlich wusste meine Mutter gar nicht wie die Leute hießen, sie kannte vermutlich nur das Namenschild FUSS
            an der Tür. Die Charlotte SCHOLEM geborene WALTER war sicher nicht jüdischen Glaubens.

            Gruß Juergen
            Zuletzt ge?ndert von Juergen; 10.03.2015, 21:12.

            Kommentar

            • Juergen
              Erfahrener Benutzer
              • 18.01.2007
              • 6041

              #21
              Hallo allerseits,

              Ergänzung zur Familie FUSS im Bötzow-Viertel:

              Die Eltern des Johannes FUß *5.7.1889 in Berlin und vermutlich des Julius Fuß,
              heirateten vermutlich in Breslau laut familysearch.
              --> https://familysearch.org/search/reco...surname%3Akohn

              Verlobung in Breslau 1878:
              --> http://www.theeuropeanlibrary.org/te...us+Fu%C3%9F%22

              Elise FUSS geborene KOHN *1857 in Neiße, starb 1.1.1912 in Berlin NO55 Bötzowstr. 26. (Quelle ancestry: StA.-Register Berlin)
              Auch Anzeige in der Zeitung. Hinerbliebene: Julius FUSS; Hans FUSS; Heinrich FUSS.
              --> http://www.theeuropeanlibrary.org/te...526.0&x=2245.0
              -----------------------------------
              Adressbuch Berlin 1907
              Julius FUSS, Kaufm., NO43 Mendelsohnstr. 5 I., siehe FREIBUSCH und FUSS
              Adressbuch Berlin 1909
              Heinrich Fuß, Kaufm., NO55 Bötzowstr. 26 II,
              ------------------------------------
              Heinrich FUß *1862 in Rawitsch, war der Bruder von Julius FUSS, so könnte letzterer ebenfalls in Rawitsch geboren worden sein.
              Heinrich FUSS wohnte 1912 in Berlin NO55 Hufelandstr. 3.

              Der Ehemann Julius FUß geb. ca.1854 scheint nach 1920 verstorben zu sein. Er ist bei ancestry, bis 1920 nicht auffindbar,
              sicher ist er vor oder während der NS-Zeit verstorben und kam in kein KZ.

              Die zwei mutmasslichen Söhne Johannes und Julius kamen jedenfalls ins
              Konzentrationslager und starben dort, so wie schon geschrieben.

              Heinrich FUSS der Bruder von Vater Julius FUSS, starb vermutlich auch nach 1920, jedenfalls starb seine Frau Marie FUSS verw. JACKS geb. DIDSZUN 1925 in Berlin Freiligrathstraße 2.
              --> http://www.theeuropeanlibrary.org/te...rich%2BFuss%22

              Das abschließend zu den jüdischen Familien FUSS in NO55 Berlin heute Bötzow-Viertel und zeitweise Hufelandstr. 3 lebend.

              P.S. Jüdische Kaufleute, legten scheinbar insbesondere Wert auf Familienanzeigen in Zeitungen.

              Gruß Juergen
              Zuletzt ge?ndert von Juergen; 20.06.2015, 20:56.

              Kommentar

              • Juergen
                Erfahrener Benutzer
                • 18.01.2007
                • 6041

                #22
                Hallo,

                Dank der aktuellen Onlinestellung auf dem Portal
                Arolsen Archiv

                Habe ich den hier von mir schon genannten Johannes FUSS um 1939 in Berlin Hufelandstr. 3 gemeldet, dort gefunden.
                Dessen Schicksal war mir ja schon bekannt.


                Demnach war damals nicht bekannt, wo und ob noch dessen Eltern Julius FUSS und Elise geb. KOHN lebten.
                Dies laut StA. Oranienburg 1942.

                In der Wohnung dürften um 1939 noch weitere jüdische Personen gewohnt haben, die dann "abgeholt" wurden,
                wie es meine Mutter mir früher erzählte.

                Vermutlich diese:
                Untermieter im Jahre 1939 mit Namen Arthur Aron SCHOLEM geb. 13.5.1881 in Berlin
                und seine Frau Charlotte geb. WALTER geb. 9.12.1888 in Berlin.
                Ab 1938 scheinbar Zwangs-Arbeiter.

                Laut Such-Hilfe 1948.

                Wobei die "Charlotte" Hedwig Beate Scholem geb. WALTER geb. 9.12.1888 in Berlin vermurlich nicht jüdisch war.
                Bei ancestry deren Geburt online: (ich habe aktuell kein Abbo)
                --> https://www.ancestry.de/search/categ...1-0&name_x=1_1


                Aron Arthur Scholem
                Geburtsdatum: 13. Mai 1881, Berlin StA. 9, Alter: 39
                Heiratsdatum: 26. Aug 1920
                Standesamt: Berlin XIII b
                Ehepartner: Luise Gertrud Freiwald, geb. 2. Juli 1887 in Groß Rodau Kreis Rosenberg, Westpreußen. StA. Dakau
                ------------------------------
                2. Ehefrau? Charlotte Scholem, geborene Walter nicht online
                (09.12.1888 in Berlin).


                Nur so als Ergänzung.

                Guß Juergen
                Zuletzt ge?ndert von Juergen; 07.07.2019, 18:56.

                Kommentar

                • DoroJapan
                  Erfahrener Benutzer
                  • 10.11.2015
                  • 2510

                  #23
                  Hallo Jürgen,

                  Als kleine Info:

                  Martha Zander (born Scholem) die Schwester von Arthur Aron SCHOLEM
                  *4. Mai 1880 Berlin
                  +12. Sept. 1942 Chelmno (Holocaust)

                  Ein weiterer Bruder ist 1939 ausgewandert.

