Angeschwemmte Tote um Magdeburg

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  • Asphaltblume
    Erfahrener Benutzer
    • 04.09.2012
    • 1500

    Angeschwemmte Tote um Magdeburg

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1896
    Genauere Orts-/Gebietseingrenzung: Elbe bei Magdeburg
    Fernabfrage vor der Beitragserstellung genutzt [ja/nein]: ja
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive, Datenbanken):

    Liebe Experten, ich brauche eure Hilfe:

    Mein Ururgroßvater war Binnenschiffer aus Sachsenhausen bei Oranienburg und starb bei einem Unfall auf der Elbe. Tage oder Wochen nach dem Unfall wurde seine Leiche bei Magdeburg aus der Elbe geholt. So erzählte es meine Uroma.
    Aus einem recht spartanischen Stammbaum, den jemand aus der Familie erstellt hat, den ich nicht mehr fragen kann, habe ich als Todesdatum den 25.3.1896, aber keinen Ort. Ich kann auch nicht sagen, ob es sich um das Datum des Unfalls oder um das des Auffindens handelt.

    Kennt sich jemand damit aus, wie zu dieser Zeit mit angeschwemmten Toten verfahren wurde? Offenbar wurde er identifiziert.
    Gab es besondere Friedhöfe?
    Gab es Stellen, an denen aufgrund der Strömungsverhältnisse viele Tote angeschwemmt wurden?
    In seinem Heimatort, wo auch seine Frau mit den Kindern lebte, habe ich im Kirchenbuch keinen Eintrag gefunden. Im dortigen Stadtarchiv war ich nicht, weil ich ja weiß, dass sein Sterbeort woanders ist.

    Sein Schwiegervater lebte in Magdeburg und könnte ihn identifiziert und begraben haben.
    Er hieß laut diesem Stammbaum Friedrich August Kniestedt genannt Dannehl und war Maurerpolier. Gibt es Adressbücher von Magdeburg von 1896 oder darum herum? Dann könnte ich über dessen Adresse vielleicht auf die zuständige Kirchengemeinde schließen.
    Welche Tageszeitungen gab es 1896 in und um Magdeburg oder weiter flussaufwärts? Der Unfall wäre womöglich einen Artikel wert gewesen.

    Ich würde mich über alle Tipps und Hinweise freuen, wie ich hier weiterkomme.
    Gruß Asphaltblume
  • paulberg
    Erfahrener Benutzer
    • 10.07.2013
    • 149

    #2
    Hallo Asphaltblume, vielleicht lohnt es sich einmal hier http://www.sachsen-anhalt.de/index.php?id=26564 nachzufragen, welche Behörde oder Institution damals für solche Unfälle zuständig gewesen ist. Wahrscheinlich gab es Akten, und vielleicht sind die Akten archiviert.

    Viel Erfolg!
    paulberg

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    • Molle09
      Erfahrener Benutzer
      • 24.03.2009
      • 1379

      #3
      Hallo Asphaltblume,

      ich habe schon einige KB ausgewertet, deren Orte an der Unstrut liegen. Da gab es auch manchen Toten, den man aus dem Fluß zog. Einige blieben unerkannt, andere wurden identifiziert. Aber in jedem Fall wurde der Leichnam auf dem Friedhof begraben, in dessen örtlicher Nähe er aus der Unstrut gezogen wurde. Ich habe nirgens gelesen, das eine Wasserleiche in den Heimatort überführt wurde.
      Mit deinem Ururgroßvater wurde sicher genau so verfahren.
      Meist gab es noch eine gerichtliche Untersuchung, aber so genau haben sich die Pfarrer in den KB dann leider doch nicht ausgelassen.
      Wenn er, wie du schreibst, evtl. Wochen nach dem Unfall aus dem Wasser gezogen wurde, dann war eine Identifikation sicher sehr schwierig (aufgedunsen ect.) und möglicherweise nur an seiner Bekleidung oder Dingen, die er bei sich trug möglich. Wie genau verfahren wurde, vermag ich leider nicht zu sagen, aber ich könnte mir vorstellen, dass in der Zeitung stand, dass eine unbekannte Leiche dort und dort angeschwmmt wurde und jemand gesucht wurde, der einen anderen vermisst.

      Viel Erfolg bei der Lösung!
      Liebe Grüße
      Mlle
      ----------------
      Es gibt keine Zufälle!!!

