Wohin geht Eure Zeitreise?

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  • Geschichtensucher
    Erfahrener Benutzer
    • 03.09.2021
    • 733

    Wohin geht Eure Zeitreise?

    Liebe Mit-Forscher,


    vielleicht habt ihr auch wie ich diese Neugier, wie die Ahnen waren, wie sie gelebt haben, miteinander umgingen, aussahen... Und vielleicht stellt ihr euch auch manchmal vor, eine Zeitreise zu machen.


    Der November und die Pandemielage laden nun wirklich zu Phantasiereisen ein, also los:



    Wohin und zu wem soll Eure Zeitreise gehen? Ort, Zeit, Personen? Was interessiert euch daran? Welche Vorfahren möchtet Ihr treffen? Welche Geschehnisse erleben?



    Ihr habt drei Wünsche frei


    LG Iris
    Beste Grüße, Iris
  • consanguineus
    Erfahrener Benutzer
    • 15.05.2018
    • 5534

    #2
    Hallo Iris,

    tatsächlich gehört die Fähigkeit zur Zeitreise in die Vergangenheit zu den Dingen, die ich am meisten vermisse.

    1. Ich würde mich zuallererst gerne mit Tile Questenberg und seinen Brüdern zusammensetzen. 1426. Vermutlich haben sie sich in jenem Jahr anläßlich der Belehnung mit ihrem neuerworbenen Besitz allesamt getroffen. Ich würde sie fragen, wer ihre Eltern waren und ob sie mir etwas über ihre Vorfahren berichten können. Dann würde ich wissen wollen, warum sich Tile nachnamenstechnisch anders nennt als seine fünf Brüder, von denen einer mein Vorfahre ist. Mich würde interessieren, welcher Art seine Streitigkeiten mit den Herren v. Bortfeld waren, wegen der diese ihn kurz darauf durch das halbe Reich bis nach Köln verfolgt haben. Erfolglos, was Tile damals aber noch nicht wissen konnte. Er würde mir berichten, wie er in London sein Vermögen gemacht hat. Und wie seine Schwester hieß, deren Sohn er in Köln geschäftlich und gesellschaftlich den Weg geebnet hat. Das Treffen könnte in "der Borg", ihrem neuerworbenem Haus stattfinden (welches heute noch steht), dann könnte ich sehen, welche Teile des Baukörpers damals schon vorhanden waren. Vielleicht würde es die Alten freuen, wen sie wüßten, das ihre Nachkommen noch heute in "der Borg" leben. Nicht ich, aber andere. Aber möglicherweise würde es sie überfordern, wenn sie begreifen, daß jemand "aus der Zukunft" vor ihnen sitzt. Es wäre wohl am besten, sie wüßten nicht, wer ich bin. Tarnung als Obrigkeit wäre sicherlich sinnvoll. Dann hätten sie Respekt und würden bereitwillig Auskunft geben. So lautet wenigstens meine Theorie.

    2. Ich würde gerne einen bestimmten 9xUrgroßvater treffen, der err. 1603 geboren wurde und von ihm wissen, zu welcher der zahlreichen Linien seiner Familie er gehört, wie der Familienname seiner Frau lautet, und ob der Hof aus ihrer Familie oder der ihres ersten Ehemannes stammt.

    3. Ich würde gerne William Rowan, meinen 11xUrgroßvater treffen. Er lebte in Anklam, wurde aber der Überlieferung nach in meiner Herzensheimat Schottland geboren. Sicherlich könnte er mir mehr über seine Eltern James Rowan und Alice Murray berichten. Ich gehe davon aus, daß William aus religiösen Gründen seine Heimat verlassen hat. Vielleicht hat er John Knox noch kennengelernt. Das müssen ganz wirre Zeiten gewesen sein, damals in Schottland.

    Schade, daß man nur drei Wünsche frei hat! Generell würde ich alles, was man mir berichtet aufschreiben und anschließend bezeugen und siegeln lassen. Natürlich mehrere Kopien davon anfertigen lassen. Eine würde ich in die Jetztzeit mitnehmen. Andere würde ich Familien anvertrauen, die heute noch existieren und ein großes Archiv über die Jahrhunderte gerettet haben. Wie gut, daß ich Wissen aus der Gegenwart in die Vergangenheit mitnehmen kann!

