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  • Eliana Friesen
    Benutzer
    • 15.06.2023
    • 9

    Suche Familie Richard / Richert

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: ca. 1880 - 1780

    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Alexandrowka, Schönsee, vermutlich Waldheim und Schwetzerstadt Kämpe, Westpreussen
    Konfession der gesuchten Person(en): vermutlich Mennoniten / Siebten-Tags-Adventisten
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): http://www.odessa3.org/collections/census/link/bhu.txt ; https://tsdea.archives.gov.ua/deutsch/index.php ; https://www.mennonitegenealogy.com/c...hnis_1910.html
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive): Keine, nur vorhandene Unterlagen


    Liebe Mitforschende,

    ich bin neu in dem Forum und auf der Suche nach meinen Vorfahren. Ein paar Informationen konnte ich schon allein zusammentragen aber es gibt noch viele Fragezeichen die offen sind.

    Als Ausgangspunkt hatte ich nur ein Formular von der EWZ.
    Dort aufgeführt sind meine Urgroßeltern:
    Franz Dück geb. am 05.07.1894 in Nowo Kowno, Kreis Stalindorf (20), Staat Geb. Dnjepropetrowsk (4) II. gest. 1979 Alisch, Kirgisien
    und
    Aganetha "Agnes" Richard geb. am 21.06.1900 in Nowo-Podolsk, Kreis Stalindorf (20), Staat Geb. Dnjepropetrowsk (4) II. gest. 26 Mär 1982 Alisch, Kirgisien

    Letzter Heimatort von den beiden war Deutschendorf, Kreis Bolsch. Alexandrowka, Staat Geb. Nikolajew (12) II
    So nebenbei, was bedeuten diese Zahlen in den Klammern?
    In Deutschendorf habe ich sie bereits gefunden. Das wären die Unterlagen: https://tsdea.archives.gov.ua/deutsc...A#lg=1&slide=0
    Dort stehen 11 Kinder, 2 verstorben. Wurden zu den verstorbenen irgendwo Namen und Geburtsdatum geführt?

    Und hat jemand vielleicht eine Info dazu, ob die Einwohner freiwillig nach Deutschendorf gezogen sind oder ob sie aus anderen Dörfern eingesammelt und dorthin gebracht wurden? Deutschendorf war vorher Iwanovka und wurde wohl neu besiedelt. Meine Oma hatte erzählt das es in Alexandrowka besser war und es ihnen in Deutschendorf erst schlecht ging.

    Die EWZ Nummern:
    Franz Dück (oder auch Dueck / Dyck?):
    A3342EWZ50-B023 0458 und A3342EWZ58-H036 1320
    EWZ Nr.: l 022 624 Vomi 1 518 264

    Agnes Richard (oder auch Richert?):
    A3342EWZ50-B023 0458
    EWZ Nr.: l 022 625
    Umsiedel.Nr.: 1 518 263
    Bei den Nummern weiß ich nicht so recht was ich weiter damit anfangen soll.
    Agnes Richard's Vater war Abraham Richard geb. 1872 in Schönsee, Geb. Nikolajew, gest. 1921 in Alexandrowka. Sein Vater hieß Jakob (nochmal Jakob?) Richard, geb. ca. 1840 in Waldheim, Molotschna, gest. 1872 Molotschna. Mutter (Feld leer) vermutlich Elisabeth Richard geb. Wedel 1841 in Waldheim, Molotschna, gest. 1886 in Schönau, Sagradovka.

    Ihre Mutter war Maria Richard geb. Friesen 1881 in Nowo-Podolsk, Geb. Dnjepropetrowsk, lebte zu dem Zeitpunkt der Erfassung in Z(unleserlich), Krs. Gr oder Gn(unleserlich). Ihr Vater war Isbrand Friesen geb. 04.10.1852, gest. 20.03.1920 und ihre Mutter Aganeta (oder auch Aganetha?) Friesen (fehlt geb.?) Penner am 08.11.1854, gest. 20.03.1936.

    Der Rest sind nur Vermutungen, genauso wie alles was kursiv geschrieben ist und ich weiß grade nicht so recht wie ich das Belegen oder wo ich weiter suchen soll.

    Von Jakob (nochmal Jakob?) Richard, geb. ca. 1840 in Waldheim, Molotschna der Vater hieß anscheinend Cornelius (Cornels, Kornelius?) Richard geb. 1780 in Schwetzerstadt Kämpe, Westpreussen. Er war der Erste, der vermutlich in Westpreussen geboren wurde und in Waldheim, Molotschna gestorben ist.

