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#1
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Welche Berufe galten als "nicht ehrbar"
Hallo,
welche Tätigkeiten gehörten zu den geachteten und welche zu den geächteten Berufen? geachtet waren wohl ganz sicher alle Richter, Amtsmänner usw. ... geächtet war der Scharfrichter, Schinder, Wasenmeister Kennt Ihr weitere Berufe, die geachtet oder geächtet waren? Auf eine Ergänzung freut sich Marlies |
#2
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Hallo,
So spontan fällt mir nur ein, dass auf jeden Fall Hänker geächtet waren. Nette Grüße Timo |
#3
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Hallo,
geachtet wurden sicher auch Ärzte und Hebammen. Gruss, Gabi |
#4
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Zitat:
In diesem Thread ist leider keine zeitliche Festlegung erfolgt, weswegen Deine Aussage relativiert werden muss. Für das 18. oder 19. Jh hast Du sicher recht. In früheren Zeiten aber gehen die Meinungen zu Ärzten auseinander: Ein ausgebildeter Mediziner, der an einer anerkannten Universität wie Bologna oder Paris studiert hat, war in der frühen Neuzeit sicher respektiert; ein Baderchirurg oder Feldscher dagegen weniger, da letztere zu einem großen Teil aus dem Umfeld der Bader und Scharfrichter entstammten. Und Hebammen waren zur Zeit der Hexenverfolgung eine der wichtigsten Zielgruppen, auch wenn sie bei einzelnen Menschen (Frauen vor allem) einen guten Ruf hatten. |
#5
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Hallo,
auch den Totengräber würde ich bei den geächteten einreihen. Räumlich nahe dazu der Priester, allerdings bei den geachteten |
#6
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ärzte, apotheker ect gehörten zb zu den gachteten
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#7
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Hallo zusammen!
"Geächtet" würde ich jetzt nicht sagen, aber der Beruf des Müllers galt lange Zeit als "anrüchig". Sozialgeschichte des Müllerberufes (bitte im Link etwas runterscrollen ) |
#8
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Hallo!
Ich habe mich während des letzen Jahres ziemlich intensiv mit dem Beruf des Müllers beschäftigt und bin dabei auch immer wieder auf den Ruf der Unehrlichkeit dieser Zunft gestoßen. Bei der Erforschung der Müllerfamilien in meinem Heimatdorf habe ich aber eher die Erfahrung gemacht, dass es sich dabei um geachtete Familien handelte. Jedenfalls gab es seit dem Mittelalter eine Vielzahl von Bestimmungen, die das Mühlenwesen regelten. Daraus könnte man ableiten, dass die Müller wirklich oft betrogen haben und deshalb so viele gesetzliche Vorschriften nötig waren. Das Misstrauen der Bevölkerung gegenüber den Müllern war zweifellos immer hoch - schließlich übergab man ihnen das kostbare, lebensnotwendige Getreide zur Verarbeitung. Da musste man schon sicher sein, dass man auch das dafür bekam, was einem zustand. Ich bin deshalb zu dem Schluss gekommen, dass die Vielzahl von Vorschriften beide Seiten absicherte: Der Bauer bekam was ihm zustand und der Müller musste sich keinen Vorwurf des Betrugs machen lassen, wenn er die Vorschriften einhielt. Soweit mein Exkurs zum (Be)Ruf des Müllers. Schöne Grüße Karin |
#9
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Hallo zusammen!
Auch die Leineweber (ja ja,) gehörten vielerorts, besonders in den mittelalterlichen Städten, zu den nicht geachteten Berufen. Sie standen in der Handwerkhierarchie ganz unten und wurden in einem Atemzug mit den "unehrenhaften" Nachtwächtern, Totengräbern und Scharfrichtern genannt. Sie gehörten in den Städten zu der ärmsten Bevölkerungsschicht. Aber auch in den ländlichen Gebieten hatten sie keinen guten Stand. Dort wurde das Handwerk oft von hörigen Bauern und Tagelöhner, die als unehrlich galten, im Nebenerwerb ausgeübt. Eine richtig schlüssige Begründung, warum die armen Leineweber so schlecht angesehen waren, lässt sich nur schwer finden. Ähnlich wie beim Müller ließ sich bei den Leinewebern auch nur schwer überprüfen, ob sie den angelieferte Rohstoff, hier das Garn, auch wirklich komplett verarbeitet hatten. Es wurde ihnen auch nachgesagt, dass sie bei der Ausübung ihres Berufes unangemessen oft geflucht und geschimpft haben, was damals unter Strafe stand. Allerdings gab es im 17.Jh. auch viele Orte, in denen Bauern begannen, Flachs anstatt Korn anzubauen und diesen im eigenen "Leinewebernebenerwerb"" zu Leinen zu verarbeiten und so einen gewissen Wohlstand erreichten. Gruß von Leineweber |
#10
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Hallo,
die Tatsache, ob ein Beruf "unehrlich", das heißt unehrenhaft war, hatte was damit zu tun, ob derjenige im Kriegsfall einberufen werden konnte. Und das konnte ein Müller nicht: Er mußte bei seiner Mühle bleiben, genau wie der Schäfer, der seine Schafe nicht verlassen konnte. Daher war der Beruf des Schäfers auch unehrenhaft. mum of 2 |
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