Ehl, Bonnet und Schüller in Köln

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  • Xylander
    Erfahrener Benutzer
    • 30.10.2009
    • 6450

    #16
    Hallo merle, hallo Köln-Forscher,

    hab was gefunden, in den Mitteilungen des Kölner Stadtarchivs. Johann Joseph Ehl war also Ausstädter.

    Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln: Ausgabe 63
    books.google.de
    Konstantin Höhlbaum (i.e. Johann Matthias Konstantin), Historisches Archiv der Stadt Köln, Joseph Hansen - 1975 - Snippet-Ansich
    Meuser, Bartholomaeus, Ausstädt. - 224/74b Kann, Herman, Cölner - 224/77a Ehl, ...
    Für das Suchergebnis: den obigen Link anklicken und dann "ehl köln" (da findet er nichts) ändern in "ehl".

    Hat jemand zufällig diesen Band der Mitteilungen und kann mir mehr zum Zusammenhang sagen? Wann war das, worum ging es?

    Herzlichen Dank im voraus!
    Xylander
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    • Merle
      Erfahrener Benutzer
      • 27.07.2008
      • 1274

      #17
      Hallo Xylander,

      habe den Band. Ehl ist 1777 Kölner Bürger geworden. Mehr als das, was in Deinem Ausschnitt steht, gibt es da nicht. Interessant ist übrigens, dass er im Register unter Eil steht - aber das scheint eine besondere 'Sortiermethode' der Autoren zu sein. Weitere Eils gibt es nicht, nur von Eil.

      Gruß
      merle

      PS: Das Buch, wo Ehl in der Franzosenzeit auftaucht, ist das hier (Cölln löschen).
      Zuletzt geändert von Merle; 09.07.2011, 11:01.

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      • Xylander
        Erfahrener Benutzer
        • 30.10.2009
        • 6450

        #18
        Hallo merle,

        danke für Deine umfassende Hilfe!!! Jetzt kann ich die Spur aufnehmen. Eil behalte ich trotzdem mal im Hinterkopf. Wenn er 1776 den ersten Sohn taufen ließ, 1777 Kölner Bürger wurde, mindestens 1779 aber schon das Ballhaus führte und da einen Konzertsaal baute/erneuerte (finds mal wieder nicht so schnell, woher ich das habe), dann wird er nicht ohne Geld gekommen sein, sei es eigenes oder das seiner Frau. Da wird sich doch etwas über die frühere Karriere finden lassen.

        Viele Grüße
        Xylander

        Danke für den Link: das war der verlorene Fund. In den nächsten Tagen durchforste ich nochmal alles

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        • Merle
          Erfahrener Benutzer
          • 27.07.2008
          • 1274

          #19
          Hallo Xylander,

          ja, Geld wird er gehabt haben. Ich weiß nicht, was es 1777 kostete, die Kölner Bürgerrechte zu erwerben, aber billig wird das auch nicht gewesen sein.

          Gruß
          merle

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          • Kitage
            Erfahrener Benutzer
            • 08.02.2009
            • 383

            #20
            Hallo,

            anbei ein Link, der u.a. Neubürgeraufnahmen in Köln im betreffenden Zeitraum gut beschreibt (s. Seite 20-24).

            Heutzutage gilt der Ausländer häufig noch als der Fremde schlechthin. Das war nicht immer so. Am Beispiel der Stadt Köln im Übergang von der freien Reichsstadt zur französischen Herrschaft untersucht die vorliegende Studie die Ursprünge nationaler Ausgrenzung. Dabei wird den unterschiedlichen Kontexten nachgespürt, in denen Fremdheit thematisiert wurde. Köln ist ein besonders spannendes Beispiel dafür, wie Zugehörigkeiten über einen radikalen politischen Bruch hinweg modifiziert bzw. neu konstituiert wurden. Das Buch spannt einen weiten Bogen von der Einbürgerung-praxis über den Umgang mit sozialen und konfessionellen Minderheiten bis zur Integration auswärtiger Personen in die politische Elite. In der französischen Zeit kamen nationsbezogene Formen der Ausgrenzung hinzu, die anhand des Passwesens, der Wehrpflicht sowie der entstehenden Polizei beleuchtet werden. Die Studie leistet damit zugleich einen wertvollen Beitrag zur aktuellen Debatte um die Integration von Ausländern und den Umgang mit Migranten sowie zur historischen Nationalismusforschung.


