Wie soll ich mit Verwandten über die Vorfahren reden?

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  • Sebastian901
    Erfahrener Benutzer
    • 09.08.2020
    • 568

    Wie soll ich mit Verwandten über die Vorfahren reden?

    Hallo zusammen,

    obwohl ich noch nicht einmal wirklich zu den Urgroßeltern durchgedrungen bin, geht es mit meiner Ahnenforschung nur schleppend voran. Momentan versuche ich an die Heirats- und Sterbeurkunde meiner Großmutter zu gelangen und -wenn ich großes Glück habe- sogar an die Geburtsurkunde. Aber ob ich weit komme, ist nicht garantiert, denn meine Großmutter kam aus Pommern.

    Es würde sich natürlich anbieten, nochmal die Familie zu befragen, aber das Problem ist, dass mir das unangenehm ist. Mein Cousin (30+) interessiert sich nicht für Ahnenforschung und kennt nicht mal den Namen seines verstorbenen Großvaters, der früh verstarb. Und sein Vater ist die einzige noch lebende Person, die mir etwas über meine mütterlichen Vorfahren erzählen könnte. Leider sehe ich meinen Cousin und seinen Vater alle paar Monate wenn es hoch kommt, da sie momentan mehr als 300 km entfernt wohnen. Wegen der aktuellen Lage, weiß ich nicht, wann wir uns das nächste Mal sehen.

    Ansonsten erfolgt der Kontakt nur über Handy und WhatsApp. Ich habe meinem Cousin im Juli 2020 per WhatsApp darum gebeten, dass er seinen Vater fragen soll, wo unsere Urgroßeltern genau geboren wurden und wie der Vater von unserem Großvater hieß. Er versprach mir, dass er sich umhört, wenn er seinen Vater in den nächsten Tagen nochmal sieht (sie wohnen quasi in der gleichen Stadt). Danach habe ich ihm zum neuen Jahr gratuliert und er hat sich bedankt und jetzt zu Ostern, aber er hat das Thema nicht mehr angesprochen.

    Jetzt ist meine Frage, wie würdet ihr vorgehen, wenn es um die Befragung von Verwandten geht? Extra dafür anrufen ist mir zu seltsam. Wie soll ich das Thema anschneiden? Mein Ziel ist es, mehr über die Herkunftsfamilie meiner Großmutter zu erfahren. Eigentlich alles was ich erfahren kann.

    liebe Grüße
    Sebastian
    Zuletzt ge?ndert von Sebastian901; 07.04.2021, 23:50.
    liebe Grüße
    Sebastian
  • Ursula
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2007
    • 1348

    #2
    Hallo Sebastian,

    wie ist denn Dein Verhältnis zu Deinem Onkel? Kannst Du ihn nicht einfach selbst anrufen?
    Manche Leute freuen sich sehr, wenn man sich für die Familie interessiert. In diesen Zeiten ist es doch verständlich, wenn man Kontakt zur Familie sucht, telefonisch, wenn man sich nicht sehen kann.

    LG
    Uschi

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    • Sebastian901
      Erfahrener Benutzer
      • 09.08.2020
      • 568

      #3
      Zitat von Ursula Beitrag anzeigen
      Hallo Sebastian,

      wie ist denn Dein Verhältnis zu Deinem Onkel? Kannst Du ihn nicht einfach selbst anrufen?
      Manche Leute freuen sich sehr, wenn man sich für die Familie interessiert. In diesen Zeiten ist es doch verständlich, wenn man Kontakt zur Familie sucht, telefonisch, wenn man sich nicht sehen kann.

      LG
      Uschi

      Hallo Ursula,


      vielen Dank für die schnelle Antwort. Mein Verhältnis zu meinem Onkel ist sehr gut. Nur bin ich nicht so der "Anruftyp" und es ist eigtl. unüblich, ihn anzurufen und ich kann an der Hand abzählen, wie oft ich ihn schon angerufen habe. Ich habe ihm dann meistens zum Geburtstag gratuliert und deshalb würde ich mir etwas komisch vorkommen wenn ich dann sage: "Ich möchte nochmal über die Familie von Oma reden" oder so ähnlich. Meine Oma war sowieso diejenige, die alle zusammengehalten hat, als sie noch lebte. Außerdem habe ich mich früher nie für Ahnenforschung interessiert.


