Bildung von Grundbesitz...

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  • vogbb
    Erfahrener Benutzer
    • 17.01.2014
    • 317

    Bildung von Grundbesitz...

    Hallo im Forum,

    ich habe in den Familienunterlagen alte Kaufverträge gefunden. Teilweise sind sie 100 Jahre alt, u.a. auch der Kaufvertrag meines Elternhauses.

    Nun stelle ich mir die Frage, wie haben unsere Ahnen den Grundbesitz erhalten. Seit wann ungefähr, besitzen die "nichtadeligen" Einwohner /Bürger eines Ortes Grundbesitz. Haben Sie diesen von der Kirche abgekauft oder abgearbeitet?

    Wo findet man Unterlagen dazu?

    Kann mir jemand eine AW geben?

    Gruß vogbb
  • holsteinforscher
    Erfahrener Benutzer
    • 05.04.2013
    • 2491

    #2
    Moinsen aus Kiel,
    ich kann leider nur kurz antworten:
    Einfach bei *Tante Google* zum Thema Colonisationspolitik suchen
    oder hier im Forum...so leicht kam man augenscheinlich um 1750, auch
    als einfacher Mann an Grundbesitz.
    Ich würde zwar gerne ausführlicher Antworten, aber moment. fehlt mir
    die Zeit...ischa Kieler-Woche
    Roland
    Die besten Grüsse von der Kieler-Förde
    Roland...


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    • Mark Obrembalski
      Erfahrener Benutzer
      • 05.12.2011
      • 140

      #3
      Vor 100 Jahren galt in Deutschland schon seit anderthalb Jahrzehnten das Bürgerliche Gesetzbuch, und die Bestimmungen, wie man Grundbesitz erwirbt, haben sich seitdem nicht grundsätzlich geändert. Auch damals hat man also mit dem Verkäufer einen notariellen Vertrag abgeschlossen. Besondere Unterschiede zwischen Adligen und Nichtadligen gab es normalerweise nicht.

      Von wem Deine Ahnen den Grundbesitz erworben haben, sollte im Kaufvertrag, der Dir ja offenbar vorliegt, stehen.

      Kommentar

      • Brigitte Bernstein
        Erfahrener Benutzer
        • 02.08.2010
        • 590

        #4
        Hallo!
        Meine Ahnen im Riesengebirge konnten ab zirka 1800 eigenen Grund und Boden erwerben. Zuvor gab es dort zwar auch schon Eigentümer von Grundbesitz, dass waren aber in erster Linie Adlige oder auch Kirchen, Bei einer Heiratsmatrikel 1800 wurde der Bräutigam als Eigentümer seines Landes, das er frei und selbstständig bewirtschaften konnte angegeben. In den meisten fällen wurden die Grundstücke aber von einem Kloster, oder der Kirche gepachtet.
        Schöne Grüße Brigitte
        Suche im Raum Trautenau, Parschnitz, Alt Rognitz, Deutsch Prausnitz, Bausnitz und Lampersdorf. Meine Namen Rasch, Staude, Reichelt, Letzel,

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        • gki
          Erfahrener Benutzer
          • 18.01.2012
          • 4823

          #5
          Vielleicht ist dieser Wikipedia-Artikel dazu ganz interessant: https://de.wikipedia.org/wiki/Bauernbefreiung
          Gruß
          gki

          Kommentar

          • Alter Mansfelder
            Super-Moderator
            • 21.12.2013
            • 4653

            #6
            Hallo vogbb,

            Zitat von vogbb Beitrag anzeigen
            Nun stelle ich mir die Frage, wie haben unsere Ahnen den Grundbesitz erhalten. Seit wann ungefähr, besitzen die "nichtadeligen" Einwohner /Bürger eines Ortes Grundbesitz. Haben Sie diesen von der Kirche abgekauft oder abgearbeitet?

            Wo findet man Unterlagen dazu?

            Kann mir jemand eine AW geben?
            ich glaube, das kann man nicht pauschal beantworten. Es mag nicht unerhebliche zeitliche und regionale Unterschiede gegeben haben.

            Es ist übrigens ein großer Irrtum zu glauben, den (Nieder-) Adeligen hätte der Grund und Boden selbst gehört. Auch sie waren in der Regel nur von höherer Stelle (erblich) belehnt und haben den Grundbesitz an ihre Leutchen als (erbliche) Afterlehen, Mannlehen, Erbzinsgut, Lassgut oder was auch immer weitergegeben.

