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  • weev
    Benutzer
    • 24.12.2014
    • 26

    Frakturabkürzung

    1861, Neuß, Niederrhein,


    Was bedeuten die Abkürzungen bei Coppenrath?

    Kasstor

    Das sind die Anfangsbuchstaben der offenbar drei Vornamen des Herrn Coppenrath; oder meintest Du etwas Anderes? Ihm wollte man wohl keine zweite Zeile spendieren.
    Bei D 25 handelt es sich um die seinerzeitige Stadteinteilung in Distrikte und Hausnummern.
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    • Ahnenforscher Österreich
      Benutzer
      • 01.03.2015
      • 93

      Matriken Berufsbezeichnung Bauers?

      Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1806
      Region, aus der der Begriff stammt: Ferschnitz, NÖ, Österreich


      Liebe Ahnenforscher!

      Es kommt in Matrikeln immer wieder vor, dass Berufsbezeichnungen wie Bauers, Schmiedmeisters, Holzarbeiters o.Ä. vorkommen.

      Im Anhang habe ich ein Beispiel mit Bauers hinzugefügt.

      Weiß jemand, warum oft dieses Endungs - s geschrieben wurde und ist dies gleichzusetzen mit Bauer, Schmiedmeister bzw. Holzarbeiter?

      Danke!!
      Liebe Grüße
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      • iehu
        Erfahrener Benutzer
        • 06.10.2009
        • 619

        "des Gerichts" und "des Rats"

        Jahr, aus dem der Begriff stammt: 17. Jh.
        Region, aus der der Begriff stammt: Württemberg

        in Kirchenregistern finde ich öfters die Formulierung Martin Maier, des Gerichts oder Hans Wößner, des Rats. Sind die Bezeichnungen mit Gerichtsverwandter bzw. Ratsverwandter gleichzusetzen?

        Alter Mansfelder

        diese Bezeichnungen bedeuten, dass die Genannten Mitglieder des Gerichts bzw. des (städtischen) Rates waren. In manchen Gegenden heißen sie dann auch Rats- oder Gerichtsverwandte.





        Forschungsergebnisse und Hilfsmittel auf www.uwe-heizmann.de
        Quellen zur südwestdeutschen Militärgenealogie auf www.uwe-heizmann.de/militaer.html
        Quellen für die Biografien von Bergleuten in Baden-Württemberg auf www.uwe-heizmann.de/bergleute.html

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        • BettinaT
          Benutzer
          • 15.06.2016
          • 52

          Lateinischer Eintrag im Kirchenbuch ... Bitte um Übersetzung

          Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1776
          Region, aus der der Begriff stammt: Lippe

          ...in einem Kirchenbucheintrag steht ... mit Datum vom 23.10.1776 ... folgender Text:
          Ist Töns Henrich Mügge, des wayland Johann Henrich. Mügge, gewesener Mittelkötters in der Oberwüsten, ehelich nachgebliebener Sohn, mit Anna Maria Ilsabein, Albert-Diederich Klokken, des wayland Albert-Diederich Klocken, aus Steinbrüntrup, Amts Vlotho, Kirchspiel Valldorf, ehelich nachgelassener Tochter, praevia trina proclamat.utrobiq facta copuliret.

          Gast malu


          nach drei vorherigen Proklamationen wurde die Trauung vollzogen.

          Wenn die Brautleute aus zwei Kirchspielen stammten, war das vorgeschriebene Procedere, von beiden Kanzeln zu verkünden.





          Informationen gesucht zu:

          Treseler + Wellpott aus Espelkamp/Isenstedt und Umgebung (z.T. auch Wismar, Ruhrgebiet + USA)°°° Gronemeier + Meier aus Bad Salzuflen/Schötmar und Umgebung (Wüsten, Retzen, Breden, Papenhausen, usw.) °°° Kerksiek aus Werther/Westf. und Umgebung (Arrode) sowie

          Dunker aus Mühlhausen/Thüringen °°° Bachmann + Breitbarth aus Oberdorla °°° Berninger aus Körner °°° Kehlbacher aus Goldap/Ostpr. °°° Wyrwas aus Olschewo/Posen °°° Dygutsch aus Maratken/Ostpr.

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          • AlexanderM1976
            Erfahrener Benutzer
            • 04.05.2015
            • 410

            Todesursache: Hertion?

            Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1774
            Region, aus der der Begriff stammt: Halberstadt, Preußen

            ich versuche gerade herauszufinden, was die Todesursache "Hertion" sein könnte - ohne Erfolg.. vielleihct lese ich auch nur falsch, aber für mich steht da das mein ur-Ur-Ur-Ur-Urgroßvater an der Hertion gestorben sei..

            awilde

            könnte es vielleicht "Hectica" heißen?


            Brunoni

            Hection - Verwirrung?

            AlexanderM1976

            Hectica würde Sinn machen - vor allem da zur selben Zeit einige mit der selben Todesart im Kirchenbuch vermerkt sind (leider auch nicht anders zu lesen als Hertion oder Hartion bzw Hertien ) - also alles für eine Seuche spricht...

            Mariolla

            also ich lese Hection.
            Hektik - Gehirnhautentzündung, Typhus
            Hecticus - Diphterie
            Alles waren Seuchen und mit hoher Sterblichkeit verbunden.

            Friedrich

            ich stimme dem Hectica zu. Es ist schlicht in beiden Fällen ein durchaus gebäuchliches, aber leicht zu verwechselndes c, was die Sache verkompliziert.
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            • Tirola
              Erfahrener Benutzer
              • 24.12.2011
              • 372

              Hofstattler, Hofstattbesitzer

              Jahr, aus dem der Begriff stammt: um 1850
              Region, aus der der Begriff stammt: Niederösterreich, Amstetten

              was ist ein Hofstattbesitzer, auch Hofstattler?
              die Bezeichnung kommt in mehreren Pfarren öfters vor, sodass nicht von einem Hofnamen ausgegangen werden kann.