      liebe Grüße
      Sebastian
      Zuletzt ge?ndert von Sebastian901; 08.04.2021, 00:34.
      liebe Grüße
      Sebastian

      Kommentar

      • Kamille
        Benutzer
        • 14.09.2019
        • 47

        #4
        Hallo Sebastian,
        Wenn Dein Verhältnis sehr gut zu deinem Onkel ist dann solltest Du es vielleicht doch mal versuchen ihn direkt anzurufen. Wenn ihr einen direkten Kontakt habt der unabhängig von Deinem Cousin ist wird deine Forschung einfacher sein. Die Ahnenforschung kann ja auch ein interessantes Gesprächsthema sein, das Euch wieder mehr miteinander in Verbindung bringt.
        Und ein Telefongespräch muss auch nicht immer ewig lange dauern. Aber wenn Dein Onkel direkt von Dir erfährt dass Du an der Familiengeschichte interessiert bist kommt das auch auf Seite des Onkels überzeugender rüber als wenn Du nur dort anfragen lässt.

        Viel Erfolg!
        Kamille

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        • Lock
          Erfahrener Benutzer
          • 07.04.2016
          • 452

          #5
          Hallo Sebastian

          Ein persönliches Gespräch ist meines erachtens besser als jede Fernmündliche Kommunikation. Du solltest die erst beste Gelegenheit die sich bietet nutzen.
          Meiner Erfahrung nach erzählen "ältere" Leute gern von vergangenen Zeiten.
          Meine Tante 86 Jahre alt, wohnt auch rund 300 Km weg, aber mindestens einmal im Jahr führt mich mein Weg nahe am Wohnort vorbei und da mache ich immer einen Abstecher.
          Wenn man nicht sofort mit der Thür ins Haus fällt ergeben sich meist interessante Gespräche, die sich in die richtige Richtung lenken lassen.
          Bei mir war der Aufhänger einmal, Papa hat erzählt... weißt Du da etwas?
          Das Ergebnis war eine Komplette Familiengeschichte inclusive Flucht(1945) aus Ihrer Sicht. Später konnte ich sie überzeugen, Ihre Erlebnisse zu Papier zu bringen.

          v.G. Gerhardt

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          • Xtine
            Administrator
            • 16.07.2006
            • 28326

            #6
            Hallo Sebastian,

            wenn Du nicht gleich anrufen willst, schreib doch erstmal einen altmodischen Brief
            Schreibe was Du schon hast, wo es noch hakt, lege evtl. eine Ahnentafel bei und schreibe rein, daß Du die Tage mal anrufen wirst. Das solltest Du dann aber auch machen, wenn davon auszugehen ist, daß der Brief auch wirklich inzwischen angekommen ist. So hat Dein Onkel auch Zeit darüber nachzudenken, was er alles noch weiß.
            Viele Grüße .................................. .
            Christine
            sigpic .. .............
            Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
            (Konfuzius)

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            • Gudrid
              Erfahrener Benutzer
              • 22.04.2020
              • 1250

              #7
              Ach weißt du, ich habe jetzt schon so viele wildfremde Menschen in Bezug auf meine Forschung angerufen, ohne Problem. Wenn der Angerufene kein Interesse hat, merkt man das gleich und das wars dann. Wenn man es nicht versucht, ist es eine vertane Chance.
              Ich verstehe ehrlich gesagt deine Hemmungen nicht, den Onkel direkt anzurufen. Er freut sich sicher.
              Liebe Grüße
              Gudrid
              Lieber barfuß als ohne Buch

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              • Dorni
                Erfahrener Benutzer
                • 21.05.2010
                • 683

                #8
                Leg dich mal ins Zeug, denn schnell ist eine Chance vertan.

                Meine Schwiegeroma ist letztes Jahr verstorben (alte Pommern Pflanze). Jetzt ist mir diesbezüglich die Chance genommen an weitere Infos zu kommen und ich kann "nur" noch nach den Urkunden und KB Einträgen suchen.

                Du hast ja schon einige Inspirationen bekommen, wie du vorgehen kannst um das Thema zu beginnen.


