"Hennersdorf in Preußisch Schlesien" (evtl. Jędrzychowice bei Görlitz): Gibt es kath. Kirchenbücher?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Heike Irmgard
    Erfahrener Benutzer
    • 22.11.2016
    • 461

    "Hennersdorf in Preußisch Schlesien" (evtl. Jędrzychowice bei Görlitz): Gibt es kath. Kirchenbücher?

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1800-1810
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Hennersdorf (Jędrzychowice) bei Görlitz, Niederschlesien
    Konfession der gesuchten Person(en): katholisch
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): http://www.christoph-www.de/kbsilesia2.html
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive):


    Liebe Schlesienforscher,

    ein katholischer Vorfahre von mir namens Franz Karl Wittich stammt laut Heiratseintrag vom 8.5.1839 in der Pfr. Algersdorf/Valkerice in Nordböhmen aus "Hennersdorf in Preußisch Schlesien". Dem Pfarrer lag ein Taufschein vor, auf dem aber keine Angaben zu Herrschaft und Hausnummer gemacht wurden ("mangelt"). Als Eltern sind Franz Wittich, Häusler in Hennersdorf, und Barbara Elisabeth geb. Anders genannt. Franz Karl Wittich war selbst ein Schneidergeselle und 1839 laut Taufschein 34 Jahre alt.

    Hennersdorf gibt ja es mehrere in Preußisch-Schlesien, ich vermute jetzt einfach einmal wegen der Nähe zu Algersdorf (bei Tetschen-Bodenbach/Decin), daß es sich um Hennersdorf bei Görlitz handelt, heutiger Name Jędrzychowice.

    Lt. dem oben angegebenen www.christoph gab es eine ev. Pfr. Hennersdorf, deren Bücher heute im Diözesanarchiv Breslau liegen (aber anscheinend nur ab 1800 erhalten). Zu den Katholiken verweist christoph auf Görlitz; hier ist dann angegeben, daß kath. Bücher von 1940-45 im Diözesanarchiv Breslau liegen.

    Meine Frage ist: waren demnach die Katholiken in Hennersdorf nach Görlitz eingemeindet? Und sind wirklich keinerlei katholische KB von Görlitz mehr erhalten außer von 1940-45? Bzw. gibt es irgendeine andere Möglichkeit, noch etwas über meine Vorfahren herauszufinden, vorausgesetzt, es handelt sich um dieses Hennersdorf bei Görlitz?

    Hier noch der Link zum Traueintrag 1839, Aufn. 29 in Valkerice 176/9


    Viele Grüße von Heike
    Zuletzt geändert von Heike Irmgard; 07.06.2017, 20:04.
  • Kleinschmid
    Erfahrener Benutzer
    • 20.01.2013
    • 1239

    #2
    Zitat von Heike Irmgard Beitrag anzeigen
    Zu den Katholiken verweist christoph auf Görlitz; hier ist dann angegeben, daß kath. Bücher von 1940-45 im Diözesanarchiv Breslau liegen.
    Das ist Unsinn bzw. zumindest in dieser Form mißverständlich. Vorab: In der Ecke konnte man die Katholischen an einer Hand abzählen. Wir suchen ja hier um 1805 (1839 war er 34 J. alt) - also war das noch Sachsen, und nicht Schlesien. Der erst kath. Gottesdienst gab es in Görlitz in einer Notkapelle 1829, demnach kann dort niemand KB für Hennersdorf um 1805 geführt haben. Görlitz hatte eigene KB ab 1835 (Pfarreigründung am 2. April 1835). Nein, kath. gab es in der Gegend nur dank dem Zisterzienserkloster Marienthal. Die entspr. Pfarrei war St. Wenzel in Jauernick. Davon gab es kath. KB seit 1648. Die Internetseite ist dann hier. Die einzelnen Kirchen wurden mittlerweile alle Görlitz zugeordnet. Deshalb die Überschrift 'Hl. Wenzel Görlitz'. Gesucht werden hier aber die KB von Jauernick. Also müßte man dort anfragen, was aus den KB geworden ist. Auch gab es davon Duplikate im Amtsgericht Görlitz von 1776-1874 mit einer Lücke bei den Tf von 1796-1802. Und die sind 1963 wieder aufgetaucht. Also gibt es noch eine Chance! Wenn es das richtige Hennersdorf war. Gab es nicht noch ein Katholisch Hennersdorf im Kreis Lauban, oder ist das zu weit weg?

    Kommentar

    • Heike Irmgard
      Erfahrener Benutzer
      • 22.11.2016
      • 461

      #3
      Hallo Kleinschmid,

      ganz herzlichen Dank für diese Auskunft, die mir wieder Hoffnung macht!

