opfer der inquisition. ist ihr tod in kirchenbüchern vermerkt? wo ist ihr grab?

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  • sternap
    Erfahrener Benutzer
    • 25.04.2011
    • 4072

    opfer der inquisition. ist ihr tod in kirchenbüchern vermerkt? wo ist ihr grab?

    guten tag an alle hier und draussen im netz!

    ich suche seit langem vergeblich nach todesdaten einiger altvorderen.
    nun hoffe ich auf eure hilfe, um näher zu verstehen.

    in nordmähren brachte ein einziger inquisitor die schlüsselpersonen der ganzen schicht der gebildeten und besitzenden, unter ihnen priester und den dekan, vor gericht und liess sie ermorden. die meisten liess er auf dem scheiterhaufen verbrennen.
    es steht, dass er die bürger einschüchterte, indem er durchwegs gegen je einen in deren familie klage erhob, und ihres besitzes anteilig(?) oder habhaft(?) wurde.



    Víra v čarodějnictví je stará jako lidstvo samo. Již staří Babylóňané, Chaldejci i Asyřané se zabývali věštěním a čarováním. Egyptští faraónové i perští králové měli na svých dvorech mágy a kouzelníky...



    wo wurden die ermordeten in der regel begraben?
    sind sie im totenbuch der kirche vermerkt, oder müsste man sie als schreckliche anekdote im urbar suchen?

    habt ihr schon einträge zu bei der ketzerverfogung getöteten gefunden. wo waren ihre daten vermerkt? könnte das vielleicht von gebiet zu gebiet variieren?

    hat der vatikan jemals die unterlagen zu der tätigkeit der inquisitoren freigegeben, gibt es zentrale listen der opfer?

    wer kann und möchte mir dazu etwas schreiben?
    Zuletzt geändert von sternap; 17.09.2011, 14:29.
    freundliche grüße
    sternap
    ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
    wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




  • franklim
    Erfahrener Benutzer
    • 23.03.2011
    • 230

    #2
    Hallo Sternap,

    noch 2 Hinweise zum Thema: http://de.wikipedia.org/wiki/Scheiterhaufen und http://de.wikipedia.org/wiki/Barbara_Zdunk
    Mit freundlichem Gruß

    Franklim

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    • russenmaedchen
      Erfahrener Benutzer
      • 01.08.2010
      • 1700

      #3
      Hallo Sternap,
      ich weiß nicht, wen genau du suchst. Aber hier findest du einige Namen der Opfer http://www.wermsdorf-altvater.de/hexen.htm
      liebe Grüße, Sylvia
      Viele Grüße
      russenmädchen






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      • sternap
        Erfahrener Benutzer
        • 25.04.2011
        • 4072

        #4
        danke, russenmädchen, ich habe die namen der opfer gut brauchen können.
        leider sind allzu bekannte namen dabei.

        franklim, danke für die links. eine traurige geschichte, wie man die unschuldigen quälte, nicht?
        freundliche grüße
        sternap
        ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
        wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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        • Cara62
          Benutzer
          • 13.07.2011
          • 17

          #5
          Ach je, das ist aber wirklich traurig und schrecklich! Die Zeiten der Inquisition waren wahrlich finstere Zeiten. Noch schrecklicher zu erfahren, daß eigene Ahnen diesem Wahnsinn zum Opfer fielen.
          Oft ging es ja tatsächlich nur um Besitz, den sich die Kirche bzw. deren Stellvertreter aneignen wollten. Einfach nur grauenvoll.

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          • Ahrweiler
            Erfahrener Benutzer
            • 12.12.2009
            • 1063

            #6
            Hallo zusammen.
            Im Google sind interessante Beiträge zu lesen über die Hexenprozesse in der Steiermark.Man hat sogar einen Prarrer der Hexerei angeklagt.In der Riegersburg ist sogar ein kleines Hexenmuseum eingerichtet.Bei einem Taufstein stand zu lesen,dass der Pfarrer 250 Kinder im Namen des Teufels getauft hätte.Alle 250 Kinder wurden nochmals getauft.Alle Kinder stehen deshalb 2 mal im KB.Hexen bzw.Hexer wurden damals auf drei verschiedene Arten getötet und zwar geköpft und dann verbrannt,erdrosselt und dann verbrannt oder bei lebendigem Laibe verbrannt .Dies war die schlimmste Art von Hexenverbrennung.Die Asche wurde dann in alle vier Winde zerstreut.
            LG
            Franz Josef

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            • sternap
              Erfahrener Benutzer
              • 25.04.2011
              • 4072