              Gast malu

              der Besitzer einer Hofstatt / Hofstätte.
              Zur Hofstatt sh. Wikipedia.

              Gerald27

              ist zwar regional in ganz Österreich unterschiedlich, grob kann man aber folgende Unterteilung treffen:
              Meierhof (ca. 90 Joch)
              Hof (50-60 J.)
              Hube (ca. 30 J.)
              Gut (ca. 15)
              Lehen (ca. 15)
              Hofstatt (ca. 15)
              Sölde (ca. 8)
              Häusl (ca. 4)
              1 Joch (öst.) = 5754m²
              schöne Grüße
              Wolfgang

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              • Barb*23*
                Benutzer
                • 17.06.2016
                • 33

                Krankheit in England um 1815: Fluss des roten Rohrs

                Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1815
                Region, aus der der Begriff stammt: Hull / England

                Hallo,
                ich habe einen Brief meiner Vorfahren von 1815 aus England, da wird geschrieben, dass alle Kinder das Fieber hatten, was in England "Fluss des roten Rohrs" genannt wird und wodurch ein Kind verstorben ist.
                Weiß vielleicht jemand welche Krankheit das ist?
                Schon mal vielen Dank
                Viele Grüße
                Barbara

                Kommentar

                • Ortschronist
                  Erfahrener Benutzer
                  • 28.12.2011
                  • 179

                  Erklärung des Begriffs Seiger

                  Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1627
                  Region, aus der der Begriff stammt: heutiges Eichsfeld

                  heute habe ich mal eine Frage, die nicht unbedingt mit der Ahnenforschung zu tun hat. Beim Durchsuchen alter Kirchenbücher wurden in zwei verschiedenen Orten der Begriff Seiger erwähnt. Einmal Seiger stellen, ein zweites Mal ähnlich. Mann könnte ja von Zeiger ausgehen, aber unsere Kirche hatte zu dem Zeitpunkt noch keine Turmuhr. Ist von euch irgendjemand beim Studium alter Kirchenbücher evtl. auch schon einmal auf diesen Begriff gestoßen und kennt eine andere Bedeutung dieses Wortes.

                  Karl Heinz Jochim

                  ich kenne den Begriff auch nicht, aber WIKIPEDIA meint dazu:
                  Das Adjektiv seiger (oder saiger) ist ein im Bergbau und in der Geologie meist synonym für senkrecht, lotrecht oder vertikal verwendeter Begriff, der zur näheren Beschreibung der Raumlage bergbaulicher oder geologischer Gegebenheiten benutzt wird.
                  Also einfach etwas "senkrecht (hin) stellen".

                  Tempelherr

                  der Begriff Seiger weißt in Deinem Zusammenhang auf einen Wächter hin. Viele Kirchtürme hatten einen Seigerturm in welchen Handwerker saßen z.B. Schuster welche gleichzeitig die Feuerwache über nahmen. Weigern nennt man auch das Trennen von Metalllegierungen, was hier wahrscheinlich nicht gemeint ist.

                  henrywilh

                  Ein "Seigerturm" ist aber doch ein Turm, auf dem sich ein "Seiger" befindet, und das ist ein altes Wort für "Turmuhr".
                  Habe meine Weisheit auch nur aus booksgoogle, aber das ist dort eindeutig.
                  Das Gegenargument, dass die betreffende Kirche damals noch keine Uhr gehabt habe, relativiert sich vielleicht durch so einen Hinweis:


                  Alter Mansfelder

                  Seiger sind in diesem Zusammenhang Uhrzeiger. Wenn der Begriff mit Bezug auf das Hüttenwesen gemeint wäre, dann wäre das aus dem Kontext leicht ersichtlich.

                  Verano

                  im Bahlow S. 479 wird der Name Seiger folgendermaßen erklärt:
                  mhd. Seiger, „Waage“ (dann auch Uhr), vgl. Seygermaker, Seigerschmidt, vgl. mhd seigerer „Prüfer der Münzgewichte“, Seygermeister.
                  Dazu ein Link:
                  http://drw-www.adw.uni-heidelberg.de...&term=seigerer

                  Habe noch etwas gefunden:
                  Zitat: … es geschieht mit dem seiger, der münzwage …
                  http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WB...&lemid=GS25234
                  http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WB...&lemid=LS03324

                  henrywilh

                  Es ist aber nicht richtig, die Worterklärungen in dem zitierten Wörterbuchnetz auf die Münzwaage zu verengen, denn dort wird auch die Turmuhr angeboten.
                  Und das passt doch 1000x besser zu "Seiger stellen" (#1 von Ortschronist)!
                  Dazu, genau aus dem zitierten Woerterbuchnetz, auch die Erklärung für den Übergang von "Waage" zu "Uhr":
                  ..., dasz die ältesten groszen thurmuhren nach der charakteristischen, einer wage (seigære) ähnlichen unruhe seiger genannt wurden, einem horizontal schwingenden, an beiden enden mit gewichten beschwerten wagebalken (diese alten thurmuhren heiszen deshalb auch waguhren). die verschiebung der an diesem wagebalken befestigten gewichte diente zur regulierung des ganges der uhr. das wort wird in der schriftsprache allmählich von uhr verdrängt ...

