Anzahl von Taufpaten

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  • hhw
    Erfahrener Benutzer
    • 25.10.2015
    • 655

    Anzahl von Taufpaten

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1738 - 1821
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Brieg, Niederschlesien
    Konfession der gesuchten Person(en): evangelisch
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken):
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive):


    Hallo,
    Bei Wikipedia steht bezüglich Anzahl Taufpaten in evangelischen Kirchen:
    Die Zahl der Paten war – abgesehen vom Adel – für ein Kind bis ins 20. Jahrhundert auf zwei bis drei beschränkt.
    In den evangelischen Taufeinträgen in Brieg Niederschlesien zwischen 1738 und 1821 finde ich aber wesentlich mehr Taufpaten, nämlich zwischen 4 und 6 Taufpaten. Dabei handelt es sich nicht um adelige, sondern um Handwerker.


    Hat jemand hierzu eine Erklärung?


    LG, Hans
  • Silke Schieske
    Erfahrener Benutzer
    • 02.11.2009
    • 4400

    #2
    Hallo Hans,

    Auch ich habe schon KB gesehen, wo pro Seite nur eine Taufe stand, hier aber wenigstens 10-15 Taufpaten aufgelistet waren. Warum, vielleicht wollte man keinem vor den Kopf stoßen, oder konnte sich der Vielzahl nicht entscheiden.

    Bisher habe ich in evang. KB auch meist 2-4 Taufpaten gehabt.

    LG Silke
    Wir haben alle was gemeinsam.
    Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.

    Kommentar

    • goli
      Erfahrener Benutzer
      • 14.12.2008
      • 988

      #3
      Also, ich forsche bevorzugt in den schlesischen Kreisen Namslau und Kreuzburg, auch etwas in den angrenzenden Regionen Rosenberg und ich konnte vom 17. bis ins 20 Jahrhundert unzählig oft mehr als 2 bis 4 Taufpaten ausmachen!
      Auch 7, oder 8 Paten habe ich öfter vorgefunden.

      Kommentar

      • U.Christoph
        Erfahrener Benutzer
        • 19.08.2008
        • 1213

        #4
        Hallo

        ich habe um 1599 bei einem Findelkind 32 Paten gelesen. Ob da der Vater auch zwischen war? Angeblich hatte eine Bauerstochter das Kind gefunden. Tztz Merkwürdig, überhaupt gab es um die Zeit etliche Findelkinder. War das eine Seuche?

        Viele Grüße
        Ursula

        Kommentar

        • PrauseRode
          Erfahrener Benutzer
          • 20.11.2015
          • 270

          #5
          32 Paten? Überwiegend Männer? Hatten die vielleicht alle Angst, dass das Kind ihnen ähnlich sieht? Und der verheiratete weibliche Teil wollte wissen, ob er daheim das Nudelholz auspacken soll?
          Liebe Grüße

          Volker

          Gesucht:
          FN Prause, Bialystok, Polnisch-Kamnitz (Kamenica Polska), Neulomnitz (Nova Lomnica)
          FN Rode, Raum Dresden
          FN Flügel, Raum Gefrees
          /Zell, Fichtelgebirge

          Mit PC geht alles viel schneller - es dauert halt nur ein bisschen länger ...

          Kommentar

          • Rolf Stichling
            Erfahrener Benutzer
            • 21.06.2011
            • 791

            #6
            Hat jemand hierzu eine Erklärung?

            Zitat von hhw Beitrag anzeigen
            Bei Wikipedia steht bezüglich Anzahl Taufpaten in evangelischen Kirchen: „… Die Zahl der Paten war – abgesehen vom Adel – für ein Kind bis ins 20. Jahrhundert auf zwei bis drei beschränkt.

            In den evangelischen Taufeinträgen in Brieg Niederschlesien zwischen 1738 und 1821 finde ich aber wesentlich mehr Taufpaten, nämlich zwischen 4 und 6 Taufpaten. Dabei handelt es sich nicht um adelige, sondern um Handwerker.

