Schweizer Kirchenbücher sind der Hammer :( -- Hilfe!

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Xtine
    Administrator
    • 16.07.2006
    • 28394

    Schweizer Kirchenbücher sind der Hammer :( -- Hilfe!

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: vor 1700
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Frutigen, Kanton Bern
    Konfession der gesuchten Person(en):
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken):
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive):

    Hallo liebe Schweiz Experten,

    da ich bei FS die aus der Schweiz stammenden Vorfahren entdeckt habe und dort auch noch genaue Herkunftsorte und Daten angegeben wurden, habe ich mich auf die Suche nach den Kirchenbüchern gemacht.
    Ich wurde fündig!
    Leider sind die KB von Frutigen aber nicht beim Staatsarchiv Bern online, sondern nur als kostenpflichtiger Download über den GHGB zu beziehen. Aber was tut man nicht alles als Ahnenforscher. Ich habe also 30 CHF investiert und mir die in Frage kommenden Bücher gekauft.

    Geöffnet, erste Taufe gefunden
    Nach der Heirat der Eltern gesucht, gefunden Aber dann die Ernüchterung Es steht das Datum und die Namen der Eheleute, sonst NICHTS!
    Keine Ortsangabe (der Nachbarort gehörte damals dazu), keine Eltern .... einfach nichts!

    Woher soll man denn dann bitte wissen, wer die Eltern waren??? Es könnte ja 2 namensgleiche Kinder verschiedener Eltern gegeben haben.

    Laut dem FS Stammbaum kommen alle Vorfahren aus dem selben Ort (ca. 1560-1700). Im Familiennamenbuch ist aber weder der Name des Ehemannes, noch der der Ehefrau für diesen Ort verzeichnet. Auch nicht im Nachbarort, der teilweise dort angegeben wird und damals zu Frutigen gehörte.
    Wie kommt das? Bzw. was sagt mir das für meine Forschung?

    Die Einträge bei FS stammen aus einer alten Einsendung von 1996, da kann man also auch bei niemandem nachfragen! Die vorhandenen Daten werde ich jetzt erstmal nachprüfen.
    Viele Grüße .................................. .
    Christine

    .. .............
    Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
    (Konfuzius)
  • consanguineus
    Erfahrener Benutzer
    • 15.05.2018
    • 5535

    #2
    Hallo Christine,

    bei meinen niedersächsischen Vorfahren ist es eher die Regel als die Ausnahme, daß die Namen der Eltern eines Brautpaares nicht erwähnt werden. Kein Grund zur Panik also! Ab diesem Punkt beginnt die Ahnenforschung erst kurzweilig zu werden...

    Viele Grüße
    consanguineus
    Suche:

    Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
    Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
    Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
    Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
    Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
    Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

    Kommentar

    • Xtine
      Administrator
      • 16.07.2006
      • 28394

      #3
      kurzweilig

      Ich fürchte nur, nach allem was ich über Schweizer Ahnenforschung bereits gelesen habe, daß es hier nicht ganz so einfach ist

      Aber die langen Winterabende sind wohl gerettet
      Viele Grüße .................................. .
      Christine

      .. .............
      Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
      (Konfuzius)

      Kommentar

      • consanguineus
        Erfahrener Benutzer
        • 15.05.2018
        • 5535

        #4
        Schweizer Ahnenforschung dürfte in dem Moment zu einer Herausforderung werden, wenn sie so schreiben wie sie sprechen. Aber man wächst an seinen Aufgaben.
        Suche:

        Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
        Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
        Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
        Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
        Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
        Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

        Kommentar

        • Ilja_CH
          Erfahrener Benutzer
          • 05.11.2016
          • 753

          #5
          Laut dem FS Stammbaum kommen alle Vorfahren aus dem selben Ort (ca. 1560-1700). Im Familiennamenbuch ist aber weder der Name des Ehemannes, noch der der Ehefrau für diesen Ort verzeichnet. Auch nicht im Nachbarort, der teilweise dort angegeben wird und damals zu Frutigen gehörte.
          Wie kommt das? Bzw. was sagt mir das für meine Forschung?
          Ist mit FS Familysearch gemeint? Vielleicht ist der Grund, dass der Name im Familiennamenbuch nicht auftaucht, dass der Stammbaum auf Familysearch falsch ist?

          Oder sich die Schreibweise geändert hat? Z. B. schrieben sich die «Jenzer» von der Stadt Bern ganz am Anfang «Jenser». Und «Jenser» taucht im Familiennamenbuch auch nicht auf, «Jenzer» aber schon.

          Taufbücher: Wenn in der Taufe die Eltern stehen und du auch die Hochzeit findest, ist das doch schon mal gut. Klar, wenn bei der Hochzeit die Eltern der Eheleute nicht erwähnt werden, ist das schwierig.

