von Bukowski

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  • FRasch
    Neuer Benutzer
    • 25.05.2009
    • 3

    von Bukowski

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    meine Mutter ist eine geb. von Bukowski aus Königsberg. Ihre Familie stammt urspr. aus Polen und gehörte dort zur Familie der Bonzca. Im 19 Jh. wurden diese deutsch und lebten als Minderheit in Lettland. Weiß jemand etwas über diese Familie?
    Herzlichen Dank für Ihre Mühe,
    FR
  • Hina
    Erfahrener Benutzer
    • 03.03.2007
    • 4661

    #2
    Hallo FRasch,

    herzlich willkommen hier im Form.

    Auf die Schnelle sei erstmal gesagt, im Genealogischen Handbuch der baltischen Ritterschaften ist die Familie nicht verzeichnet, im "Gotha" und Genealoigschen Handbuch des Adels auch nicht, jedoch im Kneschke Adelslexikon von 1860, allerdings nur wenige Zeilen. Sie waren Mitte des 19. Jh. in Posen ansässig, in Kadzewo im Kreis Schrimm. Im Wappen führten sie ein springendes silbernes Einhorn.

    Ich denke aber, es wird sich vielleicht noch mehr finden lassen.

    Viele Grüße
    Hina
    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

    Kommentar

    • Johannes v.W.
      Erfahrener Benutzer
      • 02.05.2008
      • 1150

      #3
      Hallo FR

      Das Wappen Bończa ist das tatsächlich das Einhornwappen. Über die Bukowski des Wappens Bończa, in polnisch: Bukowski herbu Bończa (Plural: Bukowscy herbu Bońzca) findet sich ein Eintrag bei:

      Adam Boniecki: Herbarz polski, Warschau 1899-1914, Bd.2, S.242f.

      Das „Polnische Wappenbuch“ von Boniecki ist das beste Standardwerk zum polnischen Adel, aber es werden darin leider keine zusammenhängenden Genealogien (wie etwa im „Gotha“, GhdA usw.) dargestellt, sondern nur Ausschnitte wiedergegeben. Daran müßte also die eigene Ahnenreihe dann angeknüpft werden, wenn das der Wunsch sein sollte.
      Unter fogendem Link findet sich der Boniecki gleich zu Beginn:
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      dort im 2. Band die S.242,243 (elektronische Findseite: 136); mit LizardTech kann man sich auch eine einzelne Seite herauskopieren und ausdrucken oder speichern, um sie dann eventuell übersetzen zu lassen.

      Eine weitere Quelle ist der Uruski, den man beim gleichen Link etwas weiter unten findet. Uruskis Wappenbuch gilt aber (bei weitem!) nicht als so zuverlässig wie der obengenannte Boniecki.

      Seweryn Hr. Uruski: Rodzina. Herbarz szlachty polskiej, (veröffentlicht) Warschau 1904-1931, Bd. 2, S.75,76 (elektronische Findseiten 79,80)

      Wenn die Familie auch in Königsberg ansässig war, könnte man gegebenenfalls die genealogische Literatur zu Ostpreußen einsehen, z.B. Quassowski-Kartei oder die Veröffentlichungen des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen u.ä.

      Beste Grüße
      Johannes
      Zuletzt geändert von Johannes v.W.; 26.05.2009, 09:50.
      Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

      Kommentar

      • Billet
        Erfahrener Benutzer
        • 21.01.2007
        • 1985

        #4
        Herr v. Roy schreibt hierzu :
        Zu dieser Anfrage

        Sehr geehrte Damen und Herren, meine Mutter ist eine geb. von Bukowski aus Königsberg. Ihre Familie stammt urspr. aus Polen und gehörte dort zur Familie der Bonzca. Im 19 Jh. wurden diese deutsch und lebten als Minderheit in Lettland. Weiß jemand etwas über diese Familie? Herzlichen Dank für Ihre Mühe, FR


        darf ergänzend angemerkt werden:

        In Ost- und Westpreußen war der – nicht-adelige – Familienname B u k o w s k i (auch: Bukowsky) weit verbreitet.
        Ein Zusammenhang all dieser Familien mit den polnischen Grafen (seit 1783) v. Bukowski bzw. den beiden polnischen, 1854 im Großherzogtum Posen erscheinenden Adelsgeschlechtern v. Bukowski der Stammwappen Bończa (= ein Einhorn) und Grzymała (= eine Burg mit Zinnentürmen) ist nicht zu erkennen.