                  Vielleicht hilft, dass dabei das Schicksal der Familie zu klären?

                  Quelle: MH Stammbaum

                  liebe Grüße
                  Doro
                  Brandenburg: Lehmann: Französisch Buchholz; Mädicke: Alt Landsberg, Biesdorf; Colbatz/Kolbatz: Groß Köris; Lehniger, Kermas(s), Matzke: Schuhlen-Wiese(Busch)
                  Schlesien: Neugebauer: Tschöplowitz+Neu-Cöln (Brieg); Gerstenberg: Pramsen; Langner, Melzer, Dumpich: Teichelberg (Brieg); Kraft: Dreißighuben (Breslau), Lorankwitz
                  Pommern-Schivelbein: Barkow: Falkenberg; Bast: Bad Polzin
                  Böhmen-Schluckenau: Pietschmann: Hainspach, Schirgiswalde; Kumpf: Alt Ehrenberg 243, 28; Ernst: Nixdorf 192

                  Kommentar

                  • Juergen
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.01.2007
                    • 6041

                    #24
                    Hallo Doro,

                    Dank Dir.

                    Ich habe mir die Kartei "Gesuch um Hilfe" von 1948 noch mal durchgelesen.

                    --> https://collections.arolsen-archives...s_lastName=asc

                    Scheinbar kam der Aron Arthur Scholem in kein KZ sondern musste
                    als Zwangsarbeiter ab 26.10.1838 arbeiten.

                    In der VZ von 1939 war er in der Hufelanstr. 3 gemeldet bei FUß.

                    1929 wohnte er eventuell in der Schwedenstr. 14/15 (Wedding), falls er sich noch zum Judentum bekannte.
                    jüdisches Adreebuch 1929/30
                    --> https://digital.zlb.de/viewer/readin...1929_1930/302/

                    Seine damalige Wohnanschrift 1939-1945 steht dort auf der Kartei gar nicht.
                    Nach dem Krieg wohnte er in der Bad Straße im Wedding.

                    Waren Zwangsarbeiter eigentlich auch interniert in einem Lager?

                    Er hat die Nazi-Zeit demnach überlebt, sein Frau (vermutlich arisch) auch.
                    Dessen 2. Heirat war 20.6.1923.

                    Er gab auch noch an, in die USA auswandern zu wollen. In dem Alter?

                    Viele Grüße
                    Juergen
                    Zuletzt ge?ndert von Juergen; 08.07.2019, 18:13.

                    Kommentar

                    • DoroJapan
                      Erfahrener Benutzer
                      • 10.11.2015
                      • 2510

                      #25
                      Zitat von Juergen Beitrag anzeigen
                      Hallo Doro,

                      Er gab auch noch an, in die USA auswandern zu wollen. In dem Alter?

                      Viele Grüße
                      Juergen
                      Hallo,

                      gern.

                      Nichts ist unmöglich sein 4 Jahre älterer Bruder sei wohl 1939 im Alter von 62 Jahren nach Rio de Janeiro, gegangen (verstorben 1960 in New York, Bestattet: Glendale, Queens County,), vielleicht wollte er zu ihm?

                      Liebe Grüße
                      Doro
                      Zuletzt ge?ndert von DoroJapan; 09.07.2019, 23:30.
                      Brandenburg: Lehmann: Französisch Buchholz; Mädicke: Alt Landsberg, Biesdorf; Colbatz/Kolbatz: Groß Köris; Lehniger, Kermas(s), Matzke: Schuhlen-Wiese(Busch)
                      Schlesien: Neugebauer: Tschöplowitz+Neu-Cöln (Brieg); Gerstenberg: Pramsen; Langner, Melzer, Dumpich: Teichelberg (Brieg); Kraft: Dreißighuben (Breslau), Lorankwitz
                      Pommern-Schivelbein: Barkow: Falkenberg; Bast: Bad Polzin
                      Böhmen-Schluckenau: Pietschmann: Hainspach, Schirgiswalde; Kumpf: Alt Ehrenberg 243, 28; Ernst: Nixdorf 192

                      Kommentar

                      • Juergen
                        Erfahrener Benutzer
                        • 18.01.2007
                        • 6041

                        #26
                        Hallo

                        das Thema ist zwar schon steinalt, da sich aber neue Fakten aktuell zum Johannes FUSS, einstiger
                        letzter Hauptmieter bis 1942 in der Hufelandstr. 3 Hochpaterre ergaben, hier was sich neu fand.

                        Der Johannes FUSS ist wohl schon 1938 in das KZ Sachsenhausen verbracht worden, wo er auch verstarb.
                        Dort hat er ein Testament geschrieben, in dem er sich zu seinem 1929 unehelich geborenen Sohn
                        Werner FELDMANN bekannte und diesem Mündel seine Habseligkeiten vermachte.

                        Der Werner galt nun als Halbjude, wohnte wohl bei seinem Opa? Wilhelm FELDMANN geb. 5.02.1871
                        Goebelstr. 70 Siemensstadt /Spandau. Dessen Mutter Gerda F. hat sich neu verheiratet.

                        Der Werner FELDMANN hat überlebt, laut OPF Akte, lebte vermutlich um 1965 in West-Berlin.
                        Vermutlich lebt er heute nicht mehr.

                        VG Juergen
                        Zuletzt ge?ndert von Juergen; 07.03.2024, 20:15.

                        Kommentar

                        Lädt...
                        X