                  DianaSchlößin

                  Ich habe auch noch was ergänzendes gefunden:
                  Seig
                  ...: -ermacher: Uhremacher
                  -erschmied: Großuhrenmacher
                  -ner: (Groß-) Fischer
                  Quelle: Familienkundliches Wörterbuch S. 143
                  http://shop.ahnenforschung.net/produ...-rterbuch.html

                  henrywilh

                  Ortschronists Aussage, es habe dort noch keine Turmuhr gegeben, und die Formulierung "Seiger stellen" (nicht: Z eiger!), die im KB stehen soll, schien mir dadurch erklärbar, dass die Turmuhren, die als "Seiger" bezeichnet wurden, keine Zeiger hatten, sondern die Zeit durch Glockenschläge verkündeten - so dass es so aussah, als habe der Turm gar keine Uhr (im späteren Sinne). Dazu eben die Fundstelle:
                  http://forum.ahnenforschung.net/atta...chmentid=80299

                  Ortschronist

                  danke erst einmal für Eure vielen Gedanken.
                  Dank Eurer Ideen nehme ich jetzt an, dass mit dem Seiger eine Vorrichtung zum Stundenglockenschlagen gemeint ist. Wenn das zutreffen würde, waren meine Vorfahren sicherlich auch schon sehr weit voraus mit der Beschaffung der Technik. Ich rede immer noch vom Jahr um 1625. Die Einwohnerzahl lag damals auch nur bei höchstens 200 Menschen. Aber im Ort gab es auch zwei Adelsgeschlechter, evtl. kam von dort auch finanzielle Hilfe für die Anschaffung der Technik.
                  Wie schon oben beschrieben hatte unsere kleine Kirche definitiv keine Turmuhr, vor 1898 noch nicht einmal einen richtigen Turm nur einen kleinen Dachreiter. In ihm waren zwei Glocken untergebracht, eine so tief im Dach, so dass sie nur schlecht zu hören gewesen sei.

                  rigrü

                  Ich bin im südwestlichen Sachsen auch auf den Begriff gestoßen, mal als Seiger auf der Kanzel (also als Sanduhr), mal als Turmuhr (dann ist z. B. auch von Seigerschmier[e] die Rede). Selbst eine an einer Dorfkirche angebrachte Sonnenuhr war eine Möglichkeit, die Zeit anzuzeigen. In welchem genauen Zusammenhang erscheinen denn die Seiger in den beiden Kirchenbucheinträgen?

                  Zedler begrenzt es auf die Sanduhr: http://www.zedler-lexikon.de/index.html?c=blaettern&seitenzahl=773&bandnummer=3 6&view=150&l=de

                  Brunoni

                  im Sprachgebrauch wird so im Südharz die Uhr bezeichnet (Kirchensaijer).

                  rigrü

                  Müsste funktionieren: http://www.zedler-lexikon.de/index.h...er=36&view=150

                  Artsch

                  ich gehe wie rigrü davon aus, dass die Sanduhr gemeint ist.
                  Die konnte man also auf einer Fläche (hin)stellen oder beispielsweise an der Wand anbringen. Auch war die Zeit, die sie benötigte, beim Bau einstellbar und konnte vielleicht noch verändert werden.
                  Um einmal so eine Glocke sich anzuhören, schlage ich vor bei youtube folgendes aufzurufen: Pleußen Geläut
                  Auch die dazugehörige Beschreibung ist interessant.
                  Diese Glocke hing früher in einem Wohnhaus. Als damaliger Ohrenzeuge kann ich bestätigen, das eben diese Glocke weithin zu hören war. Im Haus hörte man, bevor die Glocke läutete, wie sie in Gang gesetzt wurde. Das Gebälk knarrte. Man spürte die Schwingungen. Allein dieses Erlebnis und das dabei entstehenden Gepolter , ließ mich beim ersten Mal an einen Hauseinsturz denken. Unglaublich laut und erhaben erklangen dann die Glockenschläge. Ein Ohrenschmaus!!! Vielleicht nicht jedermanns Sache, aber für mich war es immer wieder ein Genuß, so nah als möglich dran zu sein. Das jetzt zuhörende Geläute ist wie damals, als es noch Handbetrieb war.
                  Wie die vorige Glocke vor dem Krieg klang, weiß ich nicht zu sagen.

                  henrywilh

                  Leider ist die dortige Behauptung, nur die Sanduhren würden "Seiger" genannt, doch mehr als zweifelhaft. Gegenbeispiele:
                  https://books.google.de/books?id=muI...seiger&f=false
                  https://books.google.de/books?id=FWR...seiger&f=false
                  https://books.google.de/books?id=cHs...seiger&f=false
                  https://books.google.de/books?id=v-B...seiger&f=false
                  Der letzte Beleg stammt sogar von 1559 und spricht im Zusammenhang mit Seiger von "Stunde geschlagen". Damit kann ja keine Sanduhr gemeint sein.

                  Ortschronist

                  hier noch einmal ein genauerer Zusammenhang in den Kirchenrechnungen:
                  Ausgabe ahn gelde 1626
                  15 gg .... Martin Koch vom Seiger stellen.
                  Der ähnliche Eintrag aus einem anderen Ort (beide Orte hatten nichts miteinander zu tun)
                  1670 erhält ein Wagener Wigand 12 Albus für den Seiger stellen
                  Für eine Sanduhr umzustellen bekam doch sicherlich keiner Geld, oder.

                  henrywilh

                  Wie soll das gehen? Das müsste doch in relativ kurzen Intervallen geschehen - quasi ständig, d.h. der "Steller" müsste sein Bett daneben aufschlagen. (Und was hätte die Gemeinde davon?)
                  Die Zitate sprechen für gelegentliches Stellen. Das kann nur ein mechanisches Werk gewesen sein.

                  rigrü

                  Wodurch lässt sich ausschließen, dass es in dem Ort zu dieser Zeit ein mechanisches Uhrwerk gab? Ich würde gerade umgekehrt argumentieren: Das Seigerstellen deutet ja gerade auf ein Uhrwerk hin.

