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#1
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Benötige Hilfe
Hallo liebe Ahnenforscher,
vor langer Zeit (2010) habe ich mich hier angemeldet. Mein Vater (Jahrgang 1940) ist damals mit seiner Familie aus Schlesien (Zeiselwitz) vertrieben worden. Seitdem läßt mich die Sehnsucht nicht mehr los, mehr über dessen Familie zu erfahren. Hier im Forum bin ich auch fündig geworden, allerdings ist das viele Jahre her. Nun habe ich mich bei ancestry (hoffe, ich darf das hier nennen) angemeldet, um mehr zu erfahren. Ein paar Dokumente habe ich dort auch finden können. Jetzt habe ich folgende Frage: Mein Großvater (Franz Simon) ist als 27-jähriger im Jahr 1927 von Bremen nach New York ausgewandert, zusammen mit 2 Schwestern von ihm. Dazu habe ich auch die Dokumente zur Einwanderung gefunden. Mehr leider nicht mehr. Das Spannende für mich ist, dass er nach ein paar Jahren später von New York wieder zurück nach Schlesien gereist ist, um dort den elterlichen Bauernhof zu übernehmen. Dazu finde ich leider keine Angaben bei ancestry. Hat vielleicht jemand von Euch für mich Tipps, wie ich solche Dokumente finden kann? Bin für jede Hilfe dankbar! Christian Simon |
#2
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Hallo Christian
Meines Wissens hat Ancestry primär Daten zur Auswanderung von Europa nach Nord- und Südamerika, aber nicht den anderen Weg rum (also Amerika nach Europa). Da müsse man im europäischen Ankunftsland suchen, z.B. die Passagierlisten vom Ankunftshafen. Da ist aber meines Wissens leider kaum etwas online. Was du bei Ancestry evtl. noch suchen könntest, wäre der US-Census von 1930. Ich weiss allerdings nicht, ob da inzwischen alles indexiert ist. So könntest du allenfalls eingrenzen, wann er zurück ging. Oder weisst du das schon? 1940 war er ja offenbar wieder in Schlesien, wenn dann dein Vater geboren wurde. |
#3
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Hallo Garfield,
Danke für die Antwort! Am 25.06.1935 hat Franz Simon in Zeiselwitz geheiratet. Davor war er tätig bei der Brauerei Aneuser Busch in New York. Kann es sein, dass vor 1927 Agenten in Schlesien umhergefahren sind, um junge Menschen für solche Jobs anzuheuern? Ich frage mich, woher er das ganze Geld für eine Überfahrt gehabt hat (war ja nur ein kleiner Bauer)... Gruß Christian |
#4
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Zitat:
Zu Deutschland weiss ich leider nichts weiteres zu Auswanderung. Ich meine aber, dass Bauern nicht so arm waren wie man heute meint. Zumindest waren beispielsweise Tagelöhner oder allenfalls auch einfache Fabrikarbeiter im 19. Jhd. ärmer. Zu Süditalien kann ich sagen, dass es sich selbst (viele) Bauernfamilien irgendwie leisten konnten, in die USA, Kanada oder Südamerika auszuwandern. Bei ihnen stelle ich mir vor, dass da wohl viel gespart wurde, mit dem Ausblick auf ein besseres Leben. Ich weiss aber auch, dass es durchaus Rückkehrer gab (meine Urgrosseltern und ein Urgrossonkel aus Kanada, ein entfernter Verwandter zur selben Zeit aus den USA - der sogar mehrmals hin- und her fuhr). Bei der Schweiz weiss ich, dass zumindest bis ins 19. Jhd. hinein der Staat auch mal die Reisekosten übernahm, wenn sie dafür unbeliebte Bürger loswerden konnten. Andersgläubige, Gesetzesbrecher, Arme. Letztens hat ein Ahnenforscher einen langen Artikel geschrieben über eine Familie, die aus Bern in die USA auswanderten. Eigentlich wollte nur der wohlhabende Vater auswandern - die Obrigkeit stimmte dem aber nur zu, wenn er alle unehelich geborenen Kinder mitnehme. |
#5
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Schade an ancestry ist auch, dass ich jetzt zwar meinen Urgroßvater (Dominikus Simon aus Zeiselwitz bei Neustadt) kenne, ich aber seitdem nicht mehr weiterkomme.
