Peter Brandt Auswanderung aus Kurland/Livland

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  • Cippy72
    Benutzer
    • 23.12.2010
    • 54

    Peter Brandt Auswanderung aus Kurland/Livland

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: um 1875
    Genauere Orts-/Gebietseingrenzung: Kreis Riga, wahrscheinlich Jaunpils
    fernabfrage.ahnenforschung.net vor der Beitragserstellung genutzt: ja
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive, Datenbanken): http://www.lvva-raduraksti.lv , britische Dokumente, Schiffbesatzungslisten



    Erstmal muss ich etwas ausholen:

    Es geht um meinen Urgroßvater, der angeblich mit ca. 20 Jahren aus Livland geflohen ist, um wahrscheinlich der russischen Armee zu entkommen.

    So wie wir ihn kennen, und auf allen Dokumenten geschrieben, hieß er Peter Brant (ohne 'd'), geboren in Riga 1875

    Ca. 1895 floh er von Lettland, und war Seemann auf diversen Segelschiffen (1896 Port Logan, 1897 King Edward, 1897 Karluk [das ehemalige berühmte Schiff, das 1914 bei einer Arktic-Expedition unterging], 1898 King Edward ) Habe hierzu die Original Schiffbesatzungslisten, mit dem Namen P.Brant Riga 1875

    Ab 1901 wohnte er in Sunderland/England, wo ich herkomme, hat 1905 geheiratet, und 5 Kinder gehabt.

    Von seinem Sohn Henry hab ich erfahren, daß er eigentlich mit Nachnamen BERTELSEN, BERTULSEN, BERTELSON..hieß, und daß dieser Name eher ungewöhnlich war für ein Lette, und ein dänischer oder schwedischer Name wäre.

    Nun habe ich Peter's Einbürgerungsdokumente in England bekommen:

    Dort steht geboren 27 Feb 1875 in Jaunpils, Kreis Riga (s. Lesehilfe-Post),
    als Peter BRANDT mit Eltern Reinhold und Elizabeth.

    Das hört sich doch sehr nach Baltendeutsch an, oder?

    Jetzt ist die Frage: Wen hat er angelogen?
    Seinen eigenen Sohn oder den britischen Behörden?

    Hieß er wirklich Bertelsen und hat sich selbst den Namen Brandt gegeben als er fliehte, und das 'd' ist dann mit der Zeit untergegangen?
    Das hieße, daß die Einbürgerungsdokumente unwahr wären!

    Ich denke, daß die Dokumente richtig sind, und er vielleicht verhindern wollte, daß man erfährt daß er eigentlich ein "Deutscher" war. Schwer zu sagen, ich weiss das die Brants in England während den Kriegen schon Probleme mit dem Namen hatten.
    Noch etwas spricht dafür: Peter hatte einen Sohn der Reynold hieß, das würde zu den Namen seines Vaters Reinhold passen.

    Was meint ihr dazu ?

    Leider konnte ich bis jetzt weder den Namen Brandt noch Bertelsen mit Jaunpils in Verbindung bringen

    Viele Grüße
    Chris
    Zuletzt geändert von Cippy72; 07.01.2011, 02:12.
  • Frank K.
    Erfahrener Benutzer
    • 22.11.2009
    • 1318

    #2
    Hallo Chris,

    Zu Deiner Frage:
    "Jetzt ist die Frage: Wen hat er angelogen?
    Seinen eigenen Sohn oder den britischen Behörden?

    Hieß er wirklich Bertelsen und hat sich selbst den Namen Brandt gegeben als er fliehte, und das 'd' ist dann mit der Zeit untergegangen?
    Das hieße, daß die Einbürgerungsdokumente unwahr wären!"

    Da er wohl um 1900 nach England kam, gehe ich nicht davon aus, daß er seinen "deutschen" Namen in England änderte, um nicht als Deutscher erkannt zu werden. Da seinerzeit auch das Englische Königshaus noch "Haus Hannover" hieß und es erst während des 1. Weltkriegs den Namen änderte, ist dies eher unwahrscheinlich.