    Mich interessiert vor allem Uromas Seite also Richard / Richert. Wobei mir noch nicht ganz klar ist ob beide Schreibweisen zu meinen Vorfahren gehören oder ob es unterschiedliche Familien waren. Soweit ich mitbekommen habe, wurde es oft auf Hörensagen aufgeschrieben.

    Der Name Richard / Richert soll laut dieser Liste: https://www.mennonitegenealogy.com/prussia/przech.htm kein mennonitischer Name sein. Kann das jemand bestätigen?

    Als Glaubensbekenntnis ist bei der EWZ Men(nonit) eingetragen. Da gibt es Ungereimtheiten, weil meine Oma und ihre Geschwister waren Siebten-Tags-Adventisten. Falls ihre Eltern und alle anderen vorher Mennoniten waren, müsste es eine Erklärung geben, warum sie konvertiert sind. Wenn jemand dazu etwas gefunden hat, dann würde ich mich übers Teilen freuen.

    In einem anderen Thread habe ich gelesen, dass man den Angaben der EWZ nicht vorbehaltlos glauben sollte. Es könnte natürlich auch eine Falschangabe sein. Entgegen würde aber die Sprache Plautdietsch stehen, die meine Großeltern auch noch gesprochen hatten und die von Mennoniten immer noch gesprochen wird.

    In Listen zu dem Ort Schönsee habe ich meinen Ururgroßvater Abraham Richard nicht gefunden. Es könnte sein das ich nur nach Mennoniten gesucht hatte und er deshalb nicht drin steht. Ich könnte ihn auch übersehen haben, weil es einfach so viel war.

    Mir ist auch aufgefallen das bei einigen Generationen viel in Alexandrowka stattgefunden hat, auch wenn einige ursprünglich nicht dort geboren waren.
    Gab es einen Anlass dazu, wie eine Kirche die solche Dinge registrierte?

    Ich wüsste gerne, ob das was ich bisher gefunden habe stimmt und wie ich diese Lücke schließen kann. Wer ist woher und wann nach Russland / Ukraine ausgewandert und waren sie wirklich Mennoniten? Welche Voraussetzungen hatten sie? Falls sie Mennoniten waren, sind einige Teile der Familie nach Kanada ausgewandert und der Rest ist konvertiert? Obwohl es dadurch auch keine Vorteile gegeben hätte, weil beide Glaubensrichtungen einige Ähnlichkeiten haben. Denke ich zumindest.

    Gibt es irgendwo historische Karten zu den Orten wo sie gelebt haben bzw. auch Karten mit denen ich den Wanderpfad nachvollziehen kann?

    Ich habe das Gefühl das ich drum herum grabe aber finde den Weg nicht.

    Entschuldigung wenn es zu lang geworden ist und so viele Fragen auf einmal. Ich hatte wohl auch etwas Redebedarf und will das alles wissen

    Ich hoffe mir kann jemand weiter helfen das Rätsel zu lösen.
  • Balthasar70
    Erfahrener Benutzer
    • 20.08.2008
    • 2645

    #2
    Hallo Eliana,

    im Bundesarchiv liegen vermutlich noch Lastenausgleichsakten zu Deinem Urgroßvaters, die Dir weiter helfen können (Geburtsdatum nach julianischem Kalender):

    ZLA 1/14064548
    Dück, Franz
    Bestandsbezeichnung
    Lastenausgleichsbehörden - Positiv beschiedene Feststellungsakten nach dem Feststellungsgesetz (FG) und Reparationsschädengesetz (RepG)
    Aktenzeichen
    V 60284 WOB
    Geburtsdatum
    23.6.1894
    Funktion
    unmittelbar Geschädigter
    Schaden
    Landwirtschaftsvermögen
    Staat
    Sowjetunion / Russland
    Kreis
    Gebiet Nikolajew
    Gemeinde
    Alexandrowka
    Produzierendes Amt
    Braunschweig, Stadt
    Unterlagenart
    Sachakte
    Benutzungsort
    Bayreuth
    Zuletzt geändert von Balthasar70; 16.06.2023, 17:29.
    Gruß Balthasar70

    Kommentar

    • Balthasar70
      Erfahrener Benutzer
      • 20.08.2008
      • 2645

      #3
      zur Urgroßmutter auch:

