d`Houdan de Villeneuve

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  • pantoffelmieze
    Benutzer
    • 07.06.2018
    • 88

    d`Houdan de Villeneuve

    Hallo Ihr Lieben,


    ich suche nach Andreas d`Houdan de Villeneuve geb. ca. 1800 in Bunzlau.
    Vermutlich hat er seinen Vornamen geändert.
    Gestorben vor 1880 in Lauban.



    Ich habe alle Daten zu seiner Ehefrau und den Nachfahren (alles belegt mit Sterbeurkunden, Kirchenbücher, Geburtsurkunden...) aber ab hier komme ich nicht weiter. in der Elterngeneration von Andreas müßte auch der Wechsel von Frankreich nach Deutschland stattgefunden haben.


    Eventuell ist auch Prof. Jean Baptiste Antoine d`Houdan de Villeneuve eine Spur, er hatte 1794 einen Lehrstuhl für Französisch am Lyceuim Hosianum in Braunsberg. Ich finde aber auch von Jean Baptiste Antoine keine weiteren Aufzeichnung, eventuell wurde er noch in Frankreich geboren.


    Grüße Bettina
  • Kleinschmid
    Erfahrener Benutzer
    • 20.01.2013
    • 1239

    #2
    Andreas Friedrich d'Houdan de Villeneuve trat im Okt. 1806 in die pr. Armee ein, 13.3.1808 Unterleutnant im 1. IR. (Regiment Rüchel), 4.8.1809 abgegangen, Juni 1813 Eintritt in das 4. Ostpr. Landwehrregiment, 16.3.1814 Leutnant, 1816 dem 4. IR zugeordnet, dann aber 12.1.1819 abgegangen, 6.12.1826 wieder zur Anstellung bei einer Invalidenkompanie gemeldet, 15.11.1827 Hauptmann in der 5. Invalidenkompanie, 1830 zur 2. Invalidenkompanie befohlen, 1837 Chef der 9. Invalidenkompanie, 29.12.1840 Character als Major, 21.6.1851 als Oberstleutnant in Pension. 4.3.1866 verstorben.

    In Bunzlau war von der altpr. Armee das 14. Füsilierbataillon stationiert. 1799 wurde ein Hauptmann dieser Einheit in Bunzlau bei einem Duell getötet. Nach der Rangliste handelt es sich dabei um einen von Willemieur. Doch diese Schreibweise findet sich praktisch sonst nirgends. Ich möchte annehmen, daß das ein von Villeneuve war und damit vermutlich Andreas' Vater - falls es stimmt, daß er in Bunzlau geboren wurde.
    Zuletzt ge?ndert von Kleinschmid; 10.06.2018, 11:58.

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    • pantoffelmieze
      Benutzer
      • 07.06.2018
      • 88

      #3
      Hallo Kleinschmid,


      ich bin platt, vielen Dank für schnelle Antwort.
      Der Geburtsort Bunzlau müßte stimmen, aus der Sterbeurkunde seiner Ehefrau.
      Mit der Schreibweise hast du bestimmt recht, denn aus tauchen ganz viele "gruselige" Übersetzungen in der Vergangenheit auf.
      Allerdings fehlt der Namenszusatz d`Houdan?



      Vielen Dank
      Zuletzt ge?ndert von pantoffelmieze; 09.06.2018, 19:47.

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      • Kleinschmid
        Erfahrener Benutzer
        • 20.01.2013
        • 1239

        #4
        In einer der Bunzlauer Stadtchroniken heißt der getötete Hauptmann von Villeumier und sei von Geburt Franzose gewesen. Er starb eben 1799 an einer Brustverletzung nach einem Duell mit einem Leutnant von Uechtritz. Der fragliche Andreas war noch 1851 in Bunzlau, also dort die 9. Invalidenkompanie aufgelöst wurde.
        Bunzlau und Lauban lagen in Niederschlesien. Dieses Füsilierbataillon hatte keine eigenen Kirchenbücher vor 1802. Es sind hier also die zivilien Kirchenbücher maßgeblich. In Lauban gab es ev. u.kath. Militärkirchenbücher für die Zeit um 1866.

        1. Nachtrag:
        Ich sehe gerade, die Familie gehörte in den 1840er Jahren zur christkatholischen Kirche - also aufpassen bei den KB! Siehe dazu einen früheren Beitrag.
        2. Nachtrag:
        Nein, der bei dem Duell Getötete war es vermutlich dann doch nicht. Es handelt sich dabei um Friedrich v. Villeumier - ohne Zusatz. Er wurde am 14.5.1786 Leutnant, kam am 5.6.1790 als Stabscapitän zum Füsilerbataillon 14, wurde am 15. Juli dort Kompaniechef und starb dann eben 1799.
        Zuletzt ge?ndert von Kleinschmid; 09.06.2018, 22:58.

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        • pantoffelmieze
          Benutzer
          • 07.06.2018
          • 88

          #5
          Vielen vielen Dank, das hilft mir sehr weiter.
          Denn KB Bunzlau um den Zeitraum des Todes Andreas Friedrich sind nicht verfügbar.