        Sollten Träger des Namens v. B u k o w s k i tatsächlich in meiner Heimatstadt Königsberg ansässig gewesen sein,
        dann müßten diese in dem Werk von August Brode, ADRESSBUCH DES GESAMTEN DEUTSCHEN ADELS, 1. Jg., 1. Heft
        „Ost- und Westpreußen“, Berlin 1894, genannt sein. Das Buch kann im Rahmen des Fernleihverkehrs über die eigene Stadtbücherei ausgeliehen werden.


        Freundliche Grüße vom Rhein
        Wappen-Billet.de
        M.d.WL.
        M.d.MWH.

        Kommentar

        • FRasch
          Neuer Benutzer
          • 25.05.2009
          • 3

          #5
          Vielen Dank für die schnelle Hilfe.
          Hina, könnten Sie mir sagen, ob das Kneschke Adelslexikon von 1860 online sichtbar ist?
          Meiner Meinung nach konnte der polnische Adel im 19 Jh. die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten, wenn er beispielsweise Güter im Baltikum übernahm. In diesem Zusammenhang wurde dann der polnische Adel "verdeutscht" und mit einem "von" versehen. Ist Ihnen das so bekannt?
          Herzliche Grüße,
          FR

          Kommentar

          • Johannes v.W.
            Erfahrener Benutzer
            • 02.05.2008
            • 1150

            #6
            Zitat von Billet Beitrag anzeigen
            Herr v. Roy schreibt hierzu: Ein Zusammenhang all dieser Familien mit den polnischen ... Adelsgeschlechtern v. Bukowski ... ist nicht zu erkennen...
            Verehrter Joachim v. Roy

            Ich ging natürlich erst einmal davon aus, daß die Angaben des Fragestellers seine mütterliche Verwandtschaft betreffend korrekt sind, d.h. daß die Familie
            a) dem historischen Adel entstammt und b) dem Wappenclan Bończa (und nicht Grzymała, Ossorya o.a.) zugeordnet ist.
            Das muß der Fragesteller letztendlich (bereits) selbst wissen oder (für die Zukunft) klären können. Sonst helfen auch die schönsten Einträge bei Boniecki nichts…

            Mit besten Grüßen (an einen leider hier selten gewordenen Gast)
            Joh.W.
            Zuletzt geändert von Johannes v.W.; 26.05.2009, 14:44.
            Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

            Kommentar

            • Hina
              Erfahrener Benutzer
              • 03.03.2007
              • 4661

              #7
              Hallo FRasch,

              ja, der Kneschke ist auch online zu finden, siehe hier.

              Im preußischen Teil Polens konnten die Familien eine adelige Herkunft durch eine Adelsprobe nachweisen und der Preußischen Krone huldigen. Sie wurden dann in Preußen eingebürgert. Wenn alles seine Ordnung hatte, wurden sie in den Preußischen Adelsstand immatrikuliert und durften das deutsche Adelsprädikat "von" im Namen führen. Jetzt stellt sich die Frage, ob Deine Mutter dieses "von" auch in ihren Dokumenten zu stehen hatte oder ob sich Dein Hinweis, dass sie eine geborene von Bukowski ist, nur darauf bezog, dass sie einer polnischen Adelsfamilie entstammte. Hier muss natürlich im Sachverhalt unterschieden werden.

              Sinnvoll könnte auch eine Anfrage beim Heroldsarchiv des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz in Berlin sein. Dort lagert ein Teil der Huldigungsakten mit den genealogischen Daten der Familien. Leider sind nicht mehr alle vorhanden.

              Viele Grüße
              Hina
              "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

              Kommentar

              • Johannes v.W.
                Erfahrener Benutzer
                • 02.05.2008
                • 1150

                #8
                gestrichen - Doppelpost
                Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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                • FRasch
                  Neuer Benutzer
                  • 25.05.2009
                  • 3

                  #9
                  Verehrte Hina,
                  nochmals Danke für die prompte und offene Antwort. Meine Mutter verfügt über den in altpolnisch verfaßten Adelsbrief und einen Brief von Napoleon I an einen Vorfahren, der mit ihm gegen Russland geritten ist. Aus deutscher Zeit weiß ich lediglich, dass die Bukowskis (bis heute) das "von" führten, mit neuer Staatsangehörigkeit ein Gut bei Ligat in Lettland erhielten und während des zweiten Weltkrieges über Königsberg, wo mein Großvater studierte und meine Mutter geboren wurde nach Peine flüchteten. Mit meinem Großvater sind die v. Bukowskis ausgestorben. Mir fehlt insbesondere der Hinweis wann meine Vorfahren deutsch wurden und unter welchen Umständen sie im Baltikum Fuß fassten. Mein Ururgroßvater, mit Namen Frederik Alexei war Offizier und hat das Gut verspielt. Wir wissen jedoch weder wie das Gut hieß, noch wo es war.
                  Herzlichst,
                  FR