      ZLA 1/14058445
      Dück, Agnes
      Bestandsbezeichnung
      Lastenausgleichsbehörden - Positiv beschiedene Feststellungsakten nach dem Feststellungsgesetz (FG) und Reparationsschädengesetz (RepG)
      Aktenzeichen
      481-24110
      Geburtsdatum
      8.6.1900
      Geburtsname
      Richard
      Funktion
      unmittelbar Geschädigter
      Schaden
      Landwirtschaftsvermögen
      Staat
      Sowjetunion / Russland
      Kreis
      Nikolajew
      Gemeinde
      Alexandrowka
      Produzierendes Amt
      Wolfsburg, Stadt
      Unterlagenart
      Sachakte
      Benutzungsort
      Bayreuth
      Gruß Balthasar70

      Kommentar

      • Eliana Friesen
        Benutzer
        • 15.06.2023
        • 9

        #4
        Zitat von Balthasar70 Beitrag anzeigen
        Hallo Eliana,

        im Bundesarchiv liegen vermutlich noch Lastenausgleichsakten zu Deinem Urgroßvaters, die Dir weiter helfen können (Geburtsdatum nach julianischem Kalender):
        Hallo Balthasar, Dankeschön für deine Hilfe.

        Gibt es die Möglichkeit das online einzusehen oder nur per Antrag beim Bundesarchiv?

        Kommentar

        • Balthasar70
          Erfahrener Benutzer
          • 20.08.2008
          • 2645

          #5
          Leider erhältst Du sie nur auf Antrag mit unverschämt langen Bearbeitungszeiten beim Bundesarchiv.
          Gruß Balthasar70

          Kommentar

          • Eliana Friesen
            Benutzer
            • 15.06.2023
            • 9

            #6
            Okay, dann werde ich die Unterlagen beantragen und warten müssen.

            Hättest du in der Zwischenzeit vielleicht einen Tipp wie ich bei den beiden weiter komme?
            Agnes Richard's Vater war Abraham Richard geb. 1872 in Schönsee, Geb. Nikolajew, gest. 1921 in Alexandrowka. Sein Vater hieß Jakob (nochmal Jakob?) Richard, geb. ca. 1840 in Waldheim, Molotschna, gest. 1872 Molotschna
            Gibt es dazu irgendwo noch Unterlagen oder Listen?

            Kommentar

            • Balthasar70
              Erfahrener Benutzer
              • 20.08.2008
              • 2645

              #7
              Hallo Eliana,

              ich lese gerade, dass Du nur das Formular von der EWZ hast. Es lagern beim Bundesarchiv auch die Akten. Kennst Du sie schon?!

              Dück, Franz *5.7.1894
              Dück, Agnes *21.6.1900
              beide unter
              EZW-Nummer: 1022624
              Archiv-Signaturen: R 9361-IV/19145, R 9361-IV/445201



              Ein Tipp noch, wenn Du die Unterlagen für amtliche Zwecke brauchst oder Familienzusammenführung, kannst Du versuchen, beim Bundesarchiv unter Angabe der besonderen Gründe eine Dringlichkeit anzumahnen. Damit konnte die Bearbeitungszeit in einem anderen Fall verkürzt werden.
              Zuletzt geändert von Balthasar70; 18.06.2023, 14:11.
              Gruß Balthasar70

              Kommentar

              • Eliana Friesen
                Benutzer
                • 15.06.2023
                • 9

                #8
                Zitat von Balthasar70 Beitrag anzeigen
                Hallo Eliana,

                ich lese gerade, dass Du nur das Formular von der EWZ hast. Es lagern beim Bundesarchiv auch die Akten. Kennst Du sie schon?!
                Ich habe noch das Familienbuch und die Abschrift der Einbürgerungsurkunde. Alle die dort drauf stehen habe ich zumindest mal gesehen, bis auf meine Urgroßeltern.
                Das EWZ Formular hatte zumindest auch die Namen der anderen Vorfahren aufgeführt, deshalb habe ich damit angefangen zu suchen. War vielleicht etwas unglücklich formuliert.

                Danke für den Tipp. Jetzt habe ich die Eintragung bei Invenio auch finden können. Das System ist für mich noch nicht so schlüssig.

                Wäre möglich das dort noch mehr lagert als ich bereits hier habe. Was beinhaltet normalerweise so eine Akte?