Hat vielleicht jemand einen Tipp, wie und wo ich in meiner Ahnenforschung weiterkomme? Bin über jeden Tipp dankbar! Geändert von Christian1975 (18.06.2021 um 07:07 Uhr) |
#6
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Hallo Christian,
spannend ist ja, dass auf der 2. Seite der Passagierliste stand, dass er dauerhaft in den USA bleiben wollte und dass er durchaus Vermögen mitgebracht hat. Die Personenbeschreibung ist auch ziemlich interessant... Viele Grüße Annika |
#7
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Hallo Christian,
damit das Bild rund wird, stelle ich mal ein paar Links dazu, die zur Person gehören: *03.12 1901 Franz Simon in Zeiselwitz https://www.ancestry.de/imageviewer/...ue&pId=6305621 oo 23.06.1935 Franz Simon, Maria Theresia Höflich in Klein Pramsen https://www.ancestry.de/imageviewer/...ue&pId=6358645 Geändert von Balthasar70 (18.06.2021 um 09:48 Uhr) |
#8
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Hallo Christian,
vielleicht findet sich in diesen Unterlagen noch etwas zu seinem Lebenslauf und die familiären Umstände, zu finden im Bundesarchiv: ZLA 1/15479717 Simon, Franz Bestandsbezeichnung Lastenausgleichsbehörden - Positiv beschiedene Feststellungsakten nach dem Feststellungsgesetz (FG) und Reparationsschädengesetz (RepG) Aktenzeichen IV - Th Geburtsdatum 3.12.1901 Schaden Landwirtschaftsvermögen Staat Deutschland Kreis Neustadt O.S. Gemeinde Zeiselwitz Produzierendes Amt Steinfurt Unterlagenart Sachakte Benutzungsort Bayreuth |
#9
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Hallo Christian,
wenn Balthasar70 den richtigen Franz gefunden hat, war dessen Vater Dominik "nur" Gärtner. Nach dem schles. Güteradressbuch von 1937 (Aufnahme verm. Ende 1936) gehörte das Gut 44 in Zeiselwitz, Krs. Neustadt/OS, mit 21,5 ha einem Gregor Simon. Es gab aber noch eine Agnes Höflich, Gut Nr. 11, mit 21,6 ha, so daß Dein Franz vermutlich den elterlichen Hof seiner Ehefrau Maria Theresia Höflich übernommen hatte. Das Bundesarchiv in Bayreuth hatte eine Akte zum Antrag für Lastenausgleich, hier landwirtschaftliches Vermögen für einen am 3.12.1901 geb. Franz Simon aus Zeiselwitz, später Steinfurt, vorliegen. Der o.g. Gregor wurde 9.5.1885 geboren und lebte später in Siegen-Wittgenstein. Auch zum Namen Höflich liegen drei Akten aus Zeiselwitz vor. Zur Familie Simon in Zeiselwitz liegen im poln. Staatsarchiv Oppeln mehre Akten betref. Testamente, Grundbuchblätter usw. vor. Der Dominik S. wird auch erwähnt. Schau mal hier: https://www.szukajwarchiwach.gov.pl Simon Zeiselwitz eingeben MfG Manni Geändert von Manni1970 (18.06.2021 um 10:19 Uhr) |
#10
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Hallo Balthasar,
vielen Dank für den wertvollen Hinweis. @Manni: dort habe ich schon nachgesehen. Leider liegt kein Scan vor, habe den aber angefragt (ob die das machen, weiß ich natürlich nicht). Eine Tante von uns hieß Höflich, da gab es also verwandschaftliche Beziehungen. Franz Simon kehrte von New York nach Zeiselwitz in Schlesien zurück, um den elterlichen Hof zu übernehmen. Vorher war er vermutlich bei der Brauerei Anheuser in New York als Handlanger tätig, konnte dort aber wohl nie richtig Fuß fassen. Dort habe ich nachgefragt, es gibt aber keine Akten mehr. Als er die Nachricht seiner Familie erhielt, dass der Vater gestorben war, kehrte er zurück in seine Heimat und übernahm den Hof. 1935 heiratete er Maria Schreiber. 1945 schließlich wurde er mit seiner Familie vertrieben und fand seine Heimat im münsterländischen Borghorst. |
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