            Gruß
            Kirsten

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            • Xylander
              Erfahrener Benutzer
              • 30.10.2009
              • 6450

              #21
              Hallo Kirsten,

              vielen Dank, ja das ist eine gute Einführung und spannender Lesestoff, das Bild rundet sich.

              Viele Grüße
              Xylander

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              • Xylander
                Erfahrener Benutzer
                • 30.10.2009
                • 6450

                #22
                Hallo Kirsten und Merle, hallo Köln-Forscher,

                ein Stück ist es weitergegangen mit meiner Ehl-Geschichte:

                Johann Joseph Ehl, der Ballhaus-Besitzer, starb lt. Personenstandsregister am 19. Pluviose 1812, also am 9. Februar 1812, wenn der Kalenderumrechner stimmt.

                Sein Sohn Carl Joseph, getauft am 31.01.1782 in St. Johann Evangelist, oo 29.05.1822 Maria Agnes Ertz, Zeichenlehrer, ist die fehlende Generation.

                Nach dem Tod von Johann Joseph Ehl wurde das Ballhaus nacheinander von den Inhabern Lempertz, Horst und Harff geführt. Erst Harff richtete ein Dom-Hotel/Hotel du Dome ein, das dann Metz kaufte und 1857 als Dom-Hotel Köln eröffnete. Das heutige Dom-Hotel ist jedoch ein Neubau von 1890-93 und steht nicht am gleichen Platz, sondern eine Häuserreihe westlicher. Das alte Dom-Hotel wurde abgerissen und stand etwa auf dem Vorplatz des heutigen.

                "Verschoben" hat sich auch die Familien-Geschichte: eine Generation mehr, wie Merle schon vermutete, und kein Dom-Hotel, sondern eine Vorläufer-Institution. Die aber immerhin mit wesentlicher Rolle im Kölner Leben rund um Musik, Theater und Karneval über mehr als dreißig Jahre.

                Wo aber stand nun das Ballhaus? "Irgendwo schräg vorm heutigen Dom-Hotel" ist mir zu ungenau. 1797 Ehl, Joh., Ballhaus, Aufm Domhof, 2587 war später Domhof Nr. 9.

                Weiß jemand, wo das war, gibt es vielleicht Karten zur alten "französischen" oder zur "neuen" Zählung danach? Ich bin gespannt.
                Das Haus hieß auch "Haus zum Palast", weil in der Nähe des alten erzbischöflichen Palastes liegend.

                Viele Grüße
                Xylander

                PS bilderbuch-koeln. de habe ich durchforstet, jede Menge Bilder vom Domhof, später auch Fotos vom alten Metzschen Dom-Hotel (und natürlich vom heutigen), aber der Gebäudekomplex ist da so groß, dass ich vermute, Metz ist auch räumlich expandiert. Nirgendwo bei den Bildbeschreibungen der alten Stiche habe ich sowas gefunden wie "rechts das Ehlsche Ballhaus". Vielleicht kennt sich aber jemand von Euch in dem Bildmaterial besser aus.
                Zuletzt geändert von Xylander; 04.10.2012, 08:58.

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                • Kitage
                  Erfahrener Benutzer
                  • 08.02.2009
                  • 383

                  #23
                  Hallo Xylander,



                  Gruß
                  Kirsten

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                  • Xylander
                    Erfahrener Benutzer
                    • 30.10.2009
                    • 6450

                    #24
                    Kamen Johann Joseph Ehl und Maria Anna Moha aus Bonn?

                    Hallo liebe Köln-Forscher und liebe Bonn-Forscher,

                    inzwischen vermute ich eine Verbindung des Spitzenahnen-Ehepaares Johann Joseph Ehl(l) oo Maria Anna Moha (Mouha) in Köln, dessen Herkunft ich nicht kenne, zum Ehepaar Ferdinand Stephan Mouha oo Maria Anna Martensteck 1774 in Bonn. Johann Joseph Ehl(l) wurde 1777 in Köln als Ausstädter eingebürgert und betrieb dann das Ballhaus auf dem Domhof.

                    Grund: die Maria Anna Martensteck (Martersteck, Madersteck) war Taufpatin bei einem der Söhne des Ehepaares Ehl im Jahre 1778, sie ließ sich allerdings vertreten.

