War der Beruf eines "Musicus" eigentlich angesehen bzw. galt er als "normal"?

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  • Tantchen
    Erfahrener Benutzer
    • 14.05.2009
    • 592

    War der Beruf eines "Musicus" eigentlich angesehen bzw. galt er als "normal"?

    Liebe Foris,

    einer meiner Ahnen, geboren 1799 in Stallupönen (Ebenrode/Ostpreußen) war von Beruf "Musicus", also Berufsmusiker.

    Galt dieser Beruf - Mitte des 19-ten Jahrhunderts - eigentlich als normaler Beruf oder war er schon etwas exotisch? Dieser Ahn hatte z.B. einen Vater, welcher Bürger und Tischlermeister in Stallupönen war, sein Großvater mütterlicherseits war Bäckermeister im Ort. Ich stelle mir vor, dass solche gestandenen Handwerker den Sohn und Enkel vielleicht etwas despektierlich gegenüberstanden? Aber wer weiß, vielleicht waren sie auch stolz, dass jemand aus ihrer Familie so viel musikalisches Talent besaß, um dieses beruflich auszuleben? Schade, dass ich sie nicht mehr fragen kann.......

    Übrigens ist dieser Ahn nicht der einzige Musicus, den ich aufgestöbert habe. Der Urgroßvater meines Vaters (und dessen Vater) waren ebenfalls Musiker.

    Lg
    Tantchen

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    Suche KÖHNKE, Greifenhagen - Pommern, insbesondere die Eltern von August Ferdinand Köhnke, geb. 1826 in Greifenhagen.
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    „Es trinkt der Mensch, es säuft das Pferd, in Pillkallen ist es umgekehrt.“
  • holsteinforscher
    Erfahrener Benutzer
    • 05.04.2013
    • 2491

    #2
    Hallo Tantchen,
    der Beruf des/eines Musikus war durchaus honorig, er war auch keineswegs
    exotisch, so findet diese Berufsbezeichnung oftmals in Volkszählungs-
    listen Erwähnung Evtl. waren seine Eltern [Tischlermeister] von einer solchen Berufswahl nicht gerade angetan...aber wenn die Muse der Musik lockt...
    Jetzt könnte man natürlich versuchen, seine Anstellung ausfindig zu machen.
    Hierzu auch: www.peter-hug.ch/lexikon/stadtmusikus.
    Mit den besten Grüssen von der Kieler-Förde
    Roland
    Die besten Grüsse von der Kieler-Förde
    Roland...


    Kommentar

    • Hans-Joachim Liedtke
      • 14.02.2008
      • 778

      #3
      Hallo aus dem Norden !

      In einer Wehrpflichtigenliste von 1853 aus dem Kreis Pr. Eylau wird ein " Musikuslehrling " angeführt , sieht so aus als wenn es sogar ein Lehrberuf war .
      Habe allerdings nicht weiter dazu gesucht .
      Die Armee hatte ja viele Musiker in ihren Reihen , kann mir vorstellen das abgedankte Militär-Musiker anschließend auf den Dörfern , Städten usw. bei Festivitäten zum Tanz aufspielten , so als Vorläufer der Dorf-Discos in den 60er unf 70er Jahren !

      Gruß , Joachim

      Kommentar

      • Tantchen
        Erfahrener Benutzer
        • 14.05.2009
        • 592

        #4
        Zitat von holsteinforscher Beitrag anzeigen
        Hallo Tantchen,
        der Beruf des/eines Musikus war durchaus honorig, er war auch keineswegs
        exotisch, so findet diese Berufsbezeichnung oftmals in Volkszählungs-
        listen Erwähnung Evtl. waren seine Eltern [Tischlermeister] von einer solchen Berufswahl nicht gerade angetan...aber wenn die Muse der Musik lockt...
        Jetzt könnte man natürlich versuchen, seine Anstellung ausfindig zu machen.
        Hierzu auch: www.peter-hug.ch/lexikon/stadtmusikus.
        Mit den besten Grüssen von der Kieler-Förde
        Roland

        Hallo Roland!

        Vielleicht war dieser Beruf ja wirklich "honorig", wenn man bedenkt, dass bereits viele Städte Mitte des 19-Jahrhunderts jedes ihr kleines Theater hatte!

        Danke übrigens für den Link. Was jedoch den Versuch anbelangt, seine Anstellung zu finden, sehe ich schwarz. Seine eine Tochter wurde bereits in Insterburg geboren, später wohnten sie dann in Memel. Ich nehme an, der Beruf des Musicus war viel mit Reisen verbunden.......Vielleicht war er selber ja ein sehr umtriebiger Mensch und liebte es, von Ort zu Ort zu ziehen? Als sogenannter "Nestflüchter"?... Diese ganze " Herumreiserei" macht mir - von der Warte der Ahnenforschung her - noch immer viel Kopfzerbrechen.....

        Ach übrigens: Sein Vater - der Tischlermeister - steht im Stallupöner Bürgerbuch. Danach hat er 1777 den Eid abgelegt und wurde als Bürger aufgenommen. Er stammt ursprünglich aus "Holstein". (Leider keine weitere Ortsangabe).

        Liebe Grüße
        Tantchen
        Zuletzt geändert von Tantchen; 24.10.2014, 10:37.

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        • Tantchen
          Erfahrener Benutzer
          • 14.05.2009
          • 592

          #5
          Zitat von Hans-Joachim Liedtke Beitrag anzeigen
          Hallo aus dem Norden !

          In einer Wehrpflichtigenliste von 1853 aus dem Kreis Pr. Eylau wird ein " Musikuslehrling " angeführt , sieht so aus als wenn es sogar ein Lehrberuf war .
          Habe allerdings nicht weiter dazu gesucht .
          Die Armee hatte ja viele Musiker in ihren Reihen , kann mir vorstellen das abgedankte Militär-Musiker anschließend auf den Dörfern , Städten usw. bei Festivitäten zum Tanz aufspielten , so als Vorläufer der Dorf-Discos in den 60er unf 70er Jahren !

          Gruß , Joachim
          Hallo Joachim!

          Das mit dem Lehrberuf wusste ich noch nicht. Ich dachte immer, dass sich ein musikalischer Mensch damals privat unterrichten lassen musste, und - bei entsprechendem Talent - sich so sein Beruf evtl. von alleine ergab...........


          Liebe Grüße
          Tantchen
          Zuletzt geändert von Tantchen; 24.10.2014, 10:22.

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