Legende des Kreuzes von Blankenfelde

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  • Friedrich Wilhelm
    Erfahrener Benutzer
    • 27.02.2013
    • 510

    Legende des Kreuzes von Blankenfelde

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1810-1900


    Guten Abend,

    ich versuche gerade, den Wahrheitsgehalt einer Legende zur Herkunft des Altarkreuzes von St. Nikolaus Blankenfelde bei Berlin zu klären.

    Folgendes steht kurz zusammengefasst in einem Zeitungsartikel zur Kirchweihe 1937 geschrieben:

    In einer Unwetternacht im Winter des Jahres 1810 soll es oberhalb von Karlsbad durch Schneeschmelze zu einem schweren Hochwasser gekommen sein. In Karlsbad bereiteten sich die Menschen auf die Fluten vor. Im Haus "Schöne Königin" lebte Victoria Lochner mit ihrem Bruder Franz und anderen Menschen. Als das Wasser schon im zweiten Stock angekommen war, durchbrach ein mannshohes Kruzifix mit Jesusfigur das Fenster. Man zog es hinein und fortan stieg das Wasser nicht mehr. Die Lochners versuchten die Herkunft des Kreuzes zu klären, konnten aber nichts herausbekommen und behielten es. Nach dem Tod der Viktoria Lochner behielt der Bruder das Kreuz und vererbte es nach seinem Tod um die Jahrhundertwende an seine jüngste Tochter, die es dann wohl nach Berlin brachte. Von dort kam es dann nach Blankefelde.

    Die Geschichte ist im Original sehr blumig ausgeschmückt.

    Gab es 1810 ein derartiges Hochwasser in Karlsbad?
    Kennt jemand eine Familie Lochner aus der Gegend und kann die Namen Viktoria und Franz bestätigen?
    Gibt es Hinweise auf die Tochter, die dann in Richtung Berlin zog?

    Vielen Dank für eventuelle Hinweise.
    Gruß Norbert
    Meine Seite: www.ahnengeschichte.de

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  • Kasstor
    Erfahrener Benutzer
    • 09.11.2009
    • 13440

    #2
    Hallo,

    ein Hochwasser v 1810 sollte dann ja hier: https://www.egerlandmuseum.de/hochwasser_karlsbad/ erwähnt worden sein, ist es aber nicht.

    Gruß


    Thomas
    FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

    Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

    Kommentar

    • Anna Sara Weingart
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2012
      • 15113

      #3
      Hallo
      Das beschriebene Haus ("zur schönen Königin") steht (oder stand?) direkt am Flussufer, in der Straße namens "Alte Wiese"
      Die Alte Wiese (cz: Stara Louka) liegt am nördlichen Ufer der Tepl (cz: Teplá) im Kurzentrum Karlsbads (cz: Karlovy Vary). Sie ist der prominenteste Straßenzug der Stadt und gilt zusammen mit der Fortsetzung in der Kurstraße (cz: Lazenska) als Haupt-Promenade des Kurorts (ein Klick auf das Panorama startet den Zoom). Interessant ist der Vergleich mit […]


      Da also das Haus direkt am Ufer steht, war das Hochwasser offenbar nicht so ungewöhnlich hoch (dank des Kreuzes?), als dass es als Katastrophe in die Annalen der Stadt eingegangen wäre; sonst hätte man ja keinen Grund gehabt sich beim Kreuz zu bedanken!

      zur schönen Königin im Anhang
      Angehängte Dateien
      Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 28.04.2020, 23:46.
      Viele Grüße

      Kommentar

      • Svet_Lin
        Erfahrener Benutzer
        • 03.04.2020
        • 243

        #4
        Eine interessante Geschichte! "Meine" Lochners kommen zwar aus Weißenstadt - ca. 80 km von Karlsbad entfernt. Aber Blankenfelde, das ich bislang weitestgehend ignoriert habe, ist keine 15 km von mir entfernt - da könnte man mal einen Ausflug machen (in Nach-Corona-Zeiten).


        P.S. Auf der Seite von St. Nikolaus gibt es allerdings keinen Hinweis auf dieses Kreuz.
        Zuletzt geändert von Svet_Lin; 29.04.2020, 06:13.
        Viele Grüße aus Berlin
        Svetlana

        Kommentar

        • Friedrich Wilhelm
          Erfahrener Benutzer
          • 27.02.2013
          • 510

          #5
          Hallo und guten Abend,

          herzlichen Dank für die Antworten und die Scans. Das bringt schon etwas Licht ins Dunkel.
          Bei Google-books fand ich zu Victoria Lochner noch einen Eintrag aus den 1840er Jahren. Dort wird sie als Fräulein bezeichnet, wahrscheinlich ein Hinweis darauf, dass sie nicht verheiratet war. Das würde dazu passen, dass das Kreuz nicht in ihrer, sondern in der Familie des Bruders weitergegeben wurde.

          Es scheint wie bei allen Legenden zu sein - etwas an Wahrheit ist immer dabei.

          Gruß Norbert
          Meine Seite: www.ahnengeschichte.de

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