    Viele Grüße
    consanguineus
    Suche:

    Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
    Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
    Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
    Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
    Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
    Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

    Kommentar


    • #3
      Hallo,
      meine drei Wünsche sind folgende:

      1. Ich würde sehr gerne meinen Alturgroßvater, den Steuerbeamten Ludwig v. Twardowsky genannt Hartmann (* 1790) aus Riga treffen und ihn fragen, wo er geboren ist und wer seine Eltern und Großeltern waren. Ich würde sehr gerne wissen, ob der Ludwig selbst ein Offizier in der Armee des Herzogtum Warschaus während des Russlandfeldzuges war und im Russischen Kaiserreich geblieben ist oder ob sein Vater ein Offizier in der polnischen Kronarmee war. Mich interessiert im Allgemeinen das Leben in Riga zur Zarenzeit. Ich würde ihn sehr gerne ebenfalls fragen, wie lange er schon im Russischen Kaiserreich lebt. Und mich würde es interessieren, weshalb er 10 Jahre lang eine uneheliche Beziehung zu einer Müllerstochter aus Kurland hatte. Und ich würde ihn gerne fragen, warum die Taufen seiner vorehelichen Kinder nicht in ein Kirchenbuch von Riga eingetragen worden sind. Ebenfalls würde es mich sehr interessieren, wie er die Pflegeeltern seiner vorehelichen Kinder namens Leopold Georg Heroldt und Jeannette Dorothea Zeibig kennengelernt hat und wo diese gelebt haben. Vor allem würde es mich sehr interessieren, wo sich die Tengerschen Güter befinden, wo der Leopold Georg Heroldt als Oberverwalter gearbeitet hat. Zudem würde ich sehr gerne erfahren, wie sich seine Tochter Ottilie Charlotte v. Twardowsky genannt Hartmann (* 1825) und der August Gustav Julius Müller (* 1819) kennengelernt haben, der ebenfalls Oberverwalter war. Ihn würde ich sehr gerne fragen, wo sie geheiratet haben und wo und wann der Julius im Russischen Kaiserreich verstorben ist. Ich würde ebenfalls sehr gerne herausfinden, warum mein Ururgroßvater James Oscar Müller (* 1863) nach einem englischen Taufpaten namens Charles James Anderson (* 1835) benannt wurde und warum der James Oscar und der Charles James am selben Tag Geburtstag haben und warum die Ottilie am Geburtstag des Charles James und des James Oscar verstorben ist. Zudem würde ich die Ottilie sehr gerne fragen, weshalb sie ihren zweitältesten Sohn und drittältesten Sohn nach ihrem Pflegevater und nicht nach ihrem leiblichen Vater benannt hatte. Mich würde es ebenfalls sehr interessieren, warum der Julius Müller Rügen verlassen hat und in das Russische Kaiserreich ausgewandert ist. Mich würde es sehr interessieren, wie sein Leben auf den russischen Gütern war und warum er so häufig umgezogen ist.

      2. Ich würde sehr gerne meinen Alturgroßvater, den Landarbeiter Jan Mikołaj Kuśmierczyk (* 1812) aus Masowien (Russisch-Polen) treffen und ihn fragen, wo er geboren ist, da sein Geburtsort Gnojno nicht stimmt. Und ich würde ihn ebenfalls sehr gerne fragen, wer seine Eltern und Großeltern waren. Und ich würde sehr gerne mehr über sein Leben als polnischer Landarbeiter in Russisch-Polen erfahren und herausfinden, warum und wann er nach Westpreußen ausgewandert ist. Ebenfalls würde ich ihn sehr gerne fragen, wo der leibliche Vater seiner Ehefrau namens Andrzej Granat ursprünglich herstammt. Der Name Granat ist in der Woiwodschaft Lublin in Russisch-Polen am häufigsten.