                  Kasstor

                  wenn es aber doch wichtig und eine Turmuhr eben nicht vorhanden war!?
                  Hier (auf pdf-S. 8) noch eine Begebenheit: http://www.auferstehungskirche-dresd...FebMar2013.pdf

                  Ortschronist

                  jetzt weiß ich auch nicht weiter, ich werde mal weiter in den Rechnungsbüchern stöbern. Evtl. wird ja irgendwann einmal das Wort Uhr fallen. Ich versuche mal ein Foto von der Kirche anhängen. Dort sieht man den Dachreiter, aber es ist keine Uhr zu erkennen. Auch ist diese Aufnahme von etwa 1890, also auch noch viel später als 1627. Warum soll es dann früher eine Uhr gegeben haben und dann 250 Jahre später keine mehr.

                  rigrü

                  Nach menschlichem Ermessen ist es aber wohl deutlich wahrscheinlicher, dass das "Seigerstellen" einfach die (einfache) Wartung inklusive Aufziehen/Stellen einer mechanischen Uhr war und nicht das Herumdrehen einer Sanduhr an der Kanzel, für das der Pfarrer sicher keine Hilfe brauchte.

                  Das Foto würde mich interessieren. Dass es 1890 keine Uhr gab, schließt aus meiner Sicht eine frühere Uhr jedenfalls nicht aus. Ich würde stichprobenartig z. B. um 1750 schauen, ob irgendwo noch weitere Hinweise in den Kirchenrechnungen vorhanden sind. Wenn du einen umfangreichen Zugriff auf das Pfarrarchiv hast, können auch Instruktionen für den Kirchner oder den Schulmeister Hinweise auf deren Aufgaben, z. B. das Uhrstellen, enthalten. In den Rechnungen sind oft auch Ausgaben größerer Reparaturen der Uhr enthalten. Da hilft allerdings wohl nur ein systematisches Durchsehen der Rechnungen (was ich [für einen Ortschronisten] ohnehin empfehle).

                  Kasstor

                  Fragt sich nur, was für eine Uhr hier beschafft werden sollte.
                  https://books.google.de/books?id=Pvx...len%22&f=false

                  rigrü

                  Die Formulierung "kein Seiger im Dorffe" deutet aus meiner Sicht auf eine Uhr hin, die im Dorf für alle sichtbar war, nicht unbedingt auf die Sanduhr an der Kanzel.


                  Auch das zitierte Synodal-Dekret von 1624 macht keine genaueren Angaben. Miniaturansicht angehängter Grafiken

                  Ortschronist

                  Wie oft musste denn der Seiger gestellt werden?

                  rigrü

                  Wie so oft erklärt es die sächsische Kirchenordnung von 1580 noch ein bisschen genauer. Wikipedia meint, dass die Schlaguhren teilweise täglich neu nach der Sonnenuhr gestellt wurden. In jedem Fall werden die Uhren regelmäßig aufgezogen worden sein. Miniaturansicht angehängter Grafiken

                  rigrü

                  Noch eine ganz andere Frage: Das Bild zeigt ja die Kirche in Burgwalde. Die wurde laut Wikipedia erst 1700 gebaut. Die jetzige Kirche hat also gar keine Aussagekraft darüber, wie die Kirche im 17. Jh. ausgesehen haben könnte - sofern es überhaupt eine gab? Etwas verwirrend

                  Ortschronist

                  Dies habe ich ja schon erwähnt. Der Vorgängerbau war eine einfache Holzkirche, der jetzige steinerne Chor soll aber von der ersten erbauten Kirche stammen.
                  Deshalb hatte ich ja Zweifel an einer Turmuhr um 1627. Der Vorgängerbau unserer Kirche war sicherlich noch schlichter in seiner Form und sicherlich auch ohne Uhr, womit wir wieder am Anfang wären.
                  In den Kirchenrechnungen wurden auch viele bauliche Arbeiten erwähnt, eine Vorgängerkirche gab es definitiv. Da gibt es keine Zweifel.
                  Das Bild habe ich nur erwähnt weil ich denke, eine Erweiterung fällt immer besser aus wie ein Vorgängerbau. Wenn man damals eine Turmuhr gehabt hätte wurde sie sicherlich auch in einem Nachfolgebau eingebaut.

                  henrywilh

                  Zitat:
                  Zitat von Kasstor
                  Fragt sich nur, was für eine Uhr hier beschafft werden sollte.

                  Ganz offensichtlich eine mechanische.

                  Überhaupt ist die Sache nach allen vorgebrachten Fundstellen plus vernünftiger Erwägung schon lange klar. Der zu stellende Seiger KANN nur ein mechanisches Werk gewesen sein.

                  Alter Mansfelder

                  mehr als Spekulation ist das aber nicht. - Vielleicht war der Vorgängerbau auch besser ausgestattet und nun fehlte das Geld?
                  Wie stark war das Dorf denn durch den Dreißigjährigen Krieg in Mitleidenschaft gezogen worden? Könnte da ein Vorgängerbau zerstört/ beschädigt/ abgebrannt oder um technische Errungenschaften erleichtert worden sein?

                  rigrü

                  Vielleicht war die Uhr vor dem Umbau des Dachreiters nach Norden ausgerichtet? Ich bin gespannt ob sich im 18. oder auch 19. Jahrhundert noch Hinweise auf eine Uhr finden lassen.

