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Umfrageergebnis anzeigen: Beherrscht Ihr die alten Schriften?
Ich kann alte Schriften weder lesen noch schreiben 6 2,41%
Ich kann nur die alte Druckschrift (Fraktur) lesen, aber keine Handschriften 12 4,82%
Ich kann Kurrent/Sütterlin (19./20. Jh.) teilweise lesen 87 34,94%
Ich kann Kurrent/Sütterlin gut lesen 86 34,54%
Ich kann Kurrent/Sütterlin lesen und schreiben 43 17,27%
Ich kann auch ältere Schriften (bis 18. Jh.) teilweise lesen 108 43,37%
Ich kann auch Schriften vor dem 17. Jahrhundert teilweise lesen 86 34,54%
Ich kann auch Schriften vor dem 17. Jahrhundert gut lesen 39 15,66%
Multiple-Choice-Umfrage. Teilnehmer: 249. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen

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  #61  
Alt 21.02.2023, 08:30
Benutzerbild von Karl Heinz Jochim
Karl Heinz Jochim Karl Heinz Jochim ist offline männlich
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Hallo zusammen,
ich finde, es ist eine Grundvoraussetzung für die Familienforschung, dass man die Deutsche Schrift oder Sütterlin lesen kann - man muss sie ja nicht schreiben können. Wie will man sonst in den Archiven alte Urkunden im Original oder auf Mikrofilmen lesen können.
Alles kann ich auch nicht lesen, es kommt stets auf den Pfarrer oder den Standesbeamten an, bei manchen sieht es aus, als sei ein Hinkel über's Blatt gelaufen. Aber man kann sich auch in alte Dokumente "reinlesen", Buchstaben aus Wörtern, die man identifizieren kann, auf andere Wörter übertragen.
Ich habe schon selbst interessierten Freunden das Lesen der Deutschen Schrift beigebracht, habe Schriftbeispiele erstellt und dabei festgestellt, dass meine "Schüler" nach ca. 3 Stunden doch schon ca. 80% der alten Schriften lesen konnte; das war die Mühe wert.
Liebe Grüße
Karl Heinz
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  #62  
Alt 21.02.2023, 09:11
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Huber Benedikt Huber Benedikt ist offline
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moin
Teilweise unbekannt ist, dass in Bayern (und A) noch (bzw. wieder) bis in die
Anfänge der 60er Jahre (1964 glaublich) die "deutsche Schrift" in Form einer
Offenbacher Sütterlinvariante in den Schulen gelehrt wurde.
Ich gehöre noch zu dieser Schülergeneration.
Abgesehen von der Schule war das Schreiben in deutscher Schrift noch alltäglich,
mein Vater schrieb ausschliesslich Sütterlin, die örtliche Tageszeitung war in
Fraktur (= Druckform der Sütterlin) gesetzt.
Bis zum "3. Reich" war Sütterlin die schulische Normal- und alltägliche Gebrauchsschrift.
Erstaunlich, dass gerade die Nationalsozis die "Deutsche Schrift" verboten
(als jüdisch diskriminiert) und die Lateinschrift als Schul- und Gebrauchsschrift einführten.
Erst 1954 wurde den Bundesländern wieder erlaubt, Sütterlin als Lehrschrift in den Schulen
einzuführen (wovon Bayern Gebrauch machte)


PS: Eine Zusammenfassung mit vielen Beispielen (sehr informativ !!)

https://www.google.de/url?sa=t&rct=j...ke58gbbt7v9tOV
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Geändert von Huber Benedikt (21.02.2023 um 09:20 Uhr) Grund: PS
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  #63  
Alt 21.02.2023, 09:29
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Karl Heinz Jochim Karl Heinz Jochim ist offline männlich
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Hallo zusammen,
ich wurde 1954 eingeschult, wir lernten das Schreiben noch auf Schiefertafeln - heute sicher unvorstellbar.
Sozusagen als "Schönschrift" erlernten wir im ersten und zweiten Schuljahr auch die Deutsche Schrift; ich habe heute noch das Kratzen auf der Schiefertafel beim Schreiben der "eckigen" Sütterlin-Schrift im Ohr...
Liebe Grüße
Karl Heinz
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  #64  
Alt 21.02.2023, 09:40
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Huber Benedikt Huber Benedikt ist offline
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Da sind wir ja etwa diesselbe Generation.
Erst mit "Buttergriffel" und dann mit den harten.
Das Kratzen war nervtötend wenn 25 gleichzeitig das Schreiben übten...
(zusätzlich noch das Kreischen der Kreide wenn der Lehrer an der Wandtafel vormalte)
__________________
Ursus magnus oritur
Rursus agnus moritur
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  #65  
Alt 21.02.2023, 11:30
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Zitat:
Zitat von Huber Benedikt Beitrag anzeigen
moin
Teilweise unbekannt ist, dass in Bayern (und A) noch (bzw. wieder) bis in die
Anfänge der 60er Jahre (1964 glaublich) die "deutsche Schrift" in Form einer
Offenbacher Sütterlinvariante in den Schulen gelehrt wurde.
Hallo,

