Kinder und Dienstmägde in den westböhmischen Sterbematrikeln

[mabelle]

Hallo miteinander,

ich gehe gerade die Sterbematrikel von Kinsberg in der Gegend von Eger um das Jahr 1700 durch und stelle fest, dass verstorbene Kinder nur ganz selten mit Namen eingetragen wurden, da heißt es immer nur "ein Kindt". Dasselbe Verfahren fand wohl auch bei den Dienstmägden Anwendung. Einen Unterschied machte vielleicht der Stand des Vaters. Schon etwas irritierend, diese Missachtung im Tode.

Liebe Grüße
mabelle

[cgraaf]

Oh, mabelle,
das ist auch bei meinen Ahnen in SH gang und gebe gewesen.
„ Kind, still beigesetzt „ war ein sehr, sehr häufiger KB Eintrag.

Wenn man zuvor den Taufeintrag nicht gefunden hat, bleibt es leider in dieser Anonymität.

[gki]

In Niederbayern sind zu der Zeit mitunter verstorbene Kinder gar nicht in der Matrikel verzeichnet.

[Brigitte Bernstein]

Kinder und Dienstmägde in den westböhmischen Sterbemarikel

Hallo!
Ich suche ja im Riesengebirge, da wurden die verstorbenen Kinder schon eingetragen, auch wenn es Todgeburten waren. Aber in Zeiten wenn sehr viele verstarben hatte ich schon Einträge wie " Heute Nacht acht Kinder im Alter zwischen 1 und 7 Jahren verstorben". Aber da wurden auch die Erwachsenen nur kurz angegeben.
Brigitte

[consanguineus]

Hallo zusammen!

Diese "Mißachtung" erstreckt sich aber mitunter auch auf Standespersonen. "Des Amtmanns Söhnlein" zum Beispiel. Ich neige dazu, so etwas eher auf die Faulheit des jeweiligen Kirchenbuchführers zu schieben.

Viele Grüße
consanguineus

[mabelle]

Hallo consanguineus,

ja, da magst Du recht haben. Da es hier auch keine namentlichen Register gibt, habe ich Seite für Seite durchgeblättert und war irgendwann mal ziemlich frustriert. Wenn der Erfasser keine Namen eingetragen hat, macht ein Register ja auch wenig Sinn ...

Viele Grüße
mabelle

[consanguineus]

Wenn ich solchen Pastoren, die keine ausführlichen und leserlichen Einträge hinbekommen haben, einst in der Hölle begegne, dann wird es einen Tanz geben...

[Malte55]

Moin,
meine Namenlosen Getauften können über die Mißachtung im Tode nur müde lächeln.
Fast jeder 2te von 1100 Getauften namenlos, und jeder Dritte bei den Toten. Da es ein Pfarrer besonders schlimm treibt, gibt es bei einigen Familien sogar Totalausfälle. Und dann nützt es auch wenig, wenn später bei den Heiraten die Namen bekannt sind oder der/die wievielte Sohn/Tochter jemand ist.
LG Malte

[Brigitte Bernstein]

Hallo

Was mich an den Sterbematrikel immer wieder frustriert ist die Schlampigkeit wie sie eingetragen wurden. Ich habe bis jetzt kaum einen Eintrag gefunden bei welchen die Daten genau sind. Gerade bei älteren Menschen können sie bis zu 20 Jahre und mehr abweichen. Eine Hilfe beim Suchen sind sie also nicht
Liebe Grüße Brigitte