                  Ortschronist

                  Nach Norden ausgerichtete Uhr hätte keinen Sinn gemacht, die Kirche liegt am Rand der Ortschaft. In direkter nördlicher Linie gibt es und gab es nur Wiesen und Weiden.
                  Das der Seiger ein mechanisches Werk ist, ist mir schon klar. Aber ich bin auch der Meinung das der Seiger nicht mit dem Uhrenzeiger gleich zusetzen ist. Warum sollte jemand Lohn bekommen um den Uhrenzeiger zu stellen.
                  Eine genaue Antwort konnte ich aus den vielen Meinungen hier nicht entnehmen. Viele Köpfe, viele Meinungen.
                  Aber ich beantworte halt jede Frage und möchte alle Unklarheiten beseitigen.
                  Über Zerstörungen an Gebäuden im Dreißigjährigen Krieg schweigen die Quellen. Nur über den Viehbestand wird berichtet, da heißt es, es gab kein Vieh mehr.

                  rigrü

                  Die genaue Antwort ist: Als Seiger wurden Uhren bezeichnet. Das Seigerstellen bezog sich auf mechanische Uhren, die regelmäßig aufgezogen und gestellt werden mussten. Viele Meinungen dürfte es dazu nicht geben.

                  henrywilh

                  Ich verstehe nicht, warum du das Problem nicht als gelöst betrachtest.
                  Dass "Seiger" nicht = "Zeiger", ist längst klar (auch wenn das letztere Wort vom ersteren kommen soll).
                  Ebenso wurde konstatiert, dass nicht ein Zeiger zu stellen war, sondern das mechanische Werk.
                  Ich finde es ärgerlich, dass abwegige Ideen auf eine Stufe mit klar belegten und logisch hergeleiteten Antworten gestellt werden - nach dem Motto: Ach ja, es gibt halt viele Meinungen.

                  Ortschronist

                  da ist mir natürlich ein Fehler unterlaufen, statt nördlicher Richtung musste es aber westliche Richtung heißen. In westlicher Richtung gehen nur Wiesen und Weiden. Der Hauptort liegt aber in östlicher Richtung. Die Häuser die nach Nord/West zeigen sind erst in den letzten 100 Jahren dazu gekommen.
                  Dies nur zu meiner Verteidigung, bevor ich noch einen "Daumen runter" bekomme.

                  Ortschronist

                  Nun muss ich wohl langsam begreifen, dass meine kleine Dorfkirche im Jahr 1627 über eine Uhr verfügte. rigrü schreibt, dass Seiger gleichzusetzen ist mit Uhr.
                  Zu meiner Verteidigung möchte ich noch erwähnen, dass unter den Privatnachrichten die zu diesem Thema zusätzlich eingegangen sind, auch Leute dabei waren die mit den vielen Antworten hier auch nicht so richtig glücklich und zufrieden waren.
                  Vielleicht ist es doch besser auch andere Meinungen anzuhören. Ob sie Abwegig sind sollte jeder für sich selber entscheiden.

                  Anna Sara Weingart

                  die Kirche hatte wahrscheinlich keine von außen sichtbare Turmuhr, sondern eine Seiger-Glocke, die durch eine Uhrenmechanik getaktet, zeitgenau die Uhrzeit schlug.

                  Ortschronist

                  das ist doch mal eine Antwort mit der ich sehr gut leben kann.
                  So kann ich mir das alles auch gut vorstellen.

                  Anna Sara Weingart

                  Unter anderem weil der Aufwand für eine äußere Turmuhr in keinem Verhältnis zum Nutzen stünde.
                  Wenn eine Seiger-Glocke viertelstündlich schlägt, ist das ausreichend und sogar viel praktischer, weil hörbar, als ein äußeres Ziffernblatt am Turm, welches man häufig schwerlich während des Tagwerks im Blick haben kann.
                  Ich war z.B. die letzten Wochen bei meinem Vater im Dorf arbeiten, ca. 70m von der Kirche entfernt. Sie schlägt viertelstündlich, der Blick auf den Kichturm ist verdeckt. Das Ziffernblatt am Turm also wertlos. Der Uhrenschlag ist dagegen sehr nützlich während der Arbeit.
                  Ich denke ein Ziffernblatt könnte eher noch in sehr bergigen Gegenden nützlich sein, wo man das Ziffernblatt von größerer Entfernung besser sieht, als man den Uhrenschlag hört, z.B. falls die Windrichtung ungünstig steht.

                  rigrü

                  Grundsätzlich ist sicher eine Uhr ohne Ziffernblatt denkbar. Ob eine akustische oder eine visuelle Darstellung der Zeit praktischer war, lässt sich aus meiner Sicht aber nicht pauschal beantworten. Eine flächendeckende Untersuchung der Frage, wann Ziffernblätter in den Dörfern eingeführt wurden, wäre interessant.

