Erkennungsmarke 2. WK

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  • idila
    Benutzer
    • 26.09.2014
    • 67

    Erkennungsmarke 2. WK

    Hallo,
    ich hoffe, jemand kann mir helfen. Auf einer Kartei der Wehrmachtsauskunftstelle werden die Erkennungsmarke und die Verlustliste zitiert, siehe Bild im Anhang. Da ist mir etwas unklar.


    Erkennungsmarke: 145. 4./Gem.Schütz.Kp.342

    Urschriftliche Verlust-Listen Nr.: laut Verlust Meldung Verdr.[?] I. lfd. Nr. 1.


    Bei der Erkennungsmarke ist 145 die laufende Nummer der letzten Kriegsstammrolle, das habe ich ermitteln können. Danach folgt seine Einheit, die 4. Gemischte-Schützen-Kompanie. Aber für was steht die 342 ?

    Und was könnte bei Verdr.[?] in der letzten Zeile gemeint sein?

    Habe das Foto einer ähnlich beschrifteten Erkennungsmarke gefunden und hänge das Bild zur Anschauung ebenfalls an.

    Danke im Voraus für jede Hilfe.
    Grüße, Idila
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von idila; 07.09.2022, 15:00.
  • Svenja
    Erfahrener Benutzer
    • 07.01.2007
    • 4337

    #2
    Hallo

    Die Einheit auf der Erkennungsmarke ist in der Regel die erste Einheit bei der ein Soldat war. Meist ist das eine Ausbildungs- oder eine Ersatzeinheit und somit war er mit dieser nicht an der Front im Einsatz.

    Viel wichtiger wäre, wenn man den Truppenteil in der 1. Zeile vollständig entziffern könnte. Das war nämlich der Truppenteil, bei dem er zuletzt war, als er den tödlichen Unfall hatte. Mit dieser Einheit und dem Todesdatum kannst du evtl. herausfinden wo er damals war.

    Es könnte sich um das Sicherungs-Regiment 195 handeln.


    Im Mai 1944 waren der Stab und das IV. Bataillon noch immer in Rennes beheimatet. Das II. Bataillon lag zu diesem Zeitpunkt in Caen, das III. Bataillon in Quincin.
    Die 5. Kompanie gehörte zum II. Bataillon, also war er vermutlich in Caen, falls dieses im März schon dort war, ansonsten wohl in Rennes.

    Die Sterbeeinträge von Caen aus dem Jahr 1944 sind übrigens online einsehbar, diejenigen von Rennes dagegen leider nicht.

    Beim anderen Wort lese ich "Vordr." und denke damit ist "Vordruck" gemeint, also wohl ein Formular.

    Gruss
    Svenja
    Zuletzt geändert von Svenja; 07.09.2022, 16:07.
    Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
    https://iten-genealogie.jimdofree.com/

    Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

    Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

    Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

    Kommentar

    • idila
      Benutzer
      • 26.09.2014
      • 67

      #3
      Vordruck passt wirklich gut, vielen Dank!

      Er war bei der 5. Kompanie / Sicherungs-Regiment 195, das in Rennes stationiert war, wo er auch verunglückte. Das war ein Verbund von mehreren Bataillons, aber die Nr. 342 taucht da nicht auf, falls sie überhaupt für ein Bataillon steht.

      Kommentar

      • Genialoge
        Erfahrener Benutzer
        • 29.10.2020
        • 215

        #4
        Hallo idila,
        ich denke mal, 4./Gem.Schütz.Kp.342 steht für 4. gemischte Schützenkompanie des Infanterie Regiments 342, das zur 342. Infanterie Division gehörte.
        https://de.wikipedia.org/wiki/342._I...ion_(Wehrmacht)

        LG
        Lothar
        Mich interessieren derzeit primär Nachweise (Links) zu den von Papenheim zwischen 1330 und 1450, insbesondere zu Catharina von Papenheim oo Johann III von Schultete

        Kommentar

        • Delilah
          Erfahrener Benutzer
          • 15.02.2011
          • 312

          #5
          Zitat von Svenja Beitrag anzeigen
          Hallo

          Die Einheit auf der Erkennungsmarke ist in der Regel die erste Einheit bei der ein Soldat war. Meist ist das eine Ausbildungs- oder eine Ersatzeinheit und somit war er mit dieser nicht an der Front im Einsatz.

