Pastor Tangatz zu Triepkendorf war ein richtiger Unhold!

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  • consanguineus
    Erfahrener Benutzer
    • 15.05.2018
    • 5535

    Pastor Tangatz zu Triepkendorf war ein richtiger Unhold!

    Hallo zusammen!

    Hier habe ich mal etwas zu lesen für Euch! Ich habe es dem Buch "Die Pastoren im Lande Stargard seit der Reformation" von Georg Krüger entnommen. P. Tangatz, das möchte ich vorausschicken, gehört nicht zu meinen Vorfahren, wohl aber die Schwester seiner Frau. Lest selbst!

    1750-1755. Joh. David Tangatz, geb. in Strasen als P.sohn, wurde 1750 eingeführt. Von Anfang an gab er durch seinen Lebenswandel und seine Amtsführung viel Anstoß; die Witwe seines Vorgängers hatte immer zu klagen, daß er ihr das Witwengehalt vorenthalte und ihr auch im übrigen viel Unfreundlichkeit erweise. Da wurde die Witwe Heinzelmann in der Nacht des 18./19. Febr. 1754 ermordet, und bald richtete sich der Verdacht auf den P. Tangatz, der sich auch durch Fortbleiben von der Beerdigung und auf andere Weise dringend verdächtig machte. Er wurde nach Neustrelitz in Untersuchungshaft gebracht und im Januar 1755 seines Amtes entsetzt. Seine bedauernswerte Frau, Dorothea Sofia, geb. Krüger, aus Bredenfelde, die von dem Tun und Treiben ihres Mannes nichts gewußt hatte, mußte in 14 Tagen die Pfarre verlassen. Tangatz blieb bis zum Juli 1756 in Haft, wurde dann, weil die Verdachtsgründe zu einer Verurteilung nicht ausreichten, freigelassen, aber des Landes verwiesen. In der Familie des Küsters Michel Barteld in Triepkendorf, die von 1720 ab Generationen hindurch dies At verwaltet hat, hat sich über seine späteren Schicksale eine Überlieferung erhalten. Darnach kamen im 7 jährigen Kriege Bellingsche Husaren in das Dorf. Der Wachtmeister ließ sich von der Küsterfrau zu trinken geben und fragte sie dann, ob sie ihn kenne. Als sie verneinte, erwiderte er: "Was, Weib, du kennst den alten Tangatz nicht mehr!" und sprengte davon. Eine Überlieferung derselben Familie erzählt von ihm folgendes: Tangatz hatte sich einmal mit seiner Gemeinde verfeindet, reiste deshalb 6 Wochen fort und belegte sie mit dem Interdikt. Er befahl dem Küster, in seiner Abwesenheit weder Betglocke zu stoßen noch Gottesdienst zu halten. Kein Kind solle getauft und die Toten still beerdigt werden. Weder Küster noch Gemeinde kehrten sich an den Befehl. Als Tangatz nach seiner Rückkehr dies efuhr, ließ er den Küster zu sich kommen. Bei seinem Eintritt sah dieser auf dem Tische ein weißes Laken liegen, und zwischen 4 brennenden Lichtern lagen auf ihm 2 Pistolen. Der Pastor verriegelte die Tür und begann eine ernste Strafrede. Dem Küster gelang es aber inzwischen hinter sich die Tür aufzuriegeln und schnell hinauszuspringen. Sofort knallten zwei Pistolenschüsse hinter ihm her, eine Kugel ging in die Tür, die andere dicht am Arm des Küsters vorbei. - Man versteht, daß Tangatz während seiner Haft zu einer Untersuchnng seines Geisteszustandes Veranlassung gab. - Die Bauern nannten die Zeit von der Inhaftierung des Pastors bis zur Neubesetzung der Pfarre das Ungnadenjahr.

    Viele Grüße
    consanguineus
    Suche:

    Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
    Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
    Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
    Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
    Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
    Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561
  • Xtine
    Administrator
    • 16.07.2006
    • 28393

    #2

    Na, da hast Du aber Glück, daß er nur zur angeheirateten Familie gehört!
    Viele Grüße .................................. .
    Christine

    .. .............
    Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
    (Konfuzius)

    Kommentar

    • GiselaR
      Erfahrener Benutzer
      • 13.09.2006
      • 2183

      #3
      Ja, echt ein herziges Kerlchen
      Ruths, Gillmann, Lincke,Trommershausen, Gruner, Flinspach, Lagemann, Zölcke, Hartz, Bever, Weth, Lichtenberger, von der Heyden, Wernborner, Machwirth, von Campen/Poggenhagen, Prüschenk von Lindenhofen, Reiß von Eisenberg, Möser, Hiltebrandt, Richshoffer, Unger, Tenner, von Watzdorf, von Sternenfels

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