Hallo zusammen,
die Frage der Herkunft der Familie Mortsiefer ist gelöst. Es handelt sich um den Weiler (M)ortsiefen in Much, den 1570126 wieder in Erinnerung gerufen hat. Vom Heimatverein Drabenderhöhe e.V. http://www.heimatverein-drabenderhoehe.de/start
erhielt ich folgende ausführliche Auskunft, für die ich hier noch herzlich danke.
"Viele Familiennamen haben Ihren Ursprung in einer Ortsherkunft. So auch bei der Familie Mortsiefer. Laut einem Adreßbuch von 1901 kommen diese nur in der Gemeinde Nümbrecht vor und zwar in 6 Haushalten in Bruch und in zwei Haushalten im benachbarten Winterborn. Je einen Haushalt “Mortsiefer” (gab es) in Auf der Hardt, Buch, Hömel und Niederbröl. Dabei muss es sich dann um Zuwanderer aus einer anderen Gemeinde handeln. Bei diesem Ort handelt es sich um das heutige Ortsiefen bei Ahlefeld in der Nähe von Marienfeld.
Der Ort hieß laut der Mercatorkarte von 1575 Mortseiffen (das benachbarte Ahlefeld “Aldeveld”). Einen Ausschnitt davon finden Sie auf unserer Seite unter der Rubrik “Geschichte”.
http://www.heimatverein-drabenderhoe...ort/geschichte
Dass der Ort heute anders geschrieben wird, scheint auf die Preußen zurückzugehen, die Anfang des 19. Jahrhunderts begonnen haben, Katasterkarten anzulegen. Dabei ist es wohl dann auch zu Fehlern gekommen. Sicher ist aber, dass es sich bei dem Mortseiffen von 1575 um den heutigen Weiler Ortsiefen handelt.
Ende des 16./Anfang des 17. Jahrhunderts sind bei uns die Familiennamen entstanden. Dabei muss es sich dann eine aus “M”Ortsiefen stammende Familie handeln, die sich in Bruch angesiedelt hat, vielleicht waren es “Religionsflüchtlinge”, denn Much blieb seit Anfang des 17. Jahrhunderts katholisch. Verbrieft ist, dass die Mucher Frauen 1614 den evangelischen Pastor über die Kirchmauer geworfen haben. Seitdem ist die Gemeinde katholisch geblieben. Vermutlich haben sich dann die verbliebenen Protestanten im benachbarten Homburger Land angesiedelt, was seit 1563 offiziell lutherischer und seit 1605 reformierter Konfession war.
Über die späteren Religionsverhältnisse geben preußische Statistiken dann Auskunft. In der Bürgermeisterei Much gab es fast ausschließlich Katholiken. Dies bestätigt auch eine französische Zählung von 1809. Dort gab es in Klauserhof 9 Lutheraner, in Niedermarkelbach und Pillenhof 19 Lutheraner, in Höfferhoff 9 Lutheraner, in Werschberg 5 Lutheraner und in den Drabenderhöhe benachbarten Orten Scheidt und Paffenscheidt 189 Refomierte und 7 Lutheraner, Obermiebach 6 Reformierte, Niedermiebach 1 Reformierter, Höllerhof 3 Refomierte und Leuscherath 1 Reformierter – alle anderen Mucher Ortschaften, so auch Ortsiefen waren katholisch.
Dies wird dann im 18. Jahrhundert nicht viel anders gewesen sein. Deswegen vermute ich, dass die Familie Mortsiefer im 17. Jahrhundert aus Ortsiefen ausgewandert ist. Auf heutigen Karten (www.tim-online.nrw.de /Liegenschaftskataster) finden sich einige Flurnamen wie Oben – und Unten auf der Ortsieferheide. Allerdings wird es noch mehr Flurnamen auf den Urrisskarten finden. Im Hauptstaatsarchiv in Duisburg können Sie sich auch alte Katasterkarten, die Urrisse stammen von 1828, gegen eine Gebühr digitalisieren lassen. Ortsiefen lag früher in der Gemarkung “Wersch”."
Damit haben wir dann auch den Grund für die Wanderung, nämlich den Religionswechsel der (oder einiger) Mortsiefer. Die frühen Nennungen im heutigen Much beziehen sich sämtlich auf katholische Namensträger, die späteren im heutigen Nümbrecht auf ev.-reformierte.