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                • Balthasar70
                  Erfahrener Benutzer
                  • 20.08.2008
                  • 2645

                  #9
                  Hallo Eliana,

                  selbst habe ich noch keine Akten gesehen, aber hier steht im letzten Absatz, was Inhalt der Akten ist:
                  Sie sind hier: Start » Projekte/Datenbanken » EWZ-Daten   Die Bestände der Einwandererzentralstelle im Bu


                  und hier ist noch ein Beispiel in englisch (kannst ja die Browser-Übersetzung nutzen):
                  Gruß Balthasar70

                  Kommentar

                  • Kleeschen
                    Erfahrener Benutzer
                    • 01.03.2014
                    • 1655

                    #10
                    Zitat von Eliana Friesen Beitrag anzeigen
                    Wäre möglich das dort noch mehr lagert als ich bereits hier habe. Was beinhaltet normalerweise so eine Akte?
                    Hallo,

                    der Inhalt der EWZ-Akten hängt davon ab, wann die "Schleusung" der Personen stattfand.

                    Ausgehend von der EWZ-Nr. war die Erfassung Deiner Vorfahren etwa im November 1944. Hier waren die Akten schon ein wenig ausgedünnter. Karteikarten aus dieser Zeit habe ich bisher seltener angetroffen, evt. waren einige von ihnen Anfang 1945 noch nicht "archiviert" und sind deshalb im Zuge der Kriegsgeschehnisse verlorengegangen. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel, ich habe auch schon Karteikarten aus dieser Zeit gesehen.

                    In den Akten befanden sich seinerzeit der Einbürgerungsantrag, die Abschrift der Einbürgerungsurkunde, das Stammblatt (doppelseitig), ggf. einbehaltene Dokumente (Lebenslauf, Volkstumsausweise, ...).

                    Es ist in jedem Fall ratsam, sich die Akten zu besorgen. Diese befinden sich im Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde. Die Bearbeitungszeiten dort sind (im Gegensatz zu Bayreuth) nicht allzu lang (etwa ein Monat).

                    Zitat von Eliana Friesen Beitrag anzeigen
                    So nebenbei, was bedeuten diese Zahlen in den Klammern?
                    Das dient zur Identifizierung von Regionen, d. h. bestimmte Gebiete hatten bestimmte Nummern. Nach welchem Prinzip diese aber liefen, weiß ich auch nicht.

                    Zitat von Eliana Friesen Beitrag anzeigen
                    Als Glaubensbekenntnis ist bei der EWZ Men(nonit) eingetragen. Da gibt es Ungereimtheiten, weil meine Oma und ihre Geschwister waren Siebten-Tags-Adventisten. Falls ihre Eltern und alle anderen vorher Mennoniten waren, müsste es eine Erklärung geben, warum sie konvertiert sind. Wenn jemand dazu etwas gefunden hat, dann würde ich mich übers Teilen freuen.
                    Ich würde kein hohes Gewicht auf diese Angaben legen. In dem Ort, den ich derzeit großflächig erforsche, gab es neben den "klassischen" evangelisch-lutherischen Personen auch Baptisten und Sieben-Tags-Adventisten, was kein Geheimnis war. Bei Personen, die bereits seit den frühen 1900er-Jahren Baptisten waren, wurde in den EWZ-Akten geschrieben, sie seien evangelisch-lutherisch. Auch die offenkundig als Adventisten lebenden Personen sind als evangelisch-lutherisch angegeben. Dies könnte möglicherweise damit zusammenhängen, dass "Sektanten" in NS-Deutschland ungern gesehen wurden.

                    Viele Grüße
                    Kleeschen
                    Gouv. Cherson (Ukraine): Wahler, Oberländer, Schauer, Gutmüller, Schock, Freuer, Her(r)mann, Deschler & Simon
                    Batschka (Ungarn/Serbien): Freier, Schock, Fuchs, Nessel, Weingärtner & Simon
                    Rems-Murr-Kreis & Krs. Esslingen (Württemberg): Wahler, Bischoff, Stark, Schmid, Eiber & Magnus (Mang)
                    Donnersbergkreis (Pfalz): Weingärtner, Gäres (Göres) & Opp
                    Krs. Südwestpfalz (Pfalz): Freyer, Stecke, Neuhart & Kindelberger
                    Krs. Germersheim (Pfalz): Deschler, Bär, Humbert, Dörrzapf & Stauch