    Über die anderen möglichen Ursprungsnamen kann ich bisher nicht viel sagen, außer, daß es die Namen Brandt und Bertelson im Baltikum auf jeden Fall gegeben hat (soweit ich bisher nachvollziehen kann).
    Viele Grüße Frank
    Zuletzt geändert von Frank K.; 06.01.2011, 11:37.
    Gegenwart ist die Verarbeitung der Vergangenheit zur Erarbeitung der Zukunft

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    • Cippy72
      Benutzer
      • 23.12.2010
      • 54

      #3
      Danke Frank für deine Anmerkungen!

      Ich muss wohl davon ausgehen das die Einbürgerungsdokumente korrekt sind.
      Das er als Brandt geboren wurde, und seitdem er Riga verlassen hatte Brant hieß.

      Angehängt habe ich zwei Unterschriften, die obere von einer Schiffbesatzungsliste kurz nachdem er Riga verließ, die andere von seinen Einbürgerungsdokumente. Ich denke es gibt hier Leute, die bestätigen können, daß sie von der selben Hand stammen?

      Gruß,
      Chris
      Angehängte Dateien

      Kommentar

      • Frank K.
        Erfahrener Benutzer
        • 22.11.2009
        • 1318

        #4
        Hallo Chris,
        ich denke schon, dass beide Unterschriften von der gleichen Hand stammen.
        Da zwischen beiden Unterschriften etwa 16 Jahre liegen, kann man auch eine Veränderung der Handschrift erkennen, wobei die markanten Züge noch ähnlich sind. Das spricht auch für eine "persönliche Weiterentwicklung" des Menschen. Markant ist auf jeden Fall der Abstand zwischen dem 1. und 2. Buchstaben der Namen.
        Bei der ersten Unterschrift sieht der letzte Buchstabe wie ein "t" aus. Hat er das "dt" ineinander geschrieben, oder unterschrieb er als "Brant" ???
        Auch der Vorname von 1912 trägt - nach meiner Meinung - einen Unterschied: der Vorname sieht wie "Peeter" aus (Absicht, oder hat er sich verschrieben?).
        Viele Grüße Frank
        Gegenwart ist die Verarbeitung der Vergangenheit zur Erarbeitung der Zukunft

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        • Cippy72
          Benutzer
          • 23.12.2010
          • 54

          #5
          Zitat von Frank K. Beitrag anzeigen
          Hallo Chris,
          ich denke schon, dass beide Unterschriften von der gleichen Hand stammen.
          Da zwischen beiden Unterschriften etwa 16 Jahre liegen, kann man auch eine Veränderung der Handschrift erkennen, wobei die markanten Züge noch ähnlich sind. Das spricht auch für eine "persönliche Weiterentwicklung" des Menschen. Markant ist auf jeden Fall der Abstand zwischen dem 1. und 2. Buchstaben der Namen.
          Bei der ersten Unterschrift sieht der letzte Buchstabe wie ein "t" aus. Hat er das "dt" ineinander geschrieben, oder unterschrieb er als "Brant" ???
          Auch der Vorname von 1912 trägt - nach meiner Meinung - einen Unterschied: der Vorname sieht wie "Peeter" aus (Absicht, oder hat er sich verschrieben?).
          Viele Grüße Frank
          Danke Frank!

          Ich dachte es sieht mal wieder aus wie einer seiner Dehnungs-'h'

          Pehter

          Kommentar

          • Frank K.
            Erfahrener Benutzer
            • 22.11.2009
            • 1318

            #6
            Hallo Chris,
            vielleicht hat er sich auch verschrieben ... nicht zu erkennen, ob dehnungs- "h" oder "e". Da ich den Mann nicht kenne, kann ich nix dazu sagen . wait and see ...
            Gruß Frank
            Gegenwart ist die Verarbeitung der Vergangenheit zur Erarbeitung der Zukunft

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            • Cippy72
              Benutzer
              • 23.12.2010
              • 54

              #7
              Zitat von Frank K. Beitrag anzeigen
              Bei der ersten Unterschrift sieht der letzte Buchstabe wie ein "t" aus. Hat er das "dt" ineinander geschrieben, oder unterschrieb er als "Brant" ???
              Viele Grüße Frank

              Jetzt seh ich auch, daß das 'dt' ineinander geschrieben sein könnte.
              Das wäre sehr bedeutend, und eine Erklärung des mit der Zeit fehlenden 'd's!

              Ich kriege demnächst noch eine Unterschrift von 1897, mal sehen, wie es dann aussieht.

              Danke!

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