      3. Und ich würde sehr gerne meine Alturgroßmutter Sophia Carolina Sophia Behm (* 1783) aus Bergen auf Rügen treffen und sie fragen, wo und wann ihr Ehemann und sie verstorben sind sowie wann und wo ihre Großeltern geboren und geheiratet haben. Ihr Ehemann müsste im Russischen Kaiserreich verstorben sein. Und ich würde sehr gerne herausfinden, weshalb sie sich von ihrem ersten Ehemann scheiden ließ und seit wann ihr zweiter Ehemann schon auf Rügen gelebt hatte, da er im Jahr 1786 in Demmin geboren ist. Mich würde es sehr interessieren, wie sie auf den Gütern auf Rügen gelebt haben. Und ich würde gerne herausfinden, wie lange die Familie Behm schon auf Rügen gelebt hat und ob ihre Vorfahren mit dem Namen Buckert und Richert, die ursprünglich von der Insel Rügen stammen (sie haben schon während dem ältesten Einwohnerverzeichnis von Rügen aus dem Jahr 1577 auf Rügen gelebt), früher Leibeigene waren und sich freigekauft haben.

      Ich würde sehr gerne noch viele weitere Vorfahren z.B. aus dem Russischen Kaiserreich, aus Kurland, aus der Provinz Posen, aus dem Spreewald oder aus Vorpommern treffen. Ich würde vor allem sehr gerne die Eltern der Maria Victoria Maćkowiak (* 1878) namens Adam Maćkowiak (* 1849) und Jadwiga Lewandowska (* 1855) treffen. Denn es würde mich sehr interessieren, wie ihre Eltern aussahen und ob sie ihnen ähnlich sieht. Denn die Maria sieht in unserer polnischen Familie am slawischsten aus.
      Zuletzt geändert von Gast; 26.11.2021, 15:06.

      Kommentar

      • Gastonian
        Moderator
        • 20.09.2021
        • 3308

        #4
        Hallo allerseits:


        1. Ich würde gerne meinen 3xUrgroßvater August Friedrich Pitt, Gutsbesitzer nahe Insterburg in Ostpreußen, treffen, und herausfinden, wieso er eine litauische Bauerstochter heiratete - war es tatsächlich eine Liebesbeziehung (o.k., vielleicht sollte ich seine Frau gesondert ansprechen)? Ich würde auch gerne von ihm erfahren, wo sein Vater Carl Friedrich Pitt herkam, und wie der es schaffte, eine Adelstochter zu heiraten. Und August wird wohl auch noch Geschichten zu den Wirren in Ostpreußen während den Napoleonischen Kriegen zu erzählen haben.



        2. Ich würde gerne meine 5xUrgroßmutter Anna Katharina König in Oberhone (jetzt Stadtteil von Eschwege in Hessen) treffen. Vielleicht wird sie mir erzählen, wie sie ein uneheliches Kind mit dem Diener eines französischen Offiziers kriegte - vielleicht auch nicht. Aber bestimmt wird sie mir über die Zustände in Nordhessen während dem Siebenjährigen Krieg erzählen.


        3. Endlich würde ich wohl gerne den Pfarrer Erasmus Reinhold von Ermsleben (Sachsen-Anhalt) oder seinen gleichnamigen Sohn, der Pfarrer in Abbehausen (Oldenburg) wurde, treffen und von einem der beiden erfahren, wie sie mit dem viel berühmteren Astronomen Erasmus Reinhold von Saalfeld verwandt sind. Der jüngere Pfarrer wird wohl auch davon erzählen können, wie der Dreißigjährige Krieg ihn nach Oldenburg verschlug. Aber da muß ich aufpassen, daß ich nicht in theologische Diskussionen verwickelt werde.



        Meine amerikanische Vorfahren aus dem 18. oder frühen 19. Jahrhundert möchte ich unbedingt nicht treffen - die waren ja alle Sklaventreiber.



        VG


        --Carl-Henry
        Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

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        • Gudrid
          Erfahrener Benutzer
          • 22.04.2020
          • 1253

          #5
          Guten Morgen,

          spannender Strang!

