Leben mit unehelichem Kind ca. 1900

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Philine
    Neuer Benutzer
    • 04.11.2017
    • 2

    Leben mit unehelichem Kind ca. 1900

    Wir haben festgestellt, dass es in unserer Familie den Fall gab, dass es 1901 eine uneheliche Geburt gab. Die junge Frau hat den Vater des Kindes 1903 oder 1904 geheiratet, aber erst als sie mit dem zweiten Kind von ihm schwanger war. Die Frau war Köchin in einem Haushalt in Darmstadt. Sie war damals weit weg von zu Hause. Wir fragen uns nun, wie es sein konnte, dass sie mindestens 2 Jahre mit einem unehelichen Kind weit weg von ihrer Familie existieren konnte. Hätte ihr Arbeitgeber sie nicht direkt entlassen? Was könnte der Grund dafür sein, dass der Mann sie erst mit der zweiten Schwangerschaft geheiratet hat?
    Wir können und das nicht erklären. Gibt es ähnliche Fälle?
  • hhw
    Erfahrener Benutzer
    • 25.10.2015
    • 655

    #2
    Ich kenne einen ähnlichen Fall aus meiner Familie in Bayern. Hochzeit konnte erst gefeiert werden, nach dem der Mann Grundbesitz hatte, Militärdienst geleistet hatte, Ansässigmachung nachwieß, etc.
    VG, Hans

    Kommentar

    • Philine
      Neuer Benutzer
      • 04.11.2017
      • 2

      #3
      Vielen Dank, Hans, für deine Antwort. An Militärdienst habe ich jetzt noch nicht gedacht. Das klingt plausibel. Ich hatte rechtliche/wirtschaftliche Heiratshindernisse im Kopf, wie von dir erwähnt für Bayern. War der Fall, den du kennst auch noch nach 1900? Also, wenn es Heiratshindernisse gab wie ein bestimmtes Einkommen etc, dann hätte ja ein großer Teil der Arbeiterschaft gar nicht heiraten können? Solche Fragen sind auch schwer zu beantworten, da für allgemeinere Werke zur Sozialgeschichte zu kleinteilig.

      Kommentar

      • WeM
        Erfahrener Benutzer
        • 26.01.2017
        • 1901

        #4
        grüß euch zusammen,
        als ich den Heiratseintrag meiner Ururgroßeltern im KB suchte, ging vom Geburtsdatum meines Urgroßvaters (1866) aus erst mal in die falsche Richtung bis ich dann die Heirat 1868 fand. Ob ich jemals herausfinden werde, warum das so war? Im Moment vermute ich, dass in der Zwischenzeit der Erwerb des Hofes stattfand, den die Ururgroßeltern dann bewirtschafteten. Aber das muss ich auch noch erst überprüfen.
        Uneheliche Kinder waren früher auch nichts ungewöhnliches. Wenn die ledige Mutter einen vernünftigen bzw. verständnisvollen Arbeitgeber hatte, dann konnte sie ihr Kind am Arbeitsplatz mitbetreuen. Ich vermute, dass es bei deiner Verwandten so war.
        lg, Waltraud

        Kommentar

        • hhw
          Erfahrener Benutzer
          • 25.10.2015
          • 655

          #5
          Hallo Philine,
          geheiratet wurde erst 1914. Kurz vor der Heirat wurde gemeinsam ein Haus gekauft. So ging das. Die hohen Vorgaben für eine Heirat war gewußt vom Gesetzgeber so gewollt, da man die Geburtenrate senken wollte. Das hat aber niemand davon abgehalten, Kinder zu bekommen - uneheliche. Und die wurden dann von der Kirche als Bastarde gebrandmarkt und wurden billige Arbeitskräfte.
          VG, Hans

          Kommentar

          Lädt...
          X