seltener Fall von Adoptiv-Ahnen und Nachnamen

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  • smashy
    Erfahrener Benutzer
    • 12.12.2008
    • 544

    seltener Fall von Adoptiv-Ahnen und Nachnamen

    Hallo zusammen,

    ich habe hier einen wohl sehr seltenen Fall ausgegraben.

    Im Jahre 1671 heiratet in Laiz bei Sigmaringen PLZ 72488 (Hohenzollern)
    ein Gabriel Pfaff aus Jungnau gebürtig (noch eben ein Nachbarsdorf) die unehelich geborene Margarethe Würth. Es sind meine direkten Ahnen.
    In einem Amtsprotokoll steht bei dieser Heirat noch:

    "Hans Würth, der Schulteiß von Laiz, zaigt an, daß sein Vetter (Cousin) Gabriel Pfaff von Jungnau ... den er (Hans Würth) an Kinds statt adoptiert hat, die Tochter von Hans Bruder Mathias, die Margaretha, die unehelich geboren worden ist, heiraten möchte...."

    Margaretha, die unehelich geborene und ihr Mann Gabriel Pfaff sind meine direkten Ahnen. Da Gabriel der Cousin vom Hans Würth ist (dem Schulteiß) hab ich dann bei der Taufe des Gabriels den Namen der Schwester von Hans und Mathias.

    Vom Mathias (dem Bruder des Hans) hab ich zusätzlich weitere Ahnen (ein Halbbruder der unehelich geborenen Margaretha). Eine richtig schön "versippte" Familie :-)

    Aber nun die Frage. Ich dachte immer, daß adoptierte Kinder auch die Nachnamen des neuen "Adoptivvaters" bekommen?
    Wieso heißen der Gabriel Pfaff weiterhin Pfaff und seine Kinder natürlich auch? Gleiches bei der unehelich geborenen Margaretha Würth, sie sollte eigentlich den Mädchennamen von ihrer Mutter haben oder (die Mutter hieß Koller) ??

    Ich vermute nun, daß Gabriel Pfaff - dessen Mutter wohl eine Schwester von Hans und Mathias waren (Mathias war der Vater der Ehefrau des Gabriel) - von Jungnau nach Laiz gegangen ist, da ihre Eltern vielleicht früh gestorben sind und ihn deswegen sein Onkel Hans adoptiert hat,auch weil Hans keine Kinder hatte.
    Aber die Frage nach dem Nachnamen bleibt.

    Klingt richtig kompliziert oder?
    Viele Grüße,
    Daniel
    Namen+(Orte):
    Koch (Langenbach), Lauterbach (Wüschheim), Clemens (Wuppertal), Schwan (Gehweiler), Delzepich (Würselen), Delsupexhe (Belgien), Rüttgers (Würselen), Krauthausen (Arnoldsweiler?), Lüth (Aachen), von Polheim und von der Burg (Lennep), Braun (Aachen)
    Oswald (Sigmaringen), Fitz (Waldburg), Bentele und Stadler (Wasserburg a.B.), Wetzler (Wasserburg a.B.), Hutschneider (Neukirch a.B.), Freudigmann und Roggenstein (Hohenstein), Heinrich (Aichelau), Heinzelmann (Pfronstetten)
  • Hina
    Erfahrener Benutzer
    • 03.03.2007
    • 4661

    #2
    Hallo Daniel,

    das ganze handelt ja im 17. Jh. Damals gab es noch nicht so stringente Regelungen zur Führung eines Namens. Man findet es immer mal wieder, dass uneheliche Kinder den Namen des Vaters bekamen, wenn sie von ihm anerkannt wurden. Auch bei Adoptionen wurde nicht zwangsläufig der Name der Adoptivfamilie übernommen, obwohl das natürlich meist üblich war.

    Viele Grüße
    Hina
    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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    • Johannes v.W.
      Erfahrener Benutzer
      • 02.05.2008
      • 1150

      #3
      Hallo

      Vor allem im 17. Jahrhundert sind Verwandtenehen sehr haeufig zu beobachten. Vielleicht war es der 30-jaehrige Krieg und die folgenden armen Notzeiten, die die Sippen naeher zusammenruecken liessen.

      Viele Gruesse
      Johannes
      Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

      Kommentar

      • smashy
        Erfahrener Benutzer
        • 12.12.2008
        • 544

        #4
        Hallo,
        Wenn das im 17.Jhrt. durchaus üblich war, habe ich keine Bedenken mehr.
        Ich denke auch, daß es noch mit dem 30jährigen Krieg zusammen hängen kann und der Tatsache, daß dei Menschen damals ja nicht aus dem Dorf raus kamen. In kleinen Dörfern war das wohl mehr als üblich, wenn es nur zehn oder zwanzig Familien gab, daß ineinander eingeheiratet wurde.

        Was hat denn eigentlich die Mutter des Bräutigams für ein Verwandtschaftsverhältnis, wenn er die Tochter eines Cousins heiratet?
        Da steh ich gerade auf dem Schlauch ...
        Viele Grüße,
        Daniel
        Namen+(Orte):
        Koch (Langenbach), Lauterbach (Wüschheim), Clemens (Wuppertal), Schwan (Gehweiler), Delzepich (Würselen), Delsupexhe (Belgien), Rüttgers (Würselen), Krauthausen (Arnoldsweiler?), Lüth (Aachen), von Polheim und von der Burg (Lennep), Braun (Aachen)
        Oswald (Sigmaringen), Fitz (Waldburg), Bentele und Stadler (Wasserburg a.B.), Wetzler (Wasserburg a.B.), Hutschneider (Neukirch a.B.), Freudigmann und Roggenstein (Hohenstein), Heinrich (Aichelau), Heinzelmann (Pfronstetten)

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        • Andrea1984
          Erfahrener Benutzer
          • 29.03.2017
          • 2547

          #5
          *staub von dem thread pust*

          Der Bräutigam heiratet die Tochter eines Cousins/einer Cousine, also ist es seine Nichte 2. Grades.

          Demnach ist die Mutter des Bräutigames die Tante 3. Grades der Braut - jeweils eine Generation darüber.
          Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
          Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

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