          1) Als allererstes und allen voran möchte ich meine Ururgroßmutter Therese Hintereicher gerne treffen, der ich mich sehr verbunden fühle. Sie wurde 1852 auf einem kleinen Bauernhof in meinem idyllischen Tal in Winhöring geboren. Ich möchte sie fragen, ob sie den Mann geliebt hat, von dem sie meinen Urgroßvater ledig bekam. Ich habe in meinem Kopf so eine Vorstellung einer heimlichen Verliebtheit in den Wäldern der Umgebung und würde sie dazu gerne befragen, ob dies wenigsten eine schöne Zeit in ihrem Leben war. Ich möchte sie auch fragen, wie sie den Bauern Lorenz Berreiter aus Halsbach kennenlernte, warum sie ihn heiratete. Und wie es ihr ergangen ist, als dieser nach drei Jahren seinen Hof versoffen hatte, sie ihr gemeinsames Kind an fremde Menschen abgeben musste und sich als Dienstmagd bis zu ihrem frühen Ende mit 52 Jahren durchschlagen musste. Auch möchte ich sie fragen, ob meine Vermutung stimmt, dass sie freiwillig aus dem Leben geschieden ist. Und ganz gespannt wäre ich auf ihr Aussehen, von dem ich eine ganz bestimmt Vorstellung habe.

          2) würde mich die Zeitreise zu meinem Vorfahren Johann Hintereicher, geb. 1715 auf dem Hof Hinteraich / Unterdietfurt bringen. Ich würde gerne wissen, warum der Hof 1713 nach dem Tod des Großvaters Peter aufgegeben/verkauft wurde, obwohl mindestens ein erwachsener Sohn, nämlich sein Vater Erhard, da waren. Auch würde ich Johann fragen, wo sein Vater neun Jahre abgeblieben ist, da er seine Mutter erst 1724 heiratete und dann weiter Kinder mit ihr bekam. Dann würde ich noch gerne wissen, wo seine Eltern und Geschwister abgeblieben sind, weil sich deren Spuren im Nichts auflösen. Mich würde außerdem interessieren, warum er mindestens bis 1739 auf dem Hof lebte, als sein Sohn Christoph dort geboren wurde. Ach, ich hätte noch so viele Fragen an ihn, bei ihm müsste ich Tage zubringen.

          Zu 3) kann ich mich absolut nicht entscheiden, ich habe noch so viele Fragen.
          Liebe Grüße
          Gudrid
          Lieber barfuß als ohne Buch

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          • LutzM
            Erfahrener Benutzer
            • 22.02.2019
            • 3028

            #6
            Moin,

            ich bin da sehr bescheiden. Ich würde die gute Fee nicht mit einzelnen Personen belasten. Mir würde es reichen mal nach 15xx, 16xx u. 17xx zu reisen, um zu sehen wie das Leben damals war.
            Wie schafft man es in einer ärmlichen Holzhütte 10 Kinder groß zu ziehen, 6 Tage die Woche zu schuften, 100km mit dem Fuhrwerk umzuziehen, usw. usw. usw.
            Für mich sind das aus heutiger Sicht alles unvorstellbare Heldentaten.
            Lieben Gruß

            Lutz

            --------------
            mein Stammbaum
            suche Eising * um 1880 aus/bei Creuzburg/Ostpreußen, sowie (August & Hellmut) Wegner und (Friederike) Lampe * um 1840 aus/bei Kleinzerlang/Prignitz

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            • Gudrid
              Erfahrener Benutzer
              • 22.04.2020
              • 1253

              #7
              Zitat von LutzM Beitrag anzeigen
              Moin,

              ich bin da sehr bescheiden. Ich würde die gute Fee nicht mit einzelnen Personen belasten. Mir würde es reichen mal nach 15xx, 16xx u. 17xx zu reisen, um zu sehen wie das Leben damals war.
              Wie schafft man es in einer ärmlichen Holzhütte 10 Kinder groß zu ziehen, 6 Tage die Woche zu schuften, 100km mit dem Fuhrwerk umzuziehen, usw. usw. usw.
              Für mich sind das aus heutiger Sicht alles unvorstellbare Heldentaten.
              Guten Morgen,
              da gebe ich dir völlig recht! Und damals überlebten nur die Besten, im Gegensatz zu heute. Natürliche Auslese nannte man das.
              Liebe Grüße
              Gudrid
              Lieber barfuß als ohne Buch

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              • Bienenkönigin
                Erfahrener Benutzer
                • 09.04.2019
                • 1696

                #8
                Hallo zusammen,

                1. Also auf jeden Fall würde ich meine Ururgroßmutter Katharina Demmel aus Bayersoien/Böbing besuchen. Eine unerschrockene junge Frau, die wohl bei ihrer verheirateten Schwester im Haushalt arbeitete, zwei uneheliche Kinder bekam (darunter meinen Urgroßvater), heiratete, sich scheiden ließ und irgendwo ihren Lebensabend verbrachte, aber über 80 Jahre alt wurde.
                Ich würde sie fragen nach dem Vater ihres zweiten Sohns, und wo sie zuletzt lebte (und starb).

