Was würdet ihr in diesem Fall annehmen?

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  • emma2412
    Erfahrener Benutzer
    • 12.10.2007
    • 457

    Was würdet ihr in diesem Fall annehmen?

    Ich komme mütterlicherseits aus vielen Glasmacherfamilien, fast ausschliesslich haben lauter Glasmacher untereinander geheiratet, sind Paten und Trauzeugen gewesen etc.

    Die Kinder sind in vielen der Kronländer verteilt geboren worden, überall dort, wo Glasfabriken waren. Die Familien blieben oft nur wenige Jahre an einem Ort.

    Mein Urgroßvater Ludwig Mösslinger wurde 1870 in Kroatien mit Zuständigkeit nach Niederösterreich geboren.
    Seine Eltern heißen Georg und Amalie geborene Peter. Die beiden haben 1864 im steirischen Köflach geheiratet. Bei seiner Heirat wurde Georg als Glasmacher bezeichnet.
    Nahe Köflach gibt es heute noch den Grabstein meiner Ururgroßmutter Amalia Mösslinger geborene Peter (1833-1889). Dort steht geschrieben, dass ihr Gatte und ihre 3 Söhne um sie trauern. Lange dachte ich, diese wären auch irgendwo in der Weltgeschichte geboren. Aber jetzt habe ich sie endlich in Köflach gefunden und sogar noch mehr.

    Ich fand folgende ehelichen Kinder:

    * 1864, totgeborener Knabe, Vater Mösslinger Georg, Glasmacher, Mutter Amalia Peter

    * 1866, totgeborenes Mädchen, Vater Mösslinger Josef, Tafelmacher, Mutter Amalia Peter

    * 1868, Karl Mösslinger, Vater Georg Mösslinger, gew.(?) Glasmacher, Mutter Amalia geborene Peter

    * 1869, Friedrich Ludwig Mössligner, Vater Georg Mösslinger, gew.(?) Glasmacher, Mutter Amalia geborene Peter

    Und dann kam 1870 mein Urgroßvater Ludwig in Kroatien auf die Welt, also (lebender Sohn) Nummer 3, Vater Georg Mösslinger, Glasmacher, Mutter Amalia geborene Peter (diesen Eintrag habe ich über einen Film bei den Mormonen gefunden, dort gab es aber keine weiteren Geschwister mehr).

    Würdet ihr wie ich annehmen, dass beim 1866 geborene Mädchen einfach nur ein Schreibfehler des Pfarrers vorliegt (falscher Vorname und Beruf)?

    Peter kommen aus dieser Gegend, aber eine weitere Amalia ist mir nicht bekannt. Und die Mössligner kommen ursprünglich aus Niederösterreich, nur diese und ein Cousin kamen in die Steiermark.

    Bin gespannt auf eure Meinung und freue mich, ein paar weitere Ahnen gefunden zu haben!

  • #2
    RE: Was würdet ihr in diesem Fall annehmen?

    Hallo Emma,

    also 2 Unterschiede, Vorname und Beruf, da wäre ich nicht überzeugt, die gleichen Eltern zu haben. Oder hatte Georg noch einen zweiten Vornamen Josef?

    Gruß Marlies

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    • Xtine
      Administrator
      • 16.07.2006
      • 28330

      #3
      RE: Was würdet ihr in diesem Fall annehmen?

      Hallo,

      eine Tafel kann aus verschiedenen Materialien bestehen, u. a. auch Glas! Eine Fensterscheibe bezeichnet man z.B. auch als Tafel. Vielleicht hat Georg (Josef) zu der Zeit ja Glasscheiben hergestellt?
      Wer schon mal in Murano im Glasmuseum war, hat sicher auch die schönen Tafeln bewundert, die ganze Dekoration, der Blumenschmuck und die Gebrauchsgegenstände sind alle aus Glas. Vielleicht stellte er ja auch so etwas in der Art her?