      Auch Henrykow Lubanski im Kreis Lauban käme von der Entfernung her in Frage (theoretisch ja jedes Hennersdorf in Schlesien, ein Handwerksgeselle kann weit gewandert sein). Zu diesem Hennersdorf steht bei www.christoph, daß die Bücher im Staatsarchiv Breslau liegen und ein Duplikat 1837-77 als Mormonenfilm ausleihbar ist. Diese Bücher sind also sicher erhalten.

      Weißt Du, ob die Duplikate von dem Görlitzer Hennersdorf im Stadtarchiv Görlitz liegen? Ansonsten frage ich aber dort einfach einmal an und in St. Wenzel.

      Letzte Frage: falls es sich um das Laubaner Hennersdorf handelt, müßte ich mich ans Staatsarchiv Breslau wenden. Kann ich da auf Deutsch schreiben, oder ist es besser, ich lasse den Text ins Polnische übersetzen?

      Viele Grüße von Heike

      Kommentar

      • Heike Irmgard
        Erfahrener Benutzer
        • 22.11.2016
        • 461

        #4
        Nachtrag: nun lese ich auf der Seite des "Archiv Stadt und Kreis Lauban", geführt von Kurt-Michael Beckert in Königslutter am Elm, daß man dort für 12,- Euro in ihrem "Genealogischen Archiv" forschen kann: http://www.heimatarchiv-lauban.de/ge...d-quellenkunde

        Zu den katholischen Kirchenbüchern von Hennersdorf im Kreis Lauban schreiben sie, daß sie bis 1945 von 1669(73, 71) bis 1937 ff. vorhanden waren, heute aber (anscheinend nur noch) 1856-1874 im Staatsarchiv Lauban, heute in Bunzlau, vorhanden wären.

        Vielleicht sollte ich erst einmal für 12,- Euro dort schauen?

        Viele Grüße von Heike

        Kommentar

        • Kleinschmid
          Erfahrener Benutzer
          • 20.01.2013
          • 1239

          #5
          Zitat von Heike Irmgard Beitrag anzeigen
          Weißt Du, ob die Duplikate von dem Görlitzer Hennersdorf im Stadtarchiv Görlitz liegen? Ansonsten frage ich aber dort einfach einmal an und in St. Wenzel.
          Nein, wo die Duplikate sich heute befinden, kann ich nicht sagen. In meinem Zettelkasten findet sich eben nur die Notiz, daß sie 1963 aufgetaucht sind. Ich würde es auch an den beiden genannten Stellen versuchen.

          Bitte - nachfolgender Hinweis ist kein Beweis, sind ja über 100 Jahre dazwischen, aber im Landkreisadreßbuch Görlitz 1926 findet sich:
          Hennersdorf:
          Wittig, Alfred, Arbeiter.
          Anders, Emma, Gastwirtin.
          Anders, Erwin, Landwirt.

          Kommentar

          • Heike Irmgard
            Erfahrener Benutzer
            • 22.11.2016
            • 461

            #6
            Ja, ich werde dort fragen. In den Adreßbüchern habe ich jetzt auch in der Stadt Lauban (der Landkreis mit Katholisch Hennersdorf ist noch nicht online) mehrere Anders und Wittich gefunden; es waren anscheinend in der Gegend recht verbreitete Name.

            Viele Grüße von Heike

            Kommentar

            • Doris Gottschling
              Neuer Benutzer
              • 03.07.2017
              • 1

              #7
              Ich habe gestern die Datenbanken der Mormonen Familienbuecher durchsucht und bin auf mehrere Namen "Wittich" gefunden. "Franzisca, Tochter d. Anton Wittich" ist als Patin bei einem meiner vermeintlichen Vorfahren gelistet.

              Kommentar

              • Heike Irmgard
                Erfahrener Benutzer
                • 22.11.2016
                • 461

                #8
                Handelt es sich um Hennersdorf Chroślice im Kreis Jauer?

                Hallo liebe Schlesienforscher,

                durch Zufall habe ich bei My Heritage meinen gesuchten Vorfahren Franz Karl Wittich in drei Stammbäumen gefunden: Franz Carl Wittich, geboren am 23. Aug. 1805 in Bremberg/Hennersdorf, getauft in Schlaup, gestorben am 1. Mai 1877 in Algersdorf - also tatsächlich mein Vorfahre. Wenn die Daten zur Geburt stimmen, handelt es sich bei dem gesuchten Hennersdorf in Preußisch Schlesien um Hennersdorf im Kreis Jauer (Chroślice).