                2. Dann würde ich vielleicht meine ältesten Penkert-Vorfahren in Anischau bei Pilsen besuchen. Wie lebten sie im 17. Jahrhundert, woher kamen ihre Frauen, besuchten sie eine Schule, bekamen sie etwas mit von der Welt außerhalb ihrer Dörfer?

                3. Zum Schluss würde ich möglicherweise bei dem ältesten Lehnert-Vorfahren vorbeigucken, der sich um 1717 bei Ansbach in Franken niederlässt als eingewanderter Dudelsackspieler, vielleicht aus dem Preußischen, vielleicht aus dem Böhmischen (er war päpstlicher Religion, und das Musikinstrument legt letzteres auch nahe). Woher kam er also?

                Viele Grüße
                Bienenkönigin
                Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

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                • Sbriglione
                  Erfahrener Benutzer
                  • 16.10.2004
                  • 1177

                  #9
                  Ich träume davon, auf einige kurze Ausflüge in eine richtig gefährliche Zeit zurück zu reisen: die Zeit des 30jährigen Krieges und die anschließende Zeit, die Region: das Gebiet rund um Wernigerode am Harz.

                  Ich wüsste nämlich nur ZU gerne, wie mein Vorfahre Arndt v. Sandow (um 1632 Hauskomtur und später Komtur der Deutschordenskommende Langeln) tatsächlich ausgesehen hat, ob seine spätere Geliebte, meine Vorfahrin Marie Diercks, wirklich in diesem Jahr als Flüchtling nach Langeln gekommen ist (wie von mir vermutet) und - nicht zuletzt - wer dafür gesorgt hat, dass sie trotz ihrer später durch die Ordensleitung erzwungenen Trennung von ihm im Jahre 1660 in Langeln beerdigt wurde, sowie ob tatsächlich - wie von mir erhofft - die Freunde des Komturs es geschafft haben, ihn selbst drei Jahre später unmittelbar neben der Liebe seines Lebens bestatten zu lassen...

                  Die Beiden müssen auf jeden Fall ein ziemlich beeindruckendes Paar gewesen sein und sich gut ergänzt haben: ich halte es für eher unwahrscheinlich, dass er sich so aktiv und erfolgreich für die Belange seiner Kommende und der gesamten Ballei Sachsen hätte einsetzen können, wenn sie ihn nicht unterstützt hätte - auf jeden Fall deuten die zahlreichen Patenschaften, zu denen sie gebeten wurde, für mich darauf hin, dass sie selbst auch sehr angesehen und beliebt war!
                  Zuletzt geändert von Sbriglione; 26.11.2021, 18:57.
                  Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
                  - rund um den Harz
                  - im Thüringer Wald
                  - im südlichen Sachsen-Anhalt
                  - in Ostwestfalen
                  - in der Main-Spessart-Region
                  - im Württembergischen Amt Balingen
                  - auf Sizilien
                  - Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
                  - Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen

                  Kommentar

                  • Andrea1984
                    Erfahrener Benutzer
                    • 29.03.2017
                    • 2551

                    #10
                    Ich möchte gerne in die 1920er Jahre und ins 19. Jahrhundert reisen, meine Vorfahren kennen lernen, bei ihnen leben, arbeiten, essen, feiern etc.

                    Vielleicht würde ich herausfinden, wer der Vater/die Väter einiger unehelicher Kinder gewesen sind - eventuell ein Adeliger - oder warum einige Paare zuerst Kinder bekommen und danach geheiratet haben etc.
                    Wie die eine oder die andere Ehe zustande gekommen ist: Eine Liebesheirat oder eine Vernunftehe ?

                    Und in die 1990er Jahre - ja so nahe - und diese noch intensiver genießen, als beim ersten mal. Mehr Zeit mit meiner Oma väterlicherseits verbringen, sie etwas über früher fragen, ihre Kindheit/ihre Schulzeit etc. Und noch so einiges mehr.