ja seit einigen Jahren lernen sie teilweise in den Schulen die Vereinfachte Ausgangsschrift. (mein Patenkind schreibt so)
Mit einem alten kleinen Sütterlin z Wer außer denen, die Sütterlin kennen, kann denn das lesen??? Ausländer doch bestimmt nicht! Die fragen sich, was das für ein Buchstabe wohl ist. Nur gut, daß ein z nicht soooo häufig vorkommt.

Aber wir schweifen vom Thema ab!
__________________
Viele Grüße .................................. .
Christine
.. .............
Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
(Konfuzius)

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  #66  
Alt 21.02.2023, 12:35
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Bei der Frage, ob man die alten Schriften beherrsche, kam mir in den Sinn, dass ich mich dann und wann bei Einträgen in Kirchenbüchern sehr anstrengen muss, die Beherrschung nicht zu verlieren.... dann und wann frage ich mich, ob die Leutchen ihr eigenes Geschmier noch hätten entziffern können.

In Fraktur gedruckte Bücher konnte ich schon als Kind ebenso gut lesen wie solche, die in aktuellerem Satz gedruckt waren. Das lag ganz einfach daran, dass wir noch einiges an Büchern zu Hause hatten, die in Fraktur gesetzt waren - und der Titel unserer Tageszeitung war auch in Fraktur (das ist wohl auch heute noch bei einigen Zeitungen so).

Sütterlin schrieben meine Eltern nicht mehr, im Reich der NSDAP war man ja zur Lateinschrift übergegangen und so schrieben sie eine etwas eigenwillige Lateinschrift, die durchaus noch Sütterlin-Komponenten enthielt - kein Wunder, denn die hatten sie ja noch in ihren ersten Schuljahren gelernt.

In der Schule lernten wir nur Lateinschrift (auch schon vor '64 , ich wusste bislang gar nicht, dass Sütterlin noch so lange gelehrt wurde). Allerdings war es um diesen Zeitraum herum, dass unser Kunstlehrer meinte, es würde uns gar nichts schaden, Sütterlin zu lernen. So kam ich in den Genuss, auch diese Schriftart zu beherrschen, und nun konnte ich auch alte Briefe aus der Familie lesen.

Diese Kenntnisse kamen mir Jahrzehnte später zugute, als ich begann, Familienforschung zu betreiben. Und so nach und nach habe ich mich dann in ältere (Schrift-)Zeiten zurück gearbeitet; da bleiben die Lesekenntnisse aber bisher eingeschränkt, einfach aus Mangel an "Übungsstoff".

Übrigens, auf Schiefertafeln kann man auch beim Lernen der Lateinschrift kratzelige Geräusche verursachen. Und Steinchen in der Kreide führen zu markerschütterndem Gekreisch, egal ob Sütterlin oder Lateinschrift.
__________________
Gruß, fps
Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Kawlitzki, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen
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  #67  
Alt 27.02.2023, 11:18
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Gudrid Gudrid ist offline weiblich
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Zitat:
Zitat von Huber Benedikt Beitrag anzeigen
moin
Teilweise unbekannt ist, dass in Bayern (und A) noch (bzw. wieder) bis in die
Anfänge der 60er Jahre (1964 glaublich) die "deutsche Schrift" in Form einer
Offenbacher Sütterlinvariante in den Schulen gelehrt wurde.
Ich gehöre noch zu dieser Schülergeneration.
Ich auch - was mir das Lesen der alten Kirchenbücher schon sehr erleichtert, wenn das Geschmier nicht all zu arg ist.
__________________
Liebe Grüße
Gudrid
Lieber barfuß als ohne Buch
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