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#1
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Backofen oder Brunnen - was stand auf Gut Weyerhorst?
Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1727 Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Sterkrade Gut Weyerhorst Konfession der gesuchten Person(en): Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): Landesarchiv NRW Abt. Rheinland Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive): Hallo liebe Kartenleser, im Klevischen Kataster von 1727 fand ich in den Blättern zu Sterkrade Gut Weyerhorst, von dem einer meiner Familienzweige seinen Namen bezog. Hier mal ein Link zur Kopie von 1784, die ist schärfer gezeichnet. Ggf. braucht Ihr den DFG-Viewer http://dfg-viewer.de/show/?id=8071&t...lf%5Bpage%5D=8 Frage: was stand da in der Mitte des Gutshofs, Backofen oder Brunnenhaus? Zum Vergleich Kloster Sterkrade, da steht ein Ziehbrunnen. http://dfg-viewer.de/show/?tx_dlf%5B...0cdbad7487713a War das auf Weyerhorst nun nur ein anderer Brunnentyp, oder eben ein Backofen? Ach ja, hier der Generallink zum Klevischen Kataster. Klick links auf Verzeichnungseinhiten führt zu den Digitalisaten. http://www.archive.nrw.de/LAV_NRW/js...d=113&id=21078 Bin gespannt Xylander |
#2
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Hallo zusammen,
ich hänge mal Ausschnitte an. Beim Kloster gibts außer dem Ziehbrunnen auch einen Taubenturm zu sehen. Meine Überlegung: auf Weyerhorst kann eines der Nebengebäude auch ein Backhaus gewesen sein. Dann wäre das Symbol also ein Brunnen, eben ein anderer Typus als beim Kloster. Ein Brunnen war wichtig, und der Teich oben im Bild kann eigentlich kein Ersatz als Trinkwasserquelle gewesen sein. Das käme wohl nur infrage, wenn er von einem Bach durchflossen würde. Oder waren etwa zwei verschiedene Kartographen am Werk mit jeweils eigener Symbolik? Was meint Ihr? Viele Grüße Xylander Geändert von Xylander (11.06.2018 um 13:52 Uhr) |
#3
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Hallo Peter,
vermtl waren hier zwei zeitlich voneinander getrennte Kartographen am Werk. A zeigt doch die typische Rundung eines Wasch - und Backhaus , wogegen B 1784 der Kartograph an seine ungarisch geprägte Heimat dachte und den Brunnen so darstellte. Mit freundlichem Gruss Friedrich |
#4
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Hallo Xylander,
auf den Bildern 1, 2 und 10 sind auch jeweils ein Ziehbrunnen eingezeichnet. Da die Art des gewählten Brunnens im Wesentlichen von den geologischen Verhältnissen abhängt/abhing und ohne den Ort jetzt gefunden zu haben, gehe ich davon aus, dass der Untergrund großräumig ähnlich ausgebildet ist und daher auch die gleiche Brunnenart gewählt wurde. Da etliche Häuser ohne Brunnen gezeichnet wurden, wäre ein Gemeindebrunnen oder auch Zisternensysteme zur Wasserversorgung denkbar, die Dachflächen sind ja ganz schön groß (oder gab es keine fest gedeckten Dächer in der Gegend?). Bin daher tendenziell nicht für ein Brunnenhäuschen, außer solche waren nachweislich in der Gegend üblich. Hab mir jetzt auch nicht alle Katasterblätter durchgesehen, ob dieses Zeichen noch woanders vorkommt. Liebe Grüße Zita |
#5
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Hallo zusammen,
ganz herzlichen Dank an Euch alle fürs Miträtseln und die Schlussfolgerungen, die ja durchaus zu verschiedenen Ergebnissen kommen. Selber tendiere ich inzwischen zum Brunnen, ohne natürlich vollkommen sicher zu sein. Meine Überlegungen: das Gut wurde 1649 auf Heideland neu angelegt, d.h. nicht im feuchten Emscherbruch. Die Weyerhorst ist eine Horst (flache Erhebung) über der Weyerheide. Gutsherr war ein Richter und Rentmeister. Die Anlage mit Herrenhaus und Nebengebäuden unterscheidet sich deutlich von den meisten übrigen, viel einfacher gezeichneten Höfen in den Karten des Kirchspiels Sterkrade. Ein Brunnen war existenzwichtig, sollte also