          Viel wichtiger wäre, wenn man den Truppenteil in der 1. Zeile vollständig entziffern könnte. Das war nämlich der Truppenteil, bei dem er zuletzt war, als er den tödlichen Unfall hatte. Mit dieser Einheit und dem Todesdatum kannst du evtl. herausfinden wo er damals war.

          Es könnte sich um das Sicherungs-Regiment 195 handeln.




          Die 5. Kompanie gehörte zum II. Bataillon, also war er vermutlich in Caen, falls dieses im März schon dort war, ansonsten wohl in Rennes.

          Die Sterbeeinträge von Caen aus dem Jahr 1944 sind übrigens online einsehbar, diejenigen von Rennes dagegen leider nicht.

          Beim anderen Wort lese ich "Vordr." und denke damit ist "Vordruck" gemeint, also wohl ein Formular.

          Gruss
          Svenja
          Hallo Svenja, hast Du die Erfahrung gemacht, dass deutsche Gefallene in den französischen Sterberegistern eingetragen worden sind? Ich habe da bisher eigentlich nur Kriegsgefangene gefunden.

          LG Delilah

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          • idila
            Benutzer
            • 26.09.2014
            • 67

            #6
            Genialoge, danke für deinen Tipp. Die 342. Infanterie Division war allerdings während des gesamten 2. WK an der Ostfront im Einsatz. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand von dort an die Westfront in Frankreich gelangt ist, oder?

            Wenn 342 eine Einheit bezeichnet, dann könnte möglicherweise das Infanterie-Ersatz-Bataillon 342 von Bayreuth gemeint sein, in dessen Wahlkreis die Person lebte. Am Dezember 1943 wurde das Bataillon zur 271. Infanterie-Division abgegeben, die immerhin in Nord-Frankreich in Einsatz war. Wie er dann nach Rennes zur 4./SK 195 kam, weiß ich allerdings nicht.

            Kommentar

            • idila
              Benutzer
              • 26.09.2014
              • 67

              #7
              Wie ist das eigentlich mit den Erkennungsmarken des 2. WK.

              Im 1. WK kamen die Soldaten nach einer Versetzung mit leerer Marke zu ihrer neuen Einheit, die dann dort mit der neuen laufenden Nummer der Stammrolle und dem Namen der neuen Einheit bedruckt wurde.

              Im 2. WK gab es nur 1 Marke mit Angabe der Einmusterungs-Einheit?

              Kommentar

              • Moselaaner
                Erfahrener Benutzer
                • 06.03.2013
                • 875

                #8
                Hallo idila,
                für den 1. Weltkrieg kann man das so nicht sagen.
                Ab Juli 1915 gab es einen neuen Markentyp. Bei diesem Typ war der Ersatztruppenteil mit Schlagzahlen eingeschlagen. Nach Versetzung wurde dann die neue Truppenbezeichnung auf die Marke geschlagen. Bei einer weiteren Versetzung wurde diese Zeile durchgestrichen und mit dem neuen Truppenteil ergänzt. Es gab also keine leere bzw. neue Marke bei Versetzung.


                Gruß
                Moselaaner
                Zuletzt geändert von Moselaaner; 09.09.2022, 00:18.

                Kommentar

                • Basil
                  Erfahrener Benutzer
                  • 16.06.2015
                  • 2414

                  #9
                  Moin ididla,

                  es gab im 2. WK normalerweise nur eine Erkennungsmarke, die durch den Ersatztruppenteil ausgegeben wurde. Bei Verlust der Marke konnte aber eine Neue durch den Feldtruppenteil ausgegeben werden.