                    Herzliche Grüße

                    Andrea
                    Zuletzt geändert von Andrea1984; 27.11.2021, 18:41.
                    Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
                    Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

                    Kommentar

                    • Friedrich
                      Moderator
                      • 02.12.2007
                      • 11322

                      #11
                      Moin zusammen,


                      meine erste Zeitreise würde ich ins Jahr 1780 unternehmen, um meinen ab diesem Jahr in Westfalen aufgetauchten Vorfahren Johann Andreas Opes nach seiner Herkunft zu fragen. Sollte sich die Vermutung, die ich diesbezüglich habe, bestätigen, würde ich von ihm auch gerne wissen, welche Stationen er durchlaufen hat. Er muss dann nämlich vom Sohn eines Zimmergesellen im Fränkischen eine gute Bildung durchlaufen haben, die ihn schließlich zur Tätigkeit als Amtmann in Westfalen befähigte.


                      Die nächste Zeitreise würde um 1700 ins Fränkische erfolgen, um einige Namensträger abzuklappern und deren verwandtschaftliche Verbindungen untereinander herauszubekommen. Es gab nämlich damals dort ein regelrechtes Nest an Opes, und bei der Seltenheit des Namens vermute ich verwandtschaftliche Zusammenhänge.


                      Die dritte Zeitreise würde mich ab den 1860er Jahren in das Dorf Morrow in Ohio führen, wo ich gerne feststellen würde, wer von einer Seitenlinie meiner Familie alles ausgewandert ist, und was aus Mutter und Schwestern des Auswanderers wurde.


                      Friedrich
                      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                      Kommentar

                      • Geschichtensucher
                        Erfahrener Benutzer
                        • 03.09.2021
                        • 733

                        #12
                        Das hab ich mir gedacht...

                        dass das spannende Geschichten geben wird auf der Wunschliste... danke für die tolle Resonanz. Ach, wenn es doch möglich wäre


                        Ich würde mein Oma besuchen, 1928 im Schulhaus von Groß Kmehlen, wo ihr Vater Lehrer ist. Sie ist 20 und ledig und ich möchte von ihr wissen, wovon sie träumt und wie sie sich ihre Zukunft vorstellt, und ob sie Beruf und Arbeit vermisst. Also sitze ich erst am Esstisch meiner Urgroßeltern und gehe dann mit ihr durch den Ort und frage sie vieles. Sie ihrerseits kann mich nichts fragen, denn das ist ja noch nicht geschehen
                        Ich möchte das Rebellische erleben, was mir von ihr berichtet wird und warum die Älteren sagen, ich komme nach ihr.


                        Ich möchte die Dörfchen Hopfgarten und Elbisbach besuchen im Juni 1781. Da bahnt sich etwas an zwischen dem Witwer, Mühlenbesitzer, Zimmermann und Dorfrichter Gottlob und der 17 Jahre jüngeren Hanna, die die Tochter seiner Taufpatin und seines Vorgängers als Dorfrichter ist. Er hat 2 Jahre zuvor Mutter, Frau, Schwiegereltern und Söhne verloren und ist vermutlich einsam. Sind sie verliebt, ist er verzweifelt und sie geschmeichelt, was ist es zwischen den beiden? Im nächsten März wird jedenfalls mein Vorfahr unehelich geboren, bekommt seines Vaters Namen, aber danach wird er nicht mehr als dessen Kind erwähnt. Wie erlebt Hanna das?


                        Den dritten hebe ich mir auf! Meine Eltern als Kriegskinder trösten, nehme ich an.


                        LG Iris
                        Zuletzt geändert von Geschichtensucher; 27.11.2021, 17:35.
                        Beste Grüße, Iris

                        Kommentar

                        • Ursi
                          Erfahrener Benutzer
                          • 06.09.2010
                          • 124

                          #13
                          Hallo und schönen 1. Advent zusammen,

                          Habe für mich selbst schon oft in Gedanken eine kleine Zeitreise angetreten.
                          Aber deine Idee, Geschichtensucher, mal die anderen im Forum zu fragen, finde ich toll und ihre Antworten spannend.
                          Also meine Zeitreisen würde ich