                  Artsch

                  wie im obigen Anhang bereits beschrieben, gehe auch ich nur von einer Glocke und nicht von einer Uhr im heutigen Sinne aus.
                  Die im Beitrag 18 geschilderte Glocke hat bis heute keine (sichtbare) Uhr.
                  In "Die Dorfmarker Martinskirche" wird erwähnt, "1649 wird das altertümliche Wort Seiger durch das moderne Wort Uhr ersetzt."
                  Selbst wenn es damals eine sichtbare Uhranzeige gegeben hat, hatte die nur einen Zeiger für die Stunde. Vor der Einführung der genaueren Pendeluhr Ende des 17. Jahrhunderts, gab es wegen der Ungenauigkeit der Uhrwerke nur Stundenzeiger.
                  Bis ins 19. Jahrhundert wurde die wahre Ortszeit (täglich berechnet nach dem Sonnenstand) verwendet.
                  Weitere Aufgaben beim Seiger stellen, finde ich in "Geschichte des deutschen Volksschullehrerstandes (1790)" erwähnt. Aus dem Tagebuch eines Pfarrers aus dem Jahre 1662:
                  "Ihre (der Schulmeister) Faulheit beweiset sich unter andern auch im Läuten und Seigerstellen: denn da schnappen sie gar kurtz abe beim Läuten, zumahl wenn sie bey mehreren eingeführten Bet=Stunden und Kinder=Lehren öffter läuten müssen, als sie vormals gethan, läuten sie auff zwey oder drey mal kaum so lange, als vorher auff ein mal; denn sie wissen in allen Dingen ihren Vortheil, daß der Priester, er mache es wie er wolle, allenthalben von ihnen betrogen wird ... Aus Faulheit ziehen sie den Seiger nicht zu rechter Zeit auff, stellen und richten ihn auch nicht recht, sonderlich wenn sie den vorigen Abend zu gast gewesen ... Sehen nicht in Calender, wenn die Sonne auff= oder untergehet ... Haben sie des Winters das Gewicht beschwert, wenn es zu leichte gewesen, so lassen sie es aus Faulheit auch den ganzen Sommer durch daran hengen und verursachen also, daß die Uhr zu geschwinde gehet. Wenn der Uhr nur das geringste fehlet, wollen sie keine Hand anschlagen, da sie ihm doch mit geringer Mühe helffen könten, sondern es soll gleich ein Uhrmacher da seyn und ihnen auffhupffen." Sieben böse Geister.

                  Christian Benz

                  flächendeckend ist das zwar nicht, aber hier ein kleiner Auszug aus dem Buch von Harry Kühnel (Hrsg.): Alltag im Spätmittelalter.Zitat: Diese Türmeruhren, wie jene um 1350 [...] mahnten den Türmer durch ein Weckzeichen, alle Stunden die Stundenzahl auf der Glocke anzuschlagen. [...]
                  Die Räderuhren [mit Schlagwerk] verbreiteten sich [in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts und Anfang des 15. Jahrhunderts] sehr rasch in den deutsch Territorien [...]
                  Als im Jahre 1425 auf dem Rathaus zu Magdeburg [...] eine Uhr eingebaut wurde, zeigte der "wiser" (= Zeiger) jede Stunde und jede halbe Stunde an [...] damals begann der Übergang von der akustischen zur visuellen Wahrnehmung der Uhr.

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                  • Forscher_007
                    Erfahrener Benutzer
                    • 09.05.2012
                    • 3929

                    Welcher Monat

                    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1743
                    Region, aus der der Begriff stammt: Westerwald

                    kann mir jemand sagen welches Datum mit dem 13 Solis 1743 gemeint ist?

                    tvogel17

                    welches Datum hatte denn der Eintrag davor?
                    "Solis Die" heißt nur "am Sonntag". Könnte evtl. der 13. Januar gewesen sein.
                    Oder der 13. Sonntag?

                    Xtine

                    ich fürchte solis die bzw dies solis heißt einfach nur Sonntag.
                    Also einfach mal im Kalender schauen, ob im Januar, Februar oder März der 13. ein Sonntag war. Danach kommt ja der 17. März.
                    Oder ist gar auf der Seite vorher auch noch was aus dem selben Jahr? Dann prüfe den Eintrag vorher, vielleicht ist es dann ja klar.
                    P.S. Der 13. Januar 1743 war ein Sonntag
                    Datierung der Feiertage im deutschen Kirchenjahr. Umrechnung der lateinischen Datumsangaben in den Kirchenbüchern.


                    Forscher_007

                    Der 13 Januar 1743 war ein Sonntag. Passt ja auch zum nächsten Eintrag 17 Marty.
                    Zuletzt geändert von Forscher_007; 21.04.2017, 17:35.
                    Mit freundlichen Grüßen

                    Forscher_007

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                    • armadina
                      Benutzer
                      • 20.07.2016
                      • 10

                      Hilfe bei einem Taufeintrag für uneheliches Kind

                      Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1862
                      Region, aus der der Begriff stammt: Württemberg

                      in einem Taufbucheintrag steht bei einer unehelichen Tochter der Eintrag beim Vater:
                      Vater: der ledige Norbert Weigel von hier
                      gestattet dem Kinde seinen Namen
                      Oberamts-Protokoll 25. Aug 62

                      Kann mir jemand sagen was dies zu bedeuten hat? Geboren wurde das Mädchen im Dezember 1962. Das Kind hat bis zur Hochzeit den Nachnamen der Mutter getragen.

                      AUK2013

                      stimmen Deine Zeitangaben?
                      Hatte der Vater ein Oberamts-Protokoll ???? vom 25. Aug 62, vor der Geburt des Kindes im Dezember 1862.

                      Anna Sara Weingart

                      Der Eintrag bedeutet:
                      - Norbert Weigel ist der leibliche Vater.
                      - Das Kind darf den Familiennamen seines leiblichen Vaters führen, obwohl seine Eltern nicht verheiratet sind.
                      Da die Eltern aber offenbar sowieso bald darauf heiraten, braucht das Kind die im Oberamts-Protokoll festgehaltene Erlaubnis nicht in Anspruch zu nehmen.
                      Das Protokoll kann wohl auch schon vor der Geburt angefertigt worden sein. Die Schwangerschaft war ja Ende August bereits sichtbar.

                      der Sinn der Gestattung durch den Vater ist ja, dem Kind den "Makel der unehelichen Geburt" zu ersparen.
                      Daher macht es Sinn, dass solch ein Protokoll vor der Geburt/Taufe des Kindes erstellt wird.
                      Erläuterung Beispiel zur damaligen Handhabung der Einträge im Kirchenbuch (Hannover): https://books.google.de/books?id=_fo...0Namen&f=false

                      Zitat:
                      Zitat von armadina
                      ... Denn geheiratet haben sie bis zum Tod der Mutter 13Jahre später nie. ...