                  Ich denke, dass 342 für das Infanterie-Regiment 342 steht. Dieses Regiment gehörte aber nicht zur 342. Infanterie-Division, sondern zur 231. Infanterie-Division. Das Infanterie-Ersatz-Bataillon 342 war Ersatztruppenteil für das Regiment. Eine gemischte Schützenkompanie sehe ich eher beim Regiment.

                  Wie Svenja aber schon schrieb, zuletzt gehörte er zum Sicherungs-Regiment 195. Dieses Regiment wurde u.a. aus dem Landesschützen-Bataillon 845 gebildet, das im Wehrkreis XIII aus Mannschaften der Ersatztruppenteile der aufgelösten 231. Infanterie-Division aufgestellt wurde. So erklärt sich, wie er vom Infanterie-Regiment 342 zum Sicherungs-Regiment 195 kam.

                  Viele Grüße
                  Basil
                  Zimmer: Oberlausitz und Dresden; Stephanus: Zittau, Altenburg und Ronneburg
                  Raum Zittau: Heidrich, Rudolph
                  Erzgebirge: Uhlmann, Lieberwirth, Gläser, Herrmann
                  Burgenlandkreis: Wachtler, Landmann, Schrön


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                  • idila
                    Benutzer
                    • 26.09.2014
                    • 67

                    #10
                    Hallo Moselaaner, danke für diese Info. Das mit den leeren Marken hatte ich aus einem Google-book mit Heeres-Verordnungen, das ich jetzt nicht mehr finde. Es war aber ein Buch von etwa 1900, also vor Kriegsbeginn, möglicherweise hatte ich auch was falsch verstanden.

                    Hallo Basil, vielen Dank, freue mich, dass nun auch das geklärt ist. Es ist übrigens diesselbe Person wie die mit den Stammrollen aus dem 1. WK, den er überlebt hat, um im 2. WK zu sterben, mittlerweile Familienvater.

                    Grüße, Idila
                    Zuletzt geändert von idila; 11.09.2022, 06:36.

                    Kommentar

                    • Svenja
                      Erfahrener Benutzer
                      • 07.01.2007
                      • 4337

                      #11
                      Hallo Delilah

                      Hallo Svenja, hast Du die Erfahrung gemacht, dass deutsche Gefallene in den französischen Sterberegistern eingetragen worden sind? Ich habe da bisher eigentlich nur Kriegsgefangene gefunden.
                      In Bezug auf den 1. Weltkrieg sind wohl tatsächlich nur diejenigen deutschen Soldaten in die französischen Sterberegister eingetragen worden, die in Kriegsgefangenschaft gestorben sind, entweder in Händen der Franzosen oder in Händen der Briten. Wobei die Einträge der Franzosen mehr Informationen enthalten als diejenigen der Briten, obwohl ja beide in die selben Standesamtsregister eingetragen wurden.

                      Im 2. Weltkrieg war die Lage jedoch eine ganz andere, zumindest in der besetzten Zone. Da waren vielerorts deutsche Soldaten, Luftwaffe, SS-Männer und Gestapo-Männer stationiert. Wenn diese heirateten oder starben, wurden sie sehr wohl bei den "französischen" Standesämtern eingetragen.

                      In Metz gibt es jede Menge Heiratseinträge von deutschen Soldaten und SS-Männern, die man online einsehen kann. In Paris sind die Heirats- und Sterbeeinträge aus der fraglichen Zeit ebenfalls online einsehbar, auch dort habe ich schon Einträge von deutschen Soldaten gefunden.

                      Die Sterbeeinträge von Caen habe ich mir inzwischen angeschaut, weder im März noch im Mai, Juni, Juli 1944 wurden deutsche Soldaten eingetragen. Im Juni als die Invasion stattfand, wurden sogar so gut wie keine Soldaten eingetragen, dafür im Juli umso mehr.

                      Gruss
                      Svenja
                      Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
                      https://iten-genealogie.jimdofree.com/

                      Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

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