      Suche Nürnberger in Hardisleben
      Bertuch in Donndorf ab 1784-1799
      Joh. Martin Koch,1743 Hammelknecht in Marienroda u. Frau Regina

      den Verbleib von Johann Wilhelm Nürnberger *04.12.1803

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      • econ
        Erfahrener Benutzer
        • 04.01.2012
        • 1426

        #4
        Hallo Asphaltblume,

        in einem Kirchenbuch habe ich mehrere Todesfälle, die auf einen Unfall (Ertrinken im Dorfteich, Ertrinken in der Peene, verschüttet in der Kiesgrube etc.) zurück zu führen sind, gefunden. Diese Eintragungen erhielten immer Bemerkungen wie von der Orthspolizei zur Beerdigung freigegeben oder Erklärung des Ober-Staatsanwalts zur Beerdigung liegt vor oder Leichnam von der Orthbehörde freigegeben...
        Das muß wohl bedeuten, daß diese Fälle (auch Suizide) genau wie heute, vermute ich, polizeiliche Untersuchungen nach sich zogenund die müßten ja irgendwo aufgeschrieben worden sein. Aber ob sowas über die Jahrhunderte aufgehoben wird, weiß ich nicht.

        Ich gehe aber auch davon aus, daß, wenn von der Familie nicht die Überführung in die Heimat beantragt wurde, (und wer hatte schon das Geld dafür?), der Herr in dem Ort seines Auffindens die letzte Ruhe fand.

        LG von Econ

        Kommentar


        • #5
          Hallo Asphaltblume,

          es ist bereits Standesamtzeitalter, ja, daher würde ich es
          trotzdem mal im Stadtarchiv des Heimatortes probieren,
          wo Frau und Kinder lebten.

          Der Tod gefallener Soldaten wurde auch an deren Heimatort
          beurkundet, wenn die Meldung dort von der Truppe eintraf,
          manchmal Monate später.

          Vielleicht wurde bei solchen Unfällen genauso verfahren.
          Und mit etwas Glück gibt es noch eine Sammelakte/Polizeibericht,
          gab`s alles schon, genau aus dieser Zeit, Ende 19. Jh.

          Viele Grüße von
          Ingrid.

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          • Asphaltblume
            Erfahrener Benutzer
            • 04.09.2012
            • 1500

            #6
            Hallo und vielen Dank für die interessanten Hinweise!
            Ich bin fast sicher, dass er nicht zuhause in Sachsenhausen begraben wurde, da ich das dortige Kirchenbuch ja für den fraglichen Zeitraum sehr gründlich durchgesehen habe. So einen teuren Transport hätte sich die Familie kaum leisten können.
            Im Stadtarchiv werde ich aber sicher noch nachschauen. Vielleicht findet sich wirklich ein Eintrag im Sterberegister - allerdings starb er ja als Zivilist bei einer ganz zivilen Handlung, das war schon etwas anderes als ein gefallener Soldat, denke ich.
            Einen standesamtlichen Geburts- oder Heiratseintrag kann es noch nicht geben, wo man ja sonst auf einen Hinweis auf den Sterbefall hoffen könnte...
            Aber Polizeibericht ist ein guter Tipp, vielleicht kann ich herausfinden, wo die in der Gegend (nur: wo genau eigentlich?) archiviert wurden.

            Er verunglückte vor Zeugen, von daher kann es wirklich gut sein, dass eine Vermisstenmeldung an die Polizeistellen stromabwärts geschickt wurde - vielen Dank an paulberg für den Link, da kümmere ich mich heute abend zuhause mal drum!
            Gruß Asphaltblume

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            • Marc Besch
              Erfahrener Benutzer
              • 03.04.2012
              • 152

              #7
              Hallo Asphaltblume,

              eine Idee hätte ich noch:

              Könnte eventuell in der Heiratsurkunde Deiner Uroma oder ihrer eventuellen Geschwister etwas zum Vater nach dem Motto: " Tochter/ Sohn des in .... verstorbenen Binnenschiffers XY..." stehen?

              LG Marc

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              • Asphaltblume
                Erfahrener Benutzer
                • 04.09.2012
                • 1500

                #8
                Hallo Marc,
                die Idee ist an sich gut. Ich habe die Heiratseinträge seiner beiden Töchter, und da steht er als "der Schiffseigner XY, verstorben, zuletzt wohnhaft in Sachsenhausen, Kreis Niederbarnim". Das ist sein letzter Wohnort, aber leider nicht sein Sterbeort, aber das entspricht der üblichen Formulierung in Heiratseinträgen.
                Gruß Asphaltblume

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                • #9
                  Hallo zusammen,

                  ich kenne mich da nicht so ganz aus, vermute aber folgendes:

                  Es ist das Standesamt des Bezirks wo er angeschwemmt wurde, oder das Hauptstamdesamt Magdeburg. Wenn so jemand gefunden wird, dann wird doch sicher ein Zeitungsartikel darüber erscheinen! Das ist immerhin nicht alle Tage so...
                  Hast du den Geburtseintrag von ihm gesehen? Vielleicht steht da was als Randbemerkung?

                  Liebe Grüße!
                  - Niclas

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                  • #10
                    Hallo Asphaltblume,

                    befrage doch mal Tante Gugel unter "Kreisarchiv Eberswalde Barnim",
                    schicke eine Mail oder noch besser, rufe an und berate Dich.
                    Genau DORT, in Eberswalde, hatte man seinerzeit den Sterbeeintrag
                    meines Urgroßvaters gefunden, der seinen Wohnsitz dort hatte,
                    gefallen in Frankreich. Ich denke mal, auch andere unnatürliche
                    auswärtige Todesfälle wurden zumindest im Standesamtzeitalter
                    dort dokumentiert, wo jemand gemeldet war.
                    Versuche es doch einfach mal.