                    Vermutung: Ferdinand Stephan Mouha könnte Verwandter (Bruder?) von Maria Anna Moha (Mouha) gewesen sein. In Bonn gab es die Hofvergolder Jakob und Joseph Mouha, Vater und Sohn. War vielleicht der Ferdinand Stephan ein Sohn von Joseph Mouha? Die Namen tauchen gemeinsam in einer Bonner Unternehmensliste auf.
                    http://books.google.de/books?id=So8AAAA ... CD0Q6AEwAg

                    Zweiter Taufpate war ein Arnold Ehl, vermutlich ebenfalls nicht in Köln ansässig, da auch er sich vertreten ließ. In Bonn gab es den Drucker und Verleger Arnold Ehl.

                    Wer weiß etwas zu dem Kreis Mouha - Ehl - Martersteck in Bonn?

                    Jeglicher Hinweis wäre willkommen.

                    Viele Grüße

                    Xylander
                    Zuletzt geändert von Xylander; 27.01.2013, 15:50.

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                    • Xylander
                      Erfahrener Benutzer
                      • 30.10.2009
                      • 6450

                      #25
                      Hallo,

                      ja, Johann Joseph Ehl und Maria Anna Mouha kamen aus Bonn!

                      Am 05.08.1775 wurden sie in Bonn in St. Remigius getraut.

                      Bräutigamseltern sind Arnold Ehle(n) und Maria Sibylla Kirschgens. Deren Trauung war in St. Martin Bonn am 26.11.1737

                      Brauteltern sind Joseph Mouha und Catharina Gygas. Eine dazu möglicherweise passende Heirat ist:
                      Josephus Ferdinandus Moë oo Maria Catharina Giges
                      St. Remigius Bonn 23.12.1741

                      Sagen Namen und Zusammenhänge jemandem etwas?
                      Ich würde mich über jeden Hinweis zu den Personen oder auch den Familien freuen.

                      Viele Grüße
                      Xylander

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                      • Xylander
                        Erfahrener Benutzer
                        • 30.10.2009
                        • 6450

                        #26
                        Zitat von Xylander Beitrag anzeigen
                        Hallo Kirsten und Merle, hallo Köln-Forscher,

                        ein Stück ist es weitergegangen mit meiner Ehl-Geschichte:

                        Johann Joseph Ehl, der Ballhaus-Besitzer, starb lt. Personenstandsregister am 19. Pluviose 1812, also am 9. Februar 1812, wenn der Kalenderumrechner stimmt.

                        Sein Sohn Carl Joseph, getauft am 31.01.1782 in St. Johann Evangelist, oo 29.05.1822 Maria Agnes Ertz, Zeichenlehrer, ist die fehlende Generation.

                        Nach dem Tod von Johann Joseph Ehl wurde das Ballhaus nacheinander von den Inhabern Lempertz, Horst und Harff geführt. Erst Harff richtete ein Dom-Hotel/Hotel du Dome ein, das dann Metz kaufte und 1857 als Dom-Hotel Köln eröffnete. Das heutige Dom-Hotel ist jedoch ein Neubau von 1890-93 und steht nicht am gleichen Platz, sondern eine Häuserreihe westlicher. Das alte Dom-Hotel wurde abgerissen und stand etwa auf dem Vorplatz des heutigen.

                        "Verschoben" hat sich auch die Familien-Geschichte: eine Generation mehr, wie Merle schon vermutete, und kein Dom-Hotel, sondern eine Vorläufer-Institution. Die aber immerhin mit wesentlicher Rolle im Kölner Leben rund um Musik, Theater und Karneval über mehr als dreißig Jahre.

                        Wo aber stand nun das Ballhaus? "Irgendwo schräg vorm heutigen Dom-Hotel" ist mir zu ungenau. 1797 Ehl, Joh., Ballhaus, Aufm Domhof, 2587 war später Domhof Nr. 9.

                        Weiß jemand, wo das war, gibt es vielleicht Karten zur alten "französischen" oder zur "neuen" Zählung danach? Ich bin gespannt.
                        Das Haus hieß auch "Haus zum Palast", weil in der Nähe des alten erzbischöflichen Palastes liegend.