      Hast Du denn schon eine Geburts-/Taufurkunde von Georg (Josef) Mösslinger? Ich tippe eher auf 2 Vornamen.
      Ich würde das Mädchen schon mit in die Liste der Kinder aufnehmen, mit Vermerk.
      Viele Grüße .................................. .
      Christine
      sigpic .. .............
      Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
      (Konfuzius)

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      • emma2412
        Erfahrener Benutzer
        • 12.10.2007
        • 457

        #4
        Hallo,
        einen Tafelmacher gab/gibt es auch in unseren Glasfabriken. Meist werden die Leute recht genau mit ihren Beruf in der Glasfabrik beschrieben, Tafelmacher, Glasmacher, Glasbläser, Hafner, Maurer, etc.

        Von Georg habe ich die Fotografien der Original-EInträge zu Taufe und Tod (Niederösterreich) und Heirat (Steiermark). Überall hat er nur den einen Vornamen. Standesämter gibt es in Österreich erst ab 1938.

        AUch bei allen Einträgen von zu meinem Urgroßvater Ludwig und der Sterbeurkunde steht der Vater immer nur mit Vornamen Georg.

        Schwer einzuschätzen ...

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        • Hintiberi
          Erfahrener Benutzer
          • 26.09.2006
          • 1075

          #5
          Hallo Emma,

          ich denke auch, daß eine Geburts- oder auch Sterbeeurkunde des Vaters Aufschluß brächte.

          Da der Josef Mösslinger "zwischen" den Georgs steht, wird es sich bestimmt um ein und denselben Mann handeln.

          Es ist ebenfalls möglich, daß der Vater "amtlich" Georg hieß, aber Joseph genannt wurde (oder andersherum); solch einen Fall habe ich auch in der Familie:
          Bei der Taufe der älteren Schwester meiner Uroma 1876 heißt der Vater "Franz Schlichting", bei meiner Uroma selbst (*1893) heißt er "Martin Hermann".
          Als ich dann dessen Heiratseintrag 1875 fand, wußte ich, daß es ein und derselbe war:
          --> Dort steht nämlich unter Name des Bräutigams:
          "Martin Hermann (für gewöhnlich "Franz") Schlichting".




          Die Abkürzung "gew." könnte man als "gewesener" deuten, Georg (Josef) Mösslinger hat also möglicherweise zu der Zeit den Beruf des Glasmachers nicht mehr ausgeübt.

          Viele Grüße
          -Jens
          Meine Ahnen
          http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
          www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

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          • emma2412
            Erfahrener Benutzer
            • 12.10.2007
            • 457

            #6
            Hallo Jens,

            aus dieser Zeit gibt es wirklich keine Urkunden, nur die Kirchenbücher ...

            Das gew(esener) könnte stimmen, vielleicht war das auch der Grund, warum sie 2 Monate vor der Geburt meines Urgroßvaters zu einer anderen Glashütte nach Kroatien gingen. Dagegen spricht, dass ein gewesener Glasmacher nicht mehr in den zur Glashütte gehörenden Wohnungen leben durfte. Sie haben aber laut Adresse bei den Taufen noch dort gewohnt.

            Irgendwie kann ihc mir nicht vorstellen, dass Georg und ein Josef eine Frau mit gleichen Namen geheiratet haben, zumal der Josef kein zweitesmal auftaucht in den Köflacher Büchern.

            Emma

            Kommentar

            • Hintiberi
              Erfahrener Benutzer
              • 26.09.2006
              • 1075

              #7
              Hallo Emma,

              Original von emma2412
              aus dieser Zeit gibt es wirklich keine Urkunden, nur die Kirchenbücher ...
              Die können genauso aufschlußreich sein; den angesprochenen Heiratseintrag (1875) habe ich auch "nur" aus den Kirchenbüchern.



              Das gew(esener) könnte stimmen, vielleicht war das auch der Grund, warum sie 2 Monate vor der Geburt meines Urgroßvaters zu einer anderen Glashütte nach Kroatien gingen. Dagegen spricht, dass ein gewesener Glasmacher nicht mehr in den zur Glashütte gehörenden Wohnungen leben durfte. Sie haben aber laut Adresse bei den Taufen noch dort gewohnt.
              Vielleicht hatten sie eine Art Frist, dort noch einige Monate bleiben zu können?! Wie schnell mußte denn solch eine Wohnung verlassen werden?
              Möglicherweise war er zu der Zeit zwar "gewesener" Glasmacher, aber in der Glashütte weiterhin beschäftigt; übte also vielleicht seinen eigentlichen Beruf dort nicht mehr aus, wohl aber einen anderen, der nicht extra angegeben wurde...