                          1.
                          ins Jahr 1915 zu meiner Großmutter Elizabetha Barbara ( genannt wohl :Babette) in Berlin machen, die ich leider nie kennengelernt und von der ich auch kein Bild habe.
                          Sie war damals schon über 50 und arbeitete als Wirtschafterin in der Orthopädischen Heilanstalt ihres Bruders in Lichterfelde. Oma kam aus Franken und war die Nichte von Friedrich von Hessing, der in Göggingen eine orthopädische Klinik gegründet hatte. Ich hätte ganz viele Fragen über meinen Vater an sie, den ich leider auch nicht gut kannte z.B. warum in der Familie erzählt wurde, er hätte sich mit seinem Onkel gestritten, und daher dessen Nachfolge nicht antreten können. Ich würde sie gerne bei ihrer Arbeit als Wirtschafterin beobachen und auch nach ihrem Onkel (über den zwar einiges schriftlich niedergelegt ist, aber man will die Verwandschaft ja persönlich kennenlernen) ausfragen.

                          2.
                          Meine zweite Zeitreise würde zu meinem Urgroßvater, dem Postillion Martin Rattay und seiner Frau Auguste in Ostpreußen gehen, genauer in das Städtchen Arys im Kreis Johannisburg in Masuren. Mein Großvater wurde 1854 in Pietraschen im Kreis Lyck geboren wurde.
                          Ich würde auch ein wenig schimpfen, weil er in einem Ort geboren wurde, über den es aus dieser Zeit kaum noch Unterlagen gibt und ich (na gut, meine eigene Dusseligkeit) zuerst im falschen Pietraschen nach ihm gesucht habe. Außerdem würde ich zu gerne wissen, wo sein Vater Friedrich herkommt und wann dieser geboren wurde. Seine Mutter Annortha Nasutta war wohl aus Pietraschen, zumindest werden in den Prästationstabellen andere Namensträger erwähnt. Aber wie das Leben in Ostpreußen zur Zeit meiner Urgroßeltern mit 12 Kindern war, würde mich schon interessieren. Ob ich wohl dort längere Zeit hätte verbringen wollen ?

                          3.
                          Nun würde ich noch meinen 3x Urgroßvater Franz Krack besuchen- wo auch immer.
                          Geboren wurde er in Pommern. Er lebte in Landechow und war verheiratet mit Henriette Panzer. Dann ist er aber über Bremen und Baltimore ausgewandert und soll in Chicago gelebt haben. Seine erwachsenen (?) Kinder blieben in Pommern.
                          Wann er ausgewandert ist, habe ich bisher nicht herausbekommen. Es gibt lediglich einen Eintrag über eine Einreise in die USA 1881, da war er schon 65 Jahre alt und
                          laut "Germans to America Index" auch bereits "Citizen of USA", also Bürger der USA.
                          Wo er dann verblieben ist ??? Das sollte er mir mal erklären, mein lieber 3x Urgroßvater.

                          Wie auch bei den anderen gäbe es noch viele Zeitreisewünsche z. B. ins Berlin der Jahre um 1747 zu meinem Soldaten-Vorfahren Andreas Lichtenberger und vielen anderen.
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                          • AlexB
                            Benutzer
                            • 23.11.2021
                            • 14

                            #14
                            Mein erster Wunsch würde mich wahrscheinlich in ein kleines niederländisches Dorf in der Nähe von Rotterdam führen - in die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts. Dort endet bisher meine Spur zu einem meiner Vorfahren von dem ich nur den ersten Vornamen des Vaters kenne. Es folgen mehrere Generationen von Seefahrern, die sicher alle spannende Geschichten zu erzählen haben. Aber ich würde gerne mehr über deren Herkunft und den Ursprung des Nachnamens erfahren. Aus einer Chronik des Ortes weiß ich, dass mein Vorfahre 1641 von Piraten aus Dünkirchen entführt und freigekauft wurde. Der Name Calisvaer lässt vermuten, dass er "Calaisfahrer" bedeutet. Es würde also passen, dass er auf dem Weg den Fischgründen bei Calais und Rotterdam überfallen wurde. Gibt es dann einen bestimmten Grund worum sie dort gefischt haben? Stammen sie vllt. ursprünglich von dort? Möglicherweise gibt es deshalb keine Aufzeichnungen zur Geburt und Hochzeit des Vaters in dem Ort. Sein Vorname Jan könnte durch aus auch Jean gewesen sein... Wie bei meinem zweiten Wunsch.

