Heiratsantrag mit Unsicherheiten: vagabunda, lediger Vater, richtiger Ortsname?

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  • STARSCrazy
    Benutzer
    • 16.03.2018
    • 16

    [gelöst] Heiratsantrag mit Unsicherheiten: vagabunda, lediger Vater, richtiger Ortsname?

    Quelle bzw. Art des Textes: Heiratseintrag (http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=5-496618-56) Nr. 1
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1821
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: Südbaden


    Hallo zusammen,

    ich habe gerade einen für mich und meine Forschungen wichtigen Heiratseintrag transkribiert. Da ich mich allerdings noch zu den Anfängern zähle würde ich mich sehr freuen, wenn der ein oder andere bitte nochmal drüber schauen könnte.

    Alle unsicheren/unverständlichen Stellen habe ich blau markiert, diejenigen dich zusätzlich wichtig scheinen rot:

    Am eilften Janner ein Tausend acht hundert ein und zwanzig *ound eaeh dreymaliger Duteugle |: rtia sihplehata :| von der Kanzel zu Obereschach von dem dortigen offarrv***fer P. Reger mit Bewilligung des Ortespfarrers getrauet, und ehelich eingesegnet Joseph Grußy ehelicher Sohn der Ueil. ledigen Johann Grußy von Ebeieger, und der vagabunda Rathowina Grusy. Er ist gebohren in Jahre ein tausend sieben hundert und neünzig den vier und zwanzigsten Janner im der Gemeinde Geigernest bey Sankt Ulrich, mit der ledigen Barbara Kammerer eheliche Tochter des noch lebenden Peter Kammerer Schuster und der Roßida Rigt Bürgers zu Obereschach. Sie ist gebohren im Jahre ein tausend siebenhundert sechs und nünzig.
    Zeugen: Joseph Kammerer ledig, Bruder der Goihseiterir, Johann Grummel, Lehrer.


    Zusätzliche Fragen:
    1. lese ich das richtig, dass Joseph damit ein unehelicher Sohn ist? (weil "ledigen Johann Grusy")
    2. "Rathowina Grusy" wird als vagabunda bezeichnet, lese ich das richtig? Wenn ja, heißt das sie kommt von einem fahrenden Volk oder ist sie eher heimatlos?
    3. Könnte "Gemeinde Geigernest bey Sankt Ulrich" stimmen? (es gibt zumindest laut Google Maps ein Waldgebiet das genau so heißt (https://www.google.de/maps/place/Gei...43!4d7.8535063) und das in Baden-Württemberg liegt.

    Schon mal vielen Dank im voraus
    Gruß Manuel
  • Kasstor
    Erfahrener Benutzer
    • 09.11.2009
    • 13440

    #2
    Zitat von STARSCrazy Beitrag anzeigen
    Alle unsicheren/unverständlichen Stellen habe ich blau markiert, diejenigen dich zusätzlich wichtig scheinen rot:

    Am eilften Janner ein Tausend acht hundert ein und zwanzig wurd nach dreymaligen Ausrufe |: 3tia dispensata :| von der Kanzel zu Obereschach von dem dortigen Pfarrverweser P. Reger mit Bewilligung des Ortespfarrers getrauet, und ehelich eingesegnet Joseph Grußy ehelicher Sohn der weil. ledigen Johann Grußy von Ebningen(?), und der vagabunda Katharina Frey. Er ist gebohren im Jahre ein tausend sieben hundert und neünzig den vier und zwanzigsten Jenner im der Gemeinde Geyersnest bey Sankt Ulrich, mit der ledigen Barbara Kammerer eheliche Tochter des noch lebenden Peter Kammerer Schuster und der Roßina Rigt(?) Bürgers zu Obereschach. Sie ist gebohren im Jahre ein tausend siebenhundert sechs und neünzig.
    Zeugen: Joseph Kammerer ledig, Bruder der Hochzeiterin, Johann Grummel, Lehrer.
    meine Änderungen zum noch mal drüberschauen

    Frdl. Grüße

    Thomas
    Zuletzt geändert von Kasstor; 21.03.2018, 01:21.
    FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

    Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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    • Kasstor
      Erfahrener Benutzer
      • 09.11.2009
      • 13440

      #3
      Zu deinen Fragen:
      zu 1 verstehe ich auch nicht so ganz: ehel Sohn des weil. ledigen?
      zu 2 vagabunda wohl heimatlos o Landstreicherin
      zu 3 wohl eher Geiersnest: https://www.bollschweil.de/de/Freize...ies/Geiersnest

      Frdl. Grüße

      Thomas
      FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

      Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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      • mawoi
        Erfahrener Benutzer
        • 22.01.2014
        • 3968

        #4
        Hallo, noch ein paar winzige Änderungsvorschläge:

        Am eilften Janner ein Tausend acht hundert ein und zwanzig wurd nach dreymaligen Ausrufe |: 3tia dispensata :| von der Kanzel zu Obereschach von dem dortigen Pfarrverweser P. Reger mit Bewilligung des Ortespfarrers getrauet, und ehelich eingesegnet Joseph Grußy ehelicher Sohn der weil. ledigen Johann Grußy von Ebningen(?), und der vagabunda Katharina Frey. Er ist gebohren im Jahre ein tausend sieben hundert und neünzig den vier und zwanzigsten Jenner im der Gemeinde Geyersnest bey Sankt Ulrich, mit der ledigen Barbara Kammerer eheliche Tochter der noch lebenden Peter Kammerer Schuster und der Roßina Rist Bürger zu Obereschach. Sie ist gebohren im Jahre ein tausend siebenhundert sechs und neünzig.
        Zeugen: Joseph Kammerer ledig, Bruder der Hochzeiterin, Johann Hummel, Lehrer.

        VG
        mawoi

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        • STARSCrazy
          Benutzer
          • 16.03.2018
          • 16

          #5
          Vielen lieben Dank für eure Hilfe!
          Das hat mich schon deutlich weiter gebracht.

          Hat noch jemand eine Idee zu dieser Frage?
          1. lese ich das richtig, dass Joseph damit ein unehelicher Sohn ist? (weil "ledigen Johann Grusy")

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          • STARSCrazy
            Benutzer
            • 16.03.2018
            • 16

            #6
            Nochmal eine Ergänzung zu dieser Formulierung:
            "ehelicher Sohn der weil.ledigen"

            Ist das nicht eher ein großes "W" oder sogar ein "V" oder "U"?
            Oder könnte es mit ganz viel Fantasie auch "2teil." heißen?

            Die selbse Formulierung findet sich übrigens auch in der zweiten Aufzeichnung (No. 2) auf der gleichen Seite.

            Kommentar

            • Kasstor
              Erfahrener Benutzer
              • 09.11.2009
              • 13440

              #7
              Hallo,

              es ist mE ziemlich sicher die Abkürzung von weiland, bedeutet also, dass der Vater da schon verstorben war.
              zum ledigen: Es wäre für mich eine unübliche Formulierung für den angenommenen Fall, dass die Eltern erst nach der Geburt geheiratet haben sollten.


              Thomas
              Zuletzt geändert von Kasstor; 21.03.2018, 14:55.
              FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

              Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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              • Jürgen Wermich
                Erfahrener Benutzer
                • 05.09.2014
                • 5692

                #8
                Johann Grußy kommt aus Ebringen.

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                • Stuttgart
                  Erfahrener Benutzer
                  • 26.10.2013
                  • 173

                  #9
                  hallo,


                  es heißt einfach, dass der Vater ledig war. Er könnte ja auch als verheirateter Mann mit der "vagabunda" ein Kind gezeugt haben.


                  Mathilde

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