                  Kommentar

                  • Hina
                    Erfahrener Benutzer
                    • 03.03.2007
                    • 4661

                    #10
                    Hallo FRasch,
                    ich denke, da sollte unbedingt eine Anfrage beim Heroldsarchiv gestellt werden. Es ist zwar nicht sicher, ob es eine Akte zur Preußischen Adelsanerkennung (noch) gibt aber wenn, dann ist sie nur dort zu finden.
                    Viele Grüße
                    Hina
                    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                    • dirkpeters
                      Erfahrener Benutzer
                      • 21.10.2008
                      • 811

                      #11
                      Hallo FRasch,

                      Du solltest die Zweifel nicht allzu übel nehmen, hier im Forum kommen mitunter recht viele Anfragen zu legendenhaften Familiengeschichten.

                      Zur Frage der Güter könnte das "Adelslexikon der preussischen Monarchie" von Leopold von Ledebur von 1856 weiterhelfen.

                      Beim Institut Deutsche Adelsforschung sind ebenfalls einigen Einträge verzeichnet. Wenn man nach Ansätzen sucht sind ja selbst die kleinsten Nachweise mitunter hilfreich.

                      Viele Grüße

                      Dirk
                      Familienforschung Peters - Datenbank - OFB Schillingstedt

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                      • Paulchen
                        Erfahrener Benutzer
                        • 28.11.2008
                        • 316

                        #12
                        Hallo!

                        Ich bin der Meinung, daß von Herrn Bill (Institut Deutsche Adelsforschung) eine vollständige Namensliste der im Geheimen Staatsarchiv Berlin vorliegenden Familienakten aus dem preuß. Heroldsarchiv erstellt worden ist, und zwar hier:
                        http://home.foni.net/~adelsforschung/adels01.htm
                        Dort wird auch der Name Bukowski aufgeführt. Desweiteren liegt in Berlin betref. Vasallenlisten, Huldigung des Adels usw. in den ehemalig. Dt. Ostgebieten nur auf

                        I. Hauptabteilung Geheimer Rat,
                        -Repositur 7 Preußen, Nr. 166b: Huldigung, 1641 bis 1801
                        -Rep. 7A Neuostpreußen, Nr. 47a, Faszikel 1: Vasallentabellen des Plocker Kammerdepartements, 1801
                        -Rep. 7B Westpreußen, Nrn. 1 bis 5: Besitznahme und Huldigung, 53 Aktenstücke, 1772 bis 1798.
                        -Rep. 7C Südpreußen, Nr. 1: Besitznahme und Huldigung, 6 Aktenstücke, 1793 bis 1799 und Nr. 6: Adel - Spezialia (Alphabetisch) mit
                        vereinzelten Hinweisen zu Huldigung, 18. Jh.
                        -Rep. 30 Pommern, Nr. 191: Huldigung-Acta, 1740 bis 1786
                        -Rep. 46B Schlesien seit 1740, Nr. 15: Eidesleistungen der kathol. Geistlichkeit und Homagialeide, 19 Aktenstücke, 1741 bis 1786.

                        "Wir wissen jedoch weder wie das Gut hieß, noch wo es war."

                        Eine Versuch wäre dann wert:
                        Feldmann, Hans, Lettland (Südlivland und Kurland), aus der Reihe: Baltisches historisches Ortslexikon/2 , ISBN 3-412-06889-6,
                        darin sind auch kleinste Häusergruppen - und natürlich die Güter - aufgeführt. Zu den Besitzern sind allerdings nur diejenigen erwähnt, die entweder ca. 100 Jahre Eigentümer waren, oder im Adressbuch 1909/12 oder am Ende, also 1920, die Eigentümer waren. Leider hat das Buch keinen Namensindex, sonst hätte ich selbst nach Bukowski geschaut.

                        Wann lebte die Familie Bukowski in Livland bzw. wann waren sie Eigentümer des erwähnten Grundbesitzes?

                        Ledebur ? Glaube nicht, denn der Kneschke bezieht sich beim Bukowski-Eintrag auf Ledebur, als er den Besitz im GH Posen auflistet. Auch weiß ich nicht, ob Ledebur Livland überhaupt beim Grundbesitz erfassen konnte.

                        Paulchen

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