Mach einen Knicks

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  • Araminta
    Erfahrener Benutzer
    • 12.11.2016
    • 599

    #16
    Darf ich fragen, bis wann der Knicks ungefähr sittsam war?
    Bis auf die Sisi Filme oder bei einem Königshaus habe ich das nie gesehen.
    Im TV sieht man oft eine kleine Verbeugung.

    Allerdings musste meine älteste Tante ihre Schwiegermutter mit "Sie" ansprechen und auch ihr Mann, also der Sohn hat seine Mutter gesiezt.

    Ich fand das Händeschütteln früher sehr ärgerlich, heute mag ich es. Eine Umarmung ist für mich immer noch herzlich und das muss ich nicht mit jedem Menschen haben.

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    • Andrea1984
      Erfahrener Benutzer
      • 29.03.2017
      • 2545

      #17
      Hallo allerseits.

      Meine Mutter hat das in den 1950er Jahren noch selbst erlebt, meine Tante - einige Jahre jünger - hingegen nicht mehr.

      Allerdings ist das nur meine persönliche Recherche und keine allgemeingültige Formel.

      Mein ältester Onkel hat noch einen Diener machen müssen, meine jüngeren Onkel nicht mehr.

      Herzliche Grüße.

      Andrea
      Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
      Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

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      • scheuck
        Erfahrener Benutzer
        • 23.10.2011
        • 4383

        #18
        Hallo, Araminta!

        Mal abgesehen von höfischen Sitten bzw. dem jeweiligen Hof-Zeremoniell fällt mir als Film bislang nur die "Trapp-Familie" ein, in der die gut erzogenen Kinder einen Knicks/einen Diener machen. Dieser Film wurde 1956 gedreht, sagt Tante Google. - Das passt zeitlich auch zu meinen eigenen Erfahrungen, wobei ich, soweit ich mich erinnern kann, niemals einen Knicks gemacht habe, machen musste oder dazu angehalten wurde. Andere Eltern haben das offenbar anders gesehen, denn ich kann mich erinnern, dass meine Klassenkameradinnen so ca. bis Klasse 7 einen Knicks gemacht haben (z.B. Lehrerinnen/Lehrern gegenüber und auch meiner Mutter gegenüber).

        Ja, ältere Familienmitglieder (Eltern, Schwiegereltern) zu siezen, war durchaus üblich; ich weiß aber nicht, ob das innerhalb Deutschlands regional unterschiedlich war, und ich weiß auch nicht, bis wann das so gewesen ist.
        Herzliche Grüße
        Scheuck

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        • Araminta
          Erfahrener Benutzer
          • 12.11.2016
          • 599

          #19
          Demnach mussten gut erzogene Kinder in den 1950ger noch einen Knicks machen?
          Darauf muss ich meine Oma unbedingt ansprechen, sie wird das dann auch noch kennen.
          Vielen Dank!

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          • scheuck
            Erfahrener Benutzer
            • 23.10.2011
            • 4383

            #20
            Knicks/Diener

            Zitat von Araminta Beitrag anzeigen
            Demnach mussten gut erzogene Kinder in den 1950ger noch einen Knicks machen?
            Ja, Araminta, muss wohl so gewesen sein - Was meine Klassenkameradinnen angeht, da waren es dann schon die 60-er Jahre bzw. Mitte der 60-er.

            Mir ist gerade eben noch dazu eingefallen, dass mein Vetter (*1955 in München) immer einen Diener gemacht hat, daran erinnere ich mich.
            Das tat er auch meinen Eltern gegenüber, wohingegen ich meiner Tante und meinem Onkel gegenüber nie einen Knicks gemacht habe. Soweit ich mich erinnern kann, habe ich das überhaupt nie getan .

            Bei meinem Vetter mag das aber auch daran gelegen haben, dass sein Vater aus einem kleinen Dorf im heutigen Tschechien stammte und seine eigene Mutter bis zu deren Tod grundsätzlich gesiezt hat. Vielleicht hatte man dort eine andere Kultur bzw. ein anderes Verständnis von Respekt?
            Zuletzt ge?ndert von scheuck; 05.12.2018, 23:32.
            Herzliche Grüße
            Scheuck

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            • Salzkind72
              Erfahrener Benutzer
              • 04.03.2015
              • 101

              #21
              Guten Abend,
              da ich Jahrgang 72 bin und sehr offen erzogen würde kenne ich "Knicks" und "Diener" nur aus Erzählungen meiner Eltern oder von Oma.
              Meine Mama erzählte immer das sie Sonntags auf dem Weg zur Kirche jedem Dorfbewohner knicksend oder Dienern grüßen mussten und dann oft die letzten Meter zur Kirche rennen mussten um ja pünktlich zu sein. Mein Papa erzählt immer das der Pastor und der Lehrer nicht nur den Diener sehen wollten sondern auch das zusammenschlagen der Hacken hören wollten sonst gab es eine Ohrschelle.
              Oma, Anfang 1908 geboren, erzählte immer das die Lehrerin von jedem Kind per Knicks o Diener mit Handschlag begrüßt werden wollte und jedes Kind sie mit " Guten Morgen Frl. Lehrerin" zu begrüßen hatte. Auch Oma obwohl es ihre Tante war.
              Genaue in der Stadt wenn das Frl. Lehrerin flanierte musste sie so angesprochen werden. Und immer schön reine Hände haben weil ja weiße Handschuh getragen wurden.
              Manchmal denk ich mir den Kids von heute täte das mal gut wieder ordentliche Benimm regeln zu lernen und auszuführen.