            Es grüßt der Alte Mansfelder
            Gesucht:
            - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
            - Tote Punkte in Ostwestfalen
            - Tote Punkte am Deister und Umland
            - Tote Punkte im Altenburger Land und Umland
            - Tote Punkte im Erzgebirge, Vogtland und Böhmen
            - Tote Punkte in Oberlausitz und Senftenberg

            Kommentar

            • Anna Sara Weingart
              Erfahrener Benutzer
              • 23.10.2012
              • 15111

              #7
              Zitat von vogbb Beitrag anzeigen
              ....Seit wann ungefähr, besitzen die "nichtadeligen" Einwohner /Bürger eines Ortes Grundbesitz. Haben Sie diesen von der Kirche abgekauft oder abgearbeitet?...
              Hallo,
              da muss ich jetzt schmunzeln.
              Ich war immer der Meinung, dass es umgekehrt war: nämlich der Grund und Boden im "Volksbesitz", also im Besitz der angestammten Bevölkerung, war, und peu à peu von den "Adeligen" oder "der Kirche" aufgekauft oder geraubt wurde, bzw. an den Territorialherr überging, wenn die Steuern nicht bezahlt wurden oder es keine Erben gab.
              Gruss
              Viele Grüße

              Kommentar

              • Anna Sara Weingart
                Erfahrener Benutzer
                • 23.10.2012
                • 15111

                #8
                Hallo,
                Zur Entstehung von Grundbesitz kam es auch durch Aufteilung des Allgemeinbesitzes des Dorfes unter den einzelnen Dorfbewohnern.
                siehe dazu:


                Gruss
                Zuletzt ge?ndert von Anna Sara Weingart; 11.07.2015, 15:12.
                Viele Grüße

                Kommentar

                • Alter Mansfelder
                  Super-Moderator
                  • 21.12.2013
                  • 4653

                  #9
                  Hallo zusammen,

                  Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
                  Ich war immer der Meinung, dass es umgekehrt war: nämlich der Grund und Boden im "Volksbesitz", also im Besitz der angestammten Bevölkerung, war, und peu à peu von den "Adeligen" oder "der Kirche" aufgekauft oder geraubt wurde, bzw. an den Territorialherr überging, wenn die Steuern nicht bezahlt wurden oder es keine Erben gab.
                  früher im DDR-Geschichtsunterricht hat man uns immer die Mär vom armen Volk weismachen wollen, das überall gleichermaßen tagaus, tagein erbarmungslos von den Junkern und der Kirche geknechtet worden ist.

                  Nicht immer so starr im heutigen rechtlichen Korsett denken: Ob ich nun einen Lehns- bzw. Erbzinsbrief in der Tasche habe oder einen vom Grundbuchamt beglaubigten Grundbuchauszug, macht doch im Normalfall kaum einen Unterschied. Nur dass ich nicht vielleicht einen Tag pro Woche auf den Feldern des Amtes oder eines anderen Grundherrn Dienste tun muss, sondern ein gutes halbes Jahr ausschließlich für die Steuer usw. arbeite - das ist schon was anderes

                  Es grüßt der Alte Mansfelder
                  Gesucht:
                  - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
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                  Kommentar

                  • vogbb
                    Erfahrener Benutzer
                    • 17.01.2014
                    • 317

                    #10
                    Hallo an alle ,

                    ich danke euch für die Beiträge.

                    Gruß vogbb

                    Kommentar

                    • Anna Sara Weingart
                      Erfahrener Benutzer
                      • 23.10.2012
                      • 15111

                      #11
                      Hallo,
                      es ist tatsächlich so, dass sich die rechtliche und soziale Situation der Unterschicht im Laufe der Jahrhunderte teilweise immer weiter verschlechterte. Vorher freie Bauernfamilien mussten zum Teil später als Leibeigene dienen. Ein wichtiger Grund ist sicherlich der stetige Bevölkerungsanstieg und die Akkumulation von Bodenkapital in den Händen Weniger. Dies gilt aber vermutlich nicht für alle Regionen Deutschlands.
                      Gruss
                      Zuletzt ge?ndert von Anna Sara Weingart; 13.07.2015, 20:55.
                      Viele Grüße

                      Kommentar

                      • gki
                        Erfahrener Benutzer
                        • 18.01.2012
                        • 4823

                        #12
                        Hallo Anna Sara!

                        Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
                        es ist tatsächlich so, dass sich die rechtliche und soziale Situation der Unterschicht im Laufe der Jahrhunderte teilweise immer weiter verschlechterte. Vorher freie Bauernfamilien mussten zum Teil später als Leibeigene dienen. Ein wichtiger Grund ist sicherlich der stetige Bevölkerungsanstieg und die Akkumulation von Bodenkapital in den Händen Weniger.
                        Um welche Jahrhunderte in welcher Region geht es denn bei Deiner Aussage?
                        Gruß
                        gki

                        Kommentar

                        • Anna Sara Weingart
                          Erfahrener Benutzer
                          • 23.10.2012
                          • 15111

                          #13
                          Um alle Jahrhunderte und alle Regionen Europas.
                          Gruss
                          Viele Grüße

                          Kommentar

                          • gki
                            Erfahrener Benutzer
                            • 18.01.2012
                            • 4823

                            #14
                            Das halte ich für arg weit aus dem Fenster gelehnt.
                            Gruß
                            gki

                            Kommentar

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