                    Kommentar

                    • Eliana Friesen
                      Benutzer
                      • 15.06.2023
                      • 9

                      #11
                      Hallo Kleeschen,

                      Ausgehend von der EWZ-Nr. war die Erfassung Deiner Vorfahren etwa im November 1944.
                      Ja, als Erfassung steht da 1944.
                      Die Einbürgerungsurkunde ist vom 04.01.1945 aus Grätz / Wartheland.
                      Soweit ich weiß mussten wir die Unterlagen 1996 als Nachweis für die deutsche Staatsbürgerschaft beantragen. Quer über die Unterlagen ist "BDC this Copy has been made at Berlin Dokument Center" aufgedruckt.
                      Ich denke aber das wir nur die benötigten Dokumente bekommen hatten. Es wäre spannend was da noch so erhalten geblieben ist und habe deshalb beim Archiv in Lichterfelde und in Bayreuth eine Anfrage gestellt.

                      Das dient zur Identifizierung von Regionen, d. h. bestimmte Gebiete hatten bestimmte Nummern. Nach welchem Prinzip diese aber liefen, weiß ich auch nicht.
                      Achso, okay Dankeschön.

                      Ich würde kein hohes Gewicht auf diese Angaben legen. In dem Ort, den ich derzeit großflächig erforsche, gab es neben den "klassischen" evangelisch-lutherischen Personen auch Baptisten und Sieben-Tags-Adventisten, was kein Geheimnis war.
                      Sowas in der Art hatte ich zu den Angaben im Stammblatt gelesen. Mir ist noch nicht ganz klar welchen Vorteil es gehabt hätte sie als Mennoniten einzutragen? Diese Religionsgemeinschaft wurde ja sonst immer wieder verfolgt.
                      Würde das auch in den Akten enthalten sein oder gibt es zu diesem Punkt noch andere Quellen, wie Kirchenbücher?

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                      • Kleeschen
                        Erfahrener Benutzer
                        • 01.03.2014
                        • 1655

                        #12
                        Zitat von Eliana Friesen Beitrag anzeigen
                        Ich denke aber das wir nur die benötigten Dokumente bekommen hatten. Es wäre spannend was da noch so erhalten geblieben ist und habe deshalb beim Archiv in Lichterfelde und in Bayreuth eine Anfrage gestellt.
                        Hallo Eliana,

                        es wurde wohl verschieden gehandhabt. Bei meiner eigenen Familie (in den 1970er-Jahren nach Deutschland gekommen) wurde nur die "Abschrift der Einbürgerungsurkunde" vom BDC herausgegeben. Bei Verwandten, die in den späten 1980er-Jahren nach Deutschland kamen, habe ich schon gesehen, dass man Kopien einer ganzen Akte erhalten hat. Die Karteikarten waren aber noch nie dabei.

                        Zitat von Eliana Friesen Beitrag anzeigen
                        Sowas in der Art hatte ich zu den Angaben im Stammblatt gelesen. Mir ist noch nicht ganz klar welchen Vorteil es gehabt hätte sie als Mennoniten einzutragen? Diese Religionsgemeinschaft wurde ja sonst immer wieder verfolgt.
                        Den Nationalsozialisten war ja absolut klar, dass es Mennonitenkolonien gab und offensichtlich war dies kein allzu großes Problem, denn sonst hätte man diese Orte ja nicht in den Warthegau umgesiedelt. Ich glaube aber, dass schon andere religiöse Gruppen mehr Schwierigkeiten hatten – deshalb hat man es nun mal nicht angesprochen.

                        Zitat von Eliana Friesen Beitrag anzeigen
                        Würde das auch in den Akten enthalten sein oder gibt es zu diesem Punkt noch andere Quellen, wie Kirchenbücher?
                        Mit Mennoniten habe ich mich noch nie beschäftigt, kann also leider diesbezüglich nicht weiterhelfen. Kirchenbücher wird es (wenn überhaupt) nur noch sehr vereinzelt geben. Frag doch mal bei der Mennonitischen Forschungsstelle Weierhof nach. Ich hatte dorthin mal Kontakt, weil die Unterlagen in Kopie hatten, die nicht nur Mennoniten betrafen. Man war sehr nett und hat mir kompetent weitergeholfen.