Viele Grüße
Xylander
die Frage der Herkunft der Familie Mortsiefer ist gelöst. Es handelt sich um den Weiler (M)ortsiefen in Much, den 1570126 wieder in Erinnerung gerufen hat. Vom Heimatverein Drabenderhöhe e.V. http://www.heimatverein-drabenderhoehe.de/start
erhielt ich folgende ausführliche Auskunft, für die ich hier noch herzlich danke.
"Viele Familiennamen haben Ihren Ursprung in einer Ortsherkunft. So auch bei der Familie Mortsiefer. Laut einem Adreßbuch von 1901 kommen diese nur in der Gemeinde Nümbrecht vor und zwar in 6 Haushalten in Bruch und in zwei Haushalten im benachbarten Winterborn. Je einen Haushalt “Mortsiefer” (gab es) in Auf der Hardt, Buch, Hömel und Niederbröl. Dabei muss es sich dann um Zuwanderer aus einer anderen Gemeinde handeln. Bei diesem Ort handelt es sich um das heutige Ortsiefen bei Ahlefeld in der Nähe von Marienfeld.
Der Ort hieß laut der Mercatorkarte von 1575 Mortseiffen (das benachbarte Ahlefeld “Aldeveld”). Einen Ausschnitt davon finden Sie auf unserer Seite unter der Rubrik “Geschichte”.
http://www.heimatverein-drabenderhoe...ort/geschichte
Dass der Ort heute anders geschrieben wird, scheint auf die Preußen zurückzugehen, die Anfang des 19. Jahrhunderts begonnen haben, Katasterkarten anzulegen. Dabei ist es wohl dann auch zu Fehlern gekommen. Sicher ist aber, dass es sich bei dem Mortseiffen von 1575 um den heutigen Weiler Ortsiefen handelt.
Ende des 16./Anfang des 17. Jahrhunderts sind bei uns die Familiennamen entstanden. Dabei muss es sich dann eine aus “M”Ortsiefen stammende Familie handeln, die sich in Bruch angesiedelt hat, vielleicht waren es “Religionsflüchtlinge”, denn Much blieb seit Anfang des 17. Jahrhunderts katholisch. Verbrieft ist, dass die Mucher Frauen 1614 den evangelischen Pastor über die Kirchmauer geworfen haben. Seitdem ist die Gemeinde katholisch geblieben. Vermutlich haben sich dann die verbliebenen Protestanten im benachbarten Homburger Land angesiedelt, was seit 1563 offiziell lutherischer und seit 1605 reformierter Konfession war.
Über die späteren Religionsverhältnisse geben preußische Statistiken dann Auskunft. In der Bürgermeisterei Much gab es fast ausschließlich Katholiken. Dies bestätigt auch eine französische Zählung von 1809. Dort gab es in Klauserhof 9 Lutheraner, in Niedermarkelbach und Pillenhof 19 Lutheraner, in Höfferhoff 9 Lutheraner, in Werschberg 5 Lutheraner und in den Drabenderhöhe benachbarten Orten Scheidt und Paffenscheidt 189 Refomierte und 7 Lutheraner, Obermiebach 6 Reformierte, Niedermiebach 1 Reformierter, Höllerhof 3 Refomierte und Leuscherath 1 Reformierter – alle anderen Mucher Ortschaften, so auch Ortsiefen waren katholisch.
Dies wird dann im 18. Jahrhundert nicht viel anders gewesen sein. Deswegen vermute ich, dass die Familie Mortsiefer im 17. Jahrhundert aus Ortsiefen ausgewandert ist. Auf heutigen Karten (www.tim-online.nrw.de /Liegenschaftskataster) finden sich einige Flurnamen wie Oben – und Unten auf der Ortsieferheide. Allerdings wird es noch mehr Flurnamen auf den Urrisskarten finden. Im Hauptstaatsarchiv in Duisburg können Sie sich auch alte Katasterkarten, die Urrisse stammen von 1828, gegen eine Gebühr digitalisieren lassen. Ortsiefen lag früher in der Gemarkung “Wersch”."
Damit haben wir dann auch den Grund für die Wanderung, nämlich den Religionswechsel der (oder einiger) Mortsiefer. Die frühen Nennungen im heutigen Much beziehen sich sämtlich auf katholische Namensträger, die späteren im heutigen Nümbrecht auf ev.-reformierte.
Viele Grüße
Xylander
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