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              • Silke Schieske
                Erfahrener Benutzer
                • 02.11.2009
                • 4397

                #22
                Hallo in die Runde,


                Handgeben und Knicks kenne ich aus Kindertagen auch. Besonders bei den älteren Tanten und Onkels (Geschwister meines Papas)oder fremden Personen/Arbeitskollegen meiner Eltern, der Bruder meiner Mama wurde standesgemäß stürmisch umarmt.


                LG Silke
                Wir haben alle was gemeinsam.
                Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.

                Kommentar

                • Matthias Möser
                  Erfahrener Benutzer
                  • 14.08.2011
                  • 2264

                  #23
                  Früher gab es wenigstens noch gewisse Anstands- und Verhaltensregeln (!) und Umgangsformen, wenn man sich heute mal umschaut, kann´s einem anders werden.... Da wird vor einem z.B die Tür zugeschlagen, man ist sich im Auto selbst der Nächste und fährt auch so, einem älteren Menschen über die Straße zu helfen, fast schon die Ausnahme,von Zivilcourage und Zusammenhalt ist nicht mehr viel da.......etc.etc.


                  Grüße zum Nikolaus


                  Matthias
                  Suche nach:
                  Gernoth in Adelnau, Krotoschin, Sulmierschütz (Posen)
                  und Neumittelwalde/Kruppa (Schlesien)
                  Spaer/Speer in Maliers, Peisterwitz, Festenberg, Gräditz u. Schweidnitz (Schlesien)
                  Benke in Reichenbach, Dreissighuben, Breslau (Schlesien)
                  Aust in Ernsdorf, Peterswaldau, Bebiolka in Langenbielau (Schlesien)
                  Burkhardt in Nieder-Peterswaldau (Schlesien)
                  Schmidt in Nesselwitz u. Wirschkowitz im Kreis Militsch (Schlesien)

                  Kommentar

                  • consanguineus
                    Erfahrener Benutzer
                    • 15.05.2018
                    • 5525

                    #24
                    Zitat von Matthias Möser Beitrag anzeigen
                    Früher gab es wenigstens noch gewisse Anstands- und Verhaltensregeln (!) und Umgangsformen, wenn man sich heute mal umschaut, kann´s einem anders werden....

                    Das sehe ich ebenso. Knicks und Diener als solche mögen verstaubt sein, aber das, was dahintersteckt, nämlich dem Respekt vor anderen Menschen sichtbaren Ausdruck zu verleihen, ist, den 68ern sei "Dank", zusammen mit dem Knicks und anderen Umgangsformen den Bach runtergegangen.
                    Suche:

                    Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                    Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                    Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                    Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                    Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                    Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

                    Kommentar

                    • fps
                      Erfahrener Benutzer
                      • 07.01.2010
                      • 2152

                      #25
                      Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                      ...nämlich dem Respekt vor anderen Menschen sichtbaren Ausdruck zu verleihen, ist, den 68ern sei "Dank", zusammen mit dem Knicks und anderen Umgangsformen den Bach runtergegangen.
                      Ist das jetzt Mode, jede Fehlentwicklung auf "die 68er" zu schieben? Und wer sind die überhaupt? Kenne ich die?
                      Gruß, fps
                      Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

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                      • Alrunia
                        Erfahrener Benutzer
                        • 13.02.2010
                        • 173

                        #26
                        Danke fps!


                        Das hat vermutlich mehr mit einem allgemeinen Trend zu tun, als mit der Studentenbewegung, die ja nur einen geringen Teil der Gesamtbevölkerung ausmachte.


                        Meines Erachtens drücken Gesten, die einseitig sind (wie Knicks und Diener) keinen Respekt aus, sondern Unterwürfigkeit. Die hatte man ja den Menschen im Kaiserreich und davor eingetrichtert. Das hat einfach lange gedauert, bis diese Relikte sich auflösten.


                        Respektlos ist grußlos an Leuten vorbei zu gehen, wobei bei Kindern auch Unsicherheit dahinter stecken kann.
                        Zuletzt ge?ndert von Alrunia; 06.12.2018, 23:09.

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                        • bleu-de-pastel
                          Erfahrener Benutzer
                          • 30.03.2017
                          • 147

                          #27
                          Zitat von Alrunia Beitrag anzeigen
                          Danke fps!

                          Meines Erachtens drücken Gesten, die einseitig sind (wie Knicks und Diener) keinen Respekt aus, sondern Unterwürfigkeit. Die hatte man ja den Menschen im Kaiserreich und davor eingetrichtert. Das hat einfach lange gedauert, bis diese Relikte sich auflösten.
                          Liebe Forscher,

                          Diener und Knicks habe ich in meiner Kindheit als aufgesetzte hierachische Ehrenbezeigungen wahrnommen.

                          Ich fahre innerstädtisch regelmäßig mit dem ÖPNV (U-Bahn, Bus) und erlebe es sehr oft, dass junge Menschen mir auf nette Art und Weise ihren Sitzplatz anbieten, obwohl ich weder gehbehindert noch besonders klapprig bin.

                          Im familiären Umfeld hat sich ein freundschaftliches, höfliches Miteinander der Generationen etabliert - ich empfinde dies als sehr positiv.

                          Ich wünsche Euch einen erfüllten Tag mit freundlichen Menschen,
                          Gruß, bleu-de-pastel

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