                            Für meinen zweiten Wunsch würde ich in der selben Zeit bleiben. Ich müsste wahrscheinlich nicht einmal einen Wunsch brauchen - den spare ich mir besser auf, bis ich neue Geschichten entdeckt habe. Ich begebe mich einfach in die Gegend von Lille in Frankreich. Zu einem Tuchfärber oder Färbemittelhersteller Everad Olivier. Um 1640 macht er sich auf den Weg nach Leiden in den Niederlanden - genauso wie mehrere Hugenotten mit dem selben Nachnamen einige Jahrzehnte zuvor, als Lille von den katholischen Spaniern angegriffen wurde. Ist seine Familie zuvor dort geblieben oder zurück gekommen? Was genau veranlasste ihn dazu? Auf seiner Reise hat er zudem seine künftige Ehefrau in Belgien getroffen. Oder kannten sie sich bereits vorher und sie war der Grund? Möglicherweise würde ich sogar eine ganze Weile dort bleiben, sein Sohn Jean/Jan scheint mir auch ein sehr bewegtes Leben gehabt zu haben. Kurz nach seiner Hochzeit kam das sogenannte Katastrophenjahr, 1672. Der Beginn des dritten Englisch-Niederländischen Krieges. Das junge Paar floh in die Pfalz nach Frankenthal, wo auch ihre ersten Kinder geboren wurden. 10 Jahre später kehrten sie nach Leiden zurück. Es muss eine sehr harte Zeit gewesen sein und ich würde gerne wissen, wie sie diese Überstanden haben und wie deren Alltag aussah.

                            Als letztes würde ich nach Ostpreußen zur Mitte des 19. Jahrhunderts reisen. Irgendwo im Kreis Gerdauen lebt einer meiner Vorfahren - möglicherweise als Schäfer im Theresenthal. Ich weiß so gut wie nichts über diesen Teil meiner Vorfahren, würde aber sehr gerne erfahren wie sie leben und deren Geschichte hören. Wo kommen sie ursprünglich her? Und wer gehört noch alles zur Verwandtschaft? Ich habe noch mehrere Familien mit dem selben Nachnamen in der Gegend gefunden, weiß bisher aber nicht ob es eine Verbindung zu ihnen gibt. Wahrscheinlich würde ich aber auch eine Weile dort umher reisen um die Natur dort kennenzulernen und zu erleben.

                            Und ganz nebenbei würde ich alle Vorfahren die ich treffe darum bitten, etwas kreativer bei der Namenswahl ihrer Kinder zu sein. Sie werden hoffentlich Verständnis dafür haben wenn sie erfahren, dass sie zukunftigen Ahnenforschern das Leben damit verdammt schwer machen können.

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                            • hessischesteirerin
                              Erfahrener Benutzer
                              • 08.06.2019
                              • 1330

                              #15
                              Zitat von LutzM Beitrag anzeigen
                              Moin,

                              ich bin da sehr bescheiden. Ich würde die gute Fee nicht mit einzelnen Personen belasten. Mir würde es reichen mal nach 15xx, 16xx u. 17xx zu reisen, um zu sehen wie das Leben damals war.
                              Wie schafft man es in einer ärmlichen Holzhütte 10 Kinder groß zu ziehen, 6 Tage die Woche zu schuften, 100km mit dem Fuhrwerk umzuziehen, usw. usw. usw.
                              Für mich sind das aus heutiger Sicht alles unvorstellbare Heldentaten.
                              Da musst du gar nicht so weit zurück gehen, selbst vor 100 Jahren war das noch der Fall.

                              meine 3 Vorfahren wären

                              1. Anna, die geborene Bauschmidtin, deren Geburt sich nicht finden lässt. Ich würde sie nach ihren Eltern, aber auch nach ihrer Schwiegermuter fragen, die sich ebenfalls nicht finden lässt. Mich würde das Leben als Frau eines Fahrenden Händlers interessieren, wie sie in den Dörfern empfangen wurden etc

                              2. Bartholomäus, der Müller aus dem Pechgraden in der Weststeiermark. Auch bei ihm weiß ich nicht, woher er kommt.

                              tja und dann gerne 150 Jahre zurück, um in der Schankwirtschaft meiner Vorfahren an dem Tisch, der nun in meinem Wohnzimmer steht, einen Schoppen Äppelwoi zu trinken

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