              #7
              wir haben männlicherseits höchstens drei generationen pro jahrhundert.
              die von den grosseltern erzogenen älteren hatten noch viele seltsame bräuche, immer wurde hinzugefügt, sonst werde gleich wieder einer als hexe/r verbrannt. zum beispiel galt das klappern eines topfdeckels als indiz für häresie, das verkehrtherum hängen der wäsche, das linksrum rühren des teiges, etc...
              seit ich mehrere aus der sippe unter den ermordeten gefunden habe, denen man unter anderem so üble verbrechen vorwarf, wie, auf einem hahn mit dem teufel in die kirchen geritten zu sein, oder den nachbarn verhext zu haben, kann ich mir den grund für die seltsamen sprüchlein daheim besser vorstellen.

              als hintergrund der ereignisse muss man sehen, dass die bevölkerung in den kriegen schlimmster verbrechen opfer war, wieder und wieder, wodurch die psychischen folgen mit geisteskrankheiten prozentual zwangsläufig höher gewesen sein müssen. mutterkornvergiftungen produzierten wahnideen bei ganze kommunen. die pest forderte tote, die übriggebliebenen wurden verrückt vor kummer und angst.
              wenn man psychische defekte mit alkohol heilen will und der wahn aus einem entzug dazukommt, kann man ausserdem vermeintlich real hähne durch die luft fliegen sehen, keine frage. alkoholsucht als bewältigungsstrategie wird in den urbaren häufig berichtet.
              in zeiten nach kriegen und folgenden übergaben des gebietes an andere herrscher ging es um neuverteilung von positionen und ressourcen, denunziation erweiterte die möglichkeiten für die untertanen, dem neuen besitzer des gebietes kam das manchmal zupass, weil er sich von den alten familien, die sich die macht seit jahrhunderten durch alle herrscherwechsel hindurch teilten, entledigen konnte. mit dem einverständnis der kirche.

              die gemeinsame teilhabe an den verbrechen verband nun die beiden sonst in konkurrenz stehenden mächte, die weltliche und die kirchliche.
              ich verstehe das jetzt, was da in trauriger logik aufeinanderfolgte.

              ich begreife, dass mir im geschichtsunterricht und in religion vorenthalten wurde, was in der zeit wirklich geschah. und, warum wirklich alle, die nur irgendwie konnten, sofort nach aufhebung der schollengebundenheit aus dem angestammten gebiet in die fernen städte flohen. das war ihre methode, sich der ortsgebundenen erinnerungen zu entledigen.

              vielleicht kann ich mit dem hintergrundwissen doch noch herausfinden, wohin sie alle gegangen sind, deren heirats- und sterbeorte bisher unauffindbar sind.
              freundliche grüße
              sternap
              ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
              wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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              • roi
                Erfahrener Benutzer
                • 15.11.2006
                • 377

                #8
                Auch wenn die Opfer durch Justizmord umgebracht wurden, sollte es zumindest Prozessakten geben, in der du einiges über deine Vorfahren erfahren kannst.
                Zumindest in meiner Gegend sind entsprechende Unterlagen erhalten, wobei hier die Verfolgung nicht so häufig war, da sie hier gegen den Willen der Kirche auf Betreiben einzelner Adeliger und Städte durchgeführt wurde.

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                • Xian2905
                  Benutzer
                  • 02.02.2024
                  • 72

                  #9
                  sehr spannendes Thema - bin derzeit in der Ecke Groß Ullersdorf auf Ahnensuche - gemäß der Liste aber scheinbar niemand dabei





                  Die Personen scheinen übrigens nicht in den Sterbeeinträgen auf - zumindest hätte ich diese nicht in den Kirchenbüchern vermerkt

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                  • Sbriglione
                    Erfahrener Benutzer
                    • 16.10.2004
                    • 1177

                    #10
                    Wenn es um das Thema Hexenverfolgung geht, kann ich selbst noch zwei Bücher empfehlen:

                    1. Lücke, Monika; Lücke Dietrich 2011: Ihrer Zauberei halber verbrannt. Hexenverfolgungen in der frühen Neuzeit auf dem Gebiet Sachsen-Anhalts (in diesem Buch werden diverse Prozesse der Region ausgewertet und auch in ihren Hintergründen beleuchtet);

                    2. Wilde, Manfred 2003: Die Zauberei- und Hexenprozesse in Kursachsen (das ist eine recht umfangreiche, aber gut lesbare Habilitationsschrift, die alle bekannt gewordenen Fälle mit Bezug zur Region auswertet und sich intensiv aus rechtlicher, politologischer, soziologischer und historischer Perspektive mit dem Thema "Hexenverfolgung" beschäftigt. Sehr interessant für mich waren u.a. die Informationen über Abläufe, rechtliche Vorschriften, aber auch über die sozialen Hintergründe der Verfolgten und der Ankläger).