          Bei den Mormonen könnte ich u.U. fündig werden.


          Grüße Bettina

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          • Kleinschmid
            Erfahrener Benutzer
            • 20.01.2013
            • 1239

            #6
            Nein, das hier haut irgendwie nicht hin ...
            Andreas war kein Schlesier und stammte damit nicht aus Bunzlau. Der Hinweis mit diesem Gymnasiallehrer scheint mir hier eher zielführend zu sein. Denn:
            - Andreas trat ein in das Regiment Rüchel - also das spätere 1. Ostpreußische Grenadierregiment.
            - Nach seinem Abgang trat er erneut in die Armee ein, als es gegen Napoleon ging, und zwar ins 4. Ostpr. Landwehregiment mit Standort Danzig.
            - 1816 wurde er dem 4. IR mit Standort Danzig zugeordnet.
            usw. ..
            - Erst 1837 kam er nach Bunzlau - also Schlesien - zur 9. Invalidenkompagnie.

            Da der Name doch recht selten in Preußen war, würde ich die kath. KB von Braunsberg durcharbeiten. Dieser Prof. war Lehrer in Schottland bei Danzig, kam am 1. März 1785 nach Braunsberg und wurde dort am 17. September 1812 pensioniert. Die KB sind online, allerdings leider nicht der Tf-Index. Also entweder alles selbst durchsehen oder in einer Forschungsstelle der Mormonen den Index. Auch die Heirat war nicht in Schlesien, denn 1834 wurde ja bereits der Sohn Rudolph Friedrich in Westpreußen geboren.
            Zuletzt ge?ndert von Kleinschmid; 10.06.2018, 19:06.

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            • pantoffelmieze
              Benutzer
              • 07.06.2018
              • 88

              #7
              Was mich irritiert, ist folgendes:
              - im KB zur Geburt/Taufe von Friedrich Wilhelm steht beim Geburtsort des Vaters Bunzlau
              - in der Sterbeurkunde der Ehefrau steht beim Geburtsort des Ehemannes ebenfalls Bunzlau.


              Wo hast du denn Infos über Prof. Jean-Baptiste Antoine her?



              Vielleicht komme ich über die Ehefrau weiter Auguste Caroline Mey stammte aus Bischofswerda.


              Ich hab auch immer wieder das Problem, daß sich die Schreibweisen des Namens ändern obwohl es sich nachweislich um die selbe Person handelt.



              Immer noch super deine Hilfe-Danke-Grße Bettina

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              • Billet
                Erfahrener Benutzer
                • 21.01.2007
                • 1985

                #8
                Herr v. Roy teilt hierzu mit :


                Ein „Villeneufe, Lehrer in Braunsberg“ erscheint in der ZEITSCHRIFT FÜR DIE GESCHICHTE UND ALTERTUMSKUNDE ERMLANDS (ZGAE), Bd. VIII, S. 249 f.
                Er dürfte identisch sein mit „Johann von Villeneuve, Lehrer am Gymnasium zu Braunsberg“, der in der ZGAE, Bd. XVIII, S. 395, genannt wird.

                Kopien aus der ZGAE könnten im Rahmen der Fernleihe bei der Universitätsbibliothek Köln (dortige Signatur EP 510) erbeten werden.

                MfG
                Wappen-Billet.de
                M.d.WL.
                M.d.MWH.

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                • pantoffelmieze
                  Benutzer
                  • 07.06.2018
                  • 88

                  #9
                  werde ich machen vielen Dank.


                  Grüße Bettina

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                  • Kleinschmid
                    Erfahrener Benutzer
                    • 20.01.2013
                    • 1239

                    #10
                    Zitat von pantoffelmieze Beitrag anzeigen
                    Wo hast du denn Infos über Prof. Jean-Baptiste Antoine her?
                    Siehe hier und hier.

                    Was ich nicht verstehe: Im Taufeintrag eines Kindes steht doch gewöhnlich nicht der Geburtsort des Vaters, höchstens dessen Wohnort. In einer Sterbeurkunde der Ehefrau steht doch gewöhnlich nicht der Geburtsort ihres Ehemannes, sondern höchstens dessen Wohnort oder ggf. dessen Sterbeort. Wie lautet denn bitte jeweils der Text der Urkunden?

                    Vielen Dank, Herr von Roy, ich hatte schon damit gerechnet, daß Sie sich betref. Braunsberg melden. In der Tat ist hier eine Fernleihbestellung nötig - ich kann die beiden Bde. auch in Polen online nicht nachweisen.

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                    • pantoffelmieze
                      Benutzer
                      • 07.06.2018
                      • 88

                      #11
                      Da bin ich eben doch ein wenig unerfahren.
                      Danke für die Tipps.