                        Liebe Grüße
                        Kleeschen
                        Gouv. Cherson (Ukraine): Wahler, Oberländer, Schauer, Gutmüller, Schock, Freuer, Her(r)mann, Deschler & Simon
                        Batschka (Ungarn/Serbien): Freier, Schock, Fuchs, Nessel, Weingärtner & Simon
                        Rems-Murr-Kreis & Krs. Esslingen (Württemberg): Wahler, Bischoff, Stark, Schmid, Eiber & Magnus (Mang)
                        Donnersbergkreis (Pfalz): Weingärtner, Gäres (Göres) & Opp
                        Krs. Südwestpfalz (Pfalz): Freyer, Stecke, Neuhart & Kindelberger
                        Krs. Germersheim (Pfalz): Deschler, Bär, Humbert, Dörrzapf & Stauch

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                        • Eliana Friesen
                          Benutzer
                          • 15.06.2023
                          • 9

                          #13
                          Hallo Kleeschen,

                          Bei Verwandten, die in den späten 1980er-Jahren nach Deutschland kamen, habe ich schon gesehen, dass man Kopien einer ganzen Akte erhalten hat. Die Karteikarten waren aber noch nie dabei.
                          Ich bin mir jetzt auch nicht ganz sicher. Im August könnte ich meinen Onkel nochmal fragen was er sonst noch an Unterlagen da hat. Von ihm habe ich die Abschrift der Einbürgerungsurkunde, das Stammblatt und das Familienbuch.
                          Was stand ursprünglich auf den Karteikarten? Auf Beispielen sah das nach einer Personenkarte aus mit den wichtigsten Daten.

                          Frag doch mal bei der Mennonitischen Forschungsstelle Weierhof nach.
                          Das ist eine gute Idee dann melde ich mich dort auch mal und frage nach ob sie vielleicht Unterlagen da haben.

                          Sieht wohl so aus als könnte ich in dem Fall aktuell nicht mehr viel tun, außer warten.

                          Da mich das Thema aber grade generell nicht loslässt würde ich gerne in der Zwischenzeit an einer anderen Stelle ansetzen wollen. Das wäre aber viel schwerer, weil ich keine anderen Daten habe, außer die von meinem Opa und ich weiß das sein Vater wegen Repressionen erschossen wurde. Ich wüsste gerne ob es im nachhinein eine Rehabilitierung für meinen Uropa gab. Wo könnte ich allein etwas über ihn herausfinden? für die vielen Fragen.

                          Liebe Grüße
                          Eliana

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                          • Kleeschen
                            Erfahrener Benutzer
                            • 01.03.2014
                            • 1655

                            #14
                            Zitat von Eliana Friesen Beitrag anzeigen
                            Ich bin mir jetzt auch nicht ganz sicher. Im August könnte ich meinen Onkel nochmal fragen was er sonst noch an Unterlagen da hat. Von ihm habe ich die Abschrift der Einbürgerungsurkunde, das Stammblatt und das Familienbuch.
                            Was stand ursprünglich auf den Karteikarten? Auf Beispielen sah das nach einer Personenkarte aus mit den wichtigsten Daten.
                            Hallo Eliana,

                            ich würde Dir raten, auf eine Rückmeldung des Bundesarchivs zu warten. Niemand wird mehr haben, als die. Aber wie gesagt, manchmal kann der Inhalt der Akten sehr spannend sein, manchmal sehr enttäuschend. Ich habe die letzten Tage in Berlin an vielen Akten gearbeitet und beides mehrfach erlebt.

                            Es gibt drei Arten von Karteikarten: die E-Karten, die G-Karten und die R-Karten. Nicht alles wird überliefert sein, v. a. aufgrund des späten Datums der Einbürgerung. Die R-Karten (insofern vorhanden) müsstest Du explizit verlangen, sonst wird nicht nach Ihnen recherchiert.

                            Zitat von Eliana Friesen Beitrag anzeigen
                            Da mich das Thema aber grade generell nicht loslässt würde ich gerne in der Zwischenzeit an einer anderen Stelle ansetzen wollen. Das wäre aber viel schwerer, weil ich keine anderen Daten habe, außer die von meinem Opa und ich weiß das sein Vater wegen Repressionen erschossen wurde. Ich wüsste gerne ob es im nachhinein eine Rehabilitierung für meinen Uropa gab. Wo könnte ich allein etwas über ihn herausfinden? für die vielen Fragen.
                            Oje, die Repressionen der 1930er-Jahre sind ein schwieriges Thema. Akten hierzu gibt es, sie befinden sich in den ukrainischen Archiven. Teilweise öffentlich zugänglich bei den staatlichen Archiven, teilweise in den Archiven des Geheimdienstes. Aber aktuell ist da nicht viel zu machen, da die Archive nur im Notbetrieb arbeiten und der Geheimdienst seine Unterlagen ausgelagert haben soll.

