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  • Marlies
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    Kuriose Einträge in KB

    Vielleicht kennt Ihr ja auch Einträge, die "aussergewöhnlich" sind

    Pfaffing bei Wasserburg, Sterbematrikel 11.08.1726

    Gestorben ist Ferdinand, ein natürlicher Sohn, etwa ein halbes Jahr alt, dessen Vater unbekannt ist und dessen Mutter der vornehmen Familie wegen geflissentlich verschwiegen wird
  • FKerz
    Benutzer
    • 16.05.2006
    • 13

    #2
    RE: Kirchenbucheinträge besonderer Art

    Hallo,

    das ist ja interessant. Einen solchen Kirchenbucheintrag habe ich noch nicht zu sehen bekommen.

    Weniger spektakulär, aber dennoch interessant ist, was ich in den Kirchenbucheinträgen im Zuge der Forschung auf meiner väterlichen Seite fand.

    Eine Schwester meines Urgroßvaters wurde 1877 geboren. Ganz klug wurde ich daraus nicht, denn die Eltern hatten erst 1879 geheiratet. Erst hielt ich das Heiratsdatum für möglicherweise falsch, doch es stellte sich heraus, dass sowohl das erste, als auch das zweite Kind "vorehelich" geboren waren. Und so war im Taufregister zu lesen, dass die ersten beiden Kinder den Namen der Mutter erhielten - obwohl der Vater angegeben war. Nachträglich war der Name der Mutter dann durchgestrichen und durch den Namen des Vaters ersetzt worden.
    Das Heiratsdatum stimmte und so war die erste Tochte bereits zwei Jahre alt, als die Eltern heirateten. Warum? Das junge Paar hatte, weil es im Fall einer Eheschließung keine Wohnung vorweisen konnte, keine Erlaubnis zur Heirat bekommen.

    Grüße,
    Florian

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    • #3
      RE: Kirchenbucheinträge besonderer Art

      Hallo Florian,

      ich finde den Kirchenbucheintrag auch deswegen interessant, weil er aufzeigt, das "vornehme" Familien wohl Einfluß auf den Pfarrer? die Kirche? nehmen konnten, was an die Öffentlichkeit darf und was nicht.

      zu den vorehelichen Geburten: es gab sie wohl in (fast) jeder Familie, oftmals sollte so eine Heirat "erzwungen" werden (hat ja des öfteren geklappt: Du heiratest den Vater Deines Kindes, schluß aus !!)
      Und wie in Deinem Fall: wer nichts hat, darf nicht heiraten, auch das war nichts außergewöhnliches, jeder allein konnte ja für sich sorgen, aber man hatte Angst, dass eine Familie der Gemeinde zur Last fallen könnte .

      In meinen Forschungen: Mutter hat bereits drei Kinder, das vierte wird ehelich geboren, das erste Kind (* 1897) trägt den Namen der Mutter, zum 2. und 3. Kind hat sich der Vater dann öffentlich bekannt und somit tragen sie den Namen des Vaters. Geheiratet wurde 1904.

      Lieben Gruß

      Kommentar


      • #4
        RE: Kirchenbucheinträge besonderer Art

        Aus den Blättern des bayerischen Landesverbands für Familienkunde ( 1939)


        Im Taufregister der ev. Pfarrei Rehau:

        30. Nov. 1711, Montag Fest Andreas zw. 1 - 2 Uhr morgens geboren: Georg, der Anna Bayreuther, ältesten Tochter des Georg Bayreuther, Müllers und Zimmermanns zu Rehau, Söhnlein, welches sie "per stuprationem violentam" auf der Straße Hof und Teuperlitz empfangen, da 2 Kerl, einer mit einem Degen, der andere in einem spanischen Rohr über sie gekommen und sie der mit dem Degen genotzüchtigt, darauf sie auch alsobald schwanger worden, wie sie solch alles, da sie in die 8 Wochen lang in der hiesigen Custodia gesessen, endlich aber vor Gericht durch einen Eidschwur, ohngeachtet eine von mir dem damaligen Pfarr-Adjunkten Hugo nachdrückliche Warnung vor dem Kommenden gehalten worden, wie es die hochfürstliche Regierung anbefohlen, erhärten wollen, worauf sie auch sonder ferner Strafe dimitiert und ihr solche auf ihre Verantwortung überlassen worden

        N.: Obwohl dem Kinde der Zuname Degen anfänglich hat sollen gegeben werden, weil aber andere, die diesen Cognomen führen, hiedurch sich touchiert befinden möchten, ist ihm der Zuname Busch beigelegt worden, weil das Faktum hinter einem Busch geschehen.

        Kommentar

        • hakredi
          Erfahrener Benutzer
          • 28.02.2007
          • 302

          #5
          Kuriose Einträge in KB

          Hallo,
          gibt es bei Euch auch kuriose Einträge im Kirchenbuch?
          Bin vor kurzem über folgenden Eintrag gestolpert:
          Name:....., ledig, kath., wohnhaft: "mal hier, mal da"

          Gruß
          Dieter

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          • #6
            Hallo Dieter,

            vor ein paar Jahren hab ich dieses hier schon mal gepostet

            im Artikel zu Rotenburg a.d. Fulda gefunden:

            Pfarrer Johann Renner stand der Kirche von 1614 bis 1652 vor. Seine private Liebhaberei war die Bienenzucht. Er scheute sich nicht, die freien Seiten der Kirchenbücher zur Aufzeichnung seiner Bienenzuchterfahrung zu entfremden. So enthält das ..... Buch auch Anweisungen, wie ein Bienenstock zu bauen sei und Pläne für die Errichtung eines Bienenhauses. Diese privaten Eintragungen überdecken gelegentlich auch die amtlichen Vermerke.



            Schöne Grüße

            Kommentar

            • Friedrich
              Moderator
              • 02.12.2007
              • 11321

              #7
              Tja,

              der Pfarrer wußte wenigstens, daß Bienenzucht und Genealogie etwas mit Fortpflanzung zu tun hat...

              Friedrich
              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

              Kommentar

              • Michael
                Moderator
                • 02.06.2007
                • 5162

                #8
                Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
                der Pfarrer wußte wenigstens, daß Bienenzucht und Genealogie etwas mit Fortpflanzung zu tun hat...
                Hallo,
                dann dürfte der Bevölkerungsschwund während des 30jährigen Krieges in dieser Gemeinde nicht so hoch gewesen sein.
                Viele Grüße
                Michael

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                • #9
                  Quelle: Gelbe Blätter 1935, mitgeteilt von Adolph Roth, München

                  Oberalteich, Taufmatrikel

                  18.05.1730

                  Stephan, unehelich, Vater: im hohlen Mond () Mutter: Magdalena Polzer , Hüterstochter in Furth, Pate: Stephan Heusler, Tagwerker in Untermenach

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