                      OK, dann hab ich was missverstanden. Der Norbert Weigel war vielleicht keine "gute Partie"?

                      These:
                      Will eventuell heißen: der Makel der unehelichen Geburt wog weniger schwer, als der Makel, dass Norbert Weigel der Vater war?

                      PNS

                      ....oder der Vater war verstorben, noch bevor die Hochzeit stattfinden konnte.

                      Kommentar

                      • iehu
                        Erfahrener Benutzer
                        • 06.10.2009
                        • 619

                        Sindelfinger Chronik

                        Jahr, aus dem der Begriff stammt: Pfeilsticker: 1963
                        Region, aus der der Begriff stammt: Württemberg

                        im Pfeilsticker (§ 3257), aber auch im württembergischen Pfarrerbuch (https://www.wkgo.de/personen/suchede...=gnd:123508029) ist angegeben, dass in der "Sindelfinger Chronik" unter Nr. 792 der Lebenslauf von Christoph Binder, Abt von Adelberg, zu finden ist.
                        Was ist die Sindelfinger Chronik?
                        Zwar habe ich im Katalog der WLB das Buch "Sindelfinger Chronik des Pfarrers Georg Reipchius 1553 bis 1598 : ausgezogen aus dem ältesten Kirchenbuch / und mit Einleitung, Anmerkungen und Registern versehen von Adolf Rentschler" gefunden, da es aber nur 137 Seiten hat und besagter Lebenslauf unter Nr. 792 zu finden sein soll, bin ich unsicher, ob das die gesuchte Sindelfinger Chronik ist.

                        Anna Sara Weingart

                        zwei Quellen kommen wohl in Frage, siehe Nr.1 und Nr.4: http://swb2.bsz-bw.de/DB=2.339//CMD?...93.197.31.8,FY
                        Du erwartest allerdings zu viel, wenn Du meinst, dass dort ein "Lebenslauf" zu finden wäre!

                        Spargel

                        hier ist eine ausführliche Biografie des Christof Binder und seiner Familie zu finden.
                        https://archive.org/stream/Biographi...waben_djvu.txt
                        mit Strg/f Christof Binder eingeben
                        Forschungsergebnisse und Hilfsmittel auf www.uwe-heizmann.de
                        Quellen zur südwestdeutschen Militärgenealogie auf www.uwe-heizmann.de/militaer.html
                        Quellen für die Biografien von Bergleuten in Baden-Württemberg auf www.uwe-heizmann.de/bergleute.html

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                        • betzyfraitag
                          Erfahrener Benutzer
                          • 29.01.2013
                          • 134

                          Unbekanntes Symbol

                          Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1740
                          Region, aus der der Begriff stammt: Schleswig-Holstein

                          In einem Vermessungsbrief kommt im Text ein Symbol (oder ein Buchstabe?) vor dessen Bedeutung sich mir nicht erschließt:
                          Das Haustedt, Kohl und Apffelhoff nebst
                          die Töfte, sind in allen _ _ _ _ _ _
                          ??worunter sich 1½ Schip Freyland befinden soll.
                          Insgesamt enthält das Dokument nicht viel mehr Textzeilen als diese 3, also keine Aufzählung oder Nummerierung. Das es ein Buchstabe sein könnte, darauf deutet der Punkt hin, nur wäre dann die Frage wofür er stehen soll.
                          Eine Vermutung von mir war, ist das es sich um einen Vorläufer des Et-Zeichens handelt, doch gibt es da eigentlich keine Übereinstimmung mit dessen Ursprüngen…


                          Friedrich

                          rein spekulativ: Geht die Schrift rechts vom Dir eingestellten Bild weiter? Dann ware das Symbol möglicherweise ein NB (Notabene, also Zusatzbemerkung).

                          betzyfraitag

                          Auf der rechten Seite geht es noch weiter, aber nur mit den Zahlen zur Flächengröße.

                          Friedrich

                          Genau das meinte ich. Dann hat nämlich die NB auch Sinn.
                          Angehängte Dateien

                          Kommentar

                          • Gunther11
                            Erfahrener Benutzer
                            • 03.06.2016
                            • 291

                            Milchpächter - Berufsklärung

                            1920, aus Memel

                            Milchpächter?
                            Liege ich richtig, dass der Milchpächter so zu sagen die Kühe gepachtet hat um dann die Milch auf eigene Rechnung zu verwerten/verkaufen?

                            animei




                            Anna Sara Weingart


                            Die Originalquelle von 1830 belegt aber Gunthers Definition, siehe:
                            https://books.google.de/books?id=vr0...4chter&f=false
                            Vielleicht wurde der Begriff später erweitert.

                            Der Milchpächter ist wirklich nur der Zwischenhändler/Großhändler
                            (Gunthers Definition dagegen entspricht einem "Kuhpächter").
                            Der Milchbauer/Gutsverwalter schließt einen langfristigen Vertrag, dass der Milchpächter ihm die Milch zu einem bestimmten Preis abnehmen muss. Der Bauer muss die Qualität und Menge liefern.
                            Wenn der Milchbauer (bzw. das Gut) hohe Milcherträge hat, dann nehmen ihm mehrere Milchpächter die Milch ab.