            Hat jemand hierzu eine Erklärung?

            Meine Erklärung lautet: Du sollst der Wikipedia nicht vertrauen!

            Herzliche Grüße und viel Erfolg bei der Suche nach den Ahnen.

            Rolf Stichling

            PS. Ich suche die Herkunft von

            Tobias Stichling. Er erhielt als Gürtlermeister 1697 in Weimar das Bürgerrecht und stammt dem Bürgerbuch nach aus Erfurt.
            In Erfurt gibt es aber so viele Stichlinge! Von welchem Zweig der Stichlinge in Erfurt mag mein Tobias abstammen?
            1688 hat er seine Lehre als Gürtler in Erfurt beim Gürtlermeister Hucke begonnen. Jetzt suche ich die Eltern von Tobias.

            Kommentar

            • hhw
              Erfahrener Benutzer
              • 25.10.2015
              • 655

              #7
              Hallo,

              vielen Dank für die wertvollen Kommentare.

              Bei http://wiki-de.genealogy.net/Gote habe ich jetzt eine Erklärung gefunden, die mir auch in einem Gespräch mit der EKD bestätigt wurde:
              Eine allgemein zuverlässige Aussage für evangelische Gemeinschaften zu treffen, erscheint schwierig. Hier wird es nötig sein, in die jeweils gültige Landeskirchenordnung (räumlich wie zeitlich) Einblick zu nehmen.


              Der ganaue Grund für die hohe Anzahl von Paten (Susceptor) ist noch unklar, aber vielleicht wollte man nur sicherstellen, dass bei hoher Sterblichkeitsrate (bei Eltern wie bei Paten) im Falle des Todes der Eltern und minderjähriger Kinder noch Paten verfügbar sind.


              Herzliche Grüße
              Hans

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              • Rolf Stichling
                Erfahrener Benutzer
                • 21.06.2011
                • 791

                #8
                ... der entscheidende Abschnitt ...

                Hallo Hans,

                dies: "... folgte die Auswahl der Paten mehr oder weniger streng befolgten Regeln, die jedoch regional und zeitlich unterschiedlich gehandhabt wurden." ... ist meines Erachtens der entscheidende Abschnitt.

                Ich habe unter meinen eigenen Vorfahren evangelische Pfarrer (vor allem reformierte), die von der Kanzel aus gegen die Unsitte wetterten, zu viele Paten zu benennen ... überhaupt zu viel Aufwand um Taufen, Beerdigungen und Hochzeiten zu betreiben.
                Und dann habe ich andere Geistliche (in dem Fall, an den ich denke allerdings lutherisch), die für ihre eigene Kinder zum Teil sieben und mehr Paten benannt haben.

                Ich halte den Versuch, für ein großes Gebiet und einen längeren Zeitraum gültige Regeln hierzu zu finden, für hoffnungslos. Die Obrigkeiten versuchten häufig, den Aufwand zu begrenzen (schließlich sollten die Untertanen nicht so aufwendig feiern, damit genügend Geld für die Steuerzahlungen übrig blieb). Die Eltern versuchten häufig, die Taufe etwas größer zu feiern. Welcher Gesichtspunkt sich durchsetzte, war sehr unterschiedlich.
                Herzliche Grüße und viel Erfolg bei der Suche nach den Ahnen.

                Rolf Stichling

                PS. Ich suche die Herkunft von

                Tobias Stichling. Er erhielt als Gürtlermeister 1697 in Weimar das Bürgerrecht und stammt dem Bürgerbuch nach aus Erfurt.
                In Erfurt gibt es aber so viele Stichlinge! Von welchem Zweig der Stichlinge in Erfurt mag mein Tobias abstammen?
                1688 hat er seine Lehre als Gürtler in Erfurt beim Gürtlermeister Hucke begonnen. Jetzt suche ich die Eltern von Tobias.

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