                Suche nach:
                - Dornbusch, Jonas, Schmeckebier, Schoenefeldt, Stoof im Raum Bad Belzig
                - Dünkler, Koch, Brinkmann, Sternberg, Beutler im Raum Staßfurt
                - Fischer in Dreetz / Prignitz
                - Lotosinski, Brennecke, Warnke in der Neumark
                - Zarbock in Grünfier / Netzekreis
                - Klug, Runge, Küter um Köslin / Pommern
                - Wisniowski, Wischniowsky, Kolloch, Warzecha, Kaczmarczyk, Koy in und um Krasiejow / Schlesien

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                • anitram03
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.12.2018
                  • 152

                  #9
                  Nachfragen

                  Hallo,



                  ich habe vor drei Jahren eine Tante meines Mannes angerufen.
                  Sie hatte den Kontakt zu den Verwandten schon lange abgebrochen.
                  Sie war erst sehr reserviert, als ich aber den Grund meines Anrufes angesprochen habe, taute Sie etwas auf.
                  Auf der Sterbeurkunde ihres Vater´s stand nämlich : Mutter unbekannt.

                  Sie hat mir sehr geholfen, mit meiner Forschung voran zu kommen. Ich habe ihr dann den Stammbaum geschickt bzw. immer das Neueste.
                  Sie hat dann auch von sich aus angerufen und sich bedankt.
                  Also versuch es , wenn auch telefonisch.

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                  • Donnerwetter

                    #10
                    An deiner stelle würde ich in einfach mal anrufen um das Eis zu brechen. Einfach mal fragen wie es ihm geht. Falls es dir peinlich ist einfach am gleichen Tag zu fragen dann kannst due es ein zweites Mal versuchen.
                    Als ich mal mit meiner Oma über das Thema gesprochen habe, also über die Ahnen da wollte sie nichts davon hören und hat gemeint die Ahnen sind tot und es bringt einem nichts da weiter zu forschen. Ich habe mit meiner Großtante gesprochen und sie war mit dem Thema begeistert und erzählte alles was ihr bekannt war.
                    Beim nächsten Mal habe ich ihr gesagt das ich schon einen Stammbaum hatte mit ihren Urgroßeltern oder sogar Ururgroßeltern erstellt hatte, aber dann wollte sie zum Thema auch nichts mehr hören.
                    Probiere es einfach mal aus, verlieren tust du nichts.

                    Mfg,

                    Donnerwetter

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                    • Holy
                      Erfahrener Benutzer
                      • 31.10.2006
                      • 416

                      #11
                      Einfach probieren, am besten per Telefon, manchmal wirkt auch eine Mail oder ein Brief Wunder. Im einen oder anderen Fall erweisst sich der Verwandte als reiche Quelle, manchmal gibt es Versprechungen und es passiert nichts.

                      Beides ist möglich, sowohl schöne Kontakte und Gespräche als auch Enttäuschungen, daher bitte nicht zu viel erwarten. Nur, ohne den ersten Schritt zu machen erfährt man es nie.

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                      • LutzM
                        Erfahrener Benutzer
                        • 22.02.2019
                        • 3028

                        #12
                        Ruf an! Wo ist das Risiko?
                        Ich habe gerade vor ein paar Stunden jemanden in Rostock angerufen, nur weil der Nachname gepasst hätte. Leider kein Treffer.
                        Aber der Herr (ich schätze so Mitte 70) hat sich sehr gefreut, weil er auch aus den Sudeten ist. Hab ihm dann noch den Link von den Archiven in Tschechien geschickt, weil er selbst Interesse an der Forschung hat, aber nicht weiß wo er ansetzen soll.
                        Wenn Du wartest, bis Dein Onkel nicht mehr ist, sind alle Chancen vergeben. Ich hab leider nur noch meine Mutter, die allerdings viele Geschichten kennt. Alle anderen sind inzwischen verstorben und ich hatte mich damals noch nicht aktiv dafür interessiert.
                        Das kann man nie wieder aufholen!
                        Lieben Gruß

                        Lutz

                        --------------
                        mein Stammbaum
                        suche Eising * um 1880 aus/bei Creuzburg/Ostpreußen, sowie (August & Hellmut) Wegner und (Friederike) Lampe * um 1840 aus/bei Kleinzerlang/Prignitz

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                        • Garfield
                          Erfahrener Benutzer
                          • 18.12.2006
                          • 2140

                          #13
                          Hallo

                          Ich kann das nachfühlen, ich telefoniere auch wirklich nicht gerne. Dafür habe ich halt schon manche Briefe oder Mails an Verwandte geschrieben und die meisten hatten Freude und halfen mir. Gerade Verwandte, die mich bereits kannten (Grosseltern, Grossonkel, Cousins meiner Eltern) halfen mir bis auf eine Ausnahme wirklich alle. Nicht alle interessierte die Familie oder die Familienforschung, aber so kam ich immerhin auch an viele alte Dokumente und Fotos, mit dem Kommentar "ich brauche das nicht mehr, aber dich interessiert das doch".

