Welcher Profi kennt dieses Siegel

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  • Hina
    Erfahrener Benutzer
    • 03.03.2007
    • 4661

    #31
    An den abgeplatzten Siegelstellen sieht man, dass dort das Trägermatieral an den Stellen ohne Verrußung, deutlich heller ist, als beim Rest des Gemäldes, also nicht so stark nachgedunkelt ist. Daraus würde ich schießen, dass das Siegel schon länger als 5 Jahre drauf gewesen sein müsste. Ich denke auch, dass der Siegellack entweder schon beim aufbringen zu heiß gemacht oder schon vor langer Zeit nachgebrannt wurde. Für ein Nachbrennen sprechen die Stellen, die gerußt sind, gegen ein Nachbrennen spricht, dass es keinerlei Bandspuren auf dem Trägermaterial um das Siegel herum gibt.

    Sollte sich herausstellen, dass das Gemälde eine Fälschung der letzten 5 Jahre ist, kann man nur sagen, dass auch auf der Rückseite sehr viel Effekt-Aufwand betrieben wurde. Das kann ich mir irgendwie nicht so ganz vorstellen.

    Viele Grüße
    Hina
    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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    • Johannes v.W.
      Erfahrener Benutzer
      • 02.05.2008
      • 1150

      #32
      Liebe Hina

      dazu nur ein paar kleine Anmerkunkungen, dann klinke ich mich hier aus. Denn es ist immer misslich nur nach Foto zu urteilen... man ist doch schnell auf dem Holzweg, ausserdem etwas off-topic.

      - Ein Nachbrennen genauso wie die Herstellung des Siegels haette -im Faelschungsfall- natuerlich auf einem anderen Traeger stattgefunden, anschliessend waere dann das Siegel sehr vorsichtig aufs Holz uebertragen worden. Erst dann wird das umstehende Material "gealtert".
      - Eine Bildrueckseite ist heutzutage fuer eine Begutachtung fast gleich wichtig wie eine Vorderseite- das wissen aber auch Faelscher
      - Ich lebe im Land der Meister-Restauratoren (aber auch der Meisterfaelscher...) Hier ist bekannt, dass schon fuer viel weniger (Wert) einiges mehr an Aufwand getrieben wird. Da hab' ich schon Pferde ko**** sehen. Auch technische Analysen lassen sich z.T. hinters Licht fuehren.
      - Es ist voellig ausgeschlossen einer Faelschung (oder auch nur einer teilweise "Ver"faelschung) durch logisches Nachvollziehen eines jeden kriminellen Herstellungsschrittes auf die Spur zu kommen. Ein Merkmal solcher Machwerke sind immer dunkle und (teilweise bewusst) unerklaerbare Punkte. Merkmal eines Orginals ist (im Idealfall), dass es am Ende ueber jeden Verdacht erhaben ist, jeder Zweifel ausgeraeumt ist.
      - Bei einigen Preisen des Marktes ist es klar, dass dieser auch von Faelschungen ueberschwemmt wird. Das ist ja heute schon bei simplen Markenprodukten so. Wie dann erst bei Werten im 4-5stelligen Bereich oder gar mehr. Da lohnt u.U. auch ein erheblicher und jahrelanger Aufwand.

      In diesem Sinne hoffe ich fuer den Besitzer dieses Werks allerdings das beste.

      Viele Gruesse
      Johannes
      Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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      • Hina
        Erfahrener Benutzer
        • 03.03.2007
        • 4661

        #33
        Lieber Johannes,

        danke für Deine Hinweise. Vielleicht ist ja wirklich genau der Effekt beabsichtigt, dass man zum Schluss mehr Fragen als Antworten findet.

        Das ging mir auch schon durch den Kopf, ob das Siegel vielleicht von ganz wo anders "umgezogen" wurde. Dann würde es jeder Altersanalyse standhalten. Das würde aber vielleicht auch erklären, warum die Ränder und nicht der Rest so angekokelt sind. Möglicherweise ging es sogar darum, in erster Linie an den Rändern mechanische Spuren eines Ablöseprozesses verschwinden zu lassen. Trägermaterialien kann man natürlich auch künstlich altern lassen. Bei allen Überlegungen kam ich immer wieder dahin "Wer würde denn auf solch eine Idee kommen?" Aber wenn es letztendlich um Geld geht, dann kommt mancher wahrscheinlich wirklich auf die irrsten Ideen.

        Viele Grüße
        Hina
        "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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        • martinl3
          Neuer Benutzer
          • 29.04.2010
          • 27

          #34
          Hallo,
          das Siegel selber ist nur ein Indiz, es gibt weitere Indizien auf der Rückseite des Gemäldes, wie eine alte Beschriftung in Bleistift und ein Stempel. Ich hoffte durch das Siegel eventuell der "Geschichte" zusätzlich auf die Spur zu kommen, aber da das Siegel nicht definierbar scheint, ist dieser Weg eher eine Sackgasse. Das Bild an sich wird momentan technisch aufwendig überprüft. Es wird sich zeigen, was sich hinter diesem Objekt verbirgt. Eine aufwendige Megafälschung, eine alte Fälschung aus den 30igern oder ein Original. Schauen wir mal. Es bleibt spannend. Auf diesem Wege Euch ein herzliches Dankeschön für die tollen Kommentare und Hinterfragungen. Irgendwie bleibt bis jetzt aber alles irgendwie sinnlos, wie Hina schon erwähnt hat. Herzliche Grüsse, Martin

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