Religionswechsel

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  • Angelika Wöhler
    Benutzer
    • 26.01.2008
    • 40

    Religionswechsel

    Ist bei Euch schon mal eine Person aufgetaucht, die ihre Religion geändert hat? In bestimmten Gegenden, die heute vorwiegend evangelisch sind, müsste es ja zu einer bestimmten Zeit recht häufig vorgekommen sein. Gibt es dann nur Einträge in Kirchenbüchern der "neuen" Religion dieser Person oder auch in denen der "alten"? So von wegen: "hat sich vom Glauben abgewandt"?

    Ich selbst habe den Fall noch nicht erlebt, zumindest habe ich noch kein gegenteiliges Indiz gefunden. Meine Ahnen sind bis jetzt alle evangelisch, aber irgendwann sollte doch mal der Punkt kommen, an dem Ahnen katholisch werden (zeitlich rückwärts betrachtet).

    Grüße,
    Angelika
  • Schlumpf
    Erfahrener Benutzer
    • 20.04.2007
    • 358

    #2
    RE: Religionswechsel

    Hallo

    nun denn...
    Wenn jemand katholisch geworden ist, so vermerkt der Schreiber das mit dem Wort Conversus oder Conversa.
    Das ist aber doch eher selten.
    Öfters passiert es, dass jemand von lutherisch zu reformiert wechselt oder umgekehrt. In diesen Fällen hab ich aber noch nix großartiges gefunden....
    Außer: Die Person wird in beiden Gemeinden unter den Sterbefällen aufgeführt.
    Manchmal findet man auch gerne die alten Beschimpfungen im KB: Calvinsche (Reformierte), Ultquatoris (Lutheraner) oder Papisten (Katholiken).
    Uns ist in alten mæren wunders vil geseit. von helden lobebæren, von grôzer arebeit,. von fröuden, hôchgezîten, von weinen und von klagen,.

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    • Friedhard Pfeiffer
      Erfahrener Benutzer
      • 03.02.2006
      • 5079

      #3
      RE: Religionswechsel

      In Franken - einem religiösen "Fleckenteppich" - war es "üblich", das derjenige, der in ein Dorf eigeheiratet hat, auch die betreffende Religion angenommen hat.
      Mit freundlichen Grüßen
      Friedhard Pfeiffer

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      • Neudorfer
        Benutzer
        • 30.10.2007
        • 24

        #4
        In einer meiner Linien ist sogar ein ganzes Dorf vom lutherischen zum katholischen Glauben gewechselt. Um 1600 war es von sächsischen Siedlern in Mähren gegründet worden und vollständig evangelisch. Im Laufe des 17. Jahrhunderts machten die Habsburger allerdings zunehmend Druck mit ihrer Rekatholisierungs-Politik. Folglich mehrten sich die Übetritte, so dass das Dorf um 1700 schon mehrheitlich und im 19. Jahrhundert schließlich ganz katholisch war. Ein angenehmer Nebeneffekt: Mit der Zeit häufen sich die (katholischen) Kirchenbucheinträge. Zuvor zeigten die Pfarrer leider wenig Interesse, die Daten der evangelischen Einwohner einzutragen, obwohl sie eigentlich dazu verpflichtet gewesen wären.

        Mein persönlicher Vorfahr muss etwa um 1650 konvertiert sein. Einen Eintrag dazu gibt es nicht; ich weiß nur, dass er protestantisch getauft und nach katholischem Ritus beerdigt wurde.

        Kommentar


        • #5
          Hallo

          Im Hunsrück wurde um 1695 öfters die Religion gewechselt. Da kam es bei mir dann schon vor das ein Vorfahre erst katholisch dann zum reformierten Glauben übertrat und dann wieder katholisch konvertiert. Das hat zumindest den Vorteil dass er im ev. und kath. Kirchenbuch zufinden ist.

          Teilweise gab es dann auch geteilte Erziehung. Wenn die Mutter katholisch und der Vater evangelisch war wurden zum besipiel die Söhne evangelisch erzogen und die Töchter katholisch oder ähnliches.

          Also ein einziges hin und her.

          Grüße
          Ruben

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          • Hintiberi
            Erfahrener Benutzer
            • 26.09.2006
            • 1075

            #6
            Ich habe bislang ausschließlich katholische Vorfahren.
            Irgendwie langweilig *hehe* - aber es sind wirklich nur Katholiken darunter - und Deutsche. Ich habe nichtmal Vorfahren aus Ostpreußen, wie die allermeisten, alles katholische Deutsche... *tja*
            Gruß
            -Jens
            Meine Ahnen
            http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
            www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

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            • Angelika Wöhler
              Benutzer
              • 26.01.2008
              • 40

              #7
              @Hintiberi: Wie lange gehst Du denn bei Deinen Vorfahren zurück?
              Bei mir fangen die "Ostpreußen" (im Sinne von östlich der Oder) auch erst vor 1850 an, bis dahin habe ich nur "Deutsche".