              Viele Grüße
              -Jens
              Meine Ahnen
              http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
              www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

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              • gudrun
                Erfahrener Benutzer
                • 30.01.2006
                • 3277

                #8
                Hallo Emma,

                ich würde da auch vermuten, daß es die gleiche Familie ist.
                Das gew. könnte auch bedeuten, daß der Mann zwar noch im gleichen Betrieb gearbeitet hat, aber nicht mehr als Glas- oder Tafelmacher.
                Gibt es in Österreich nicht auch die weltlichen Verträge (Heiratsvertrag, Erbsachen?) die in den Staatsarchiven vorhanden sind?
                Existiert die Glasmacher-Fabrik noch und gibt es dort vielleicht noch Unterlagen?

                Viel Glück bei der weiteren Suche
                wünscht
                Gudrun

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                • emma2412
                  Erfahrener Benutzer
                  • 12.10.2007
                  • 457

                  #9
                  @ Jens
                  > Die können genauso aufschlußreich sein; den angesprochenen
                  > Heiratseintrag (1875) habe ich auch "nur" aus den Kirchenbüchern.
                  Ja genau. Den habe ich in meinem Fall auch und dort heißt der gute Mann auch nur Georg.

                  > Vielleicht hatten sie eine Art Frist, dort noch einige Monate bleiben zu
                  > können?! Wie schnell mußte denn solch eine Wohnung verlassen werden?
                  Das könnte durchaus sein. Ich las die Chronik der Hütte und weiß daher, dass diese Hütten der Glasfabrik gehörten. Ein Fall einer Familie ist dort erzählt, in dem der Vater starb und die Mutter mit den Kindern auf die Straße gesetzt wurde. Aber in welchem Zeitraum wurde nicht erwähnt, liest sich aber ziemlich unbarmherzig.


                  @ Hintiberi

                  > ich würde da auch vermuten, daß es die gleiche Familie ist.
                  Fein. Ich nehme das Mädl mal auf und gebe eine Notiz dazu.

                  > Gibt es in Österreich nicht auch die weltlichen Verträge (Heiratsvertrag,
                  > Erbsachen?) die in den Staatsarchiven vorhanden sind?
                  Ich glaube ja nicht, dass es da ausser den vielen Glasstücken etwas zu vererben gab. Grund- und Hausbesitz gab es nicht und sonst ...? Heiratsverträge .. hm? Ob es sowas damals schon gab bzw. in diesen kleinen Verhältnissen? EIne Nachfrage im Landesarchiv ist es aber sicher wert.

                  > Existiert die Glasmacher-Fabrik noch und gibt es dort vielleicht noch
                  > Unterlagen?
                  Ja, es gibt noch ein altes Hüttenbuch im Landesarchiv. Die Hütte selbst wurde ca. einen Kilometer verlegt und existiert heute noch in moderner Form. Dort kommt kein Josef vor, aber ein Georg (leider nur mit Geburtsdatum, -ort und Ausstellungsdatum seines Arbeitsbuches und keinen weiteren Angaben). Später kommen auch seine drei Söhne dort vor.

                  Danke euch,
                  Emma

                  Kommentar

                  • Eva64
                    Erfahrener Benutzer
                    • 08.07.2006
                    • 809

                    #10
                    Original von emma2412
                    > Gibt es in Österreich nicht auch die weltlichen Verträge (Heiratsvertrag,
                    > Erbsachen?) die in den Staatsarchiven vorhanden sind?
                    Ich glaube ja nicht, dass es da ausser den vielen Glasstücken etwas zu vererben gab. Grund- und Hausbesitz gab es nicht und sonst ...? Heiratsverträge .. hm? Ob es sowas damals schon gab bzw. in diesen kleinen Verhältnissen? EIne Nachfrage im Landesarchiv ist es aber sicher wert.
                    Ich kenne das als Inventuren und Teilungen. Da sind auch keine riesigen Besitztümer aufgelistet, dafür jeder Topf und jedes Kleidungsstück, da ja z.T. die Herrschaft einen Anspruch auf das beste Kleidungsstück hatte nach dem Tod. Und das wurde für so ziemlich jeden gemacht.