angelegt und angesichts der detailreichen Darstellung der Anlage auch eingezeichnet sein. Da das sonst verwendete "Puszta"-Symbol (Kloster Sterkrade und andere Blätter) fehlt, kommt nur dieses Brunnenhaus-Symbol infrage. Vielleicht um die Besonderheit eines gemauerten Brunnens darzustellen. Die zentrale Position ist ein weiteres Argument. Auf den Backofen kam ich durch Bilder von Dorfbacköfen. https://www.google.de/search?q=dorfb...iw=864&bih=391 Gut Weyerhorst wird sicherlich ebenfalls ein Backhaus besessen haben, dies dann in einem eigenen "Backes" https://www.google.com/search?client....0.e3kcE1G4aKE Der Vollständigkeit halber noch Googles Grabbelkorb zum Brunnenhaus https://www.google.com/search?q=Brun...w=1308&bih=593 Viele Grüße Xylander Geändert von Xylander (13.06.2018 um 10:29 Uhr) |
#6
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Zitat:
Hallo Xylander, ich habe nicht gewusst, dass es "eine Horst" gibt, sondern den Ausdruck schlicht für einen Namen gehalten - Ahnenforschung bildet Also: aus deiner Beschreibung lese ich genau den Unterschied im Untergrund, den ich gemeint habe: andere Geologie, andere Brunnenbauweise - und kann mir daher vorstellen, dass es sich um ein Brunnenhaus gehandelt hat. Und bitte: wo finde ich das Gut Weyerhorst auf einer neuen Karte??? Liebe Grüße Zita |
#7
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Hallo Zita,
im Grimmschen DWB findest Du den/die Horst unter 1). http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WB...12628#XGH12628 Da ist zwar eine Erhebung über sumpfigem Gelände gemeint, und die Weyerheide, über der sich die Weyerhorst erhob, mag sumpfig gewesen sein, die Weyerhorst selber aber schätze ich als trocken ein. Das Femininum ist belegt, im Kataster findet sich mehrfach "unter der Weyerhorst". Nicht "unten drunter gelegen", sondern "zugehörig", vgl. "unterhabend". Tja, das Gut gibt es nicht mehr, jedenfalls lag es an der heutigen Weierstraße in Oberhausen. Die Lokalüberlieferung sagt, da wo heute der Lidl ist, also Nr. 87. Ich meine allerdigs, es war etwas nördlich davon. Sicher kennst Du TIMonline und arbeitest damit https://www.tim-online.nrw.de/tim-online/initParams.do Da findest Du es folgendermaßen: links auf Gemeinde, Straße, Hausnummer wechseln, Oberhausen/Weierstraße/87 einstellen, heutige Karte erscheint, unter Historische Karten auf Uraufnahme wechseln/aktualisieren/rauszoomen. Das genaue Datum der Uraufnahme kenne ich nicht, das waren wohl die 1840er. Danke nochmal und liebe Grüße Xylander Geändert von Xylander (13.06.2018 um 13:37 Uhr) |
#8
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Hallo zusammen,
zur Ergänzung: der erste Eigentümer, der Richter Stephan Hopp, der das Gut 1649 anlegte, dachte dabei wohl an eine Art Herrensitz. Darauf deutet auch die "Allee nach die Weyerhorst" (schönes Beispiel für frühes Ruhrdeutsch),hier nochmal im vollständigen Kartenblatt http://dfg-viewer.de/show/?id=8071&t...lf%5Bpage%5D=8 Die sicherlich ältere, ortstypische Weymans Kaht, dem Gut gegenüber gelegen, verdeutlicht dessen Repräsentations-Anspruch. Dazu würde natürlich ein Brunnenhaus mit Kuppeldach passen, aber auch ein gemauerter Backofen. Aus den schon genannten Gründen tendiere ich eher zum Brunnenhaus. Viele Grüße Xylander |
#9
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Hallo Xylander,
vielen Dank für den Link, kannte ich nicht, da ich forschungsmäßig (fast) nur in Österreich und Tschechien unterwegs bin! Mir gefällt ja auch die Bezeichnung "Den Bush unter die Weyer-Horst". Jedenfalls vielen Dank für das interessante Thema LG Zita |
#10
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Hallo Zita,
freut mich, dass Du es interessant fandest. Und ach ja, der Akkusativ als Fall für alle Fälle, als Kind durfte ich mich damit zuhause nicht erwischen lassen Danke Euch allen! Viele Grüße Xylander |
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