                    Nach meinem Eindruck ist das das beste Buch, das es zu diesem Thema gibt - und ich war sehr erfreut, dass da auch ein Prozess mit behandelt wurde, bei dem (wie ich aus anderer Quelle wusste) einer meiner Vorfahren mit zu den Anklägern gehörte.
                    Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
                    - rund um den Harz
                    - im Thüringer Wald
                    - im südlichen Sachsen-Anhalt
                    - in Ostwestfalen
                    - in der Main-Spessart-Region
                    - im Württembergischen Amt Balingen
                    - auf Sizilien
                    - Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
                    - Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen

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                    • sternap
                      Erfahrener Benutzer
                      • 25.04.2011
                      • 4072

                      #11
                      danke,die beiden bücher kam sofort auf meineliste.
                      ich bin überrascht, nach so vielen jahren noch antwort erhalten zu haben.
                      freundliche grüße
                      sternap
                      ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                      wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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                      • Juanita
                        Erfahrener Benutzer
                        • 22.03.2011
                        • 1425

                        #12
                        Hallo Sbriglione,
                        auch von mir sind in dem Buch der Hexenprozesse von Kursachsen VFen dabei, einmal als Täter und einmal als Opfer.
                        Juanita

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                        • Sbriglione
                          Erfahrener Benutzer
                          • 16.10.2004
                          • 1177

                          #13
                          Zitat von Juanita Beitrag anzeigen
                          Hallo Sbriglione,
                          auch von mir sind in dem Buch der Hexenprozesse von Kursachsen VFen dabei, einmal als Täter und einmal als Opfer.
                          Juanita
                          Da würde mich mal sehr interessieren, wer (so weiträumig das Untersuchungsgebiet auch war)!
                          Bei mir ging es um Margarethe, verheiratet mit Hanß Stirner in Goldlauter, die im Jahre 1616 im Rahmen eines größeren "Hexen"-Prozesses in Suhl hingerichtet wurde.
                          Ich hatte, weil sie schon von der ersten Verurteilten der Serie mit angegeben wurde, zunächst vermutet, meinem Vorfahren Lorentz Fuhrmann Unrecht getan zu haben, indem ich ihn aufgrund einer Information eines anderen Forschers in meiner Genealogie als Ankläger gegen sie bezeichnet hatte, musste dann aber bei Einsicht der Original-Akten aufgrund der unter Folter erfolgten Aussage von Margarethe feststellen, dass mein Vorfahre sie schon Jahre vorher beschuldigt hatte, ein erheblicher Teil der Anklagepunkte von ihm stammten und seine Aussage ganz offensichtliche Lügen gegen die Frau enthielten, die nicht mehr durch "Aberglauben" erklärlich sind...

                          Grüße!
                          Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
                          - rund um den Harz
                          - im Thüringer Wald
                          - im südlichen Sachsen-Anhalt
                          - in Ostwestfalen
                          - in der Main-Spessart-Region
                          - im Württembergischen Amt Balingen
                          - auf Sizilien
                          - Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
                          - Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen

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                          • Garfield
                            Erfahrener Benutzer
                            • 18.12.2006
                            • 2142

                            #14
                            Hier noch ein Link zum Wikipedia-Artikel von Anna Göldin, der letzten verurteilten "Hexe" der Schweiz. Ihr Fall wurde inzwischen aufgearbeitet, der Artikel hat dazu ein eigenes Kapitel.
                            Viele Grüsse von Garfield

                            Suche nach:
                            Caruso in Larino/Molise/Italien
                            D'Alessandro in Larino und Fossalto/Molise/Italien und Montréal/Kanada
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                            Keller von Schlosswil BE/Schweiz

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                            • Ysabell
                              Erfahrener Benutzer
                              • 23.09.2008
                              • 259

                              #15
                              Ich habe schon beides erlebt. eine meiner eigenen Vorfahren wurde laut Prozessakte wegen Hexerei verbrannt. Im Kirchenbuch ist dazu nicht ein Wort zu lesen.
                              In einem anderen Kirchspiel bin ich aber auch schon über den Hinweis im Sterbebuch gestolpert, dass ein Geschwisterpaar wegen Zauberei hingerichtet worden sei.

                              Ähnliches gilt für Suizide. Manche Pfarrer haben diese mit eingetragen, andere nicht erwähnt.

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