FN Plödereder

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  • hakredi
    Erfahrener Benutzer
    • 28.02.2007
    • 302

    FN Plödereder

    Familienname: Plödereder
    Zeit/Jahr der Nennung:
    Ort/Region der Nennung: BW


    Hallo kann mir jemand den Namen "Plödereder" erklären?
    Die Endung "...eder" klingt nach Bayern oder Österreich.

    Vielen Dank
    hakredi
  • Artsch
    Erfahrener Benutzer
    • 14.07.2013
    • 1933

    #2
    Hallo hakredi,

    es wird ein Wohnstätten/Herkunftsname sein.

    In Niederbayern, wo auch das größte Namensaufkommen ist, gibt es die Einöde Plöderöd, sie gehört zur Gemeinde Dietersburg im Landkreis Rottal-Inn.



    Zu Eder: aus dem Duden Namenslexikon
    1) Oberdeutscher (baierisch-österreichischer) Wohnstättenname zu mhd. öde, unbebauter und unbewohnter Grund, womit sich der ursprunglich damit nicht verwandte Begriff bair. Einöde (mhd. einöte, ahd. einöti - Einsamkeit) alleinstehender Hof, gelegentlich schneiden kann.

    2) Im alemannischen und niederdeutschen Bereich Wohnstättenname zu mhd. eter, geflochtener Zaun, Umzäunung um einen Hof oder eine Ortschaft, mnd. eder geflochtener Zaun, das eingezäunte Feld

    3) Herkunftsname zu den häufigen Ortsnamen Ed, Edt, Öd, Oed, Eder (Bayern, Österreich), im Vogtland zu Dödra, a 1328 belegt als zue der Ode.


    Beste Grüße
    Artsch
    Zuletzt ge?ndert von Artsch; 27.04.2018, 11:38. Grund: Duden Namenslexikon

    Kommentar

    • hakredi
      Erfahrener Benutzer
      • 28.02.2007
      • 302

      #3
      Hallo Artsch,
      danke für Deine Auslegung.
      Kann man evtl auch noch das "Plöder"eder auflösen.
      Finde das einen sehr interessanten Namen.
      Grüße
      hakredi

      Kommentar

      • Anna Sara Weingart
        Erfahrener Benutzer
        • 23.10.2012
        • 15113

        #4
        Hallo hakredi

        Der Plödereder ist jemand der aus Plöderöd stammt.
        Plöderöd bedeutet vielleicht: ein öder Ort mit einem blöden Boden (= ertragsschwachen Boden)

        Siehe zur Worterklärung "blöde", unter Punkt 1) -> http://www.woerterbuchnetz.de/cgi-bi...&lemid=GB08608
        Gruss
        Zuletzt ge?ndert von Anna Sara Weingart; 27.04.2018, 16:04.
        Viele Grüße

        Kommentar

        • Xylander
          Erfahrener Benutzer
          • 30.10.2009
          • 6446

          #5
          Hallo,
          ja, das ist eine Idee. Aber müsste es dann nicht Plödeöd (ertragsarme Öd) heißen statt Plöderöd? Öd ist Femininum.

          Ich denke eher an eine zu einem Ort oder einem Besitzer namens Plöder gehörende Öd. Zu bedenken ist auch die Nebenform Bläderöd, siehe hier:


          Am besten mal am Ort nachfragen

          Viele Grüße
          Xylander

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          • gki
            Erfahrener Benutzer
            • 18.01.2012
            • 4823

            #6
            Hallo,

            ich würd mal im Schmeller nachschlagen (Bayr. Wörterbuch).
            Gruß
            gki

            Kommentar

            • Verano
              Erfahrener Benutzer
              • 22.06.2016
              • 7819

              #7
              Hallo,

              Bahlow nennt noch Ploder, mhd. „blodern = rauschen“.

              Hier auch:
              u.a. vom rauschenden Gewässer.

              Viele Grüße August

              Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

              Kommentar

              • Anna Sara Weingart
                Erfahrener Benutzer
                • 23.10.2012
                • 15113

                #8
                In der Nähe liegen die kleinen Orte Scheiblöd, Frauenöd, Unöd, Hohenöd, Kornöd, Ganglöd, Hofmannsöd, Thalöd, Wieglöd, Schaföd; Höllöd, Neunöd
                Viele Grüße

                Kommentar

                • Xylander
                  Erfahrener Benutzer
                  • 30.10.2009
                  • 6446

                  #9
                  Zitat von Verano Beitrag anzeigen
                  Hallo,
                  Bahlow nennt noch Ploder, mhd. „blodern = rauschen“.
                  Hier auch:
                  u.a. vom rauschenden Gewässer.
                  http://www.woerterbuchnetz.de/cgi-bi...&lemid=GB08620
                  Interessant, an ein Verb als Bestimmungswort hatte ich garnicht gedacht. Zu "plödern" sprudeln in Googlebooks zahlreiche Quellen.


                  Wenn in Plöderöd tatsächlich das Verb plödern enthalten sein sollte, dann bliebe aber immer noch unklar, welches spezielle, sich wiederholende Geräusch mit welcher Ursache von den vielen dort genannten hier denn nun gemeint ist. Wasser schiene mir ziemlich oben auf der Liste zu stehen, da vermute ich etymologischen Zusammenhang mit plaudern. Dichterisch gibt es ja auch das murmelnde, geschwätzige Bächlein.