                            Viele Grüße
                            Kleeschen
                            Zuletzt geändert von Kleeschen; 24.06.2023, 15:54.
                            Gouv. Cherson (Ukraine): Wahler, Oberländer, Schauer, Gutmüller, Schock, Freuer, Her(r)mann, Deschler & Simon
                            Batschka (Ungarn/Serbien): Freier, Schock, Fuchs, Nessel, Weingärtner & Simon
                            Rems-Murr-Kreis & Krs. Esslingen (Württemberg): Wahler, Bischoff, Stark, Schmid, Eiber & Magnus (Mang)
                            Donnersbergkreis (Pfalz): Weingärtner, Gäres (Göres) & Opp
                            Krs. Südwestpfalz (Pfalz): Freyer, Stecke, Neuhart & Kindelberger
                            Krs. Germersheim (Pfalz): Deschler, Bär, Humbert, Dörrzapf & Stauch

                            Kommentar

                            • Eliana Friesen
                              Benutzer
                              • 15.06.2023
                              • 9

                              #15
                              Hallo Kleeschen,

                              ich würde Dir raten, auf eine Rückmeldung des Bundesarchivs zu warten. Niemand wird mehr haben, als die. Aber wie gesagt, manchmal kann der Inhalt der Akten sehr spannend sein, manchmal sehr enttäuschend.
                              ...
                              Es gibt drei Arten von Karteikarten: die E-Karten, die G-Karten und die R-Karten. Nicht alles wird überliefert sein, v. a. aufgrund des späten Datums der Einbürgerung. Die R-Karten (insofern vorhanden) müsstest Du explizit verlangen, sonst wird nicht nach Ihnen recherchiert.
                              Ich habe inzwischen eine Antwort vom Bundesarchiv erhalten. Angefragt hatte ich nur explizit nach den beiden Akten. Bei der Akte R 9361-IV/19145 besteht noch eine Schutzfrist. Deswegen soll ich zwei Anträge zur Verkürzung der Frist bzw. Nutzung ausfüllen und zwei Reproduktionsaufträge. Ganz sicher bin ich mir nicht ob ich das richtig ausgefüllt habe. Wird dann die gesamte Akte freigegeben, wenn ich das Aktenzeichen eintrage? Müsste ich die Karteikarten auch mit eintragen? Bei Genehmigter Benutzungszweck, Die Nutzung für folgende Bestände bzw. Archivsignaturen bin ich mir nicht ganz sicher was da rein gehört. Auf der zweiten Seite gibt es ganz unten einen Punkt ob es um mehrere Personen geht. Das ist schwierig zu sagen, weil ich nicht weiß ob noch jemand in dieser Akte eingetragen ist. Soll ich einfach alle Namen aufzählen?

                              Bei den Reproduktionsaufträgen bin ich sehr verwirrt. Wenn ich die gesamten Akten in digitaler Form haben möchte, kommt dann das Aktenzeichen bei Bestandssignatur / Archivnummer rein und dann an der Seite die Auswahl zwischen USB Stick / DVD oder unten in der Tabelle als Kopie? Wenn ich USB wähle, kommen die Gebühren pro Scan oben drauf bzw. wird pro Akte ein USB Stick erstellt?
                              Habe leider keine Ausfüllhilfe dazu gefunden.

                              Oje, die Repressionen der 1930er-Jahre sind ein schwieriges Thema. Akten hierzu gibt es, sie befinden sich in den ukrainischen Archiven. Teilweise öffentlich zugänglich bei den staatlichen Archiven, teilweise in den Archiven des Geheimdienstes. Aber aktuell ist da nicht viel zu machen, da die Archive nur im Notbetrieb arbeiten und der Geheimdienst seine Unterlagen ausgelagert haben soll.
                              Ja, das ist grade bei der Lage schwierig. Die haben andere Probleme als Akten raus zu suchen. Ich dachte das man da über eine digitale Datenbank ran kommt aber kann man grade leider nichts machen.

                              Liebe Grüße
                              Eliana

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