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                      • sonki
                        Erfahrener Benutzer
                        • 10.05.2018
                        • 4692

                        #12
                        Hallo,

                        falls interessant - es gibt eine Testamentsregelung eines Cammerdieners Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Ferdinand, clement d' Houdant de Villeneuve, der im 1797 errichteten Testament ein Teil des Erbes an seinen Vetter, Prof. im Cadettenhaus zu Altschottland d' Houdant de Villeneuve, vermacht.
                        Слава Україні

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                        • Kleinschmid
                          Erfahrener Benutzer
                          • 20.01.2013
                          • 1239

                          #13
                          Vortrefflich! Herzlichen Dank für diesen wichtigen Hinweis: Die beiden Testamente sind online. Der Prof. hatte die Kinder Elisabeth und ... Andreas!

                          Das ist die Lösung!

                          Noch ein Hinweis auf die Familie. Ein Nachfahre stand ja in Verbindung mit dem Gut Reuthen im Krs. Spremberg. War er nicht verheiratet mit einer von Reinsperg ?? Dort befand sich eine Familienbibel, die Eintragungen zu den Familien von Leupoldt sowie Dokumente (vor allem Abschriften) der Familie von Villeneuve aus den Jahren 1758, 1798-1803 und 1858 enthält. Sie wird heute im Brandenburgischen Landeshauptarchiv, Sign. 37 Reuthen 1 ÜF (frühere Signatur 2032), aufbewahrt. Es sollte leicht möglich sind, davon Kopien zu erhalten.
                          Zuletzt ge?ndert von Kleinschmid; 11.06.2018, 18:00.

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                          • pantoffelmieze
                            Benutzer
                            • 07.06.2018
                            • 88

                            #14
                            Vielen Dank, ich bin mal wieder platt über die Hilfsbereitschaft.


                            Rudolf Friedrich Wilhem (Sohn des Andreas) war verheiratet mit Caroline Auguste von Reinsperg zu Bloischorf. Ich habe sowohl Nachweis über Heirat und Geburt der Kinder - meine Linie/Urgoßvater ist dann Georg Viktor Theodor -
                            Das Gut ist Bloischdorf/Kreis Spremberg



                            Ich werde natürlich versuchen, Einblicke in die Testamente und Familienbibel zu bekommen. Ich hoffe, ich darf nochmals Fragen stellen, falls es nicht klappen sollte.


                            Grüße Bettina

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                            • Kleinschmid
                              Erfahrener Benutzer
                              • 20.01.2013
                              • 1239

                              #15
                              Zitat von pantoffelmieze Beitrag anzeigen
                              Ich werde natürlich versuchen, Einblicke in die Testamente ...
                              Die Anmeldung bei den Mormonen ist nur pro forma. Die Einsicht ist kostenfrei u. man kann sich die Dokumente auch herunterladen. Kopien von diesem Testament aus dem Landesarchiv in Potsdam zu bestellen, ist also nicht notwendig. Vor allem sind ja nicht alle Seiten von Interesse. Diese beiden Vettern hatten scheinbar nur wenig Kontakt miteinander gehabt. Das sieht man bereits an der genannten Adresse. Der Prof. war 1797 längst nicht mehr an der Schule in Altschottland (keine Kadettenanstalt, sondern eine kath. höhere Lehranstalt, die zum 1.6.1781 aus einem Jesuiten-Collegium hervorgegangen war u. sich 1807 auflöste), sondern am Gymnasium in Braunsberg. Auch kannte der Kammerdiener Clement die beiden Kinder des Professors gar nicht. Deren Namen werden erst vom Prof. in seinem Antwortschreiben aus Braunsberg genannt.

                              Was bleibt noch:
                              1. Sterbeurkunde Andreas
                              Wir wissen das Sterbedatum (4. März 1866) und den Sterbeort (Bunzlau) von daher: eigentlich erledigt. Es gab zwar christkatholische KB, aber verm. kaum für Bunzlau. Bunzlau hatte um 1866 einen simultan genutzen Friedhof und einen ev. Friedhof. Ich vermute, er wurde durch den ev. Pfarrer beigesetzt.

                              2. Heiratsurkunde Andreas
                              Bei Ancestry finden wir ja die Taufe seines Sohnes vom 20. März 1834 in einem Militärkirchenbuch der 5. Invalidenkompagnie. Dieses Buch wurde durch einen Divisionspfarrer aus Danzig geführt, und zwar aufgrund der Meldungen der Zivil-Pfarrer aus den verschiedenen Garnisonen der Truppe - hier also aus Bischofswerder. Tr in diesem Buch beginnen erst 1832, der ev. Tr-Index vom Zivil-KB aus Braunsberg (Mormonen!) führt kein Villeneuve oder Houdan, auch im kath. Zivil-KB aus Lippinken (Mormonen!), zuständig für Braunsberg, kann ich zumindest auf Anhieb die Ehe nicht finden (bitte nochmals selbst durcharbeiten). Seine Ehefrau war doch katholisch, oder?

                              3. Anschluß nach Frankreich
                              Womöglich erreicht man dies bereits mittels der Dokumente aus der Familienbibel. Vielleicht kann sich aber bitte auch Herr v. Roy der Sache nochmals annehmen - er kennt sich von uns vermutlich am besten mit dem franz. Adel aus u. weiß vor allem, wo man suchen muß.

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