                    Grüßle
                    Eva

                    Kommentar

                    • honkytonk
                      Erfahrener Benutzer
                      • 20.11.2007
                      • 315

                      #11
                      Hallo Emma.

                      bei uns in der Familie gibt es auch einen Georg,
                      er wird aber innerhalb der Familie nur Jürgen genannt.

                      Ich weiss das Jürgen eine Form von Georg ist,
                      wie das mit Josef ist, müsste man mal recherchieren, z.B. auf Vornamen Seiten.

                      Pfarrer neigten früher oft dazu die Namen auf den eines Heiligen anzupassen,
                      so kann es vorkommen, dass aus einem Klaus ein Nikolaus wird, oder einem Jürgen ein Georg.

                      Güsse

                      Guido

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                      • emma2412
                        Erfahrener Benutzer
                        • 12.10.2007
                        • 457

                        #12
                        Hallo Guido,

                        das ist sehr interessant. Bisher ist mir nicht bekannt, dass mit Jürgen und Georg,

                        Mein anderer Ururgroßvater väterlicherseits heißt auch Georg. Er ist Winzer und kommt aus der ehemaligen Untersteiermark, heutiges Slowenien. Er hatte sehr viele Kinder, bei den meisten wurde er als Georg angeführt, war dann aber ein slowenischsprechender Pfarrer oder Kaplan, dann hieß er Juri. Da dachte ich erst auch, was ist da los, bis ich hier http://de.wikipedia.org/wiki/Juri die Antwort fand.

                        Jürgen:
                        deutsch: Georg, Gerch, Gürgen, Irgai, Jorg, Jörg, Jörgen, Jörn, Jurg, Jürg, Jürgen, Jürn, Schurdl, Schurli, Yorck, York

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                        • eitrei
                          Erfahrener Benutzer
                          • 19.04.2008
                          • 182

                          #13
                          Hallo Emma,

                          bei Problemen, wenn Vornamen oder Familiennamen anders geschrieben wurden, hat sich die Hausnummer für mich als sehr hilfreich erwiesen.
                          Ohne diese hätte ich meine Ahnen Preitler nie gefunden, den die Pfarrer schrieben da einmal Breiler, dann Bräuliger, dann Bräunler und dann wieder Preidler und das bei Geburten/Taufen vom gleichen Ehepaar die in Abständen von ein bisschen über einem Jahr folgten. Ich weiß nicht, ob bei uns hier in der Steiermark die Pfarrer besonders schlampig waren oder ob überall vor 1880 Matriken nur nach Gehör und mündlicher Ansage der Betroffenen und anschließender willkürlicher Umsetzung des Pfarrers passiert sind. Aber die Pfarrer von z.B. St. Stefan (heute Gratkorn) und St. Mörten (heute Deutschfeistritz) waren äußerst ungenau.
                          Also wenn die Hausnummer immer die gleiche ist, kannst Du davon ausgehen, dass es die gleiche Person ist.

                          Bist Du Dir mit dem "gew." sicher. Hast Du eine Foto davon. Wenn es nämlich ein große "G" ist, kann dies auch auf das Wort "Gewerke" hinweisen. Es handelt sich um einen Titel für langjährige, verdienstvolle leitende Mitarbeiter u.a. in der Keramikindustrie, warum also nicht auch in der Glasindustrie.

                          Hoffe mit diesen Hinweisen geholfen zu haben. Viel Erfolg.

                          Kommentar

                          • emma2412
                            Erfahrener Benutzer
                            • 12.10.2007
                            • 457

                            #14
                            Hallo eitrei,

                            ich freue mich gerade sehr, einmal einen steirischen Familienforscher / eine -forscherin zu treffen *super!

                            Danke für deine Hinweise. Leider war die Adresse nicht immer gleich, zwar die 'Straße' aber nicht die Hausnummer.

                            Das 'gew.' ist klein geschrieben gewesen, leider ..

                            Einen schönen Gruß,
                            emma

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