              Und im Gegensatz zu Dir waren meine alle evangelisch, was mich nicht wundert, denn die kommen alle aus stark evangelisch geprägten Gegenden (Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt). Deswegen gehe ich davon aus, dass ich irgendwann mal auf einen Religionswechsel stoßen muß.

              Grüße aus dem meist evangelischen Brandenburg,
              Angelika

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              • Andreas G
                Erfahrener Benutzer
                • 25.12.2006
                • 107

                #8
                Also ich habe einige dabei, die einen Religionswechsel durchgemacht haben. Der war aber auch mehr oder weniger nicht zu umgehen. Wenn man vor der Reformation geboren wurde und dann in einem Land lebte, in welchem die evangelische Religion zur Staatsreligion wurde ist das ein zwangsläufiger Schritt .

                Kommentar

                • Friedrich
                  Moderator
                  • 02.12.2007
                  • 11325

                  #9
                  Religionswechsel

                  Dazu ein kleiner Vermerk meinerseits:

                  Entgegen einer landläufigen Meinung stehen durchaus Katholiken in evangelischen Kirchenbüchern und umgekehrt.

                  Meine Vorfahren (ev.) waren um 1850 in einem rein katholischen Gebiet ansässig, sind nicht konvertiert und wurden trotzdem ins kath. KB eingetragen, zumindest die Geburten (und das wäre wohl auch bei Sterbefällen passiert). Interessant ist aber, daß kein Vermerk über die Religion getätigt wurde!

                  Eher selten waren die Heiraten aber in den "fremden" KB zu finden. Zuweilen kam aber auch das vor. Ich kenne einen solchen Fall 1811 im kath. Lichtenau/Westf., wo ein evangelisches Paar durch den kath. Ortspfarrer getraut wurde.

                  Unfreiwillige Ökumene!

                  Gruß Friedrich
                  "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                  (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                  Kommentar

                  • emma2412
                    Erfahrener Benutzer
                    • 12.10.2007
                    • 457

                    #10
                    Ich habe einen Übertritt von katholisch zu evangelisch im Jahr 1856. Der einzige in der ganzen katholischen Familie. Also Begründung steht dabei, dass die katholische Kirche ihm keine Heimat mehr biete (er war damals 32 Jahre alt). Beim Finden dieses Eintrages hat Kommissar Zufall kräftig mitgeholfen.

                    Kommentar

                    • Silanna
                      Erfahrener Benutzer
                      • 14.02.2007
                      • 178

                      #11
                      Hallo,

                      meine Ostpreussen-Vorfahren waren alle evangelisch, meine Schlesien-Vorfahren erzkatholisch. In der Heiratsurkunde meiner Großeltern war meine Großmutter aus Ostpreussen plötzlich katholisch. Leider hab ich nur die Standesamtsurkunde und keinen Kirchenbucheintrag, so daß ich gar nicht weiß, wann die Religion gewechselt wurde.

                      Silanna

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                      • Fehrle
                        Erfahrener Benutzer
                        • 16.01.2008
                        • 375

                        #12
                        Ich bin neulich zufällig daüber gestolpert, dass meine Großmutter und ihre Schwestern unterschiedlicher Konfession waren.

                        Als ich meine Mutter fragte (wir sind alle kath.) ob denn die Tante die Konfession gewechselt hätte oder ob das ein Schreibfehler ist, meinte sie "ach so ... daran hab ich gar nicht gedacht ... nein, deine Oma hat die Konfession gewechselt als sie heiratete".

                        Gut zu wissen, dass meine Urgroßeltern evangelisch waren. Da kann ich lang bei den Katholiken suchen, grmpf.
                        Suche alles zu den FN Moisel /Reichenberg, Kutscheidt/ Essen, Reiner/ Tuttlingen und Fehrle / Steisslingen

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                        • Ela_75
                          Erfahrener Benutzer
                          • 26.09.2007
                          • 288

                          #13
                          Ich bin in meiner Familie auch darüber gestolpert. Das Saarland ist recht bunt gemischt hinsichtlich der Religionszugehörigkeit.

                          So wurden nach dem 3. Kind meiner Großeltern alle weiteren Kinder evangelisch getauft (und die bis dahin katholischen ebenfalls umgetauft) weil die Eltern meines Großvaters das so wollten. Sie waren streng evangelisch und haben sehr viel Wert darauf gelegt das die Enkelkinder alle im rechten Glauben erzogen wurden.

                          In der Familie meines Freundes war das übrigens auch der Fall. Weil ein Lehrer seinen Großvater angeblich über alle Maßen geärgert hat, ließ der gleich die ganze Familie umtaufen.

                          Grüße, Ela


                          Interessengemeinschaft Saarland
                          Interessengemeinschaft Hunsrück

                          Man weiss erst daß man ist, wenn man sich in andern wiederfindet.


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