                            henrywilh

                            Auch Quellen, die etwas näher an 1920 sind, sprechen dafür, dass Milchpächter die Direkt-Aufkäufer der Milch bei den Landwirten sind.
                            https://books.google.de/books?id=wU4...JwAHcQ6AEIQzAD

                            Anna Sara Weingart

                            Ja richtig. Entweder Milchhändler beim Endkunden oder Zwischenhändler. Beides möglich in seinem Tätigkeitsbereich.
                            In einem Beispiel/Pachtvertrag steht z.B., dass der Milchpächter die anfallenden Kälber behalten darf:
                            https://books.google.de/books?id=w_I...4chter&f=false

                            Der Milchpächter wohnte mit auf dem Gutshof und wird auch als Milchhofmann bezeichnet.
                            Er kann auch nebenher weitere landwirtschaftliche Erwerbsmöglichkeiten tätigen, z.B. Schweinezucht.
                            Insbesondere der Milchpächter musste daran interessiert sein, mehrere Erwerbs-Standbeine zu haben, da er sich ja mit dem Milchpachtvertrag gebunden hatte, um für den Fall, dass er durch Milchverkauf nicht genug einnahm, auf andere Verkaufsprodukte zurückgreifen zu können.
                            Da auch der Gutsverwalter nicht daran interessiert sein konnte, dass sein Milchpächter pleite ging, ermöglichte er ihm die Nutzung von Land für weitere Erwerbszweige und zur Selbstversorgung.
                            Einen Teil des Gewinns machten die Milchpächter mit der Veredelung zu Käse. Abhängig von ihrem Talent und der vorhandenen technischen Einrichtung.
                            Viele Grüße
                            Gunther

                            ---------------------------------------------------------
                            Rheinland:
                            Maassen, Balzen, Kapp, Strerath, Hansen, Schellen, Reipen, Schotten, Bosch, Grossard

                            Memel:
                            Klöss, Wasik

                            Kommentar

                            • Rheinländer
                              Erfahrener Benutzer
                              • 14.02.2012
                              • 1468

                              Andere Bedeutung des Wortes "damalig"?

                              Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1577
                              Region, aus der der Begriff stammt: Nordhessen

                              im Taufbuch von Wasenberg in Nordhessen wird bei Einträgen stets der Kindsvater genannt, danach folgt die Angabe zum Paten des Kindes, ohne den Täufling selbst zu erwähnen.
                              Zu diesem Zeitpunkt war mein Ahn Pfarrer in o.g Ort. Bei seinen Kindern allerdings immer:
                              "der damahlige Pfarrer" (s. Anhang), obwohl er nachweislich ja im Amt ist. Kann jemand eine Erklärung geben? Gibt es evtl. noch eine andere Bedeutung von damalig als im Sinne von ehemalig?

                              Huber Benedikt

                              Definition, Rechtschreibung, Synonyme und Grammatik von 'damalig' auf Duden online nachschlagen. Wörterbuch der deutschen Sprache.

                              demnach durchaus in der Bedeutung: derzeitig/ in jener Zeit
                              und auch:
                              Definition, Rechtschreibung, Synonyme und Grammatik von 'derzeitig' auf Duden online nachschlagen. Wörterbuch der deutschen Sprache.

                              da wird (veraltend) das Synonym damalig für derzeitg genannt.

                              Karl Heinz Jochim

                              in Rheinhessen sagt man dazu "sellemols" (damals, seinerzeit, ehedem).

                              Rheinländer

                              Ich lese das folgende Wort als "sub" und könnte mir vom Sinngehalt verkürzt etwas wie "unter der Patenschaft von..." vorstellen: "26. Juny ? der damahlige Pfarrer sub Kunna Golten".
                              Zuletzt geändert von Rheinländer; 04.08.2016, 18:52.

                              Kommentar

                              • GunterN
                                Erfahrener Benutzer
                                • 01.05.2008
                                • 7960

                                Flächenmaß Winkel

                                Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1820
                                Region, aus der der Begriff stammt: Posen

                                beim Verkauf von Grundstücken im Amtsblatt war aufgeführt: 2 Winkel Acker.

                                Anna Sara Weingart

                                ich vermute damit sind "Winkelacker" gemeint. Also kein Flächenmaß.
                                vgl. Winkelwiese, Winkelacker in dieser Quelle: https://books.google.de/books?id=BSo...lacker&f=false
                                Was man genau unter einem Winkelacker oder einer Winkelwiese verstand weiß ich nicht.
                                Erklärungsmöglichkeit: früher waren die Fluren üblicherweise streifenförmig (zum bearbeiten mit dem Tiergespann). Ein Winkelacker war vielleicht dagegen unförmiger, winkliger.
                                Ich vermute eventuell in diesem Sinne:
                                ZITATE:
                                "allgemeiner bezeichnet winkel auch eine 'gegend von wald umschlossen' ... "
                                bzw.
                                "... häufig in orts- und flurnamen zur bezeichnung von zwischen bergen, wäldern und flusskrümmungen einbiegenden landstücken, ähnlich wie haken und zwiesel..."
                                aus: http://woerterbuchnetz.de/DWB/?sigle...22470#XGW22470
                                Also: Winkelwiese, Winkelacker = im Wald gelegen?
                                Vielleicht auch hier: Winkel = im Wald gelegen
                                "Horste" sind übrigens im Sumpfgebiet gelegene Landflächen.
                                Der Ausschnitt ist aus einem geschichtlichen Buch über die Lausitz im Spätmittelalter.

                                Franzine123

                                ich kenne den Ausdruck "Winkel" auch im Zusammenhang mit "im hintersten Winkel", d. h. das Ackerstück lag sehr abgelegen, in einer Ecke einer größeren Fläche, z. B. eines Gemeindestückes, das von allen genutzt wurde.

                                GunterN

                                Im Resumee bin ich auch für den Acker, der im Winkel verläuft.
                                Meine Ahnen
                                _________________________________________

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