          Bei den neueren Kirchenbüchern gibt es hinten Namens-Indexe, so könntest du wenigstens «schnell» alle Seiten abklappern, wo Leute mit demselben Familiennamen vorkommen und so ggf. potenzielle Eltern finden.

          Sonst Alternativquellen durchgehen:
          Bürgerverzeichnisse, Huldigungsregister, alte Ortskarten und Pläne, Kontraktenprotokolle, Testamentbücher, Urbarien, Ortschroniken, Gemeinde anschreiben, Chorgerichte der Kirchen usw.
          Falls neueren Datums auch Grundbücher.

          In Zeitungen suchen: https://www.e-newspaperarchives.ch/

          Und auf anderen Seiten suchen: www.e-rara.ch www.e-periodica.ch

          Mit dieser Seite kannst du zahlreiche Schweizer Archive auf einmal durchsuchen lassen nach Stichwörtern: https://www.archives-online.org/Search
          so habe ich auch schon Funde in anderen Kantonen gefunden zu meinen Vorfahren.

          Zusätzliche Archive abfragen (nicht nur Staatsarchiv vom Kanton Bern), z. B. Bundesarchiv, die Landesbibliothek, Burgerbibliothek usw.

          Bei neueren gesuchten Personen auch im entsprechenden Zivilstandskreis nachfragen.

          Wie lautet denn der Familienname?

          Kommentar

          • rpeikert
            Erfahrener Benutzer
            • 03.09.2016
            • 2673

            #6
            Hallo Christine

            In der Schweiz sind meistens die Sterbeeinträge die informativsten, nicht die Heiratseinträge.

            Eine Spezialität der Berner KB ist, dass auch bei erwachsenen Personen oft noch der Vorname des Vaters angegeben wird. Bei einer Taufe hat man dann gleich drei Generationen dabei, wenn die Eltern des Kindes beispielsweise
            "Ulrich Moser, Peters" und "Anna Christen, Hansen" genannt werden.

            Es ist auch wichtig die Ortsangaben richtig zu lesen. "Von ..." bezeichnet den Bürgerort und "zu ..." den Wohnort.

            Berner KB sind teilweise bei FamilySearch indexiert, aber natürlich lausig. Und Stammbäume findet man eher bei FamilySearch, GeneaNet und Geneal-Tree als bei Ancestry (das für die CH praktisch nutzlos ist).

            @ consanguineus: Nein, Schweizer Kirchenbücher sind nicht im Dialekt geschrieben.

            Gruss, Ronny
            Zuletzt geändert von rpeikert; 25.10.2023, 13:42.

            Kommentar

            • Xtine
              Administrator
              • 16.07.2006
              • 28394

              #7
              Hallo,

              danke erstmal für Eure Antworten.

              @consanguineus
              Das mit der Sprache sollte nicht stören, die Untertitel der schweizer Sendungenbei 3Sat brauch ich auch nicht

              @ Ilja_CH
              Ja ja, das mit den verschiedenen Schreibweisen hab ich schon berücksichtigt!
              Gesucht ist der Name Göller, auch: Goller, Guller, Geller, Keller und Güller. Letzterer taucht nun in den Büchern von Frutigen auf.
              Aber keiner dieser Namen oder auch nur was ähnliches ist im Familiennamenbuch in dieser Gegend.

              Sterbebücher existieren offensichtlich für den gesuchten Zeitraum, vor 1700 , nicht. Es gibt nur Tauf- und Eherodel. Totenrodel erst ab 1768, aber da waren sie schon in der Pfalz.
              Und ob Zeitungen aud dem 16. / 17. Jhd online zu finden sind???
              Den Archiv-Link werde ich mal testen, mal sehen, was rauskommt.

              So komplett falsch kann der Stammbaum bei FS (ja, FamilySearch ) nicht sein. Die ersten Daten Übereinstimmungen mit dem KB habe ich ja schon.

              Ich wühle mich jetzt erstmal durch Eure Links
              Viele Grüße .................................. .
              Christine

              .. .............
              Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
              (Konfuzius)

              Kommentar

              • Svenja
                Erfahrener Benutzer
                • 07.01.2007
                • 4353

                #8
                Hallo

                Im Familiennamenbuch der Schweiz sind nur diejenigen Namen enthalten, die zum Zeitpunkt der Entstehung der jeweiligen Ausgabe des Familiennamenbuches noch in diesem Ort ansässig waren bzw. von diesem Ort das Bürgerrecht besassen.
                Das Familiennamenbuch enthält in der amtlichen Schreibweise die Namen der Geschlechter, die 1962 in einer schweizerischen Gemeinde das Bürgerrecht besassen
                Wenn also ein Familienname zwar jahrhundertelang das Bürgerrecht von Frutigen besass, jedoch 1960 diese Linie(n) im männlichen Stamm ausgestorben war(en), dann ist dieser Name im Familiennamenbuch der Schweiz von 1962 unter Frutigen nicht aufgeführt.

