Sammelte die DDR Infos über Touristen?

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  • Adea
    Erfahrener Benutzer
    • 17.10.2015
    • 585

    #16
    Hallo,

    ich vermute mal, dass die meisten Hausbücher nach dem Ende der DDR im Altpapier landeten. Bei ebay und in Antiquariaten ist auch heute noch einiges im Angebot. Nur wenige Exemplare haben es in die Archive geschafft.

    Hier ein Bericht vom mdr:


    Und ein Artikel über ein Rostocker Hausbuch:
    Altes DDR-Meldebuch aus der Rostocker Dehmelstraße gibt Einblick in Wohnraumbelegung der 50er- bis 80er-Jahre


    LG Adea

    Dauersuche:

    - Eltern und Geschwister von Emma Niklaus (* 1866 in Groß Jahnen, Kirchspiel Szabienen, Kreis Darkehmen/Ostpreußen)
    - Herkunft von Christian Rausch, um 1811 als Soldat beim dänischen Militär in Warder (bei Segeberg/Holstein)
    - Alles über die Papiermacher-Familie Seidler (vor 1800 in Mecklenburg und Holstein)

    Meine Suchregionen: Mecklenburg, Ostpreußen, Holstein, Hamburg, Vogtland, Salzburger Land (vor 1732)


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    • Matthias Möser
      Erfahrener Benutzer
      • 14.08.2011
      • 2264

      #17
      Bin mir ziemlich sicher, daß bei den Grenzübergängen Daten von Touristen aus dem Westen von den verantwortlichen Stellen und der Stasi gespeichert wurden. Habe als Kind und Jugendlicher oft meinen Vater beim Besuch seiner Schwester in der Nähe von Arnstadt (Thüringen) begleitet, immer mit einem beklemmenden Gefühl. Zuerst wurde in den Interzonen-Zügen gefilzt und kontrolliert, später dann beim "Hinüberfahren" mit dem eigenen Auto der Inhalt der Fahrzeuge akribisch untersucht, z.B fahrbare Spiegel unter den Wagen geschoben oder im Einfüllstutzen des Benzintanks herumgestochert (was sollte man da hineintun?), Sitzrückbänke ausgebaut, man hätte ja irgendwas Verbotenes schmuggeln können!!! Wir fuhren meistens über den Grenzübergang Meiningen-Mellrichstadt, später wurden die Straßen dann auch dort hinter der eigentlichen Grenze vom "Westen" entsprechend ausgebaut und finanziert, denn das DDR-Regime brauchte Devisen ohne Ende. Das Grenzpersonal Ost war oft sehr unfreundlich und mißtrauisch, vorallem die Zöllnerinnen! Man durfte ja nix sagen... Möchte nicht wissen, was man über die Besucher des Ostens so alles notiert und festgehalten hat, z.B wie oft jemand besucht wurde, wie lange, vom wem, warum etc.etc. Totale Überwachung. Gott sei Dank sind diese schlimmen Zeiten vorbei.


      Gruß
      Matthias
      Suche nach:
      Gernoth in Adelnau, Krotoschin, Sulmierschütz (Posen)
      und Neumittelwalde/Kruppa (Schlesien)
      Spaer/Speer in Maliers, Peisterwitz, Festenberg, Gräditz u. Schweidnitz (Schlesien)
      Benke in Reichenbach, Dreissighuben, Breslau (Schlesien)
      Aust in Ernsdorf, Peterswaldau, Bebiolka in Langenbielau (Schlesien)
      Burkhardt in Nieder-Peterswaldau (Schlesien)
      Schmidt in Nesselwitz u. Wirschkowitz im Kreis Militsch (Schlesien)

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      • Ilja_CH
        Erfahrener Benutzer
        • 05.11.2016
        • 753

        #18
        Danke für all eure sehr detaillierten Infos. Da es nicht mich selber betrifft, muss ich warten, bis besagte Person das Formular ausfüllt und zur entsprechenden Stelle geht. Aber das kann dauern

        Gab es Unterschiede, ob man in die DDR allgemein oder nach Ost-Berlin ging? Und war Prag Ende 60er bzw. Anfang 70er auch ein Ort, in dem ev. Notizen oder Unterlagen von westlichen Besuchern angefertigt wurden?

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