                    Viele Grüße
                    Ingrid.

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                    • Asphaltblume
                      Erfahrener Benutzer
                      • 04.09.2012
                      • 1500

                      #11
                      Hallo Niclas,
                      da er 1859 geboren ist, gibt es nur den Taufeintrag, und ja, den kenne ich. Er ist auch in dem Dorf geboren worden, in dem er zum Todeszeitpunkt gewohnt hat, zu seinem Tod gibt es im Kirchenbuch aber leider keinen Eintrag.
                      Bei Zeitungsartikeln stehe ich noch am Anfang, bisher habe ich nur online ein paar Amtsblätter durchgesehen - vergeblich. Weißt du vielleicht, welche Tageszeitungen dafür in Frage kommen würden?

                      Hallo IngridB,
                      danke für die Idee mit dem Kreisarchiv! Das versuche ich, auch wenn ich vermute, dass Oranienburg (heute ist Sachsenhausen ein Stadtteil davon) ein eigenes Kreisarchiv hat.

                      Danke für die vielen Anregungen, ihr beflügelt mich alle sehr!
                      Gruß Asphaltblume

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                      • Asphaltblume
                        Erfahrener Benutzer
                        • 04.09.2012
                        • 1500

                        #12
                        Heute war ich im Kreisarchiv in Oranienburg und habe den Jahrgang 1896 des Niederbarnimer Kreisblatts eingesehen. In der Ausgabe vom 29. März gab es eine Notiz, dass laut einer telegraphischen Nachricht der "hier" (also in Sachsenhausen) ansässige Schiffseigner Ferdinand Dahme in Schönebeck bei Magdeburg ertrunken sei, und dass er eine Frau mit vier Kindern hinterließe.
                        Kein Datum. Aber immerhin ein Ort.
                        Ich hab jetzt im Standesamt von Schönebeck (Elbe) nach dem Sterbeeintrag gefragt.
                        Gruß Asphaltblume

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                        • hagggi
                          Erfahrener Benutzer
                          • 19.08.2012
                          • 721

                          #13
                          Hallo Asphaltblume
                          Hier die Daten vom Stadarchiv Schönebeck/Elbe
                          Adresse: Prager Straße 71, 39218 Schönebeck (Elbe)
                          Telefon:03928 846024
                          Die haben eine umfangreiche Sammlung zur Schiffahrtsgeschichte und waren mir schon oft behilflich mit Auskünften.Frag dort einfach mal nach Zeitungsartikeln zum Unfall, Monat und Jahr sind dir ja bekannt.
                          viel Glück bei der Suche und Gruß Hagggi
                          Viele Grüße Hagggi

                          Ich suche:im Raum Wanzleben, Haldensleben, nordwestliches Magdeburg
                          Kinder( 19 von 21!!! schon gefunden) von Carl August Friedrich PLATE *:15 Jan 1863 Erxleben, Ohrekreis +:22 November 1945 Groß Ottersleben, Magdeburg
                          °° 20 Oktober 1887 Olvenstedt, Magdeburg
                          mit: Henriette Emma Bertha SCHÖNEBERG *:11 April 1866 Olvenstedt, Magdeburg +:09 May 1939 Groß Ottersleben, Magdeburg

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                          • hagggi
                            Erfahrener Benutzer
                            • 19.08.2012
                            • 721

                            #14
                            Hab ich vergessen
                            auch der Sterbeeintrag müsste dort liegen.Das Standesamt gibt alle Altbestände ins Stadarchiv
                            LG Hagggi
                            Viele Grüße Hagggi

                            Ich suche:im Raum Wanzleben, Haldensleben, nordwestliches Magdeburg
                            Kinder( 19 von 21!!! schon gefunden) von Carl August Friedrich PLATE *:15 Jan 1863 Erxleben, Ohrekreis +:22 November 1945 Groß Ottersleben, Magdeburg
                            °° 20 Oktober 1887 Olvenstedt, Magdeburg
                            mit: Henriette Emma Bertha SCHÖNEBERG *:11 April 1866 Olvenstedt, Magdeburg +:09 May 1939 Groß Ottersleben, Magdeburg

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                            • Asphaltblume
                              Erfahrener Benutzer
                              • 04.09.2012
                              • 1500

                              #15
                              Ja, mit dem Stadtarchiv hab ich mich in Verbindung gesetzt, aber von Schifffahrtsgeschichte wusste ich nichts. Danke, da werde ich mal nachfragen!

                              Ich denke aber, ich warte, bis ich den Sterbeeintrag habe und mich auf die darin enthaltenen Daten beziehen kann.

                              Oder bis sie mir sagen, dass sie keinen Eintrag gefunden haben...
                              Gruß Asphaltblume

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