                Ich kenne die Kirchenbücher von Frutigen nicht, habe aber schon Kirchenbücher von vielen anderen Pfarreien im Kanton Bern eingesehen. Normalerweise enthalten diese im 19. und evtl. auch im 18. Jahrhundert immer Angaben zum Wohnort (Hofname/Weiler) und/oder den Heimatort. Bei Heiratseinträgen ist oft auch der Heiratsort angegeben, wenn das Paar an einem anderen Ort geheiratet hat. Zudem findet man Heiraten im 19. und evtl. auch im 18. Jahrhundert oft an zwei Orten verzeichnet, weil sie sowohl im Heiratsort als auch im Heimatort eingetragen worden sind (im Heimatort dann unter Auswärtige Heiraten).

                Gruss
                Svenja
                Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
                https://iten-genealogie.jimdofree.com/

                Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

                Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

                Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

                Kommentar

                • Ilja_CH
                  Erfahrener Benutzer
                  • 05.11.2016
                  • 753

                  #9
                  Hallo Christine

                  FM:
                  In der Online-Suche des Staatsarchives Kanton Bern findet man auch einen Eintrag «Güller» mit Verbindung zu Frutigen vom 11.04.1701:
                  Kaufbrief Hans (Johann) Güller im Hasli (bei Frutigen) verkauft an David von Werdt, Tschachtlan zu Frutigen, zuhanden des Schlosses Frutigen für 600 Pfund und 2 Dublonen Trinkgeld ein Stück Mattland (1 1/2 Jucharten) mit Scheuerlein und Bäumen im Hasli, neben dem "Schlossgut" von Frutigen gelegen.
                  Weil dieser Bestand nicht digital vorhanden ist, ist dies natürlich nur bedingt hilfreich.

                  Ort Hasli in Frutigen:


                  Karte von 1892:


                  Interessanterweise gibt es heute einen "Ort" Güllerli etwas nördlich von Frutigen, auch dort "Hasli":


                  Im Staatsarchiv Kanton Bern kannst du den Zeitraum eingrenzen und nur digitalisierte Funde anzeigen lassen und wenn man so nach einem Ort sucht, findet man auch Karte, wo z. T. auch Namen stehen (z. B. Besitzer vom Land) oder eben alte Karten mit alten Bezeichnungen (bei den Suchresultaten auf "Bildliste" klicken):




                  Du kannst die div. FN auch hier eintippen um zu schauen, was heute noch wo wie oft vorkommt:
                  tel.search.ch ist das aktuelle, schnelle und kostenlose Telefonbuch für die Schweiz. Gratis Telefonnummern


                  Zeitungen:
                  Älteste Scans von Zeitungen aus dem Jahr 1692, im 18. Jahrhundert scheint es auch viele Scans zu geben, jedoch nicht für jeden Monat. Zudem stellt sich natürlich die Frage, ob gerade die Zeitung aus der Region Bern aus diesem Jahr vorhanden ist.

                  Siehe hier:


                  Die ältesten Einträge «Güller» sind von 1800. Am meisten im Kanton Zürich erwähnt.


                  Es werden aber laufend weitere Zeitungen digitalisiert.

                  Edit: Hans Güller, Frutigen 1640 geboren inkl. Eltern, Ehefrau und Kinder. Keine Ahnung, ob dir das was bringt. Google-Suche nach Hans Güller.


                  hier kannst du oben Güller eingeben und findest viele Frutigen-Güller:


                  Homepage kenne ich nicht und sehe diese zum ersten Mal.
                  Zuletzt geändert von Ilja_CH; 25.10.2023, 18:20.

                  Kommentar

                  • Xtine
                    Administrator
                    • 16.07.2006
                    • 28394

                    #10
                    Hallo,

                    @ Svenja
                    Ah, dann ist es klar, sie sind so um 1700 -1710 in die Pfalz ausgewandert. Vermutlich also desshalb nicht mehr im Familienbuch.

                    @ Ilja
                    Danke für die vielen Links! Da habe ich ja ordentlich was zu tun.
                    Güller in Hasli hört sich gut an! Das werde ich mir auf jeden Fall ansehen?.
                    Daß er nicht, wie bei FamilySearch angegeben, direkt in Frutigen geboren ist, sonder in Hasli, habe ich auch schon festgestellt. Dein Fund scheint also ein Volltreffer zu sein.

                    Danke erstmal an alle! Ich gehe dann mal an die Arbeit
                    Viele Grüße .................................. .
                    Christine

                    .. .............
                    Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
                    (Konfuzius)

                    Kommentar

                    Lädt...
                    X