                          Daher: wenigstens einen Brief schreiben solltest du unbedingt! Du kannst ja mal eine aktuelle Version vom Stammbaum mitschicken und markieren, was dich aktuell interessieren würde. Oder wenn du alte Fotos hast, auf denen du nicht alle Personen erkennst, kannst du eine Kopie mitschicken und fragen. Ein Brief / Mail hat den Vorteil, dass die andere Person in Ruhe nachdenken kann.
                          Vielleicht kannst du deinen Onkel ja im Sommer oder Herbst mal besuchen? Und bei dieser Gelegenheit alte Fotos und Dokumente von deinem Onkel einscannen?

                          Viel Erfolg!
                          Viele Grüsse von Garfield

                          Suche nach:
                          Caruso in Larino/Molise/Italien
                          D'Alessandro in Larino und Fossalto/Molise/Italien und Montréal/Kanada
                          Jörg von Sumiswald BE/Schweiz
                          Freiburghaus von Neuenegg BE/Schweiz
                          Wyss von Arni BE/Schweiz
                          Keller von Schlosswil BE/Schweiz

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                          • Sebastian901
                            Erfahrener Benutzer
                            • 09.08.2020
                            • 568

                            #14
                            Zitat von Lock Beitrag anzeigen
                            Hallo Sebastian

                            Ein persönliches Gespräch ist meines erachtens besser als jede Fernmündliche Kommunikation. Du solltest die erst beste Gelegenheit die sich bietet nutzen.
                            Meiner Erfahrung nach erzählen "ältere" Leute gern von vergangenen Zeiten.
                            Meine Tante 86 Jahre alt, wohnt auch rund 300 Km weg, aber mindestens einmal im Jahr führt mich mein Weg nahe am Wohnort vorbei und da mache ich immer einen Abstecher.
                            Wenn man nicht sofort mit der Thür ins Haus fällt ergeben sich meist interessante Gespräche, die sich in die richtige Richtung lenken lassen.
                            Bei mir war der Aufhänger einmal, Papa hat erzählt... weißt Du da etwas?
                            Das Ergebnis war eine Komplette Familiengeschichte inclusive Flucht(1945) aus Ihrer Sicht. Später konnte ich sie überzeugen, Ihre Erlebnisse zu Papier zu bringen.

                            v.G. Gerhardt

                            Hallo Gerhardt,


                            genau das ist das Problem Ich weiß nicht wie ich das Thema angemessen einleite ohne mit der Tür ins Haus zu fallen. Letzten Sommer waren wir gemeinsam im kleinen Kreis essen und ich wollte die ganze Zeit das Thema ansprechen und habe auf den richtigen Zeitpunkt gewartet um eine passende Überleitung zu finden, aber habe zu meinem eigenen Bedauern doch nichts gesagt. Hättest du einen Tipp wie ich das Thema passend ansprechen soll. Vielleicht sollte ich einfach irgendetwas sagen wie: "Ich weißt nicht wen ich sonst fragen soll, aber kannst du mir mehr von unserer Oma erzählen.." oder so was.



                            liebe Grüße
                            Sebastian
                            liebe Grüße
                            Sebastian

                            Kommentar

                            • Sebastian901
                              Erfahrener Benutzer
                              • 09.08.2020
                              • 568

                              #15
                              Zitat von Xtine Beitrag anzeigen
                              Hallo Sebastian,

                              wenn Du nicht gleich anrufen willst, schreib doch erstmal einen altmodischen Brief
                              Schreibe was Du schon hast, wo es noch hakt, lege evtl. eine Ahnentafel bei und schreibe rein, daß Du die Tage mal anrufen wirst. Das solltest Du dann aber auch machen, wenn davon auszugehen ist, daß der Brief auch wirklich inzwischen angekommen ist. So hat Dein Onkel auch Zeit darüber nachzudenken, was er alles noch weiß.

                              Hallo Christine,


                              vielen Dank für den Tipp! Das könnte ich tatsächlich mal machen. Ich werde darüber nachdenken.


                              liebe Grüße
                              Sebastian
                              liebe Grüße
                              Sebastian

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