                Als Eltern werden einheitlich Franz Josef Wittich, geb. 27. Jan. 1757, und Barbara Elisabeth Andersch, geb. 20. Feb. 1766 in Bremberg angegeben, als Geschwister Anna Rosina Stelzer (geb. Wittich) und Ignatz Wittich. Eltern der Eltern sollen sein: Anton Wittich, verheiratet mit ?; Franz Andersch, verheiratet mit Anna Rosina Hallmann.

                Demnach muß es erhaltene Kirchenbücher von Schlaup geben, denn wie sonst konnte man zu diesen Informationen gelangen? Problem: auf meine Frage nach den Quellen hieß es bei der Besitzerin des einen Stammbaums, Quelle für diese Angaben seien die anderen Stammbäume; der Besitzer des zweiten Stammbaums antwortete mir nicht, bei der dritten habe ich noch nicht nachgefragt, da sie nur Franz Carl Wittich selber hat.

                Kennt sich jemand aus und weiß, ob
                a) tatsächlich Schlaup die zuständige katholische Pfarrei für Hennersdorf Kreis Jauer war (Kirchenbücher vor 1945: Tf. Tr. Bg. 1653–1900)
                b) es heute noch erhaltene Bücher von Schlaup gibt und
                c) wo die heute liegen (bzw. ob die Mormonen welche haben)?

                Vielen Dank!
                Heike

                Kommentar

                • Weltenwanderer
                  Moderator
                  • 10.05.2016
                  • 4357

                  #9
                  Hallo Heike,

                  a) Hennersdorf Kreis Jauer gehörte zur kath. Kirche Seichau (siehe christoph-www für die Verfügbarkeit der KB)
                  b) Siehe christoph-www - nicht für den gewünschten Zeitraum.
                  c) Siehe b)

                  Die standesamtlichen Toten von Algersdorf gibt es wohl nicht mehr, aber die kath. Totenbücher der zuständigen Pfarrei Berzdorf könnte es noch geben - entweder im Diözesanarchiv Breslau oder vor Ort in der Pfarrei.

                  Ich nehme stark an, dass die Quelle letztendlich ein Ahnenpass o. Ä. ist.

                  LG,
                  Weltenwanderer
                  Kreis Militsch: Latzel, Gaertner, Meißner, Drupke, Mager, Stiller
                  Kreis Tarnowitz / Beuthen: Gebauer, Parusel, Michalski, Wilk, Olesch, Majer, Blondzik, Kretschmer, Wistal, Skrzypczyk, von Ziemietzky, von Manowsky
                  Brieg: Parusel, Latzel, Wuttke, Königer, Franke
                  Trebnitz: Stahr, Willenberg, Oelberg, Zimmermann, Bittermann, Meißner, Latzel
                  Kreis Grünberg / Freystadt: Meißner, Hummel

                  Mein Stammbaum bei GEDBAS

                  Kommentar

                  • Heike Irmgard
                    Erfahrener Benutzer
                    • 22.11.2016
                    • 461

                    #10
                    Danke für die Auskunft, Weltenwanderer!

                    Da kann man also selber nichts mehr nachprüfen, die Bücher sind verloren. Aber ein Ahnenforscher vor 1945 bzw. ein Ahnenpaß würde erklären, warum diese Daten vorhanden sind.

                    Viele Grüße
                    Heike

                    Kommentar

                    • Bernd von Schlesien
                      Neuer Benutzer
                      • 16.05.2022
                      • 4

                      #11
                      Hallo Heike,

                      zu Seichau gehörten nur die evang. Christen von Hennersdorf. Die kath. Christen von Hennersdorf gehörten zur Kirchengemeinde Schlaup.
                      Die Kirchenbücher von Schlaup sind in Liegnitz hinterlegt. Auf Anfrage kann man beglaubigte Kopien von vorhandenen Kirchenbuchunterlagen bekommen. Dazu sind möglichst viele Angaben der gesuchten Personen zu übermitteln. Auf diese Weise habe ich die kirchliche Trauung meiner Eltern und die Taufeinträge meiner Mutter und meines Onkels bekommen.
                      Auf meine Homepage - schlaup-jauer - habe ich auch ein Bild eingestellt, auf dem Jugendliche in Schlaup abgebildet sind. Unter anderem ist dort ein Rudolf Wittig zu sehen. Ob er Rudolf Wittich heißt weiß ich leider nicht genau. Es ist aber gut möglich, dass ich den Namen falsch geschrieben habe.
                      Gruß, Bernd

                      Kommentar

                      Lädt...
                      X