                  Allerdings hat keiner der von ASW gefundenen Nachbarorte mit dem Grundwort -öd ein Verb als Bestimmungswort.

                  Wie schon gesagt: einfach mal am Ort nachfragen (Gemeindearchiv, Heimatverein)

                  Viele Grüße
                  Xylander
                  Zuletzt ge?ndert von Xylander; 28.04.2018, 10:51.

                  Kommentar

                  • Anna Sara Weingart
                    Erfahrener Benutzer
                    • 23.10.2012
                    • 15113

                    #10
                    Zitat von Xylander Beitrag anzeigen
                    ... Zu bedenken ist auch die Nebenform Bläderöd, siehe hier:
                    https://books.google.de/books?id=iwB...C3%B6d&f=false ...
                    Ja, und Bläder = Blätter (so im Schwäbischen und Fränkischen)

                    Bläderöd (Plöderöd) liegt am östlichen Rand unterhalb eines Waldes. Bei vorherrschendem Westwind werden dort im Herbst sicherlich massig Laubblätter aus dem Wald akkumuliert. Also ein ganz besonderes Charakteristikum, welches zur Benennung geführt haben könnte.
                    Viele Grüße

                    Kommentar

                    • Verano
                      Erfahrener Benutzer
                      • 22.06.2016
                      • 7819

                      #11
                      Hallo zusammen

                      Hier rechte Seite, Bläder, Pläder = Blätter


                      So manchem Politiker könnte Plödereder auch gut stehen.
                      Viele Grüße August

                      Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

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                      • Xylander
                        Erfahrener Benutzer
                        • 30.10.2009
                        • 6446

                        #12
                        Hallo zusammen,
                        die Bläd(d)er müssen wir wohl den norddeutschen, schwäbischen, fränkischen und schwyzer Bäumen lassen, die bairischen tragen Blattl(n), behaupte ich mal so als Westfale

                        Viele Grüße
                        Xylander

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                        • hakredi
                          Erfahrener Benutzer
                          • 28.02.2007
                          • 302

                          #13
                          Hallo zusammen,
                          vielen Dank für Eure Mühe.
                          Habe mir die Querverweise angeschaut und neige zu der Interpretation:
                          Ploedereder= Öde mit einem nicht besondere gutem Boden.
                          Wobei mir eingefallen ist, dass es im alemannischen die P(B)loettere = Blase oder Pickel gibt.
                          Dann müsste die Öde ein Sumpfgebiet gewesen sein aus dem Blasen aufgestiegen sind. Eher unwahrscheinlich.
                          Nochmals vielen Dank.
                          Hakredi

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                          • Xylander
                            Erfahrener Benutzer
                            • 30.10.2009
                            • 6446

                            #14
                            Zitat von hakredi Beitrag anzeigen
                            Hallo zusammen,
                            Habe mir die Querverweise angeschaut und neige zu der Interpretation:
                            Ploedereder= Öde mit einem nicht besondere gutem Boden.
                            Hakredi
                            Hallo Hakredi,
                            diese Interpretation scheidet aus. Die Öde ist weiblich, also müsste ein Adjektiv, das sie näher beschreibt, wie zB plöde/blöde, ebenfalls im Femininum stehen. plöder ist aber Maskulinum, vorausgesetzt es handelt sich überhaupt wirklich um ein Adjektiv und nicht um eine andere Wortart. Das nehme ich nämlich an.

                            Denn wenn wir hier eine ertragsarme Öde hätten, dann hieße sie Plödenöd. Das folgt dem Muster anderen Öd-Orte mit einem Adjektiv als Bestimmungswort: Hohenöd, Tiefenöd, Langenöd, Breitenöd, Schwarzenöd, Weißenöd - mehr habe ich jetzt nicht herausgesucht.

                            Warum aber nicht Hoheöd usw., entsprechend auch eine fiktive Plödeöd? Weil die ursprüngliche Vollform der Wohnstätte "zur Hohenöd" usw. lautete.

                            Fazit: Plöder ist keine Adjektivform. Damit sind wir wieder bei den übrigbleibenden Alternativen: Ableitung vom Verb plödern, was immer es bedeutet, die Geräuschvarianten haben wir ja durchgeplaudert. Oder von Bewohnern mit dem Namen oder dem Beruf "Plöder". Was immer das sein könnte.

                            Viele Grüße
                            Xylander

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                            • Xylander
                              Erfahrener Benutzer
                              • 30.10.2009
                              • 6446

                              #15
                              Zitat von gki Beitrag anzeigen
                              Hallo,
                              ich würd mal im Schmeller nachschlagen (Bayr. Wörterbuch).
                              Hab ich jetzt mal gemacht. Die plöder-Verwandschaft findet sich hauptsächlich auf der verlinkten und der darauf folgenden Seite. Das meiste kannten wir schon. Neu der Plöderer - Schwätzer und das Schnee-Geplöder


                              Das sprachliche Terrain scheint mir insgesamt jetzt abgesteckt. Was Plöderöd tatsächlich bedeutet - da würd ich einfach mal im Gemeindearchiv anrufen. Mit Internet-Hilfe sehe ich kein Weiterkommen mehr.

                              Viele Grüße
                              Xylander

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