                        Viele Grüße
                        Xylander

                        PS bilderbuch-koeln. de habe ich durchforstet, jede Menge Bilder vom Domhof, später auch Fotos vom alten Metzschen Dom-Hotel (und natürlich vom heutigen), aber der Gebäudekomplex ist da so groß, dass ich vermute, Metz ist auch räumlich expandiert. Nirgendwo bei den Bildbeschreibungen der alten Stiche habe ich sowas gefunden wie "rechts das Ehlsche Ballhaus". Vielleicht kennt sich aber jemand von Euch in dem Bildmaterial besser aus.
                        Hallo zusammen,
                        vor Jahren schrieb ich:
                        Johann Joseph Ehl, der Ballhaus-Besitzer, starb lt. Personenstandsregister am 19. Pluviose 1812, also am 9. Februar 1812, wenn der Kalenderumrechner stimmt.
                        Nun, der Rechner dürfte stimmen, aber das Datum nicht. Durch die neu online gestellten Bevölkerungslisten aus der Franzosenzeit weiß ich nun,
                        dass Maria Anna Moha, die Ehefrau von JJ Ehl bereits Witwe war, als das Verzeichnis für 1803 erstellt wurde.

                        (oben links Hausnr. 2587)
                        Jetzt warte ich, dass der DHAK-Zugriff wieder klappt, um in den Zivilregistern das richtige Todesdatum zu finden.
                        Viele Grüße
                        Peter

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                        • Xylander
                          Erfahrener Benutzer
                          • 30.10.2009
                          • 6450

                          #27
                          Hallo zusammen,
                          gefunden! Laut KB von St. Johann Evangelist Köln wurde Joannes Josephus Öhl (!) am 10. Februar 1803 bestattet. Er starb im Alter von 57 Jahren und hinterließ Anna Maria Barbara Moha als Witwe.
                          https://dfg-viewer.de/show?tx_dlf%5B...9d57308376d8ef (links unten)

                          Das ist der drittletzte Sterbe-Eintrag im KB. Danach wurde St. Johann Evangelist im Zuge der Säkularisation als Pfarrkirche aufgehoben.

                          Viele Grüße
                          Peter
                          Zuletzt geändert von Xylander; 23.03.2023, 10:06.

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                          • Xylander
                            Erfahrener Benutzer
                            • 30.10.2009
                            • 6450

                            #28
                            Hallo zusammen,
                            rein rechnerisch müsste Joannes Josephus Ehl/Ehll/Ehlen/Öhl also vor dem 10.2.1746 geboren sein.
                            Zum Hintergrund:
                            05.08.1775 Heirat mit Maria Anna Mo(u)ha in Bonn, St. Remigius.
                            Seine Eltern Arnold Ehle und Maria Sybilla "Kirschchins", dies wohl Hör- bzw. Schreibfehler des Pfarrers. Identisch mit Sibylla Kirschgens "famula Silmen" oo Arnoldus Ehlen "praesidii Bonnensis miles", Bonn St. Martin, 26.11.1737.
                            Deswegen vermute ich Bonn als Ort der Taufe. Aber bisher konnte ich sie dort nicht finden.
                            Gesucht habe ich über Ancestry mit 10 Jahren plusminus und im online-KB von St. Remigius mit 3 Jahren plusminus, wobei ich natürlich was übersehen haben kann.
                            Könnt Ihr helfen?
                            Mit bestem Dank und Gruß
                            Peter

                            Kommentar

                            • Xylander
                              Erfahrener Benutzer
                              • 30.10.2009
                              • 6450

                              #29
                              Hallo zusammen,
                              wie ortsfest war Arnold Ehl, der Vater von Johann Joseph Ehl, als "praesidii Bonnensis miles", also als Soldat der Bonner Stadtgarnison, wenn ich das richtig deute? Wo stand die Kaserne und welcher Kirche war sie zugeordnet? Vielleicht könnte man mit diesen Angaben die Suche einengen.
                              Viele Grüße
                              Peter

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                              • Andre_J
                                Erfahrener Benutzer
                                • 20.06.2019
                                • 1911

                                #30
                                Hallo Peter,

                                das Landesarchiv hat diese Stadtpläne von Bonn zur Auswahl:





                                Als Kirchen kommen innerhalb der Stadtmauer in Frage:
                                - Münsterkirche (Sankt Martin), bis 1802 Cassius-Stift und Alt St. Martin
                                - Stiftskirche (Sankt Johann Baptist und Petrus), bis 1802 Dietkirchen
                                - Sankt Gangolf (1804 aufgehoben und St. Martin zugeschlagen)
                                - Sankt Remigius (bis 1803 Klosterkirche St. Ludwig und Alt-St. Remigius)

                                Wobei nicht auszuschließen wäre, dass die Garnison einen eigenen Geistlichen und Militärkirchenbücher hatte.
                                Zuletzt geändert von Andre_J; 27.03.2023, 12:35.
                                Gruß,
                                Andre

                                Kommentar

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